Eicher Tiger Differential

  • Hallo und Guten Tag Traktorfreunde,
    ich bin Besitzer eines Eicher Tiger EM 200 a, Erstzulassung 1962. Ich habe mich gerade hier beim Traktorhof angemeldet, weil ich mir Hilfe bei zwei größeren Problemen erhoffe, die mein "28 PS-Monster" betreffen. Ich bin interessierter Laie und beileibe kein Experte aber ich habe vor, auch Anderen mit meinen Erfahrungen weiterzuhelfen, wenn ich kann.
    Ein Problem betrifft das Differential. Ich musste den Kraftheber (Hydraulikblock) abbbauen, um den Getriebedeckel abnehmen zu können, der zum Teil von dem Kraftheber verdeckt wird. Der Kraftheber deckt gleichzeitig das Differential ab. Jetzt ist er abgebaut und ich kann von oben ins Differential hinein schauen. Hab gerade versucht ein foto davon hochzuladen -Datei zu groß :cry: Also ich sehe die Welle auf der sich die Schaltgabel fürs Differential bewegt. Die ist dort mit zwei Hohlstiften befestigt. Einer schaut ca 2,5cm heraus. Ist das normal? Für mich sieht es so aus, als ob der weiter hinein müsste. Kann mir da jemand helfen? Danke im Voraus, Gruß Axel

  • Hallo & Wilkommen im Traktorhof!

    Wenn du die Hohlspannstifte, meinst die rechts am Hebel eingeschlagen sind (siehe Foto), die sollten sogar einwenig überstehen.

    [Blockierte Grafik: https://picload.org/image/wcwciwd/001.jpg]

    Mfg Tobi

    PS: Sehe gerade, das Bild ist gedreht, denke man sieht aber das Wesentliche.

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Moin aus Schleswig-Holstein, ich hab jetzt die beiden Getriebedeckel mit den Schaltstangen und Schaltgabeln herunterbekommen. Der hintere Deckel verschließt das Gehäuse vom Wechselgetriebe (linker Teil des obigen Bildes). Der vordere Deckel deckt ein Gehäuse ab, durch das scheinbar nur die Antriebswelle von der Kupplung zum Wechselgetriebe geht (ist nicht mit auf dem Bild) -hier liegt aber, wie es aussieht mein Problem. Unter diesen Deckel ist jede Menge Wasser gelaufen und hat die Schaltstangen verrosten lassen, die sich eigentlich komplett in Schmierfett bewegen. Der Eicher hat kein Verdeck und stand immer wieder für längere Zeit draußen, so daß Wasser durch einen defekten Schmiernippel (der zwischen den Schalthebeln sitzt) eindringen konnte. Aufpassen, falls jemand auch seinen Trecker ohne Verdeck draußen stehen hat. Ich hoffe ich krieg das Problem gelöst, indem ich alles entroste und wieder gängig mache. Der rechte Teil des obigen Bildes ist das Differential und wird vom Kraftheber abgedeckt. Bei mir war er offensichtlich schon mal abgebaut. Es war keine Dichtung drunter. Nur so eine Universaldichtmasse. Gibt es da eine Dichtung und wenn ja, wie wichtig ist sie. Auch die beiden Getriebedeckel hatten keine Dichtung (auch nur die Dichtmasse) -gleiche Frage. Ich mache keine Oldtimerrestauration. Ich hab den Eicher um damit regelmäßig zu arbeiten (ich würde sagen so 100-150 Bh im Jahr).

  • Also wenn ich das richtig verstehe meintest du den Deckel, der auf der Kupplungsglocke verbaut ist. Da ist kein Schmiernippel, sondern ein Entlüftungsventil aus Messing aufgeschraubt normalerweise. Der Schaltdeckel hat so keine Dichtung, der wird mit Dichtungsmasse aufgesetzt. Nur zwischen Hubblock und Getriebe ist eine dünne Korkdichtung, bei Schleppern mit Regelhydraulik sogar 2.

    Zwischen dem Deckel, auf dem die Schalthebel sitzen und dem Deckel mit den Schaltgabel ist auch ein großer, dicker O-Ring verbaut, wenn dieser vergessen wird, kann es zu deinem Phänomen kommen. Die defekte Entlüftung trägt ihren Teil dazu ebenfalls bei. Ist das Führungsblech der Schalthebel auf der Kupplungsglocke noch vorhanden? Wenn ja ist es sehr verschlissen?

    Was genau ist denn dein Problem am Schlepper?

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Moin Tobi,
    erstmal danke für deine Hinweise.
    Also ich fange mal hinten an. Mein Problem ist, daß ich 1.-4.Gang nicht mehr schalten konnte, weil der entsprechende Schalthebel sich nicht mehr richtig bewegen ließ. Die Gruppenschaltung ging noch. Nachdem ich jetzt die beiden Deckel und damit die Schaltstengen (die die Schaltbewegung der Schalthebel auf die Schaltgabeln übertragen) von unten sehe und sehe, daß die Schaltstangen richtig dicke Rostblasen haben, glaube ich, daß dieser Rost verhindert hat, daß der Schalthebel sich vernünftig bewegen ließ. Das Führungsblech ist noch vorhanden, sieht für mich auch nicht besonders verschlissen aus. Allerdings, die zwei senkrecht nach oben stehenden Enden sind deutlich unterschiedlich stark. (Foto hochladen klappt leider nicht). Das eine Ende (in Fahrtrichtung links) ist ca 2-3mm stark. Das Andere (in Fahrtrichtung rechts) ist 1-1,5mm stark. Weiß nicht, ob das vom Verschleiß herrührt und ob das ein Grund für die Probleme beim Schalten sein kann. Der O-Ring zwischen den Deckeln war vorhanden. Ist aber beim demontieren kaputt gegangen. Das heißt ich brauche Ersatz für diesen O-Ring und für die Korkdichtung unter dem Hubblock. Kriegt man die irgendwo (auch bezahlbar) oder muß ich mir selbst irgendwas anfertigen?

  • Teile bekommst du in Ganacker bei Eicher zum guten Kurs. Einfach mal googeln. Evtl da auch gleich die ET-Liste für deinen Schlepper mitbestellen, hilft dir emenns weiter.

    Wenn aber wie beschrieben die Schaltstangen recht rostig sind, könnte das durchaus ein Grund für dein Schaltproblem sein.

    Mfg Tobi

    Edit: Du kannst auch mal gucken, ich meine die Schaltstangen besitzen auch Rasten, soll heißen sie werden von Kugeln mit Federvorspannung in Position gehalten. Wenn die recht eingerostet sind, sitzen die Schaltstangen auch fest.

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  • Ja, das Getriebe läßt sich schalten. Mußte mich inzwischen um das zweite Problem (Hydraulik) kümmern. Was Getriebe angeht -ich bin jetzt vor dem Zusammenbau und will das Öl wechseln. Aus der Betriebsanleitung entnehme ich, daß Ölablaßschrauben an den Radnaben existieren. Sonst sagt die Betriebsanleitung nichts zum Öl ablassen aus dem Getriebe. Wenn ich drunter schaue, sehe ich in Fahrtrichtung links, unten, seitlich am Getriebe etwas, daß für mich wie eine Ablaßschraube aussieht. Ausserdem gibt es noch eine am Nebenantrieb für's Mähwerk. Wo muß ich ablassen, um Getriebeöl in Wechselgetriebe und Differential zu wechseln?
    mfG Axel

  • Wie du richtig erkannt hast in Fahrtrichtung links, etwa Anfang des linken Trittbrettes ist die Ablassschraube. Die Radnaben besitzen einen eigenen Ölhaushalt. Der Mähantrieb hat bei manchen Ausführungen auch einen eigenen Ölhaushalt.

    Mfg Tobi

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  • Moin an Alle,
    ich hab mein Getriebe wieder Zusammen, Schaltstangen entrostet -gängig gemacht, neu Fett usw. und Ölwechsel gemacht. Hab schon Probefahrt gemacht und auch Futterrundballen mit der Hydraulik bewegt. Zunächst funktionierte auch alles aber dann ließ sich das Wechselgetriebe wieder nicht schalten. Ein Gang war eingelegt und ich kam nicht mehr in den Leerlauf. Genau das gleiche Problem wie vorher. Es lag wohl doch nicht an den rostigen Schaltstangen. Zumindest nicht hauptsächlich. Ich hab jetzt den kleinen Deckel(der auf dem Getriebdeckel sitzt), unter dem die Kugeln mit Federvorspannung, die für die Raststellung der Schaltstangen sorgen, abgebaut. So waren die Federn ohne Spannung und die Schaltstangen ohne Raststellung. Dadurch ließ sich die betreffende Schaltstange (durch den Schalthebel) bewegen und ich konnte vorerst wieder alles zurechtrücken, ohne das wieder eine Großbaustelle daraus wurde. Allerdings besteht das Problem ja noch, durch das die Schaltstange bei eingelegtem Gang immer hängenblieb. Im Moment funktioniert es aber ich kann ja drauf warten, dass es wieder passiert. ?? Eine zweites Problem ist mein neues Getriebeöl. Es schäumt und der Schaum beibt stehen -auch am nächsten Tag noch. Laut Betriebsanleitung soll da SAE 80 rein. Hab ich mit dieser Bezeichnung nicht bekommen sondern das heißt GL4 SAE 80W-90. Kann das ein Problem sein? Ausserdem ist es etwas zu viel geworden (etwa 1cm über der Maximalmarkierung am Ölmessstab). Laß ich noch wieder ab aber ich glaub nicht, daß das das Problem ist. Ich hoffe auf Hinweise.
    mfG Axel

    • Offizieller Beitrag

    moin,

    an der Ölsorte kann das Schäumen nicht liegen. Eher schon an der Menge.
    Du kannst das Öl ja mal auf den Soll-Stand bringen, dann wird es weniger durchgerührt. Aber letztlich guckt wohl kaum jemand nach jeder Fahrt und wieder am nächsten Tag in sein Getriebe. Deshalb würde ich nicht wagen, das Schäumen als einmaligen Fehler zu beschreiben.

    Wenn du ohne Federn und Kugeln schalten kannst, dürfte sich der Fehler darauf eingrenzen lassen. Wie sehen die Kugeln aus? Und die Raststellungen in den Schaltstangen?

    mfG
    GTfan

  • Wenn das von mir weiter oben beschriebene Blech unter den Schalthebeln recht verschlissen ist, hast du das gleiche Phänomen. Dann kann es passieren, das du versehentlich 2 Gänge gleichzeitig schalten willst, somit "sperrt" sich das Getriebe auch.

    Am Öl liegt das Schäumen definitiv nicht, SAE 80W90 GL4 darfst du in dem Getriebe durchaus fahren.

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Hallo,

    ich bin der Meinung, dass das Schäumen normal ist. Auch mein Eicher ED 16II bildet nach dem Fahren Schaum. Auch ein Landmaschinenmeister meinte, dass dies bei den Getrieben überhaupt keine Rolle spiele und normal sei. Wenn das Öl besonders kalt ist, dann bleiben die Bläschen halt länger!

    Grüße Markus

  • Moin,
    die Hinweise zum Öl lassen mich das Ganze jetzt etwas gelassener sehen. Die Ölmenge hab ich inzwischen auf Stand gebracht. Werde mal wieder nachschauen, wenns etwas wärmer ist.
    Als ich die Getriebedeckel abgebaut hatte, hab ich auch einen Blick von unten auf die Raststellungen in den Schaltstangen und die Kugeln geworfen. Ich konnte kein Problem erkennen. Allerdings hab ich die Einrastfunktion nicht auseinander genommen(jetzt im Nachhinein -hätte ich vielleicht tun sollen) Hinterher ist man immer schlauer aber eigentlich vermute ich jetzt doch eher, dass das Blech das Tobi schon weiter oben verdächtigt hat, die Ursache ist. Wie gesagt es sieht für mich nicht besonders verschlissen aus aber ich hab auch keinen Vergleich. Mal sehen ob man Ersatz kriegt und wie ich jetzt in der Praxis mit dem Schalten klarkomme. Wenn ich alles nochmal aufmachen muß, werd ich mich natürlich um beide möglichen Probleme kümmern.
    Ich bedanke mich für eure Beiträge. Die haben mir weitergeholfen. So ein Portal funktioniert nur durch mitmachen also auch danke im Namen der Community. mfG Axel

  • Moin zusammen,
    ich hab weiterhin die Probleme beim Schalten bei meinem Eicher Tiger EM200, die wir hier schon im März zum Thema hatten. Ich habe inzwischen das Sperrblech unter dem Deckel der Kupplungsglocke, daß praktisch die Schaltgassen -einmal für 1.und 2.Gang bzw. 3.und 4.Gang voneinander trennt und zweitens die Schaltgassen für Rückwärtsgang bzw. 1. und 2.Gruppe . Ausserdem hab ich beide Schalthebel neu. 1. bis 4. Gang läßt sich schalten. Rückwärtsgang und 1. und 2. Gruppe lassen sich einmal schalten nach dem Zusammenbau und dann hängt der Schalthebel fest. Im Moment krieg ich den Rückwärtsgang nicht raus. Da hängt der Gruppenschalthebel. Hat jemand ne Idee? Gibts vielleicht irgendwas einzustellen? mfG Axel

  • Hallo.

    Ich hatte genau das gleiche Problem mit meinem Schlüter S350 mit ZF- A 208 Getriebe.

    Habe dann neue Schalthebel und eine neue Schaltkulisse gekauft und mit dean alten Teilen verglichen. Bei diesem Getriebe sind die "Schaltnocken" an den Schalthebeln oft so verschlissen, dass man praktisch die Kulisse umgeht und 2 Gänge einlegen kann.

    Ich kann dir nur empfehlen beide Schalthebel + Schaltkulisse zu tauschen.

    Mfg

  • Moin,
    ja das hab ich gemacht -Schalthebel und Sperrblech (ich nehme an, das ist das was du als Schaltkulisse bezeichnest) neu- und ging trotzdem nicht. Das Sperrblech (Schaltkulisse?) ist mit zwei Schrauben befestigt. Ich hab festgestellt, daß die Position des Sperrblechs unter den zwei Befestigungsschrauben veränderlich ist. Ich hab also verschiedene Positionen ausprobiert, bis sich die Gänge exakt schalten ließen. Die Position des Sperrblechs ändern ist ja kein Problem aber den Erfolg kontrollieren ist ein Megaaufwand. Jedesmal die sperrigen Getriebedeckel mit den Schalthebeln und den Schaltgabelwellen wieder einfädeln und aufsetzen und dann ausprobieren. :( Na ja, im Moment funktioniert es. Gruß Axel

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