• Hallo Traktorhofler. Ich bin neu bei Euch und besitze einen EIcher Schlepper BJ 1957 13 PS mit Eicher Einzylinder EDK Motor. , dieser wird noch sehr häufig benützt. Derzeit ist ein Problem im Motor aufgetreten: unterhalb des Zylinderkopfes verliert er Öl und die Kompression ist dtl spürbar, wenn man die Hand dranhält. Ferner tritt immer wiede Rauch aus, aber nicht immer. Kein Zugkraftverlust. Er Läuft und Läuft
    Ein alter, mit Eicher erfahrener noch im DIenst befindlicher Traktormecheanikermeister sagte, da ist der Zylinderkopf undicht, da er ja nur geschliffen ist und bot mir an, diesen neu zu schleifen und mit einer Kupferdichtung zu versehen. ( Seiner Ansicht nach kann ich aber noch fahren und die Rep. auf den Winter verschieben, er hat auch gemeint, daß ich in EIgenleistung den Kopf abschrauben kann ) Da die Reparatur aber recht teuer wird :cry: und sehr aufwändig ist ( Teil muß´eingeschickt werden etc....) habe ich auch davon gehört daß es auch diverse Dichtmassen gibt um speziell solche undichten Stellen im Zylinderkopfbereich abzudichten :D . Wer von Euch hat hiermit Erfahrung ?? Ich wäre um Antworten dankbar.

  • Hallo schlepperkerle,

    diese Reperatur ist eigentlich kein großer Akt. Das abschrauben und wieder montieren des Zylinderkopfs ist schnell erledigt. Man sollte allerdings schon wissen was man tut, vor allem beim zusammenbau. Hier muss mit Drehmomentschlüssel und in der richtigen Reihenfolge angezogen werden.

    Das bearbeiten des Zylinderkopfs selber ist auch nicht schlimm, ich denke die reine Bearbeitung sollte nicht mehr als 100 euro kosten, eher darunter. Die kupferdichtung hab ich letztens für 5 Euro gekauft, im Online-Auktionshaus mit dem E gibts den komletten Dichtungssatz für den Kopf für ca. 20 euro.
    Allerdings denk ich, dass dein Landmaschinenmechaniker, wenn er es komplett macht, mehr verlangen wird. Kann er dir kein Angebot machen?

    MfG xavere


    P.S.: aus welcher Ecke kommst du denn?

  • Hallo Schlepperkerle,

    ... ich kann mich Xavere nur anschließen:
    Kopfdichtung besonders bei luftgekühlten Motoren ist kein allzugoßer Akt für jemanden, der weiss was er tut.
    Drehmomentwerte, Anzugsreihenfolge, evtl. Nachziehintervall oder noch besser eine Reperaturanleitung bekommst du sicherlich hier aus dem Forum.

    Das Planschleifen des Kopfes solltest du meiner Meinung nach unbedingt machen lassen; neue Dichtung und fachmännisch wieder zusammengebaut, dann hast du wieder Freude an dem Teil.

    Ich würd`s umgehend reparieren (lassen?) -es wird nicht besser!-,
    und vor allem rate ich dir ab von irgendwelchen Dichtmassen, Behelfslösungen oder lowcost Murks.

    Gruß
    Thomas

    mein Pferd für den Winter: Fendt Dieselross, 24 Stärken
    mein Pferd für den Sommer: Yamaha FJR 1300, 142 Stärken

  • Hallo,

    man muss doch nicht immer gleich am Kopf rumschnibbeln und nen Kupferring einbaun. Ich würds halt erst mal mit der einfachen Variante probieren und den Kopf auf dem Zylinder sauber einschleifen. Wie das gemacht wird müsste hier schon in einigen Beiträgen besprochen worden sein.

    Gruß
    Andy

  • ein frisch eingeschliffener Zylinderkopf ist wieder dicht wie neu. Der Ring muss nicht unbedingt sein, ist aber natürlich bei problemen einfach zu tauschen. Ich habe z.b. bei meinem Schlüter SL15 vor kurzem den Kopf planen lassen und neu eingeschliffen, ist auch nicht schlimm. Der Kopf verzieht sich normal nur, wenn der Motor stark überhitzt, und das solltest du sowieso vermeiden. Also ein Ring ist nicht unbedingt nötig, aber auch nicht schlecht.

    MfG xavere

    • Offizieller Beitrag

    moin moin,

    bloß keinen klebenden Schmierkram zum Kopf abdichten verwenden, damit kannst du nur was kaputt machen.

    Beim Demontieren kannst du eigentlich nichts kaputt machen, musst nur etwas auf die Stößelstangen aufpassen. Am Besten erneuerst du die Dichtringe der Stößelstangenrohre gleich mit, ist keine Arbeit wenn du den Kopf ab hast. Die alten Dichtungen werden eh hart sein, eventuell jetzt nach dem dran herumwackeln auch garnicht mehr richtig dichten.

    Gerade bei luftgekühlten Motoren reicht bloßes Einschleifen normalerweise aus!

    Beim anschließenden Montieren wie schon erwähnt die vorgeschriebenen Anzugsmomente der Dehnschrauben beachten sowie nicht im Kreis anziehen, sondern über Kreuz! Auch solltest du vor dem Anziehen der Muttern ein hochtemperaturfestes Fett auf die Gewinde der Dehnschrauben schmieren, um möglichst viele Schermomente aus der Anzugskraft herauszuhalten. Zum Einen weil die Dehnschrauben für eine drehende Belastung absolut nicht ausgelegt sind, zum Anderen um die Anzugskraft auch wirklich als auf die Schraube wirkende Zugkraft wirken zu lassen.
    MWM z.B. schreibt das in den BTAs und ETLs vor, wie das bei Eicher ist weiß ich nicht.
    Als Fett wird dort Molykote B genannt, es geht aber auch jedes andere hochtemperaturfeste. Normalerweise handelt es sich dabei um eine weiße Masse. Kriegen solltest du das bei jedem gut sortierten Schmiermittel- und Dichtungshändler. Von dem hier hohl ich meines immer:
    http://www.kuhfussonline.com/

    mfg
    GTfan

  • Warum muss das Fett temperatur- oder hochtemperaturbeständig sein?
    Wenn ich den Zylinderkopf montiere ist dieser doch kalt.
    Da reicht doch auch handelsübliches Fett oder ein Schluck aus der Ölkanne, um den Reibwert zwischen Mutter und Dehnschraube zu senken.

    Und nach der Monatge, wenn der Motor wieder läuft, ist es doch egal.
    Oder dient das Fett zum Erleichtern der DEmontage, falls dies nochmal erforderlich sein sollte?

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • hallo,
    als erstes mal, was für ein fahrzeug hast du denn??
    es gibt keinen edk motor mit 13 ps
    ich geh mal davon aus das due einen ed13 hast!?, deshalb brauchst du auch einen dichtsatz für einen ed1 motor, somit gibt es keinen kupferring im zylinderkopf und ich habe auch noch nie von einem dichtsatz für den ed motor gehört welcher einen cu ring beinhaltet.
    einschleifen ist in deinem fall eigentlich recht einfach, max. einen tag arbeit dann läuft er wieder.
    ich habe auch schon´n par mal ed köpfe eingeschliffen, wobei ich ein selbst gemachtes kd werkzeug benutze um die büchse einzuschleifen, und ich dann den kopf event. überdrehe, oder ihn von hand einschleife(habs auch schon auf der drehbank gemacht.
    du musst nur aufpassen das die stösel nicht vertauscht werden, sonnst raucht er zum luftfilter raus und saugt zum auspuff an.
    gruß

  • Doch, Lt. Motortypenschild 13 PS Eicher ED 13 1 e ist die korrekte Bezeichnung. Motor ist baugleich mit dem 16 er.

    Könnte es auch sein , daß der Zylinder ( Kopf ) einen Riß hat ??? weil das Problem jetzt auf einmal aufgetreten ist. Gut. schon viele Jahre tritt ein kleinwenig Öl aus dem Zylinderkopf aus und die Kompression war bei kaltem Anlauf spürbar, aber so extrem wie jetzt war es noch nie

  • Nur mal so am Rande erwähnt, euch ist hoffentlich klar, dass ihr mit Fett auf den Bolzen das Anzugsmoment verfälscht!!!

    Also würde ich das nur machen wenn es wirklich so in der Anleitung steht. Bei Eicher ist mir davon nichts bekannt.

    Gruß
    Andy

    • Offizieller Beitrag

    in der Praxis wird einem das eigentlich allgemein so mit dem Fett beigebracht, da von Dehnschrauben oder -bolzen gefälligst möglichst jede Torsionsbelastung ferngehalten werden muss.
    Heutzutage wird bei Dehnschrauben eigentlich immer verlangt, dass diese mit möglichst geringer Reibung angezogen werden müssen, gerade im Motorenbau. Dies wird schon bei der Konstruktion berücksichtigt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Konstrukteure damals nach anderen Grundsätzen unterrichtet wurden.
    Ein einigermaßen vergleichbares Anzugsmoment lässt sich meiner Meinung nach auch nur auf diesem Weg erzielen, manch einer zieht die sonst komplett trocken an, andere mit Motorölspuren dran.

    Zitat

    Oder dient das Fett zum Erleichtern der DEmontage, falls dies nochmal erforderlich sein sollte?


    ja, das ist meine Deutung:

    Wenn das normale Fett verbrennt, bleiben auf dem Gewinde Rückstände über, die sicherlich nicht wirklich reibungsarm wirken, womöglich sogar noch für ein Aneinanderkleben von Mutter und Dehnbolzen sorgen.
    Wenn du dann die Schrauben lösen willst, hättest du womöglich höhere Torsionsbelastungen als bei der Montage, mit etwas Pech scherst du dann den Dehnbolzen ab.

    mfg
    GTfan

    • Offizieller Beitrag

    Gerade hat mir ein bekannter Porscheteilehändler telefonisch versichert, daß er keinen Hersteller aus diesen Baujahren kennt, der beim Zylinderkopf Dehnschrauben verwendet hätte.

    Was soll ich denn nun davon wieder halten?

    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,

    da hat Dein Teilehändler Dich mit ziemlicher Sicherheit nicht falsch informiert, ein Blick in die Ersatzteilliste von meinem F20 bezeichnet die entsprechenden Teile nämlich als Gewindestift (!) und nicht als Dehnschraube.

    Bestätigen tut dies m.E. die Form der "Gewindestifte". Mir bekannte Dehnschrauben sind am Gewinde immer dicker vom Durchmesser als der Rest. Bei meinem Fahr D90H ist das auch so. Beim 20er Ross nicht.
    15er Ross kann ich nicht sagen, habe ich noch nicht offen gehabt.
    Ich vermute, bei luftgekühlten Motoren werden aufgrund der höheren thermischen Belastung Dehnschrauben verwendet, bei wassergekühlten nicht zwangsläufig.

    Insofern möchte / muss ich wohl meine Aussage von gestern, 19.31 korrigieren, in der ich fälschlicherweise den Begriff Dehnschraube verwendet und pauschalisiert habe. Bitte um Entschuldigung ... .

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

    • Offizieller Beitrag

    moin,
    dann kennt dein Porsche-Teilehändler keinen luftgekühlten MWM Motor.
    Dort sind es nämlich Dehnschrauben mit Führungsdurchmessern (mir fällt grad die Fachbezeichnung nicht ein...). Diese werden in den Block eingeschraubt, mit den Muttern wird der Kopf auf den Block gezogen, der Zylinder zwangsläufig dazwischen gepresst.
    MWM war aber eigentlich nicht der einzige Hersteller, der das so gemacht hat... Hat einfach praktische Gründe:

    Der Grund für die Verwendung von Dehnschrauen ist einerseits die dabei nicht benötigte Schraubensicherung, da die Mindestvorspannkraft immer erhalten bleibt. Lässt sich alles errechnen, Formeln kann ich bei Bedarf nachreichen, mir hängen sie zum Halse raus...
    Andererseits sind sie durch ihre kontrollierte Elastizität (Kerbwirkung des Gewindes durch die Verjüngung ausgeschlossen) gerade bei Zugschwellbelastungen sehr gut anwendbar, immerhin wirken durch die Kompression nicht zu vernachlässigende Kräfte!!

    Natürlich sind das bei wassergekühlten Motoren normale Gewindestifte, dort ist das eine gänzlich andere Situation:
    -Zu vernachlässigende Wärmedehnung des Motorengehäuses
    -mangelnder Einbauraum für Dehnschrauben, der Dehnschaft muss ja auch irgendwo sitzen, bei WK-Motoren wird ja der Kopf direkt auf den Block geschraubt, in dem die Zylinder eingelassen sind, bei Luftgekühlten stehen die Zylinder jedoch einzeln und werden wie erwähnt (fast?) immer zwischen Block und Kopf geklemmt.
    Jedoch gibt es auch wassergekühlte Motoren, die mit Dehnschrauben arbeiten, man gebe das Wort mal bei der berühmten Online-Enzyklopädie ein!

    Mir wäre jetzt kein Grund dafür bekannt, dass Porsche das als Hersteller luftgekühlter Motoren anders gehandhabt hat. Jedoch fehlt mir bei den roten Motoren die Erfahrung, dort jetzt eine Aussage treffen zu können, wie es sonst gelöst ist.


    Nochmal zusammengefasst: Die Verwendung von Dehnschrauben an luftgekühlten Zylinderköpfen ist konstruktiv die beste Lösung und wurde somit nicht ohne Grund im Regelfall geschehen.

    mfg
    GTfan

    • Offizieller Beitrag

    Also hätte mein Lama wieder mal recht gehabt. Er meinte, ich solle mich mal nach neuen Dehnschrauben umschauen, die alten könnten es mittlerweile hinter sich haben.

    Der Teilehändler konnte mir aber auch nur noch gebrauchte anbieten. :(

    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    was heisst "die Dehnschrauben haben es hinter sich"?
    Wie sollen die denn verschleissen?
    Materialermüdung?
    Werkstoffeigenschaften aufgrund der Umgebungstemperatur eingebüßt?

    Die Aussage Deines Lamas bedarf meiner Meinung nach einer (Er-)Klärung ...

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

    • Offizieller Beitrag

    Dehnschrauben sind ja auch z.B. bei den Pleueln verbaut. Meist ist angegeben, wie oft sie verwendet werden dürfen. Arbeitet ein Lama sorgfältig, setzt er eine Körnung oder einen Meißelstrich für jedes Mal.

    Ist die Maximalzahl erreicht, müssen sie ausgetauscht werden.

    Das ist mit "hinter sich" gemeint. Ja, es ist Materialermüdung.

    Gruß
    Michael

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