technische Dokumentation

  • Hallo liebe Schleppergemeinde,

    ich bin neu im Forum und möchte euch alle herzlich willkommen heißen.

    Nun zu meinem Anliegen: mein Opa hat in der Scheune ne Ackerluft Baujahr 37 stehen Fabriknummer #112771 stehen und mich hat nun das Fieber gepackt diese zum laufen zu bringen. Mir stellt sich nun nur die Frage welche technische Unterlagen brauch ich damit ich mich da reinfuchsen kann.
    Ich hab diesen Link gefunden: http://www.lanz-bulldog-homepage.de/src/lit/wl2025.html

    Würdet ihr mir dies Empfehlen zu kaufen?

    Und dann noch ne andere Frage die Lanz stand gut 20 Jahre laut der Aussage meines Opas. Könntet ihr mir tipps geben was ich in welcher reihenfolge machen sollte da ich mich 0 mit lanz auskenne!

    Mein Grundgedanke wäre es Betriebsstoffe zu wechseln, schauen ob alle alle Schläuche frei/ bzw. entfültet sind und würde dann schon mal den versuch wagen ob sich da was tut. oder gibt es erfahrungsberichte ob dieverse lager getauscht werden müssen. Ich wäre euch für eine detailierte Beschreibung dankbar.

    Hier nen Bild von der Lanz:
    http://s7.directupload.net/file/d/2904/ltg9imgx_jpg.htm

  • Schön, dass Du uns alle in unserem Forum willkommen heisst, wir heissen Dich hier auch willkommen.

    So, wie der Schlepper auf dem Foto dasteht, benötigt es erstmal eine Grundreinigung. Wechsel der Betriebsstoffe ist schon richtig, zumal ich mir vorstellen könnte, dass sich so einiges an Kondenswasser in den verschiedenen Gehäusen gesammelt hat.
    Ich bin zwar kein Lanz-Kenner, aber bevor Du einen vorschnellen Startversuch unternimmst, überlege Dir, wie Du das Ding im Fall eines Falles schnell zum Stillstand bringst. Ob das die Bewaffung mit Ringschlüssel ist, um die Leitung an der Einspritzdüse zu lösen, oder sonst was.
    Ich kann den Reiz verstehen, dass Du den Lanz anschmeissen willst, aber guck erstmal, ob der Kolben frei ist, der Drehzahlregler gängig ist, kein Vogelnest im Ansaugbereich ist, die Kupplung trennt, die Schmierstellen mit Öl versorgt werden, die Bremsen frei sind, nimm eine Fettpresse und schmier alle Schmierstellen ab, etc ... .
    Und wenn Du Dich mit Lanz nicht auskennst, wirst Du ihn wahrscheinlich auch nicht angeschmissen bekommen ... .
    Berthold hat schon recht, frag Deinen Opa nach Hilfe und / oder besorge Dir noch jemanden mit etwas Erfahrung.
    Vielleicht erklärt sich ja auch einer aus dem Forum bereit, Dir zu helfen, wenn Du uns verräts, "aus welcher Ecke" Du kommst.

    Gruß, F20GH.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Also ich bin aus Bahren bei Grimma ( 30 km östlich von leipzig). Ja ich werde soweit es geht meinen Opa mit einbeziehen aber es ist manchmal schwer seinen Aussagen etwas gehaltvolles zu entnehmen.

    Ich hatte doch gefragt, wegen technischen Unterlagen was sagt ihr zu dem link den ich gepostet hab ist es sinnvoll sich das zu bestellen???

    bzw. was brauch ich generell für eine Instandsetzung an Listen/Dokumenten. Am besten wäre ne angabe von Links hilfreich

    Und erstmal danke für die schnellen antworten

  • Hallo,

    Als erstes solltest Du Dir die entsprechende Literatur kaufen. Betriebsanleitung, Ersatzteilliste und das Buch von Ernst Heinl (Anleitung zur Instandsetzung von Lanz Glühkopf Bulldogs). Da ist alles super beschrieben drin, bis auf den ersten Startversuch nach erfolgter Reparatur, bzw. Restauration. Wenn Du alles komplett vorbereitet hast, Ölwechsel, abschmieren, Kühlwasser, technische Kontrolle aller Komponenten, vor allem auch des Schmiersystems, Mache es lieber so, wie es Lanz vorsieht: Schraube die Entlüftungsschraube vorne aus dem Zylinderkopf, bevor Du oder besser jemand der es schon mal gemacht hat, den Motor erstmals startet. Jetzt wird ausreichend vorgeglüht (allein der Umgang mit der Heizlampe ist schon für Ungeübte nicht ganz einfach und schon gar nicht ungefährlich!) und bei geschlossenem Kraftstoffhahn, der vorher auf Dichtheit geprüft wurde, genauso wie natürlich die Kontrolle der Funktion der Einspritzdüse und das Wechseln des Kraftstofffilters, mit dem Lenkrad der Kolben solange immer wieder auf OT gedreht, bis vorne kein weißer Kraftstoffdampf mehr austritt. Vorher nicht vergessen das Öl aus dem Kurbelgehäuse abzulassen! Steht wie gesagt mit Bildern alles in der Literatur viel anschaulicher wie ich es hier mache. Kurbelgehäuse und Zündsack sind nach dieser Prozedur also beinahe "trocken" und die Gefahr das der Motor beim Start unkontrolliert hochdreht ist wegen zuviel Kraftstoff schon mal Null, vorausgesetzt der Regler funktioniert. Kontrollieren! Jetzt also die Sicherheitsschraube wieder in den Zylinderkopf einschrauben, Kraftstoffdüse richtig einstellen, damit der eingespritzte Strahl nach unten auf den tiefsten und damit heißesten Punkt trifft, Kraftstoffhan öffnen, Kraftstoff nach Anleitung vorpumpen, Handgashebel auf Leerlauf stellen, damit der Motor nicht gleich wie wild hochdreht und Motor anpendeln. Nach dem Anwerfen den Handgashebel auf erhöhte Leerlaufdrehzahl stellen, das fördert die Durchschmierung der Motorenkomponenten.

    Was oft vernachlässigt wird: Reinigung der Ausslaßschlitze und des Auspuffs sowie die Reinigung des Funkensiebes. Auch das Luftfilter sowie z.B. das Getriebeöl nicht vergessen. Schmiernippel würde ich gleich komplett neue einschrauben.

    Extreme Vorsicht mit dem rotierenden Lenkrad! Am Besten von einer geübten Person zeigen lassen und dann üben, üben, üben...

    Viel Erfolg!

    Gruß Gordon

    • Offizieller Beitrag

    moin,

    wie Gordon oben schon erwähnt hat, das Buch von Ernst Heinl:

    http://www.schwungrad-versand.de/Firmenspezifis…earchparam=Lanz
    Ein sehr nützliches Buch mit vielen Erklärungen!

    du hast da einen wunderschönen kleinen Glühkopf stehen! Rundum mit Radgewichten ausgestattet, schön patiniert, pass gut auf ihn auf!
    Und lass blos die Finger vom Farbtopf! Der sieht so (natürlich gesäubert) viel schöner aus.
    Ich würde auch den zu DDR-Zeiten umgebauten Auspufftopf so dran lassen.

    mit freundlichen Grüßen
    GTfan

  • Guck dir am besten mal auf einem Treffen an, wie das mit dem Lenkrad geht. Ist bei dem kleinen Bulldog halb so wild, solltest du aber vorher gut üben! Vor allem genug Fett an den Lenkrad-Flansch geben, damit du es bei anlapufendem Motor auch leicht aus der Kurbelwelle bekommst.

    PS du hast Post!

    Schöne Grüße,
    Rainer

    Lanz 7506 Allzweck ('49)
    Lanz 7506 Holzgasrückbau ('42)
    Lanz 1706 Halbdiesel ('55)

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