Restauration Güldner G40S, Tipps erwünscht

  • Wie in meinem Vorstellungsthread angekündigt, geht es bei mir demnächst an die Restauration eines 1963er Güldner G40S Toledo.
    Den Schlepper hat mein Opa 1972 gebraucht gekauft und ca. 15 Jahre voll im Einsatz gehabt. Danach wurde er nur noch genutzt um die kleineren Wiesen zu mähen oder für andere leichte Arbeiten.
    Im Laufe der Jahre wurde er immer den Anforderungen angepasst, so ist z.B. ein modernerer Sitz, ein Stoll-Frontlader und ein Hydraulikzylinder für den Mähbalken nachgerüstet worden.
    Technisch wurde später leider nur noch das Nötigste gemacht, so gab es vor ein paar Jahren nochmal neue Hinterreifen und eine „kleine Motorüberholung“, aber an der Elektrik funktionieren eigentlich nur noch Anlasser, Lima, Beleuchtung und Hupe.
    Kotflügel und Haube sind verbeult und stellenweise durchgerostet, die Batteriekästen sind nichtmehr existent und er wurde schon einige Male übergepinselt.
    Um den Güldner die 80km zu mir überführen zu können, habe ich das Öl in den Hinterachstrichtern aufgefüllt die Keilriemen ausgetauscht und einen Ölwechsel gemacht.
    Nach einer netten Überlandfahrt steht er jetzt bei mir und hat schon ein wenig ackern dürfen, um seinen zukünftigen Stellplatz freizuräumen, auf dem noch mehrere große Granitblöcke von ca. 0,5 – 0,75t lagen.
    Jetzt geht es ans Pläneschmieden, wie ich das Ganze angehe.
    Fest steht, dass es eine Restauration in einzelnen Baugruppen wird, da sie sich sonst mangels Zeit über Jahre hinziehen würde, in denen ich den Traktor nicht nutzen könnte.
    Zudem habe ich mich entschieden alles Stück für Stück neu zu lackieren.
    Zum einen, weil ich an den Blechteilen recht viel Schweißen muss, aber hauptsächlich, weil sich mein Opa wünscht, dass sein erster Schlepper wieder richtig gut dasteht.

    Meine grobe Planung sieht jetzt wie folgt aus:

    Als erstes, weil akut, muss ich die Achstrichter abdichten und die Bremse überholen.
    Außerdem müsste ich mal das Ventilspiel überprüfen .
    Dann kommt die komplette Elektrik dran, in dem Zuge würde ich dann auch Tank und Armaturenbrett überholen / lackieren und Anlasser und Lima überholen wenn nötig.
    Dann die vordere Haube schweißen, ausbeulen und lackieren die in diesem Zuge vorn einen klappbaren Schutzbügel bekommen soll.
    Dann alle 4 Kotflügel instand setzen und den Umsturzbügel gegen einen klappbaren tauschen bzw. umbauen
    Als nächstes den Frontlader überholen und lackieren
    Dann die Heckhydraulik
    Grober Zeitrahmen dafür sind 5 Jahre, aber ich habe da keinen Druck.
    Vermutlich wird sich sowieso immer mal eine akute Baustelle in den Vordergrund drängen und meine Pläne durcheinanderwerfen.

    Was sagen die erfahrenen Traktor Schrauber, kann das was werden?
    Klar ist natürlich, durch das Vorgehen macht man einige Schritte doppelt.

  • Moin! Du hast dich für einen tollen Schlepper entschieden, Glückwunsch! :wink:

    Also was deine Reihenfolge angeht, da wirst du einiges doppelt machen müssen, wie du selber ja schon festgestellt hast. Ich würde wohl anders vorgehen und mir den Trecker in verschiedene Baustellen aufteilen. Zum Beispiel:

    1. Getriebe, Achstrichter und Bremsen - dazu müssen die Kotflügel eh ab. Die würde ich dann auch gleich zurecht machen oder machen lassen. Felgen in dem Zug auch gleich lackieren lassen.

    2. Mittelteil (Dichtringe Getriebeeingang, Kupplung, KW Dichtring, Ausrücklager....)

    3. Motor und Anbauteile- je nachdem was alles gemacht werden muss

    4. Elektrik

    5. Motorhaube

    Bei den Bremsen mit Netzmittel arbeiten - da wird noch Asbest drin sein!! Da achtet kaum einer drauf :roll:

    Habe selber mal einen G30 und G35AS gehabt. Falls du Fragen hast, kannst dich gerne melden.

    Grüsse

    Wo Bäche rauschen, Heide blüht, wo dunkle Wälder stehen - dort ist es wo mein Herz erglüht. Oh Heimat du bist schön!

  • Die Sache mit den Kotflügeln ist mir auch schon aufgefallen.
    Blöderweise werden die Kotflügel aber ein großer Haufen Arbeit, das passt grad einfach nicht rein, werde ich dann wohl auf den Sommer verschieben müssen.

    Gruß

    Peter

  • So wie du es vor hast müsstest du die Kotflügel abbauen, die Achstrichter machen und die alten Kotflügel wieder anschrauben...

    Ich würde hinten gleich alles machen, wenn man schon dabei ist. Achstrichter abdichten, Dichtring vom Getriebe zum Achstrichter neu machen, in der Zeit Bremsbeläge kleben oder nieten lassen. Wenn alles zusammen ist, sauber machen, abschleifen und lacken. Am Getriebe selber würde ich außer einem Ölwechsel nichts machen, solange es gut läuft.

    Mit den Kotflügeln das ist doof. Oder du kaufst ein zweites Paar und das bessere arbeitest du auf.

    Grüsse

    Wo Bäche rauschen, Heide blüht, wo dunkle Wälder stehen - dort ist es wo mein Herz erglüht. Oh Heimat du bist schön!

  • Ja, ich werde das Heck dann komplett am Stück machen. Dann auch gleich Rückbank und Fritzmeierbügel.
    Damit blockiert der Schlepper aber längere Zeit die Werkstatt und das geht erst, wenn ich meine Bullibaustellen abgearbeitet habe.

    Danke für die Tipps, wenns dann losgeht komm ich gern auf dein Angebot zurück :)

  • Wenn du Sorge hast das die Kotflügel zu lange dauern, dann besorge dir andere gebrauchte die du schon mal aufarbeiten kannst nebenbei. Die Achstrichter und Getriebe Sachen dauern nur ein paar Wochen wenn man einigermaßen Zeit hat. Zumindet solange man das Getriebe zusammen lässt :mrgreen:


    Grüße

    Wo Bäche rauschen, Heide blüht, wo dunkle Wälder stehen - dort ist es wo mein Herz erglüht. Oh Heimat du bist schön!

  • Ich denke, ich werde die Kotflügel als erstes machen, der Schlepper ist ja auch ohne die mobil genug.
    Ich würde schon gerne die originalen erhalten.
    Wenn die Kotflügel dann fertig sind, hole ich den Güldner in die Werkstatt und kümmere mich um den Rest da hinten ;)

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