Wie bekommt man ein Bio - Acker?

  • Werde am Dienstag und Mittwoch für meinen Arbeitgeber dort unterwegs sein... wir sind selbst auch Aussteller.

    Diese Messe gibt immer wieder einen Interessanten Einblick und überrascht mich jedes mal wieder!

    Gruß vom Bodensee
    Ruffdrag87

    Ich habe einfach Spaß an Dingen, die fossile Brennstoffe verbrauchen!
    -Fendt Farmer 2D 1961
    -Eicher EKL 15/II 1957
    -Fahr D130 1957
    -Holder ED II 1955

  • Ich möchte auch gerne mal meinen Senf dazu geben. Vor etwa 1,5 Jahren hatte ich ähnlich Gedanken zu der Landwirtschaft wie Gordon, allerdings lange nicht so negativ und schwarzmalerisch...

    Dann habe ich meinen Treckerführerschein gemacht. Im Nachhinein war das eigentlich der einfachste Teil. Anschließend habe ich angefangen in der Landwirtschaft zu fahren.

    Zuerst einmal muss ich sagen, das die Landwirte und Lohner ungern unerfahrene Fahrer auf die Schlepper setzen und wenn dann nur als Häckselwagen-Fahrer.
    Man muss sich wirklich als Fahrer beweisen und sich langsam hocharbeiten. Man bekommt mittlerweile sehr gute Einweisungen in die Materie und die Leute sind in der Richtung auch sehr vorsichtig geworden.
    Düngemittel und Spritzmittel ausbringen machen in unserer Gegend wirklich nur sehr erfahrene und eingewiesene Fahrer.

    Und wie mein Vorredner schon sagte, ohne diese Einweisung in die Technik ist man absolut überfordert. Wenn man weiß wie, sind grundsätzliche Dinge deutlich einfacher als damals, aber ohne vernünftige Einweisung und Erfahrung kann man dieses Potential nicht einmal ansatzweise nutzen.

    So hatte ich kurzzeitig zum Arbeiten mal einen Fendt Vario 718. Toller Schlepper, ohne Frage, absoluter Komfort, aber trotz einiger Erfahrung auf anderen modernen Schleppern konnte ich gerade so die Grundfunktionen nutzen. Ich meine für die Arbeiten, die ich damit durchgeführt habe, reichte ordentliches Licht und das Bedienen der EHR aus.

    Alles in allem, bleiben die heutigen Schlepper absolute Technikwunder und bei den heutigen Preisen für einen Schlepper, hüten sie die Landwirte und Lohner absolut davor, Unerfahrene auf die komplexe Technik zu lassen.

    Und das Arbeitslose vom Amt auf den Schlepper gesetzt werden, habe ich noch nie gehört, alle Fahrer, die ich bisher getroffen habe sind sehr ausgesuchte Leute. Alle die den Stress nicht abkönnen oder mit der Technik nicht klarkommen werden schnell aussortiert.

  • Hallo,

    Hmm, da habe ich tastächlich andere Erfahrungen gesammelt. Na gut. Ist vielleicht auch regional bedingt unterschiedlich.

    Mulchsaat. Ja, der letzte Ausweg, wenn einem der Boden um die Ohren fliegt. Aber auch nichts Halbes und nichts Ganzes.

    Aber zu dem Thema Biogas, Massentierhaltung, Mais gibt es laut einem Fernsehbericht neue Erkenntnisse. Kam vor einigen Tagen, ich weis den Namen der Sendung nicht mehr. Da hat sogar der "Chef" der Biogaslobby von einem Missverhältniss von anfallendem Biogasanlagenabfall und Ackerfläche gesprochen. Was augenblicklich geschieht ist eine Überdüngung der Ackerflächen mit dem Biogasanlagenabfall. Die unnötig hohe Nitratmenge, die die wachsenden Planzen nicht mehr aufnehmen können, versacken im Boden und gehen mitunter bis in´s Grundwasser. Dummerweise kann man Nitrat später in den Wasserwerken nicht mehr rausfiltern. Wasser mit zu hohem Nitratgehalt ist gesundheitsschädlich und wird mit sauberem, bzw. den Grenzwerten einhaltendem sauberen Wasser verdünnt. Jedenfalls solange bis auch das Wasser verseucht ist. Prost!

    Agritechnika, fahre ich dieses Jahr auf alle Fälle mal hin. Da gucke ich dann genauso erstaunt wie 50 Prozent der deutschen Landwirte, die den Großteil der dort ausgestellten Maschinen nicht kostendeckend einsetzen können....trotz Subventionen...

    OK, back to topic... :)

    Gruß Gordon

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Rohölzünder

    Mulchsaat. Ja, der letzte Ausweg, wenn einem der Boden um die Ohren fliegt. Aber auch nichts Halbes und nichts Ganzes.

    Agritechnika, fahre ich dieses Jahr auf alle Fälle mal hin. Da gucke ich dann genauso erstaunt wie 50 Prozent der deutschen Landwirte, die den Großteil der dort ausgestellten Maschinen nicht kostendeckend einsetzen können....trotz Subventionen...

    Dann hör dich mal bei Bodenspezialisten um. Für die Bodenstruktur, -biologie, Wasserspeicherfähigkeit und ja auch die Erosionsanfälligkeit ist das eine ziemlich gute Alternative.

    Du gehst immer noch davon aus, dass Landwirte nicht rechnen können?? Wie sollen die leben, wenn sie die Maschinen nicht kostendeckend einsetzen? Und dann auch noch teilweise so "blöd" sind, sich alle paar Jahre die aktuellste Technik zu kaufen und mit dem Wiederverkaufswert zu kalkulieren.

    mfg
    GTfan

  • Ich bin so unerfahren und hab echt keine Ahnung. Spritzmittel ist also Dünger, gibt es jeden Dünger in FOrm von Spritzmittel? Das ist ja sicher nur die Bezeichnung der Art des Materials, also wie es zerstreut wird.

    - Facharbeit -

  • Hallo Olli,

    eher umgekehrt, bleibst Du auf einer Fläche mit einer Fruchtart, baut der Boden ab und in Folge leidet die Qualität der Ernte. Stichtwort ausgelaugte Böden, Monokultur ...

    Es gibt Pflanzen, die verwerten den Stickstoff aus der Luft (Leguminosen ...), d.h. dass diese beim Unterpflügen (Erntereste ...) den Boden mit Stickstoff anreichern. Andere Pflanzen können nur Stickstoff aus dem Boden aufnehmen. ...

    Spritzmittel ist ein Begriff wie Holz. Es gibt Fungizide, Pestizide, ..., genauso wie Eichenholz, Buchenholz, ... Dünger gibt es eben in fester, flüssiger und gasförmiger Form. Wobei Gasförmig in der Regel nicht zum Einsatz kommt.

    Gruß
    tuctuc

    Die drei wichtigsten F's im Leben:
    Familie
    Freunde
    Freiheit

    und wer mir diese nicht lässt, der kann mich mal ...

  • Spritzmittel: Flüssige oder Feste Stoffe, sie aber in Wasser aufgelöst/verdünnt Flüssig apliziert werden.
    Pestizide gibt es nicht, ist nur der eingedeutschte Begriff aus dem Englischen (Pesticides). Ist die Übersetzung für Pflanzenschutzmittel.
    Die Gebräuchlichsten:
    Herbizide=gegen unerwünschte Pflanzen / Beikraut
    Fungizide = gegen Pilze (Funghi)
    Insektizide= gegen Schadinsekten
    Dünger kann auch Flüssig über gelösten Stickstoff (z.B. AHL = Ammonnitrat Harnstoff Lösung)

    Pflanzen auf dem gleichen Acker bedeutet in erster Linie eine größere Anfälligkeit für Krankheiten / Insekten / Pilze, was sich dann auf den ERtrag auswirkt.
    Gut Selbstverträglich sind: Roggen (Stichpunkt: Hundertjähriger Roggen), Mais (Vorsicht: Humusabbau), wobei im Mais aus Schadinsekten zunehmen (werden) --> Wurzelbohrer und Zünsler

    Schöne Grüße,
    Rainer

    Lanz 7506 Allzweck ('49)
    Lanz 7506 Holzgasrückbau ('42)
    Lanz 1706 Halbdiesel ('55)

  • Hallo

    Die neuen Spritzmittel bauen sich mit der Zeit selbst an und bleiben nicht im Boden.

    Wie groß ist den der Acker?
    Was du anbauen kannst kommt auch drauf an was du Maschinen hast.
    Ob du düngen musst kommt drauf an was du angebaut hast, was du Ertrag haben willst und ob du organischen oder mineralischen Dünger hast.

    Normal nach 3 Jahren Biologischer bewirtschaftung ist es ein Bioacker.

    mfg
    Stefan

    Hallo Stefan,

    es sind ja schon einige Jahre vergangen, aber wie war deine Erfahrung mit dem Acker?

    Gab es Probleme bei der Umstellung wg. starken Unkraut oder wurde das sogar Jahr für Jahr schlechter?

    Ertrag ist um wie viel Prozent eingeangen?

    eceterra PP

    Danke schon mal!

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