Online-Umfrage bei Fendt

  • Hallo zusammen,

    ich bin gestern beim Stöbern auf der "Fendt-Homepage" auf eine interessante Sache gestoßen: Fendt führt dort bis Ende November eine Online-Umfrage durch (dauert ca. 5 min). Es geht hauptsächlich darum, wie der Informationsfluss zum Kunden (auch Endanwender) gestaltet werden soll, also wie über Produkte informiert werden soll, über welche und wo.
    Interessant ist, dass man auch angeben kann, welche Landtechnik-Foren man benutzt und welche Informationen man erhalten will.
    Ich habe dort einfach mal reingeschrieben, dass noch tausende von Fendt-Schleppern im Markt seien, für die es weder eine anständige noch bezahlbare Ersatzteil- und Reparatur-Dokumentation gibt.
    Für mich persönlich liegt das Interesse hier klar bei der Dieselross-Baureihe. Aber auch bei den "Fix-" und der ersten Generation der "Farmer"-Serie sieht es ja ähnlich aus.
    Klar ist, für Fendt wird diese Umfrage einzig dem Zweck dienen, Marktanteile zu sichern bzw. auszubauen. Aber ich denke, dann kann man auch mal versuchen einzufordern, dass für diejenigen unter uns, die Dieselrösser o.ä. alte Fendt-Produkte besitzen, anständige Werkstatt-Unterlagen zum (fairen, kostenpflichtigen) Download bereit stehen.

    Ihr könnt Euch das Ganze ja mal auf der Fendt-Homepage ansehen, mitmachen, und hier eine Rückmeldung geben.
    Ich finde die Aktion sehr gut, vielleicht kommt ja auch was für die Oldtimer-Fans bei rum, quasi analog zu Bosch, die ja schon seit ein paar Jahren historische Ersatzteile nachfertigen und entsprechende Typenlisten etc "online" stellen.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Zitat

    Done.

    ... und was hälst Du von der Sache?
    Siehst Du da Möglichkeiten und Chancen für "uns"?

    Oder ist es ehr unter der Rubrik "Eintagsfliege" abzuhaken.

    Kommt halt drauf an, wieviele "unseres Schlags" mitmachen, stimmt´s?

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, Fendt und vor allem seine Amis sind lediglich auf den Verkauf von Neumaschinen aus. Nur darum geht es. Umsatz generieren, Aktionäre befriedigen.

    Europa ist denen doch wurscht, so lange es läuft. Wehe, es ziehen dunkle Wolken auf, dann wird ganz schnell Kahlschlag betrieben.

    Die alten Rösser generieren keine Umsätze mehr, bereiten nur Aufwand. Natürlich gibt es in Markoberdorf noch Leute, denen die alten am Herzen liegen. Wenn man dort den richtigen findet, bekommt man auch Unterstützung im Rahmen der Möglichkeiten.

    Eingang in die Firmenphilosophie dürfte das "alte Glump" jedoch noch nicht gefunden haben, anders als bei Audi, BMW, Porsche, Mercedes, Bosch ...

    Gruß
    Michael

  • Hallo,

    Fendt war und ist ja ein reiner Konfektionsschlepper. Mitlerweile sogar mit Deutz Motoren. Da kann man sich auch die Motoren- und die Getriebe Unterlagen über Dritte organisieren. Bequemer wäre es natürlich schon direkt von AGCO aus. Müßte eigentlich machbar sein.

    Die Autobranche kann man hier aus leicht nachvollziehbaren Gründen nicht zum Vergleich heranziehen. Man muß dann schon in der Landtechniksparte bleiben und schauen, wie z.B. John Deere mit der Vergangenheit umgeht und Oldtimerfreunden Hilfe bietet.

    Bei der Frage, welche Landtechnik Foren Ihr benutzt, habt Ihr aber nicht "Der Traktorhof" geschrieben, oder?

    Gruß Gordon

    • Offizieller Beitrag

    Doch, hab ich schon geschrieben. Warum denn nicht?

    Für mich sind die Gründe, warum man die Autoindustrie nicht zum Vergleich heranziehen kann, nicht leicht nachzuvollziehen. Möchtest Du es mir erklären?

    Gruß
    Michael

  • Rohölzünder: Nur weil Fendt keine eigenen Motoren verbaut, ist es doch kein "Konfektionsschlepper". Und nur weil vielleicht ein Deutz-Motor vom Typ xyz verbaut ist, können doch die Parameter ganz andere sein, als bei einem Deutz-Schlepper mit gleichem Typ.
    Claas baut Sisu-, Deutz-, Mercedes und Perkins-Motore in seine Produkte ein, Hydraulik von Bosch, Sauer-Danfoss, etc ... also eine reine "Konfektionsfirma" bei der man keine Ersatzteildokumentation benötigt, da man die Unterlagen ja auch woanders her bekommen kann. (?)

    Deine Argumentation kann ich nicht nachvollziehen, aber hier darf ja jeder seine Meinung dazu schreiben. Deshalb habe ich das Thema ja eröffnet. Wollte hören, wie ihr so darüber denkt ...

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Hallo,

    Ja, da muß ich mich korrigieren. Ich hätte schreiben sollen "damals zum größten Teil Konfektionsschlepper und heute zu 100 Prozent". Konfektionsschlepper wird definiert durch Fremdmotor und Fremdgetriebe. Alle anderen Komponenten spielen da nicht mit herein.

    Ist meinerseits nicht abwertend gemeint, wenn ich von Konfektionsschlepper spreche. Der für mich formschönste Schlepper von Heinrich Lanz, der Lanz Bulli D1106, später der D1206 Diesel, ist z.B. ein reiner Konfektionsschlepper.Damals hat man schon begriffen, wie wichtig das eigene Design ist kombiniert mit den Hausfarben. Die AGCO könnte heute auch alle Ihr zugehörigen ehemals eigenständigen Schleppermarken in ein und derselben Farbe lackieren. Nun gibt es aber mal die Identifikation zu "einer Marke", man hat ja immer schon Marke xy gefahren, also wird die Linie fortgesetzt. Also Hauptsache die Farbe paßt zum Markennamen. Das war deswegen auch damals ganz schwer für John Deere hier Fuß zu fassen. Das ging nur behutsam, zunächst über die Umlackierung der Bulldogs in die John Deere Farben, damit sich die Kundschaft schon mal an die neue Farbe gewöhnt, ohne auf die gewohnte Technik verzichten zu müssen. Dann kam ab 1960 der Name John Deere- Lanz auf die Haube, damit sich der Kunde schon mal an den neuen Namen gewöhnen konnte. "Lanz" wurde da noch in größerer Schrift gehalten, später gleich groß. Erst danach gab´ s die neuen Schlepper und erst 1967 fiel der Name Lanz ganz weg.

    Die Automobilindustrie hat eine ganz andere Lobby. Mit einem Auto kann sich jeder identifizieren. Selbst Menschen die selber keinen Führerschein haben, lieber Fahrrad fahren oder Autos verteufeln, haben irgendeine Meinung zum Thema. Frag z.B. mal in Berlin morgens um 7 in der U- Bahn jemanden, was er von der online Umfrage der Firma Fendt hält. Da guckst Du in große Augen und sie oder er fragt Dich, "ob das der neue Orangensaft sei, der demnächst bei "Leckerschmecker" im Angebot steht?"

    Man sieht, hört und liest überall Autowerbung, auch unbewußt. Ich kann mich jetzt nicht erinnern, z.B. einen Werbefilm von einer Landmaschinenfirma im deutschen Fernsehen gesehen zu haben. Stihl Produkte tauchen da schon mal auf, aber die bauen ja keine Schlepper mehr. Oder wann sieht man mal einen Werbefilm eines Vierscharvolldrehpfluges von Hersteller xy zwischen den Werbespots von Maggi und Mr. Propper?

    Lanz hat das übrigens damals in den fünfziger Jahren mit Kinowerbung gemacht. Da gab es im Vorspann zum Hauptfilm Werbung. Vermutlich hätte Lanz sogar Werbung im Fensehen gemacht, aber das war nicht lohnenswert. Denn wer hatte damals schon einen Fernseher, gerade auf dem Land? Aber eine interessante Vorstellung.

    Jetzt ein klein wenig verständlicher?

    Gruß Gordon

  • Zitat

    Ja, da muß ich mich korrigieren. Ich hätte schreiben sollen "damals zum größten Teil Konfektionsschlepper und heute zu 100 Prozent". Konfektionsschlepper wird definiert durch Fremdmotor und Fremdgetriebe. Alle anderen Komponenten spielen da nicht mit herein.

    Moin,
    ich dachte bisher eigendlich, dass das Vario-Getriebe eine Fendt-Entwicklung ist... . Wie so ziemlich alle Schlepper von Fendt ein eigenes Getriebe besitzen. Wenn ich mich nicht täusche hat Fendt sogar damit geworben, dass das Getriebe das Herz des Schleppers ist.
    MfG

  • Zitat

    Ja, da muß ich mich korrigieren. Ich hätte schreiben sollen "damals zum größten Teil Konfektionsschlepper und heute zu 100 Prozent".

    ... das muss ich dann wieder korrigieren! Denn die Getriebe (eigentlicher Name: Triebsatz) aller heutigen Fendt-Schlepper sind eine Eigenkonstruktion, und kein Zukaufteil.
    Fendt ist halt einer der wenigen Schlepper-Hersteller, die NIE eigene Motoren gebaut haben. Klar, die EHR kommt von Bosch, die Reifen von Zulieferer xyz, die Vorderachse vielleicht von ZF, ... .

    Ich denke, das Wort "Konfektionsschlepper" hat irgendwie einen "negativ"-Touch, auch wenn Du das vielleicht nicht meinst.

    Zitat

    Jetzt ein klein wenig verständlicher?

    Nimm´s mir nicht übel, aber: NEIN, ich weiss nicht, was Du uns / mir sagen willst.

    Ich wollte Euch mit diesem Thema auf die Tatsache aufmerksam machen, dass die Fa. Fendt z. Zt. diese Umfrage im Netz hat, die ich recht interessant finde, und in gewissem Maße die Hoffnung habe, sie könnte für die Besitzer alter Fendt-Schlepper hilfreich und sinnvoll sein.
    Damit auch hier die Interessierten darauf aufmerksam werden, habe ich dieses Thema hier im Traktorhof publik gemacht.

    Und jetzt werde ich gefragt ob es für mich verständlicher ist als vorher, dass Fendt ein Konfektionsschlepper ist ... . :?:

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

    • Offizieller Beitrag

    Jo, weil Du mich gefragt hast, was ich von der Umfrage halte und ob es was bringt. :D

    Gordon, ich muß Dir trotzdem widersprechen von wegen den Autos und den Traktoren. Klar, die Leute in der U-Bahn kennen eher Automarken als Schleppermarken.

    Aber es geht ja um die Tradition und damit die Oldtimer. 99% der Audi-R8-Fahrer wird es schnurzpiepegal sein, daß er nur Frontantrieb hat, weil Rasmussen den für seinen DKW erfunden hat. Ein DKW-Fahrer weiß aber sehr wohl, daß die Audi Tradition sich um die alten Auto Union Fahrzeuge bemüht. Okay, mehr als ein bißchen Bemühen ist es aber auch nicht. Anders als bei MB, wo Du beinahe jedes Ersatzteil für die alten Chaisen bekommst. Was wiederum dem Paketfahrer im Sprinter völlig wurscht ist.

    Was ich sagen will: Die Oldtimerszene, egal ob Auto oder Schlepper, kennt ihre Marken und schätzt die Unterstützung. Das haben aber noch nicht alle Hersteller erkannt. Und Fendt hätte da noch viel zu tun.

    Gruß
    Michael

    "'And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of
    someone who wears his underpants on his head.'"
    (Terry Pratchett in "Maskerade")

  • Hallo,

    Das hat Fendt ja nicht mehr in der Hand. Da muß man schon an die AGCO appelieren.

    Gut, wenn die "Triebsätze" wirklich eine eigene Konstruktion sein sollten und nicht doch irgendwo Getriebehersteller unterstützend mitgewirkt haben, dann sind es keine Fendt Konfektionsschlepper. Aber dafür sind es jetzt AGCO- Fendt...

    Echt gar nicht so einfach...

    Gruß Gordon

  • Meint ihr wirklich dass sich so ein Manager in den USA im geringsten für Ersatzteile von einem Dieselross interessiert? Die paar Landwirte die sich einen Vario Kaufen weil das Dieselross vom Opa so überzeugend war kann man wohl an einer Hand abzählen.
    Die einzigsten Schleppermarken die sich auch um Oldies kümmern sind MF und JD weil ihre Kunden häufig neue und alte Schlepper der Marke haben. MF und JD sind aber Global in einem ganz anderem Marktsegement unterwegs als Fendt. Den ganzen Elektronikmüll gibt es meist nur für den Deutschen Markt, bzw wird er dort am meisten gekauft.


    Das Vario Getriebe ist von Fendt und wurde schon bei den grossen LSA's in etwas primitiverer Form verbaut (Stufenlos von 0- 20 oder so ähnlich).

    Wen man einen modernen Schlepper will der nicht 'Konfektion' ist bleibt nur noch John Deere übrig.

    Falls einer von Fendt mitliest: Ich wünsche mir einen Wohnwagen mit Vario Getriebe damit er nicht zu lange hält:)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!