• Moin zusammen,

    gestern abgeholt,

    einen Deutz F2L 514/51 mit Seitenmähwerk und Riehmenscheibe Baujahr 1951. Der stolze Besitzer bin aber nicht ich, sondern meine Freundin. Sie hat diesen ihrer Oma abgekauft.

    Das letzte mal lief er wohl vor ca. drei Jahren, abgemeldet wurde er 2003. Ihr Opa hat ihn damals irgendwann wohl schon einmal opisch errichten lassen. Jedenfalls springt er wohl momentan nicht an. Mal gucken wo der Fehler liegt
    Habe jetzt erstmal die Betriebsanleitung und Ersatzteilliste bestellt und werde mich mal einlesen. Die Tage werde ich ihn erstmal abkärchern. Danach mal einen Startversuch unternehmen.
    Da er aber wohl nicht angesprungen ist, vermute ich, dass die Dieselpest eventuell grasiert?
    Daher werde ich wohl:
    - Diesel ablassen
    - Tank, Leitungen spühlen
    - Dieselfilter erneuern
    - Entlüften
    Des Weiteren sollte man wohl auch das Motöröl und den Motorölfilter auswechseln.
    Luftfilter gehört natürlich auch gewartet und der Keilriehmen wohl auch erneuert.
    Ziel soll es sein das er wieder läuft und auch angemeldet wird.
    Dafür brauch er dann aufjedenfall noch neue Reifen, da diese schon sehr rissig sind, aber die stehen ganz zu letzt auf dem Plan.

    Jedenfalls habe ich nun eine weitere Baustelle um die ich mich kümmern darf, aber ich habe meiner Freundin schon gesagt. Sie muss auch mithelfen, damit sie weiß wie ihr Deutz funktioniert.

    Mir wurde auch gesagt, dass der Schlepper auch "hochgehen" kann wenn ein paar Gestänge an der Einspritzpumpe harken, dort werde ich zuvor auch noch die Gängigkeit überprüfen.

    Der Schlepper ist schon relativ lange im Familienbesitz. Es existiert auch noch ein zweiter F2L 514/51 mit Frontlader und Dreipunkt. Beide haben 1982 die 10.000 Stundenplakette bekommen.

    Gruß

    Julian

  • Hallo Julian,

    willkommen hier im Forum und viel Spaß mit dem Neuerwerb.

    Sollte sich bei Deiner Begutachtung tatsächlich herausstellen, dass der Schlepper unter Dieselpest leidet, dann wird ein
    bloßes Spülen der Leitungen, neuer Filter und neuer Diesel nichts bringen. Dieselpest sind Bakterien und die musst Du alle
    kaputt bekommen. Ich habe gute Erfahrungen mit Grotamar gemacht - kannst Du im Internet bestellen.

    Gruß, F20GH.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Moin Julian,
    da hat Deine Maus sich aber einen schönen Trecker geholt ;).
    ich habe ja nun berufsbedingt öfter mit Schleppern zu tun welche lange gestanden haben, und nicht ansprangen.
    Hier nun ein zwei Tips...
    1. Wenn der Schlepper seit 2003 gestanden hat würde ich die moderne Dieselpest schon fast ausschließen, ich würde einfach einmal schauen ob an der Düse Kraftstoff ankommt und dann gegebenenfalls einmal versuchen zu entlüften.
    Ich hatte schon öfter bei alten Schleppern Luft im System durch undichte Kraftstofffilter etc.
    Wir können ja auch noch mal telefonieren, ich schau mal nach was ich an Unterlagen über den Schlepper auf dem Rechner habe, bei 514 klingelt es gerade bei mir.
    Wenn er dann läuft wirste die von Dir oben beschriebenen Maßnahmen eh machen, wenn historie und Vorleben eines Treckers bekannt sind, dann versuche ich meistens das Fahrzeug kurz wiederzubeleben, dann kann ich das komplette Fahrzeug checken.
    Gruß Holger

    Wer braucht einen Originalzustand, meine Schlepper haben gewachsene Patina :trecker7:

    • Offizieller Beitrag

    Moin Julian,

    wenn noch eine nennenswerte Menge Diesel im Tank ist, müsstest du mit einer Taschenlampe eigentlich schon sehen können ob da die Dieselpest drin gewütet hat. Wenn die Flüssigkeit sauber ist und kein Bodensatz drin ist, ist alles in Ordnung. Dann einmal das Kraftstoffsystem entlüften, wenn das ohne Auffälligkeiten bleibt ist wirklich alles in Ordnung.
    Ein Wechsel des Dieselfilters vor dem ersten Start schadet natürlich trotzdem nicht. Vor dem eigentlichen Dieselfilter müsste noch ein Spaltfilter sitzen, möglicherweise direkt im Tank, so verrät es mir die Literatur grad über einen anderen F2L514.

    Das Durchgehen des Motors hängt weniger mit dem äußeren Gasgestänge zusammen, als mit dem innen liegenden Drehzahlregler. Du kannst den Motor dann nur stoppen, indem du die Einspritzleitungen an den Einspritzdüsen trennst. Die harmlose Version ist ein schnelles Aufschrauben...
    Der Regler sitzt hinter der großen Pumpenplatte.

    Viel Erfolg,
    Fabian

  • Moin zusammen,

    @ F20GH: Vielen Dank für den Hinweis mit dem spülen. Lassen die Bakterien sich nicht mit Benzin oder Bremsenreiniger abtöten? Werde mal nach deinem Vorschlag schauen.
    Danke, er gehört ja meiner Freundin, da sie dann aber ab demnächst am Wochenende verhindert ist (das nächste Projekt steht ja direkt im Hintergrund) werde ich den kleinen dann wohl mal zum Treckertreffen ausführen müssen.


    @ Holger: Also er wurde 2003 abgemeldet und dann nur noch mit 6km/h beweget, da bin ich auch noch gespannt ob da wirklich die Blockade drinn ist. Zuletzt getankt wurde er wohl vor drei Jahren das letzte Mal, daher möchte ich die Dieselpest nicht ausschließen.

    @ Fabian: Werde am Wochenende mal in den Tank leuchten. Hatte neulich eine Starklichtlampe wo noch altes Petroleum drinn war, welches mit der Pest befallen war, richtig giftgrün und es hat gestunken. Geleuchtet hat das auch nicht mehr so wirklich.
    Genau das Gestänge vom Regler und das in der Pumpe können haken. Habe ich vielleicht ein bisschen untreffend ausgedrückt.

    Die besagte Pumpenplatte habe ich auch schon entdeckt und einmal abgeschraubt. Der von dir genannte Spaltfilter soll wohl das untere Teil sein. Hier habe ich auch gleich was gesehen was nicht richtig ist: Der Abstellmechanismus vom Motor scheint irgendwie mal provisorisch wieder gerichtet worden zu sein mit einem Stromkabel. Dies geht es natürlich auch zu beseitigen, ist ja kein Zustand sowas, zumal es eh ausgehakt ist. Die Feder die dort unten liegt könnte ja eventuell auch zu dem Mechanismus gehören? In der Ersatzteilliste werde ich bestimmt fündig und muss mir dann mal etwas ausdenken wie ich die Sache wieder vernünftig richten kann.


    Gruß

    Julian

  • Hallo Julian,

    ich will Dir ja keinen Schreck einjagen, aber hast Du Dir den rechten Teil des Bildes mal genauer angesehen?
    Sind das alles Risse im Gehäuse??? (Vor allem oben rechts und auch am Reglergehäuse)

    Gruß, F20GH.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Hallo F20GH,

    ja das ist mir auf dem Bild auch aufgefallen. Gehe jetzt aber einfach mal von Dreck aus.
    Kann ich mir nicht vorstellen bzw. erklären warum der da reißen sollte?
    Auf Bildern sieht einiges anders aus, als es in der Wirklichkeit ist.
    Hatte ich bei einem Tankboden von einer Starklichtlampe z.B. Kumpel geschickt der meinte da sind Risse. Nachdem ich alles sauber gemacht hatte war da nichts mehr zu sehen.
    Hoffe ich das es hier auch der Fall ist.

    Gruß

    Julian

    • Offizieller Beitrag

    Moin Julian,

    Zitat von d5506fahrer


    Die besagte Pumpenplatte habe ich auch schon entdeckt und einmal abgeschraubt. Der von dir genannte Spaltfilter soll wohl das untere Teil sein.

    das ist zwar ein Spaltfilter, jedoch jener für Motoröl, der unten zu erkennen ist. :wink:
    Die BTA nennt ausdrücklich einen vor den Dieselfilter geschalteten Feinfilter.

    MfG
    Fabian

  • Moin zusammen,

    der Deutz läuft wieder! :D


    Die Dieselpest hat doch noch keinen Einzug erhalten.
    Wir haben ihn ordentlich vorglühen lassen und dann mit dem Same angeschleppt, da die Batterie die wir da hatten leider nicht mehr zum Anlassen gereicht hat.
    Dazu gleich ein Frage, original scheinen hier zwei Batterien verbaut worden zu sein? Weder in der Betriebsanleitng noch in der Ersatzteiliste konnte ich fündig werden welche Daten die Batterie haben muss. Denke heutzutage reicht ja dann eine größere?
    Der Sound von dem Zweiylinder ist ja echt top, da kommt wirklich Freude auf :mrgreen:
    Schalten tut er nun naja bescheiden: 2 und 3 Gang gehen super rein, 1 und R sehr sehr bescheiden und 4 und 5 auch. Mehrmals ist mir der Schalthebel aus der Führung gesprungen, habe ihn aber immer wieder reinbekommen. Bis auf das letzte Mal, da war dann der 4 Gang drinn und ich bin nicht mehr ins Schaltschema zurückgekommen.
    Also Abends nach dem Abendbrot noch den Getriebedeckel abgebaut, dabei gleich festgestellt, dass dieser garnicht bis unzureichend abgedichtet war und dies der Grund für den Ölrand rundherum gewesen ist. Des Weiteren sind die Probleme fürs Schalten auch ganz klar ersichtlich. Die Nuten der Schiebestifte von der 1 und R, sowie 4 und 5 sind schon recht dolle ausgenudelt. Hier muss also Ersatz beschafft werden, bzw. das ganze muss aufgeschweißt und anschließend wieder passig gefräst werden.
    Bei der Gelegenheit ließ sich natürlich gleich das Getriebe begutachten, dieses schaut soweit noch sehr gut aus. Klar das Getriebeöl gehört gewechselt. Die Dichtflächen haben wir ordentlich gesäubert und den Deckel auch von Innen, anschließend mit Flüssigdichtung abgedichtet.
    Meine Frage ist ob jemand ein Bild von einem Stoppzugschalter von dem Deutz hat, dieser fehlt bei dem Schlepper komplett und jedesmal absteigen und den Deckel abschrauben um den Trecker abzustellen ist ja auch etwas umständlich.
    Jetzt steht also der Große Service an, bei der Probefahrt musste ich auch feststellen, dass die Betriebs- und Feststellbremse nur unzureichend bzw. garnicht mehr verzögern. Des Weiteren muss ich die Lager der Vorderräder nachstellen, da fing das eine zuletzt schon das Flattern an.
    Die Lichtmaschine lädt nicht, zumindestens leuchtet die Ladekontrolleuchte.
    Die Lichtanlage funktioniert bis auf ein Standlicht vorne.
    Die Blinker, Warnblinker und Bremslicht haben keine Funktion.
    Das Ferntermometer funktioniert.
    Das Öldruckmanometer scheint irgendwie nicht so recht zu funktionieren :?: war nur ein ganz geringfügiger Ausschlag zu erkennen. Komisch auch, dass es nicht mehr an dem vorgesehenen Platz sitzt.

    Gruß

    Julian

  • Hallo Julian,

    das hört sich doch nach einem überschaubaren und schönen Aufgabenkatalog an! ;)

    Wünsche dir viel Freude bei deinem Projekt.

    Gruß, Stefan

    "Kind vom Bauernhof braucht nen Trecker"

    Bungartz & Peschke T8VW

    Bungartz & Peschke T8DA/S
    Bungartz T6
    Bungartz F6

    • Offizieller Beitrag

    Moin Julian,

    als Batterie sind 80 Ah allemal ausreichend, 60 gehen auch noch problemlos.

    Bei den Radlagern an der Vorderachse guck dir auch die Laufflächen der Lager an. Eventuell ist eine Erneuerung nicht das Schlechteste. Auch der Mittelachsbolzen kann einen warnenden Blick vertragen ;)
    Und bei der Lima kontrollier mal die Verkabelung, ob alle Kabel noch an ihrem Platz sitzen und auch leiten, gleiches gilt für den Bremslichtschalter. Bei beiden hab ich das häufiger, dass die Kabel einfach brüchig geworden sind.

    mfG
    Fabian

  • Moin zusammen:

    @ Stefan: Ja das stimmt, dass der Motor läuft ist eine große Erleichterung. Bisher ist die Liste überschaubar und machbar.

    @ Fabian: Danke für die Tipps, werde ich verfolgen und drauf achten!

    Hier noch ein paar Bilder, da man pro Beitrag ja nur fünf hochladen kann:


    Gruß

    Julian

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!