Unterschied Verbrauch bei Leerlaufdrehzahl Benziner- Diesel

  • Hallo zusammen,
    ich benötige für das Frühjahr einen kleinen Schlepper als Antrieb für meinen Holzspalter. Die Wahl ist schon auf einen Feguson TE20 gefallen, nur stellt sich die Frage ob ich besser einen Diesel oder Benziner kaufe. persönlich tendiere ich zu 100% für den Benziner, aber wäre für die vorgesehene Aufgabe ein Diesel geeigneter?
    Was verbraucht ein Diesel pro Stunde? Der Benziner soll laut Angabe 8,61l/h verbrauchen.
    Wenn ich gerade schonmal dabei bin: verkauft von euch einer zufällig einen TE20?
    Gruss
    Henning

    Kramer KB12

  • Hallo 77rw,

    ich kann Dir zwar nicht sagen, was der TE20 als Diesel verbraucht, aber die angegebenen 8,61l/h für den Benziner beziehen sich sicher auf Nenndrehzahl oder Drehzahlbereich des Motors im max. Drehmoment-Bereich.
    Beim Betrieb eines Holzspalters laufen die Schlepper aber ehr mit "erhöhtem" Standgas und geben somit nur einen Bruchteil ihrer Leistung ab. Folglich wird auch nicht soviel Kraftstoff benötigt.

    Wenn ich beim Diesel mal einen geschätzten Verbrauch von 220 bis max 260g/kwh zugrunde lege, dann käme ich beim TE20 als Diesel mit 19kW auf 4,2l/h bis ca. 5l/h, wenn er permanent die 19kW abgeben würde ... .

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • schwarz-weiß betrachtet hat Diesel eine wesentlich höhere Energiedichte als Benzin. Dieselmotore haben i.d.R. jedoch einen höheren inneren Widerstand (höhere Verdichtung, größere hin.- und hergehende Massen).

    In der Gesamtbilanz kann ich mir nicht vorstellen, dass der Benziner Verbrauchsvorteile gegenüber einem vergleichbaren Dieselmotor hat (unabhängig vom Drehzahlbereich), zumal der Diesel bei gleichem Hubraum und gleicher Drehzahl ein höheres Drehmoment aufweist.

    Beim Holzspalten verbraucht meiner (AKD 112Z, 2-Zylinder, 24PS) etwa 15 Liter Diesel/Tag :mrgreen: (jedenfalls keine 20l/Tag :oops: ).
    Ich persönlich würde an einen Benziner jedenfalls keinen Gedanken verschwenden.

    Gruß
    Thomas

    mein Pferd für den Winter: Fendt Dieselross, 24 Stärken
    mein Pferd für den Sommer: Yamaha FJR 1300, 142 Stärken

  • ... hab`s mir in der BDL für mein Dieselross mit MWM-Motor nochmal herausgesucht:

    FL237 (luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Brennraum im Kolben und direkter Einspritzung)
    und FW237 (wassergekühlter Zweizylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Wirbelkammerbrennverfahren):

    Kraftstoffverbrauch (Jahresdurchschnitt) .................. kg/h 2,0 :o (erstaunt)
    ... bedeuted bei erhöhter Leerlaufdrehzahl also weit weniger als 2l/h.

    Gruß
    Thomas

    mein Pferd für den Winter: Fendt Dieselross, 24 Stärken
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    • Offizieller Beitrag

    Moin,

    früher wurden Schlepper nicht mit Benzinmotoren ausgerüstet, weil sie sparsam sind, sondern weil Benzin bzw. TVO für die Landwirtschaft steuerlich subvertioniert war. Insofern darf man die schönen Vergasermotoren nicht nach heutigen Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten betrachten.
    Nach Erfahrungsberichten, wie sie im Ferguson-Forum geschildert wurden, liegt der stündliche Durchschnittsverbrauch eines TEA bei +/- vier Litern.
    Ein Diesel ist hierbei sicherlich sparsamer.
    Was man nicht verschweigen sollte, ist daß für den TEA die Ersatzteilversorgung traumhaft ist. Es ist wohl fast alles neu und/oder gebraucht zu bekommen.

    Gruß, Hendrik (der seinen TEA nie wieder hergibt)

    • Offizieller Beitrag

    moin,

    für das Arbeiten mit einem Holzspalter ist ein Benziner (TE-A) sicherlich nicht die schlechteste Wahl, zumal dort die Abgase nicht so in der Nase beißen. Immerhin pustet ein Ferguson fast immer seine Abgase nach hinten weg.
    Sicherlich gibt es sowohl für den Diesel- als auch für den Benziner-Ferguson einen nach oben gelegten Auspuff, diese sind jedoch relativ selten zu finden.

    Die Ersatzteillage ist auch für die Diesel (TE-F) hervorragend!

    Die von Hendrik erwähnten steuerlichen Vorteile existierten jedoch in Deutschland nach dem Krieg nicht mehr, weshalb sich hier die Benziner auch äußerst rar machen. In der Landwirtschaft sind die auch in den klassischen Benziner-Ländern seit dem Aufkommen von Diesel-Schleppern als Saufnasen verschrien. Oftmals hat der Verbrauch sogar den steuerlichen Vorteil deutlich wieder aufgefressen!

    Ein TE-A ist sicherlich keiner der kräftigen Säufer, auch bezieht sich diese immer relativ zu beurteilende Aussage natürlich auf den harten alltäglichen Einsatz in der Landwirtschaft. Wenn du da ein paar Tage im Jahr mit Holz machst, wird sich das nicht so stark auf der Rechnung bemerktbar machen!

    mfg
    GTfan
    der sich grad in der Werkstatt kräftig mit seinem TE-F prügelt...

  • Mir wäre ein Diesel lieber.
    1. Höhere Drehmoment im Vergleich
    2. schlechter brennbare Flüssigkeit (Kannst auch mal neben Tank rauchen)
    3. verwechselungsgefahr beim Sprit geringer. Es ist nunmal n Schlepper nicht dass jemand Diesel rein kippt weil das bei den meisten Schleppern so ist obwohl Benziner
    4. Meinem Geschmack nach besseren Sound

    MfG Marv

  • Na dann schonmal Danke für die Antworten,
    ich werde einen TEA nehmen, für die beabsichtigten 15 Raummeter Holz ist der Verbrauchsnachteil sicherlich nicht zu hoch. Für einen Benziner spricht ausserdem meine Abneigung gegen Einspritzanlagen jeglicher Art :)
    Jetzt heist es nur noch einen TEA zu finden...?????????????????
    Weis jemand Rat?
    Gruss
    Henning

    Kramer KB12

  • Hallo Henning,

    Entscheidung scheint ja getroffen zu sein, aber wenn Du als Sorge die Abneigung gegen Einspritzanlagen jeglicher Art anführst, dann hättest Du Dich für den Diesel entscheiden sollen!
    Wenn da was nicht funktioniert kann es quasi nur am Filter, zu altem Kraftstoff oder der Pumpe / Einspritzdüse bzw. Einspritzzeitpunkt liegen. Also überschaubar.
    Wenn am Benziner was nicht läuft, und es hat mit dem Vergaser zu tun, dann kommt Freude auf ... .
    Kenne ich noch von VW-Käfer-Zeiten .... .

    Von Problemen mit defekter / verstellter Zündung, def. Zündkabeln oder Verteilerfinger, verglühten oder verkohlten Zündkerzen, verharzem Vergaser, Drosselklappe, ... wollen wir da noch gar nicht sprechen.
    Aber vielleicht hast Du ja Glück ... .

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Die Lucas Zündanlage von alten englichen Benzinern sind mir seit Jahren sehr vertraut, ebenso deren Vergaser. Das stellt mich nicht vor Probleme. Ganz im gegenteil meine alte ewig undichte Einspritzpumpe des Kramer, da musste ich jedesmal entlüften bevor er endlich lief...
    Gruss
    Henning

    Kramer KB12

  • Hallo,

    Zitat von GTfan


    für das Arbeiten mit einem Holzspalter ist ein Benziner (TE-A) sicherlich nicht die schlechteste Wahl, zumal dort die Abgase nicht so in der Nase beißen. Immerhin pustet ein Ferguson fast immer seine Abgase nach hinten weg.
    Sicherlich gibt es sowohl für den Diesel- als auch für den Benziner-Ferguson einen nach oben gelegten Auspuff, diese sind jedoch relativ selten zu finden.

    Hier könnte man sich notfalls mit einem flexiblen Abgasschlauch (wie ihn z.B. Feuerwehren verwenden) behelfen, den kann man auf den Auspuff aufstecken und die Abgase hinleiten wo sie nicht stören. Die Feuerwehr verwendet so was sowohl für ihre Fahrzeugmotoren als auch für Notsrtomaggregate. Wenn der Stutzen vom Durchmesser her passt kann er einfach auf den Auspuff aufgeschoben werden, es müssen dann auch keine Änderungen am Fahrzeug vorgenommen werden.

    Wenn der Auspuff nach hinten geht wäre das auch für Benziner eine Option, allemal Gesünder als den ganzen Tag direkt in den Abgasen zu stehen.

    Viele Grüße

    Simon


    Deutz D 4006, DX 3.50 A StarCab, Clark CGP 30 H, Manitou MC 25

  • hab mir vom Baumarkt ein PVC-3m Rohr und etliche Bögen besorgt.
    Gummilippe passt einfach PERFEKT auf das Abgasrohr!!!
    Bei Standgas (zum Holzspalten) bleibt auch die Abgastemperatur so niedrig, dass die Dichtlippe keinen Schaden leidet.
    Passt einfach genial und hat einen genialen dumpfen puff puff Sound (da macht das Holzspalten Spaß :yea:

    Nur beim Fahren sollte nichts aufgesteckt bleiben, sonst stinkts nach verbranntem Gummi :kotz:

    Gruß
    Thomas

    mein Pferd für den Winter: Fendt Dieselross, 24 Stärken
    mein Pferd für den Sommer: Yamaha FJR 1300, 142 Stärken

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