Bremstrommel lösen mit Wagenheber

  • Hallo,
    ich habe zwei Räder die sich nicht mehr drehen lassen.
    Dazu habe ich mir einen Lösungsversuch ausgedacht - siehe Foto:
    Eine Eisenstange läuft durch eine Öffnung in der aufmontierten Felge als Hebel über die Nabe der Achse. Am längeren Ende wird sie mit dem Wagenheber angehoben.
    Meine Frage: Kann ich die Nabe so belasten, oder muss man fürchten, dass dabei etwas beschädigt wird?
    Herzlichen Dank für jeden Hinweis.

    eicher16freund

  • Hallo eicher16freund,

    es ist zwar recht unwahrscheinlich, dass Du Dir mit dieser Konstruktion den Nabenhals abbrichst, aber theoretisch möglich ist es natürlich schon!
    Um ehrlich zu sein finde ich Deinen Lösungsansatz GUT! Kann funktionieren, muss aber nicht.
    Erfahrungsgemäß ist ein gezielter kräftiger Hammerschlag aufs Felgenhorn (mit Holzunterlage) oder auf die Flanke des Reifens auch zielführend.
    Hatte regelmäßig das Problem bei meinem "alten" Pferdeanhänger. Den konnte ich mit festgebackener Bremse durchs halbe Dorf ziehen, das nützt gar nichts.
    Vom Prinzip her leitest Du ja die Kraft in gleicher Richtung ein, als würdest Du den Anhänger einfach ziehen wollen, damit sich die Bremse löst - kann
    funktionieren, glaube ich aber ehr nicht.
    Leg mal ein Kantholz von außen gegen Reifen und / oder Felge, nimm den 10 kg Meinungsverstärker ....

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Zitat

    Die Kraft, die Du bei dieser Konstruktion aufbringen kannst, kann nicht mehr sein, als der Wagen auf dieses Rad lastet.

    Stimmt, und das muss ja auch gar nicht sein!
    Die Gewichtskraft des Wagens wirkt ja nur senkrecht nach unten, und eicher16freund lässt hier ein Drehmoment wirken - wie schon vorhin geschrieben: guter Ansatz!

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • So ein ähnliches Problem hatte ich auch.

    Hier hab ich gepumpt und gepumpt... bis ich mal sah, dass ich den ganzen Bock knapp 10cm hochgedrückt habe:
    [Blockierte Grafik: https://up.picr.de/32445751cb.jpg]


    Auf diese Weise Nabe blockiert und dreimal mit dem kurzen Dicken auf die 12 und die Mutter hat sich gelöst:

    [Blockierte Grafik: https://up.picr.de/32445744bn.jpg]

    Super 1250 VL Special Bj. 83

    Compact 850 V Bj. 73

    S 450 Bj. 66

    Achtung Schlütermotor!
    Kinder und Kleinvieh aus dem Ansaugbereich!

  • Hallo,
    bis jetzt hat sich nichts bewegt. Nicht mit hämmern, nicht mit erhitzen und nicht mit hebeln.
    Beim Hebeln habe ich nochmal etwas umgebaut, so dass ich die Nabe nicht belaste. Es hat den Wagen hochgehoben, der immerhin 3 Tonnen wiegt. Auch wenn nur ein Teil dieses Gewichts auf das Rad wirkt, war das schon ziemlich viel Kraft.
    jetzt weiß ich nicht mehr weiter. Mir ist auch gar nicht klar, wie die Trommel dann abgezogen würde.
    Habt ihr noch eine Idee?

  • Hallo eicher16freund,

    such doch auf der Achse mal nach dem Typenschild, dann registrierst Du Dich bei BPW für den Agrarbereich, und bekommst Zugang zu den
    verfügbaren Ersatzteillisten sowie Explosionszeichnungen. Mit etwas Glück ist Dein Typ dort gelistet und Du hast alle Informationen, Die Du benötigst.

    Was mich wundert ist, dass in der Trommel keine Gewindebohrungen zu sehen sind, mit deren Hilfe man die Trommel abdrücken könnte.

    Gruß, F20GH.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Hallo,
    wenn ich mir Bild 2 (der letzten 3) anschaue, sieht es fast so aus als ob die Radbolzen an der Nabe befestigt sind :roll::?:
    Dann wird das natürlich so wie in Bild 3 nichts, da die Radmuttern die Trommel halten.

    mfg
    Andreas

    PD Junior 108

  • Hallo,
    ich blicke jetzt gerade auch nicht mehr ganz durch.
    Mir ist nach wie vor nicht klar, wie man diese Bremstrommel abzieht, selbst wenn sie lose wäre.
    Sie hat keinerlei Ansatzpunkt. Von hinten Klopfen geht nicht, weil die Abdeckung darüber ragt.
    Kann ich noch versuchen am Bremsgestänge zu zerren, damit sich etwas löst?
    BPW ist nur für Gewerbetreibende, oder?

    mfg, eicher16freund

  • Zitat

    BPW ist nur für Gewerbetreibende, oder?

    Ja, so steht es geschrieben, aber Du bekommst dennoch einen Zugang - es fragt Dich
    keiner nach Deiner Umsatzsteuer-Nr ... .
    (Habe mich dort schon vor längerer Zeit registriert, der Account funktioniert nach wie vor,
    obwohl ich auch kein Gewerbe angemeldet habe)

    Gruß, F20GH.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Da jibbet nur eins, rohe Gewalt.
    Erst mal Bremsgestänge abbauen und sicherstellen, daß das lose (nicht betätigt) ist. Funktioniert auf Zug, oder?
    Kann man auf dem Bild nicht erkennen. Eventuell Gestänge mal vorsichtigt an der Ankerplatte rein schlagen.
    Dann Staubkappe runter und vorderes Radlager raus. Aus Flacheisen zwischen je 2 Radschrauben "Brücken" anfertigen.
    Am besten 3 Stück. Nun kannst du schon mal versuchen durch einen ordentlichen Hebel und Manpower unter einer dieser Brücken die Trommel
    inkl. Nabe auf der Achse zu "verkanten".Von oben nach unten, denn hier liegen anhand der Betätigung die Bremsbacken. Dabei nicht zu zaghafte Hammerschläge auf den Umfang der Bremstrommel, oben und unten. Dann sollten sich die Backen von der Trommel lösen.
    Anschließend kannst du unter einer hydraulischen Presse Trommel und Nabe trennen.
    Probier das mal aus.
    Viel Erfolg
    Gruß +Matthes+

  • Hallo,

    Zitat von F20GH

    Äh, Andreas,
    wo sollen denn die Radbolzen sonst befestigt sein, wenn nicht an der Radnabe?
    Etwa an der Bremstrommel...?

    Es gibt auch Achsen, bei denen die Bremstrommel zusammen mit der Radnabe eine Einheit bildet, und man diese mit der Nabe abnimmt. Das ist bei den PKW-Anhängerachsen oft so, aber auch mein Kipper mit 3,2 t Achsen (Achsen von Peitz Bj. 80) hat die Trommeln als Einheit mit der Nabe. Da könnte man die Kronenmutter lösen und über die Felge mit dem Vorschlaghammer (mit Kantholz als Schutz) versuchen die Trommel runterzubringen. Diese BPW-Achse ist aber dem Bild nach nicht so, da geht die Trommel unabhängig von der Radnabe ab, wie beim Deutz 4006. Allerdings müsste es trotzdem gehen, wenn man die Kronenmutter löst und dann über (die dann montierte) Felge und Reifen mit dem großen Hammer etwas nachhilft. Evtl. kann man noch versuchen vorher mit ein paar Schlägen auf die Trommel die festgerosteten Beläge zu lösen.

    Viele Grüße

    Simon


    Deutz D 4006, DX 3.50 A StarCab, Clark CGP 30 H, Manitou MC 25

  • Moin,

    mein Ansatz wäre: Alles, was sich lösen lässt, lösen... Im schlimmsten (oder besten) Fall kommt alles als Paket runter. Dann kann man aber mit einer hydraulischen Presse arbeiten bzw. vorher alles in ein rostlösendes Medium einlegen.
    Je nach Konstruktion bekommst du vermutlich auch die Möglichkeit, die Bremstrommel gegenüber der Ankerplatte (wenn die so heißt - ich meine die Scheibe, an der die Bremsbacken fixiert sind und die wiederum an der Achse angeschraubt ist) zu verschieben, was zum Lösen beitragen kann.
    Also zuerst die Staubkappe ab und dann die Kronenmutter lösen. Wenn sich jetzt noch nichts bewegt, würde ich rückseitig das Bremsgestänge lösen und eben die "Ankerplatte" lösen - irgendwas wird sich dann bewegen!

    Gruß, Stefan

    "Kind vom Bauernhof braucht nen Trecker"

    Bungartz & Peschke T8VW

    Bungartz & Peschke T8DA/S
    Bungartz T6
    Bungartz F6

  • Moin Stefan,
    die Ankerplatte ist, wie in diesem Fall offensichtlich, wie bei 99,9% aller Ausführungen, mit 8 Stück M8 Schrauben am Achsflansch befestigt.
    Die Muttern liegen innerhalb der Trommel. Wie willst du die Schrauben losbekommen?
    Wenn der Themenstarter durch verkanten der Nabe bei ausgebautem vorderen Radlager, hämmern auf die Bremstrommel die Backen
    von der Trommel gelöst bekommt (was ich ihm sehr wünsche), is gut.
    Wenn nicht, bleibt nur rohe "Gewalterhöhung".3 Klauen- Abzieher von den oben beschriebenen drei Radbolzenbrücken auf die Nabe.
    Dabei werden dann wahrscheinlich die Backenbefestigungen/-federn kaputtgehen.
    Aber anders jedet nich.
    Gruß +Matthes+

    • Offizieller Beitrag

    Moin moin,

    Matthes, ich stimme dir da zu, die Ankerplatte ist am Achsflansch mit den Schrauben befestigt.

    Bei auch nur etwas eingelaufenen Bremstrommeln können die Bremsbacken knallefest mit der Bremstrommel verwachsen sein und sich hinter der Einlaufkante festhalten. Ein Verstellexcenter scheint hier nicht vorhanden zu sein, mit dem man die Backen entspannen könnte - sofern der Rost dies dann überhaupt zulassen würde. Gut möglich, dass auch die Bremsbacken mit ihren Drehachsen zusammen gerostet sind.

    Wenn die M8-Schrauben des Ankerblechs ihre Köpfe verloren haben (Flex, Dremel, etc.), müsste sich das gesamte Geraffel bei demontierter Zentralkronenmutter und zerlegtem Bremsgestänge vom Achsstummel ziehen lassen. Dann kannst du natürlich nicht mehr mit großen Hebeln wirken/würgen, aber hast alles handlich auf der Werkbank.

    mfG
    Fabian

  • Zitat von +Matthes+

    Moin Stefan,
    die Ankerplatte ist, wie in diesem Fall offensichtlich, wie bei 99,9% aller Ausführungen, mit 8 Stück M8 Schrauben am Achsflansch befestigt.
    Die Muttern liegen innerhalb der Trommel. Wie willst du die Schrauben losbekommen?
    ...


    Moin Matthes,
    danke für den Hinweis. Richtig, da stand ich auf dem Schlauch :?
    Aber wie Fabian schon sagt, Durchgangsschrauben lassen sich bekanntlich auch einseitig lösen.

    Gruß, Stefan

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    Bungartz F6

  • Ja Fabian,
    da bin ich absolut bei dir.
    Aber nur durch brutales Verkanten der Trommel inkl. Nabe bei ausgebautem, vorderen Radlager hast du die Chance,
    die Backen durch Hammerschläge auf den Trommelumfang nach innen zu bewegen, vielleicht über die mögliche "Einlaufkante" hinaus??
    Schaun wir mal, was da wie gehämmert wird.
    Beste Grüße
    +Matthes+

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