• Hallo Schlepperfreunde,

    ich habe mal wieder eine Frage. Ich habe mir eine Holzrückezange angeschaut. Jetzt ist das aber so, dass ich ein paar bedenken habe, da der Stamm "fest" am Schlepper hängt. Das heißt, wenn der Stamm sich verdreht oder abrutscht, das er den Schlepper evtl mitreißen könnte. Habt ihr von so etwas mal gehört oder sogar erlebt?

    Gruß
    Uwe

  • Hi,

    Zitat

    da der Stamm "fest" am Schlepper hängt. Das heißt, wenn der Stamm sich verdreht oder abrutscht,

    Wie schnell fährst du beim Holzrücken ;)

    Idr. kennt man wohl seine Rückewege (im eigenen Holz), man muss eben die Stammlänge anpassen damit man um Kurven etc. kommt ohne den Stamm einzukeilen, die Geschwindigkeit ist zudem überschaubar.

    Die Zangen fassen Stämme wirklich fest, Rückezangen haben oft noch eine Zackenleiste in welche die Stämme verkantet werden können, da verrutscht nicht viel, wenn man den Stamm verliert passiert auch nicht viel - natürlich sollte der Schlepper nicht vorne 2m in der Luft sein und die Last plötzlich verlieren ...

    Also alles an die Schleppergröße angepasst ;)

    Eine Seilwinde ist meiner Meinung nach in Punkto "Schlepper umwerfen" bedenklicher als eine Rückezange.

  • Oh, ich glaube, da habe ich mich ein wenig falsch ausgedrückt. ;)

    Mit Holzange meinte ich eine Hydrauliche Zange (sorry). Und ich meinte nicht in punkto Geschwindigkeit (das also der Stamm in der Kurve ausschert) sondern bei unwegsamen Gelände-> Gräben, loser Untergrund.
    Rückewege sind bei uns so eine Sache. Wir haben sehr weichen Untergrund, wechselnt zwischen Sand und Moor. Die sind leider etwas unberechenbar.
    Seilwinden haben, so meine ich, den Vorteil, das der Stamm am Seil hängt und sich "frei" drehen kann.

    Holz rücken/Bergen mache ich schon ein paar Jahre aber ich spiele halt mit dem Gedanken evtl. umzustellen.

    Gruß
    Uwe

  • Zitat von Uwestraktor


    Seilwinden haben, so meine ich, den Vorteil, das der Stamm am Seil hängt und sich "frei" drehen kann.

    Gruß
    Uwe

    Naja die Zange dreht und Pendelt ja auch frei und wenn man mit Bedacht fährt sollte das alles kein Problem sein. Wie schon geschrieben muss die Zange zum SChlepper passen, es hat keinen Sinn an einen Spielzeugschlepper so ein Teil zu hängen, wenn dann sollte da schon was ordentliches davor dann passiert auch nix.

    Gut vorgeglüht ist halb Angelassen!

  • Zitat

    haben, so meine ich, den Vorteil, das der Stamm am Seil hängt und sich "frei" drehen kann.

    Beim Rücken per Seilwinde ziehst du das Holz aufs Rückeschild und legst es darauf ab und hebst es per Hydraulik an (Last auf Hinterachse), anständig aufgelegt rutscht hier auch nichts mehr wirklich.

    Zitat

    Mit Holzange meinte ich eine Hydrauliche Zange (sorry).

    Schon klar ;) nehmen wir diese als Beispiel
    http://www.youtube.com/watch?v=_9KgGZb0hWo

    Bei uns hier werden solche Zangen auch oft an kleineren Schleppern (30 PS aufwärts) gefahren, sind schön wendig und kommen überall hin, an der Fahrzeuggröße setzt die Hydraulikhubkraft eher schnell die Grenze - vom Fahren her (wie bei allen Forstarbeiten-mit bedacht) gibt's da keine Bedenken.

    Falls deine Zweifel weiter bestehen - fahr zu jemand der so ein Teil hat und guck es dir dort im Einsatz an.

    Edit ...

    Siehe hier, wenn auch ein Eigenbau, die Zange hat schon auch immer "Freigang", gibt's ja auch mit Rotator etc.

    http://www.youtube.com/watch?v=SDNIkwUpavQ

  • Genau, so eine Rückezange meinte ich :) So ein Modell hatte ich mir schon angesehen aber bei uns wird so etwas nicht eingesetzt. Deswegen meine Frage. Bei uns werden entweder Seilwinden oder Rückeanhänger verwendet.

    Die Holzlängen sind zwischen 3 und 6m, je nach Art und Querschnitt des Stammes. Bei mir kommt es aber vor allen Dingen noch auf das Bergen an. D.h. wenn der Baum liegt und abgelängt werden muss. Dabei muss der Stamm in Position gebracht, bzw. entspannt werden. Da erhoffe ich mir Erleichterung bei dieser Arbeit.

    Zitat:
    "Bei uns hier werden solche Zangen auch oft an kleineren Schleppern (30 PS aufwärts) gefahren, sind schön wendig und kommen überall hin, an der Fahrzeuggröße setzt die Hydraulikhubkraft eher schnell die Grenze - vom Fahren her (wie bei allen Forstarbeiten-mit bedacht) gibt's da keine Bedenken."


    Also 30PS...ist das nicht zu wenig? Zumal das Schleppergewicht auch eine Rolle spielt. Dann noch : Die Hersteller geben min 40PS an...

    Und Arbeiten mit bedacht und größter Vorsicht ist auch bei uns selbstverständlich. Dafür ist diese Arbeit einfach zu gefährlich!

    Grüße
    Uwe

  • Hi,

    Zitat

    Bei uns werden entweder Seilwinden oder Rückeanhänger verwendet.

    Bei uns tummelt sich inzwischen alles, wobei Rückewägen lediglich zur Abfuhr tauglich sind, zur Bergung aus dem Bestand nicht.

    Zitat

    Also 30PS...ist das nicht zu wenig? Zumal das Schleppergewicht auch eine Rolle spielt. Dann noch : Die Hersteller geben min 40PS an...

    Ich geh mal schwer davon aus das deine anstehenden Arbeiten eher im Hobby als im Profi-Forstbereich anzusiedeln sind ;)

    Die Schlepperleistung ist m.E. nicht der Faktor, wie du schon sagst, das Gewicht des Schleppers ist entscheident, dazu vorallem Hydraulikhubkraft und gute Bereifung.

    Zudem Schlepper ist nicht Schlepper, es gibt massive "schwerere 30Psler" und "windige 40PSler" - sagen wir es so ;)

    Einen Schlepper kann man zudem immer beschweren.

    Wir hatten Ende 2009 auch das Thema Seilwinde vs. Zange, die Zange war für mich schnell aus dem Rennen. Für jeden Baum muss man in den Bestand fahren, bei uns ist wg. Hang etc. der Bestand zum Teil nicht befahrbar, also nützt die Zange nichts. Zumal kann man mit der Winde wenn nötig die Fällung unterstützen und das auch noch aus sicherem Abstand - in der Ernte auch mal schnell nen Mähdrescher bergen ;)

    Wir haben dann also eine Seilwinde angeschafft, läuft überwiegend am 45ger Eicher und stellt für mich das optimale Gespann dar - ich würde mich die Winde z.B. aber auch an einem 30ger IHC hängen trauen - nur wenn es wirklich nötig ist (oder sau kalt drausen) hängt die Winde an einem größeren Schlepper.

  • Hallo,

    ich denke auch, dass das Gewicht entscheident ist. Ich selber fahre einen Eicher Mammut und der dürfte schwer genug sein.
    Die Seilwinde ist auch universeller als eine Rückezange, da ist was dran.

    Schauen wir mal. Vielleicht entdecke ich bei der nächsten AgriTechnika etwas ;)

    Vielen Dank für eure Antworten

    Gruß
    Uwe

  • Ich schalte mich zu dem Thema mal auf.

    Zange und Winde sind zwei Welten. Besonders in der der Dreipunkt.

    Fakt ist, dass in den zertifizierten Wäldern keiner mehr mit seinem Schlepper zwischen den Bäumen umhergurken wird, um hier sein Brennholz herauszuschleifen.

    Eine Winde wird hier Pflicht sein, wenn man das Holz (Flächenlose/Schlagraum) aus dem Wald holen möchte.
    Die Winde kann zur Not auch mal das Bergen des eigenen Schleppers unterstützen, oder eben das des Holzerkollegen. :wink:
    Durch das Schild ist auch ein Poltern einfacher machbar.
    Das Fällen von Rück-/ Vorhänger und Problembäumen i.A. geht erst mit einer Winde .

    Die Winde kann im Grunde auch die gleichen Sachen, die eine Rückezange ebenfalls kann, nur eben nicht so bequem. Denn man muss absteigen, anseilen, ranwinden, verfahren. Dabei ist die Belastung, besser gesagt die Entlastung des Schlepper vorne ebenfalls nicht zu vernachlässigen.

    Bei der Zange ist das recht einfach, ranfahren, aufnehmen des Holzes, rausschleifen.
    Der Rotator (min. 4,5to und geflanscht) macht die Kurvenfahrten mit, da er ein Überlastventil hat.

    Für mich ist eine Rückezange also weder Fisch noch Fleisch.

    Darum fahre ich ja auch in dieser Kombination:

    http://s240.photobucket.com/user/Dieselmas…124098.jpg.html

    =>Winde zum Holzen, Poltern, Schleifen
    http://s240.photobucket.com/user/Dieselmas…5a93e8.jpg.html
    => Zange zum Poltern, Laden, Zurechtlegen
    http://s240.photobucket.com/user/Dieselmas…310687.jpg.html

    Alternativ gibt es auch Rückezangen mit aufgebauter Winde und generell sollte man wissen, dass man für eine anständige Rückezange auch ü 2500 Eus zahlen wird. Dafür ist locker eine gute Winde inklusive Sorglospaket (Ketten/Umlenkrolle, ZW) zu bekommen.

    Auf der Argitechnica habe ich die Winde im Übrigen gekauft, weil es am Stand einen guten Preis gab.
    Die Verladezange vorne ist durch meinen Forstgerätehändler nach meinen Vorstellungen angefertigt worden (Galgen) und die Zange/Rotator wurde zugekauft.
    Sehr pratisches Teil, weil man auch mal Kronenmaterial auf Seite bringen kann, einen Stamm zurechtziehen (Rotator dreht auch mit bei Überlast....) etc.

  • Zitat von Shockwave

    Ich schalte mich zu dem Thema mal auf.


    Abend!

    Mach ich auch mal weil Alter hab jetzt erst an deinen Bildern bemerkt dass wir uns im Motorsägenportal getroffen haben - so klein ist die Welt :D

    So eine Frontladerzange hab ich mir auch gekauft vor kurzen die man auch in der Dreipunkt benutzen kann. Eine Seilwinde haben wir uns ausgeliehen diesen Winter beim Wald durchforsten, ist ne geniale Sache, wenn man die oft genug nutzen kann ist sowas nur zu empfehlen. Die Zange haben wir auch ausgeliehen und nach dem ich die das erste mal zum Äste laden benutzt habe war mir klar so ein Teil muss auf den Hof. Da wir Hackschnitzelheizung haben ist das für uns eine gute Investition, eine Winda dagegen wäre vom Kosten-Nutzenfaktor einfach nicht sinnvoll.

    Ich würde eine Zange aber nie unter 70 Ps nutzen wenn man richtig Holz macht da ich denke ein kleiner SChlepper einfach zu arg geschunden wird.
    Eine Winde würde ich auch nur mit mind 7 Tonnen kaufen da eine kleinere doch dauern überlastet wird wenn man mal im Starkholz ordentlich unterwegs ist, die kommen einfach sehr schnell an ihre Grenzen. Allerdings wirds dann doch schnell sehr teuer.

    Im Endeffekt kann man schlecht eine Pauschale Aussage treffen, das muss jeder für sich rausfinden.

    Servus
    Markus

    Gut vorgeglüht ist halb Angelassen!

  • Zitat von fahrer380


    Mach ich auch mal weil Alter hab jetzt erst an deinen Bildern bemerkt dass wir uns im Motorsägenportal getroffen haben - so klein ist die Welt :D


    Das merkste aber früh, dass der Shocki hier auch der Shoki aus dem MS-Forum ist :wink:


    Zitat von fahrer380

    eine Winda dagegen wäre vom Kosten-Nutzenfaktor einfach nicht sinnvoll.


    Nun, das sehe ich nicht so. Eine Winde kostet im Bereich 4,5-5to etwas um die 2500 Eus, mit Zubehör. Wenn man sie mal hat, frisst sie kein Brot mehr, rostet nicht weg, ist gut zu verstauen und hilft ungemein bei Problembäumen und schwierigen Holzbergeaktionen.

    Zitat von fahrer380


    Ich würde eine Zange aber nie unter 70 Ps nutzen wenn man richtig Holz macht da ich denke ein kleiner SChlepper einfach zu arg geschunden wird.


    Ich habe 55ps und das geht formidabel. Auch gibt es genügend Zangennutzer mit 35ps, welche dann eben nur eine leichtere Zange nutzen, aber im Grunde das gleiche Ziel erreichen. In Youtube ist das schön zu sehen.

    Bei mir sind selbst 6 Meter Akazie kein Problem.
    http://s240.photobucket.com/user/Dieselmas…270654.jpg.html

    Zitat von fahrer380


    Eine Winde würde ich auch nur mit mind 7 Tonnen kaufen da eine kleinere doch dauern überlastet wird wenn man mal im Starkholz ordentlich unterwegs ist, die kommen einfach sehr schnell an ihre Grenzen.


    Warum gerade 7tonnen? Eine untersetzte Taifun zieht meinen 4tonnen schweren Schlepper einfach über einen Weg, wenn ich nicht aufpasse. Ich schaffe mit meiner Winde und dem Schlepper, ohne Stress, 6-10fm am Tag zu Winden, entasten, Poltern, zu verladen, zu transportieren, abzuladen. Das ist der dicke Jahresbedarf eines Zuheizers. Ohne Winde, schleife ich die Scheiben aus dem Wald. Nein danke. :mrgreen:

    Zitat von fahrer380


    Im Endeffekt kann man schlecht eine Pauschale Aussage treffen, das muss jeder für sich rausfinden.


    So sehe ich das auch :wink:

  • Hallo,

    ich war auch "stolzer" Besitzer einer WESTA Rückezange, und das Teil war genial. Mit ein bischen Übung war ratzfatz mehr Holz aus dem Wald gestreckt als mit der Seilwinde. Bei der Zange fährst Du hin, machst die Zange zu und weg mit dem/den Stamm/Stämmen, bei der Seilwinde musst absteigen, Ketten oder das Seil um den Stamm legen usw.! Wir, mein Bruder und ich waren Zeitweise so eingespielt, ich mit der Seilwinde hergezogen und Bruder mit Zange die Stämme geschnappt und weg waren sie und schon auf der Polder.
    Aber: mit der Zange man muss in den Bestand fahren, wenn Du keine Seilwinde hast, und das mag man heut nicht mehr unbedingt, ausser es ist Dein eigener Wald.
    Dann kam bei uns der Schlüter auf den Hof, die Waldarbeit wurde etwas weniger, und wenn ich schon die Stämme beim Schlüter auf der Bergstütze hab, warum nicht gleich hängen lassen und zur Polder ziehen? Es kam wie es kommen musste, die Zange wurde immer weniger benutzt und stand schliesslich nur noch rum, wurde von einem Winkel in den anderen gestellt, schliesslich verkauft.
    Achja, die Zange war am Eicher Mammut im Einsatz und der kam ziemlich gut damit zu recht. Wenn das Holz in der Zange ist, fährt man eh kein Rennen mehr, die Stämme waren sicher in der Zange geklemmt, und bei evtl Gefahrensituationen kann immer noch die Zange aufgemacht werden.
    Mein Fazit: ich bereu's bis heut nicht, dass ich die Zange gekauft hab, würds aber nicht mehr tun

    Gruss Christoph

    It g'schumpfe isch g'lobet gnue

    Eicher Tiger EM 200 b Bj. 1962
    Eicher Mammut EM 500 S Bj. 1966
    Eicher Sechsfachwagen Typ 301
    Eicher Hoffahrzeug HD12 Typ 3941 mit Mistkanone
    Schlüter S650VS Bj. 1966 Werner Forstausrüstung

  • Moin,

    ich habe mir nun ein paar Rückezangen angeschaut. Der Vorteil der Zange ist, dass das Rücken der Stämme einfach, schnell und bequem ist. Aber beim bergen der Stämme aus z.B. Gräben, verkeilten Lagen ist die Winde die bessere Lösung. Zu dem kann man sich mit der Winde auch selbst oder Kollegen "befreien".

    Und noch zu der Rückewinde: Bei uns haben wir ein Eicher Mammut mit einer Doppeltrommelwinde mit je 4,5t. Diese Zugkraft reicht voll und ganz. Zudem es sich auch noch um ein Festanbau handelt, ist das ganze auch sehr stabil.

    So wie es also aussieht, bleibt es bei der Winde. Danke euch für eure Meinungen.

    Gruß
    Uwe

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