ich bin die Neue

  • Hallo, ich bin die Neue und hatte bisher nicht wirklich viel mit Traktor und Co. am Hut. Nun ja, bis auf einen der sich vor Jahren schon in mein Herz getuckert hatte und der nun mittlerweile seit 5 Jahren in der Garage meines Vaters im Dornröschenschlaf verharrte. Leider ist mein Vater schwer erkrankt und so schwebte über dem guten Stück seit Monaten ein dickes fettes (vielleicht) „zu verkaufen“. Mein Herz hat geblutet und ich musste handeln. Eigentlich haben wir ja schon genug und keinen Platz mehr, aber für so einen kleinen Eicher ED110, Bj.1958 sollte sich doch noch ein Plätzchen finden.
    Wie Frauen nun mal so sind, sie setzten sich meisten durch 8) . Gestern war es nun so weit, neue Batterie und Luft in die Vorderräder und ab ins neue Heim. Ohne Murren hat er die wohl längste Reise in seinem bisherigen leben (ca.50km) zurückgelegt und steht jetzt Stoßstange an Stoßstange mit einem Farmer 106LS, Farmer 308LS und John Deere 310 in seinem neuen Heim. Diese drei gehören meiner besseren Hälfte der schon seit Kindesbeinen auf Traktoren unterwegs ist und praktischerweise auch ein KFZ Ausbildung hat. Alle drei sind noch fleißig im Einsatz.
    Aber der Eicher gehört MIR und wie Mädchen nun mal so sind hätte ich gerne dass er wieder etwas mehr glänzt. Ich möchte ihn keinesfalls auf Hochglanz bringen. Nein, man darf ihm sein alter und die Spuren seiner Vergangenheit nicht nehmen. Nur etwas mehr Glanz wäre schon. Mit was könnte ich seinem Lack zu Leibe rücken? Mein Nebenerwerbslandwirt sagt „braucht man nicht“ Ich sag „braucht man :D “ also habt Ihr Tipps für mich?

  • Moin Susanna,
    schön das Du zum Traktorhof gefunden hast. Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Eicher Schlepper. Der sieht noch sehr gut aus. Er wurde anscheinend schon mal überlackiert ( auf dem letzten Bild sieht man farbige Holzleisten des Beifahrersitzes, das war original nicht so ). Macht aber auch nichts. Du kannst den Lack mit herkömmlicher Autopolitur aufpolieren wenn Du willst - nötig ist das meiner Meinung nach nicht. Mit der Politur bekommst Du auch die Verfärbungen um den Diesel-Einfüllstutzen weg.
    Gruß
    Ralf

  • So da bin ich wieder. Danke für deine Antwort. Ich habe mal nachgeforscht. Der Eicher ist seit etwa 30 Jahren in unserem Familienbesitz. Mein Vater hat lediglich den Überrollbügel angebracht. Falls er schon mal überlackiert wurde müsste das der Erstbesitzer gewesen sein, was ich mir eher nicht vorstellen kann.
    An Autopolitur hatte ich auch gedacht, war mir nur nicht sich. Ich lese überall von Leinölfirnis.
    Du schreibst „nötig ist das meiner Meinung nach nicht“ diese Aussage kommt mir sehr bekannt vor.

  • Moin Susanna,
    das mit der Farbe ist aus der Ferne schwer zu beurteilen. Es hat auf jeden Fall schon mal jemand mit Farbe gespielt. Der Luftfilter war original nicht rot, die Bretter des Soziussitzes waren holzfarben und der Bügel wird auch nicht in blau geliefert.
    Natürlich kannst Du Leinölfirnis nach der Politur verwenden. Das konserviert den Lack. Es dauert alerdings ne ganze Zeit bis der Firnis trocken ist und in der Zeit ist die Sache sehr staubemfindlich.
    Gruß aus dem Münsterland
    Ralf

  • Leinölfirnis trocknet sehr schnell ab, nach nem Tag etwa ist das ziemlich fest. Reines Leinöl dagegen trocknet im Prinzip gar nicht und gibt dadurch ne rechte Sauerrei. Leinölfirnis nimmt man aber eher wenn viel Patina vorhanden ist wo das Blech schon blank und etwas rostig ist. Bei dem hier relativ gut erhaltenen Lack würde ich höchstens mit Lackpflegemitteln arbeiten.

    Gut vorgeglüht ist halb Angelassen!

  • Moin,
    bei dem Zustend möchte ich auch eindringlich von Leinölfirnis abraten!
    Ich habe hier gerade einen Pazienten, der vor 20 Jahren mal Leinölfirnis bekommen hat bei guter Lacksubstanz, wo ich alleine für die Motorhaube über 4 Stunde gebraucht habe um das Zeug da wieder runter zu bekommen... jetzt glänzt die Haube aber wieder.

    Leinölfirnis gehört für mich nur auf starke Patina und muss richtig verwendet werden.

    mfg Magnus

  • Ich verwende dazu Owatrol. Das ist ein Kriechöl, das sogar Rost unterwandert und somit das Blech vor weiterrosten konserviert. Aufgetragen wird es auf trockenen, staubfreien Untergrund mit einem Microfasertuch. In der Sonne trocknet es relativ schnell aus, sodass du zügig mehrere Schichten auftragen kannst.

    Gruß Alexander

    Agria 1700 Berning DK6
    Agria 1700 Hatz E 75
    Eicher EM 235

    Eine Blondine neulich beim Autohändler.
    "Bitte?"
    "Ich brauche einen neuen Ölpeilstab, meiner reicht nicht mehr bis zum Öl.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,

    das kann man ja alles bei Schleppern mit angerosteter Oberfläche tun, wenn es richtige Rostflecken gibt. Aber wenn es eine geschlossene Lackschicht gibt wie hier, würde ich einfach die Finger von lassen. Je nach Geschmack vielleicht noch polieren.
    Wenn der Schlepper trocken steht, kein Salz sieht und ansonsten mit Verstand bewegt wird, rostet da auch nichts weiter. Eine Lackschicht, und sei sie noch so alt, schützt immer noch am besten.

    mfG
    Fabian

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