Ölschlamm entfernen Ja/Nein?

  • Servus,

    An meinem Güldner 2D15 Motor hatte ich gestern einen kleineren Motordeckel (hinter dem Kühler) zwecks Dichtungstausch demontiert. Dabei sah ich das sich dort im inneren im Laufe der Jahrzehnte ziemlich viel Ölschlamm angesammelt hat.
    Ist es ratsam bzw. empfehlenswert alle Motordeckel zu öffnen um dem Schlamm zu beseitigen oder ist es besser (da der Motor einwandfrei läuft) alles erstmal so zu belassen, getreu dem Spruch "never change a running system".

    Danke.

    Gruß, Sven

  • Hallo Sven,
    die Sache hat auch ein bischen damit zu tun mit welchem Motoröl Du den Güldner weiter betreiben willst. Wenn Du altes Einbereichsöl verwendest könntest Du den Schlamm im Motor lassen. Verwendest Du allerdings moderne Öl wie z.B. 15W40, dann solltest Du den Schlamm entfernen. Das modernere Öl löst Dreck und hält ihn in der Schwebe um ihn zum Ölfilter zu transportieren. Einen Ölfilter heutiger Bauform hat Dein Güldner aber nicht. So transportierst Du den Dreck zu allen Schmierstellen. Als man früher die alten Öle verwendete entfernte man gelegentlich den alten Ölschlamm. Teilweise konnte man die Ölwanne entfernen. Darin lag manchmal eine zentimerdicke Schicht Ölschlamm.
    Ich würde den Ölschlamm auf jeden Fal so gut es geht entfernen, ohne gleich den ganzen Motor zu zerlegen
    Gruß
    Ralf

  • Zitat

    Ich würde den Ölschlamm auf jeden Fall so gut es geht entfernen, ohne gleich den ganzen Motor zu zerlegen

    Sehe ich genauso! Hilfreich ist dabei ein alter Lappen oder Pinsel und ein Pott Diesel.
    Gummihandschuhe nicht vergessen! Die "Grütze" sitzt sonst sehr hartnäckig unter den Fingernägeln ... . :D

    Nimm dann erst das billigste Öl, was Du finden kannst, auffüllen und ein paar Betriebsstunden machen. Dann nochmal Ölwechsel, da wird noch einiges an Dreck aus unzugänglichen Stellen gespült!
    Frisches Öl und neuen Filter drauf, dann sollte es gut sein.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Seit der Güldner in meinem Besitz ist, habe ich drei Ölwechsel gemacht. Der erste, kurz nach dem Kauf mit einem Einbereichs-SAE 30. Die beiden letzten mit 15W40. Bei dem 2. mit 15W-40 konnte ich nicht wirklich "gelösten Schlamm" feststellen. Spaltfilter wurde dabei immer mit ausgebaut und gereingt.

    Könnte man zur besseren, bzw. einfacheren Reinigung, den Motor nicht einfach mit Diesel "auffüllen", dann durchdrehen, stehen lassen, durchdrehen.....usw....das ganze über mehrere Tage viellecht....!?

    Gruß, Sven

  • hey,

    egal welches Öl aktuell drin ist, würde ich den Schlamm entfernen. das sieht auch eine betriebsanleitung vor. der Schlamm erfüllt quasi die Aufgabe eines ÖlFilters, so wie dieser von Zeit zu Zeit gewechselt werden muss, muss der schmodder raus.

    Warmfahren, Öl ablassen, alle luken auf und mit Pinsel + Diesel auswaschen.

    edit; kannst ihn auch auffüllen zum einreichen, würde aber nur die PinselMethode machen, reicht vollkommen.

    • Offizieller Beitrag

    Auch Zustimmung meinerseits. Raus mit dem Schlonz.
    Allerdings kann der Motor inzwischen so verschlammt sein, daß Du ohne Zerlegung kaum was erreichst. Aber das zeigt Dir das Öl, das Du wenige Betriebsstunden nach Deiner Entschlammungsaktion rausholst.

    Wenn Du dann alle 100h Motoröl und Lufi-Öl wechselst und den Filter reinigst, sollte Dein Motörchen lange halten.

    Es gibt so kleine digitale Betriebsstundenzähler für 12V, die man versteckt einbauen kann. Denn wenn man nicht Fahrtenbuch führt (macht jemand sowas?), kann man sich schon ordentlich verschätzen. Grade, wenn man nicht nur ein Fahrzeug hat.

    Dieselspülung geht schon, aber er darf keinesfalls anspringen.

    Gruß
    Michael

    "'And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of
    someone who wears his underpants on his head.'"
    (Terry Pratchett in "Maskerade")

  • ".....alle 100h....."
    Bei meinem Fahrverhalten, also so alle 2-3 Jahre..... :wink:

    Sierra, Du könntest recht haben mit der Behauptung das man ohne Zerlegung nicht an alles ran kommt. Daher auch meine Frage/Vermutung ob das überhaupt Sinn macht wenn an eh' nicht alles rauskriegt.

    Wie auch immer, ich denke das ist ne Sache/Aufgabe für die kommende "Winterpause". Werde das dann mal angehen.

    Gruß, Sven

  • Die Frage nach dem Sinn des ganzen ist wohl ziemlicher Schwachsinn... Wenn du das Zeugs da raus geholt hast wirst du die auch nicht mehr stellen...

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Hallo Sven,

    ein Kumpel von mir hatte an seinem Traktor durch einen Defekt eine Menge Diesel im Motoröl.
    Er hatte zur Fehlersuche die Brühe abgelassen und den Wartungsdeckel am Motor entfernt. So einen sauberen Motor Innenraum hatten wir noch nie gesehen, da hätte man von essen können.

    Ich an Deiner stelle würde das Innere grob mit einem Fusselfreiem Lapen reinigen und den Motor dann mal eine Stunde mit einem Motoröl Diesel gemisch im Leerlauf laufen lassen. Nimm aber nicht zu viel Diesel. Mehr als 1 Liter Diesel auf 5 Liter Öl würde ich nicht mischen.
    Danach die Brühe ablassen und noch mal das innere kontollieren. Wenn noch Gemisch Pfützen im inneren sind, diese wegwischen und dann mit dem gewünschten Motoröl wieder befüllen,

    Grüße
    Dirk

    • Offizieller Beitrag

    moin,

    für den Schlamm, der niemanden stört, die Lager des Motors derart strapazieren?

    Absoluter Unsinn!
    Hol das an Dreck raus, was du erreichen kannst. Und dann füll Öl auf und wechsel es nach einem Jahr oder so nochmal.

    Nochmals: Ich plädiere ganz stark für verschleißfreies Reinigen. Und das ist dieses Diesel-Gepansche im Motoröl definitiv nicht! Sonst könnte man auch gleich 0er Öl in den alten Motoren fahren. Ach ja, Wasser ist ja auch flüssig, geht auch... :roll:
    (nein, bitte nicht!)

    Diesel zerstört den nötigen Schmierfilm sehr gründlich, beschädigt damit sowohl die Zylinderlaufflächen als auch die Kolben und ihre Ringe bis hin zu den Drucklagern der Kurbel- und Nockenwelle. Jede Stunde, die ein Motor mit Diesel im Öl fährt ist überflüssig!

    mfg
    GTfan

  • Moin!
    Ich lese hier in diesem Beitrag schon eine Weile mit -- mir stellt sich eine nicht unwichtige Frage: Offensichtlich und ziemlich sicher wurde der Motor mit Ölen betrieben, die Rußbestandteile und ähnliche Ablagerungen in der Schwebe halten. Die Additive dieser Öle lösen sogar diese Ablagerungen. Deshalb verwundert mich die Menge der Ablagerungen. Bei den Motoren die ich bisher in den Fingern hatte - auch die böse Verschlissenen, hatte ich nie Ölschlamm in der Menge gehabt. Nur bei denen, die mit Sicherheit schon seit Jahrzehnten keinen Ölwechsel genossen haben.
    Da kann ich nur zu Deinem Motor folgendes sagen:
    Endlich mal das Öl wechseln oder mal schauen warum sich soviel Schlamm bildet! Mal die Kompression messen, denn gefühlt dürfte der Motor final sein. Und wenn es so ist, wie ich vermute, dass die Kompression weit unten ist, muss eh vieles auseinander und gemacht werden. Dann kannst Du Dir den "Spass" mit Dieselspühlen sparen.

    Chereeo

    Da hier die Zensur lebt und eine zielgerichtete Information - basierend auf Erfahrungen und Daten nicht erwünscht ist - z.B. für Fiat Traktoren - herrscht , gibt`s die nicht mehr von mir.

    Es gibt ja kompetentere Foren.

  • Hallo,

    In der Betriebsanleitung von unserem Lanz Bulldog D1706 steht drin, dass man bei "starkem" Frost dem Motoröl Diesel beimischen soll, etwa im Mischungsverhältniss 1 Teil Diesel, zwei Teile Motoröl.

    Gruß Gordon

    • Offizieller Beitrag

    mein Gott Gordon,
    dass Benzin im Diesel die Zündwilligkeit des Diesels eher noch herab setzt, ist erst einige Jahre nach dem Druck dieser mittlerweile über 60 Jahre alten BTA festgestellt worden. Und in Zeiten von Winterdiesel sollte auch das Ausflocken Geschichte sein, das sich mit Benzin übrigens auch nicht zuverlässig vermeiden lässt.

    Macht eure Motoren mit solch blauäugigen und laienhaften Ideen kaputt. Hindert euch niemand dran. Aber jammert hinterher nicht über die Preise einer kompletten Motorenüberholung.
    Und nein, dass es nach einer derartigen Diesel-Reinigung an Öldruck mangelt, liegt nicht an herbei phantasierten positiven Eigenschaften des Ölschlamms. Es liegt an der Art und Weise, wie der Ölschlamm beseitigt wurde.

    kopfschüttelnde Grüße,
    GTfan

  • Moin!
    Dazu ist der Bulldog nicht mit dem Güldner vergleichbar. Zweitakt = Bulldog, Viertakt = Güldner. Ich könnte dahin gehend noch etliche Unterschiede nennen, brauch das aber wohl nicht, weil hier wohl diese bekannt sind.

    Bleibt die Frage, woher kommt der Schlamm. Ganz einfach: Verschlissene Kolbenringe und / oder Kolben mit Zylindern. Damit gelangt ein Teil der Verbrennung in das Kurbelgehäuse. Dazu noch ganz selten oder gar nicht gewechseltes Öl, fertig ist die Mompe!
    Da wird alles Saubermachen mit den tollsten Tricks nichts dran ändern.

    Chereeo

    Da hier die Zensur lebt und eine zielgerichtete Information - basierend auf Erfahrungen und Daten nicht erwünscht ist - z.B. für Fiat Traktoren - herrscht , gibt`s die nicht mehr von mir.

    Es gibt ja kompetentere Foren.

  • Hallo,

    Was hat jetzt der Zündschlüssel mit dem Thema Diesel im Öl zu tun? Und was das Thema Benzin im Diesel? Und das man erst einige Jahre nach Druck der Bedienungsanleitung feststellte, dass Benzin im Diesel die Zündwilligkeit herabsetzt ist schlichtweg falsch! Mensch Fabian, jetzt bin ich aber echt enttäuscht von Dir! Das wußte man schon viele Jahre vorher. Dazu gibt es Untersuchungen und Dokumente von Lanz die das eindeutig belegen. Aber wie schon gesagt, dass ist hier gar nicht das Thema.

    Gruß Gordon

    • Offizieller Beitrag

    merkst du es noch??
    Wer hat denn mit dem Unsinn angefangen?
    Dass du allen, die zu Recht etwas an deinen Beiträgen auszusetzen haben, mit absolut fadenscheinigen Vorwürfen irgendwie den Wind aus den Segeln nehmen willst, ist man ja gewohnt.

    Wenn du schon die oben genannten Untersuchungen einsehen können willst, sollten dir auch Untersuchungen aus gleicher Quelle zum Thema Diesel im Öl bekannt sein. Und die daraus gefolgerten Konsequenzen, die der von dir zitierten Empfehlung ziemlich deutlich im Widerspruch stehen.

    Aber dass du hier einen Zweitakter mit sehr niedriger Verdichtung mit einem Viertakter mit deutlich höherer Lagerbelastung gleich setzt, ist fahrlässig bis dumm. Aber auch das überrascht mich nicht.
    Könntest du zwischen den Zeilen lesen, hättest du den Zündschlüssel nicht nur als winkenden Zaunpfahl, sondern gleich als ganzen winkenen Zaun wahrnehmen können, der auf die Unsinnigkeit deines Beitrages hinweist.

    GTfan

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