Pflugschare mit "Nasen"

  • Hallo im Forum,

    hab im Web eben Pflugschare entdeckt, die als "Schnabelschare" tituliert waren, bzw. mit Wechselspitzen bestückt waren.

    Kurzum, diese Teile haben an der Schneide eine "Nase", die ich so bislang nicht kannte.

    Weiss hier jemand, welche Vorteile so eine "Nase" bringt?

    Gruß
    Thomas

    mein Pferd für den Winter: Fendt Dieselross, 24 Stärken
    mein Pferd für den Sommer: Yamaha FJR 1300, 142 Stärken

    • Offizieller Beitrag

    moin,

    die Schare sind für harten, tonigen Boden und brechen diesen besser auf.
    Mit normalen Scharen wäre ein Eindringen in die Erde nicht so möglich, eine vernünftige Furche ließe sich auch nicht hinkriegen, da das Schar immer den weicheren Stellen nachlaufen würde. Diese Art Schar jedoch hält das ganze besser in einer Richtung.

    das hier ist ein englischer Kipp-Pflug für Pferdezug aus unserer Sammlung:
    http://www.bilder-hochladen.net/files/e5sn-m-b6d7-jpg-rc.html
    ich nehme an, du meinst diese Art von Scharen.

    Nächste Stufe ist das Meißelschar mit nachstellbarem und auswechselbarem Meißel. Ich habe zu Hause einen schweren Ferguson-Pflug, der damit ausgerüstet ist. Bei Interesse könnte ich am Wochenende Bilder von machen.

    mfg
    GTfan

  • Hallo GTfan,
    Danke für die Antwort
    schaffs leider nicht, hier Bilder einzubinden :mecker: , wenn ich nach "Schnabelschar" oder "Pflug, Wechselspitzen" nach Bildern google, landen dann eine ganze Menge Treffer.

    Dass das Ganze mit "harten Böden" zu tun hat, leuchtet mir ein; auch die verbesserte Spurführung kann ich nachvollziehen.

    Sind im Umkehrschluss Schnabelschar oder Wechselspitzen für einen weichen Humusboden dann eher nachteilig?

    Gruß
    Thomas

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    • Offizieller Beitrag

    moin,

    dazu kann ich (noch) keine Erfahrungswerte einbringen, da der Pferdepflug bislang noch nicht im Einsatz war. Solche Pflüge müssten in leichtem und/oder weichen Boden eher einsetzbar sein, als Pflüge für diese Böden auf harten, tonigen oder steinigen Böden.
    Jedoch vermute ich sehr stark, dass ein optimaler Bodenfluss nicht mehr gegeben sein könnte.
    Hauptsächlich ist jedoch die auflockernde Wirkung des Schnabelschares nicht mehr gegeben, da keine größeren Krumen losbrechen und in groben Schollen liegen bleiben. In Sandboden z.B. würde das komplett wieder verschüttet werden, obendrein die Wendung des Bodens durch die Scharspitze nur eingeschränkt sein.

    Einen Meißelschar-Pflug kann man dagegen mit recht kurz gestelltem Meißel sehr wohl auf leichteren Böden nutzen, jedoch sind diese Pflüge allgemein deutlich schwerer als andere gebaut. Da hab ich mich auch schonmal kräftig verschätzt...
    So handlich ein alter Ferguson 2-Scharpflug doch ist, die Meißelschar-Version ist ein wahres Monster mit nahezu keinen Gleichteilen zu den normalen Pflügen.

    mfg
    GTfan

  • ... hatte ich mir fast gedacht, dass die Ausführung für schwere Böden etwas robuster ausgelegt sind.

    Hintergrund der Frage war, dass ich mir einen 2schar Wendepflug anschaffen möchte. Bin jetzt in meiner Ansicht jedoch bestärkt, dass ich mir das Teil vorher anschaue, ob`s nicht doch zu schwer für mein Rössle ist.

    Gruß
    Thomas

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    • Offizieller Beitrag

    moin,

    das solltest du auf jeden Fall tun.

    Wie gesagt, ich habe die Erfahrung mit Ferguson-Pflügen gemacht.
    Hatte mir in der Vereins-Sammlung einen normalen Zweischar-Beetpflug angesehen und später bei Gelegenheit einen eigenen augenscheinlich identischen in einem großen Internet-Auktionshaus ersteigert. Der andere hätte absolut locker auf den kleine Autoanhänger gepasst, dieser (Meißelschar-Pflug) jedoch nur äußerst knapp. Auf den Auktions-Bildern war kein Maßstab zu erkenne, der auf die wahre Größe schließen ließ...
    Auch ist der normale mit 2 Mann zu bewegen, der Meißelschar-Pflug mit Dreien nur zu schleifen.

    Ob der TE-F die großen Schare packt ist noch eine andere Sache, vor Allem die dann wahrscheinlich fehlende Vorderachslast macht mir noch etwas sorgen. Wenn der Fergie fertig ist, wird sich das zeigen...

    mfg
    GTfan

  • Hi,
    hab mir das Teil am Sa angeschaut und ... PERFEKT :beerchug: ist ein 2-schar Rabe Winkeldrehpflug (Zaunkönig?), klein und fein. Für meinen Zweck (ca. 1/2 Tagwerk, 24Ps Dieselross) einfach genial. Der ließe sich meiner Einschätzung nach sogar von einer 17PS-Maschine ziehen.
    An ein paar Stellen muss ich noch ein Bisschen nacharbeiten (Gewinde gangbar machen, Splinte fehlen, hab leider auch einen Riß entdeckt), im Großen und Ganzen aber gebrauchsfähig.
    Die Nasen an den Scharen sind wie befürchtet nachträglich mit einem tiefgreifenden Finger aufgeschweißt. Hab mir sagen lassen, dass das früher üblich war, primär deswegen damit der Plug schneller in den Boden geht.

    Wenn das Teil dann einsatzbereit ist, wartet eine Heraklesarbeit: die Einstellung!
    Demzufolge was ich bisher gelesen hab wird das eine lange "try an error" Geschichte :hmm: . Vor allem auch wenn ich mir die vielen Einstellmöglichkeiten anschaue und in angebautem Zustand allein mit bloßem Auge erkennbar ist, dass die einfachste Grundeistellung aus dem Ruder läuft :hää: noch dazu wirkt sich wahrscheinlich jede weitere Einstellung auf bereits getätigte Einstellungen aus :?:

    Bevor es soweit ist, steh ich vor zwei grundsätzlichen Fragestellungen:
    - bin mir nicht sicher, ob an dem Pflug ein Stützrad war bzw. brauch ich zum Betrieb ein solches Rad oder gab es damals auch "Dreipunkt" Pflüge ohne Stützräder (vielleicht weil sich der Pflug bei richtiger Einstellung seine Furche selbst sucht?)
    - möglicherweise muss ich die Scharen nacharbeiten (zurückbauen) oder mir Neue anschaffen, vielleicht tun aber auch die alten Schare so wie sie sind ihren Dienst

    Wenn jemand weiss, wie man bei der Einstellung vorgeht -ist gerne gelesen- :coffee: .

    Gruß
    Thomas

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    • Offizieller Beitrag

    moin,

    die kleinen Pflüge hatten eigentlich alle ein Stützrad, lediglich die Versionen für Ford(-son) und/oder Ferguson-Schlepper aus der Zeit hatten ein kleines Furchenrad, das eine etwas andere Funktion übernommen hat. An den Schleppern war jedoch schon in den 40er und 50er Jahren eine Regelhydraulik vorhanden
    Da dein Schlepper noch keine Regelhydraulik (Tiefenregelung, Zugwiderstandsregelung, Mischregelung, Schwimmstellung) hat, brauchst du zwangsläufig auch ein Stützrad.

    Schau dich am Besten mal im Internet um, ob du Bilder deines Pflugtyps oder sehr ähnliche Ausführungen findest. Dann erhältst du einen Überblick über die Möglichkeiten des Anbaus eines Stützrades.

    hier eine Seite, die dir weiterhelfen könnte:
    http://www.lbch.de/index.php?opti…=100&Itemid=131

    mfg
    GTfan

  • Vielen Dank GTfan für den link :P .
    Hab die gleichen Bilder mit anderem Text ("Die hohe Kunst des Pflügens") auch schon im Deuz-Forum entdeckt.

    werd den Pflug erstmal auf Vordermann bringen und mich mit der Theorie auseinandersetzen. Wird ein interssantes Projekt. :roll:
    Die Praxis ist dann wieder ein ganz anderes Kapitel. Werd mich dann später wieder melden

    Vielen Dank :thumbs:

    Gruß
    Thomas

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  • hab`s erhalten Stefan,
    Danke

    werd mich erstmal mit der Theorie auseinandersetzen und das Rabewerk :D auf Vordermann bringen.

    ... und dann kann`s losgehen :lol:

    werd mich dann mit einem Erfahrungsbericht wieder melden

    Gruß
    Thomas

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