Bremswikung Farmer 108S einseitig/schwach

  • Hallo zusammen, ich habe mir vor kurzem einen Farmer 108S (10000h Bj 76) zugelegt. Nachdem er über den Winter 2 Monate stand bin ich mit der Bremsleistung nicht mehr zufrieden. Ich bekomme die Räder nicht mehr zum blockieren. Manchmal bremst er ganz normal also blockiert bei Vollbremsung auf beiden Hinterrädern und dann ist die Bremsleistung wieder 2-3 Bremsungen schwach. Weiterhin sackt beim öffnen der Sperrklinke an den Pedalen das rechte Pedal 3-4cm durch. Dass über Nacht die Bremsscheiben so verschlissen sein sollen glaube ich nicht. Er hat im November beim Vorbesitzer noch neu TÜV bekommen und als ich Ende November zuletzt gefahren bin ist mir an den Bremsen nichts aussergewöhnliches aufgefallen. Ich habe den rechten Hauptbremszylinder im Verdacht....Als Sofortmaßnahme werde ich die Bremsen mal nach Werkstatthandbuch einstellen und entlüften. Aber über Tipps und Vermutung von Euch würde ich mich sehr freuen!

    Gruß Markus

  • Hallo Markus,

    hatte an meinem 108 SA (8800 h, Bj75) bis vor kurzem das gleiche Problem. Habe schon mit Schrecken daran gedacht, die Bremsen neu machen zu müssen. Ist ja bei der Maschine ein nicht unerheblicher Aufwand ... .
    Habe dann mal systematisch angefangen, nach der Fehlerquelle zu suchen. Habe dann in einer zweistündigen Aktion den rechten Radbremszylinder (sitzt beim 108er ja direkt neben dem Diff) getauscht. Jetzt bremst er wieder schön gleichmäßig. Vorher fiel das rechte Pedal auch immer ein Stück durch. Mach mal den Bolzen vom Bremsautomaten am Radbremszylinder ab und guck mal, ob Du den Zylinder leicht mit der Hand reindrücken kannst. Wenn gar kein Widerstand da ist, dann ist der hinüber. Wenn ein bisschen Widerstand spürbar ist, dann ist er vielleicht noch intakt. Dann mal weiter suchen Richtung Geberzylinder oder Ausgleichsventil. Kostenpunkt für den neuen Zylinder sind knappe 100 Euro, original Girling, bei Bremsen mache ich keine (billigen) Kompromisse.

    Wenn Du Fragen bei der Reparatur hast, melde Dich.

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Hallo Markus,

    mehr musst Du auch nicht abbauen. Aber besorge Dir auf alle Fälle einen Satz Rohrleitungsschlüssel, mindestens SW 10 bis 13, vielleicht auch 14 bin ich mir nicht mehr sicher. Dann auf jeden Fall einen Tag vor der Reparatur alle Verschraubungen gut mit Rostlöser einsprühen (hatte ich nicht gemacht, da hast Du immer Angst, dass Du beim Lösen der Verschraubungen was abreißt). Eine sinnvolle Investition wäre auch ein simples Gerät zum Bremsenentlüften. Ich habe mir dazu dieses hier gekauft: http://rostdoc.de/index.php?a=1936
    Du musst auch fast alle Leitungen, die zum Ausgleichsventil gehen lösen, sonst bekommst Du den Zylinder nicht "rausgefummelt".
    Du solltest schon so einen halben Nachmittag einplanen, habe ziemlich genau zwei Stunden gebraucht. Neue Bremsflüssigkeit nicht vergessen, am besten kaufst Du einen halben Liter, hatte nur ein viertel Liter geholt, das war zu wenig. Blöd, wenn man dann für so was extra nochmal los muss.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Kurzes Update: der rechte RBZ bewegt sich tatsächlich recht leicht. Allerdings werde ich es nochmal mit Entlüften versuchen und mir dazu das von dir verlinkte Gerät zulegen.... Ansonsten gehts demnächst ans RBZ tauschen...

  • Hallo Markus,

    es gibt für die Zylinder auch Reparatursätze, die sind etwas günstiger als ein neuer Zylinder.
    Aber die Arbeit ist unterm Strich größer und selbst wenn Du neue Dichtungen einbaust, hat der Rest des Bauteils ja trotzdem schon annähernd 40 Dienstjahre auf dem Buckel. Wie gesagt, ich habe komplett getauscht, wollte nur erwähnt haben, dass Du hast auch die Möglichkeit hast, einen Reparatursatz für den Zylinder zu bekommen.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Nochmal Danke für den Hinweis, Jörg.
    Ich werde wenn nötig auch den kompletten Zylinder tauschen. Sind ja glücklicherweise nicht soo teuer im Vergleich zu anderen Ersatzteilen.... Aber wer große Schlepper fahren will darf nicht jammern ;)

  • So neuer RBZ eingebaut, entlüftet, Bremsen an der Zugstange des Automaten eingestellt und die Bremsleistung passt wieder. An der reparierten Seite jetzt fast stärker als an der anderen. Aber mit ein bisschen Feineinstellung wird das :). Auch das charakteristische "Schlagen" ist verschwunden. Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass jemand da mal eine völlig unpassende Rückzugsfeder im Gestänge verbaut hat. Die wird kommende Woche auch noch ersetzt.

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