Bastis Bulldog Blog

  • Hallo Forum,

    heute habe ich wieder mal ein Foto für euch, welches ich vor einigen Wochen beim großen Oldtimertreffen in Langenpfunzen bei Rosenheim aufnehmen konnte:


    Leider ist mir nicht genau bekannt, um welches Modell es sich hier handelt, vielleicht kann von euch ja jemand da etwas mehr Licht ins Dunkel bringen. Vermutet hätte ich jedenfalls, dass der hier gezeigte Schlepper ein Hanomag AGR38 sein könnte.
    Allerdings denke ich, dass einige Teile an dem Hanomag nicht mehr ganz original sind - darunter die durchgehenden Kotflügel, die Sitzbank sowie die Abgasführung, welche bei den AGR38 normalerweise schräg nach hinten verlaufen ist und nicht senkrecht nach unten. Auch bin ich mir nicht ganz sicher, ob es diese kleinen Vorderräder damals original gab oder ob dies eine nachträgliche Änderung an diesem Traktor ist.

    Wenn also ein Hanomag-Experte genauere Infos hat - immer her damit, nur nicht schüchtern sein! :wink:

    Viele Grüße
    Sebastian

    Bilder

    IHC 824S•IHC Cub Cadet 123 (USA)•IHC Cub Cadet 127 (USA)•IHC 353•IHC Farmall F12 Row Crop (USA)•IHC Farmall Cub (Frankreich)•Eicher EKL 15/II•Eicher 3709 Schmalspur•Steyr T80•MAN 2K1•Kramer K12V•RS09 GT122 Maulwurf•Holder ED10 Knicklenker

    • Offizieller Beitrag

    Moin moin,

    das ist eine Hanomag SR45 Straßenzugmaschine.
    Sitzbank und durchgehende Kotflügel gab es durchaus, die Kotflügel hier sind moderne Interpretationen. Der Auspuffkrümmer ist original, ebenso wie die beschränkte Größe der Vorderräder. Die Vorderräder selbst sind jedoch neueren Ursprungs.

    36er, 38er und 45er Hanomag aus der Vorkriegszeit unterscheiden sich nur in kleinen Details :wink:

    MfG
    Fabian

  • Hallo Fabian, hallo Hendrik,

    vielen Dank für eure weiterführenden Infos! Schön, dass das Rätsel über den Hanomag doch so schnell geklärt werden konnte.

    Um aber gleich beim Rätselraten zu bleiben, habe ich ein paar neue Fotos für die Spezialisten:


    Zu diesem Ungetüm habe ich nämlich absolut keine Infos. So ein Fahrzeug habe ich bisher auch noch nie ein zweites Mal gesehen, leider konnte ich auch kein Typenschild an der Maschine finden.
    Bei den "Ausstellungsschildern" der Oldtimertreffen konnte ich auch nicht wirklich brauchbare Infos gewinnen. Beim Hersteller wurde immer "Unikat" genannt. Das könnte darauf schließen, dass dieses Gerät irgendein Eigenbau sein könnte. Jedenfalls konnte ich auch nach Internetrecherche keine Firma finden, die sich "Unikat" nennt.
    Der Schlepper hat wie man auf den Fotos gut sehen kann drei angetriebene Achsen, wobei die mittlere Achse eine deutlich geringere Spurbreite hat als die anderen beiden Achsen. Unter der Haube schnurrt nach meinen Ansichten ein luftgekühlter V6 Diesel von Deutz.
    Besonders charakteristisch finde ich die sehr aufwendig gestaltete Motorhaube, welche das ausgesprochen bullige Auftreten des Traktors noch unterstreicht.

    Viele Grüße
    Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    ich lese mit großem Interesse deine Beiträge.
    Von einem Großteil, der gezeigten und beschriebenen, Schlepper bzw Umbauten, habe ich noch nichts gehört, geschweige denn gesehen.
    Bin schon auf die nächste Rarität gespannt, die du präsentierst.
    Dafür auf jeden Fall -> Daumen hoch.

    Gruß Frank

    Mein Eicher ist ein Teil der Familie.

    Eicher ED22 (Bj 1955)

  • Hallo Frank,

    vielen Dank für das Lob! Freut mich, wenn ich die Beiträge hier zwar kostenlos, aber nicht "umsonst" schreibe :)

    Ich werde am Donnerstag das Wochenende über bei der Traktor WM am Großglockner verbringen. Dort werde ich natürlich auch wieder einige Fotos machen und im Lauf des Wochenendes dann vom Großglockner "live" berichten und hier wohl vermehrt Beiträge einstellen.

    Bis dahin habe ich heute nochmal etwas schönes für euch rausgesucht:

    Hier handelt es sich um einen Deutz F1L514/51 - auch bekannt als "Knubbel-Deutz". Allerdings ist auf dem Foto die Schmalspurversion zu sehen. Der Rumpf an sich (Motor, Getriebe, Aufbau) unterscheidet sich vom Standard-Modell nicht. Lediglich die Vorderachse und die Hinterachse wurden damals entsprechend gekürzt, um einen Schlepper für Plantagen zu bauen. Ebenso wurden auch die Bremsen im Vergleich zu den Schleppern mit breiter Spur verändert.
    Leider ist mir nicht bekannt, wie viele Modelle es von diesem Typ gab. Auch den Vorgänger F1L514/50 gab es bereits als Schmalspur-Variante zu kaufen.

    Viele Grüße
    Sebastian

    Bilder

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  • Guten Abend zusammen,

    ich habe heute den ersten Tag bei der Traktor WM am Großglockner verbracht und schon eine Menge Fotos geschossen. Ich denke, dieses Wochenende wird hier die nächsten Wochen mit Material erstmal füllen.

    Zuerst möchte ich euch heute zwei Fahrzeuge vorstellen.
    Das erste Fahrzeug ist mit einer gebauten Stückzahl von knapp 5.000 Einheiten zwar nicht unbedingt besonders selten, aber vor allem hier bei uns im südlichen Raum trifft man diese Fahrzeuge nur sehr selten an, weshalb ich euch den Schlepper natürlich nicht vorenthalten möchte:

    Es handelt sich hier um einen Normag NG22, welcher zwischen 1938 und 1942 in Nordhausen produziert wurde. Auch der Produktionsstandort in Nordhausen findet sich im Namen wieder. Die Abkürzung "Normag" steht nämlich für "Nordhäuser Maschinenfabrik AG". Der NG 22 war der erste von Normag gebaute Diesel-Traktor und hatte den Zweizylinder MWM KD15Z mit 22PS verbaut. Besonders gut gefallen mir bei dem auf dem Foto zu sehenden Modell die massiven Hinterräder mit den Greiferaufsätzen.

    Etwas seltener anzutreffen ist da schon das nächste Modell:

    Den Hersteller des Traktors werden wohl fast alle unter euch kennen: Stihl.
    Richtig, es ist die gleiche Firma, von der gefühlt jeder Haushalt mindestens eine Motorsäge im Keller liegen hat. Viele wussten garnicht, dass diese Firma auch in das Traktorengeschäft eingestiegen ist, aber immerhin verließen zwischen 1948 und 1963 insgesamt rund 2.000 Traktoren die Werkshallen. Der hier gezeigte Stihl 383 hört auf die Verkaufsbezeichnung S20 und besitzt einen von Stihl selbst konstruierten Zweizylindermotor. Der luftgekühlte Zweitakt-Diesel schöpft 20PS aus rund eineinhalb Litern Hubraum. Für die Freunde des Viertakters bot Stihl diesen Traktor auch mit einem Viertakt-Diesel Aggregat von MWM an. Besonders hervorzuheben ist das geringe Eigengewicht dieses Schleppers. Die Version mit dem Stihl-Motor wiegt leer nur 815kg, während die MWM-Motorisierung rund 200kg mehr auf die Waage brachte.
    Der S20 war übrigens der letzte Stihl-Traktor, ab 1963 wurde die Produktion von Schleppern eingestellt und man konzentrierte sich auf das Kerngeschäft der Motorsägen.

    Viele Grüße
    Sebastian

  • Hallo Fabian,

    also ich gehe mal davon aus, dass er ihn hat. Ich hatte leider gestern keine Zeit mehr, genauer hinzusehen. Allerdings habe ich im Vorbeigehen an der Seite des Motors ein Stihl Typenschild gesehen. Daher bin ich davon ausgegangen, dass er den hauseigenen Motor besitzt, aber ich werde ihn mir heute nochmal genauer ansehen und mich dann nochmals melden heute Abend, wenn es wieder ein paar neue Fotos gibt.

    Viele Grüße
    Sebastian

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  • Hallo Fabian,

    tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde, aber jetzt ratet mal, welcher Pfosten extra seinen Laptop mit an den Großglockner genommen hat, aber das Ladegerät zuhause liegen gelassen hat und daher am zweiten Tag bereits keinen Strom mehr hatte... :roll:
    Also der Stihl hat tatsächlich den Motor von MWM verbaut. Einen genauen Blick musste ich da nicht mehr drauf werfen, das habe ich gestern auch erkannt, als er an mir vorbei gefahren ist, dass es sich hörbar um einen Viertakter und nicht um einen Zweitakter handelt. Also da wieder mal ein "Dankeschön" für das aufmerksame Lesen und die Korrektur!

    Der Übersichtlichkeit halber folgt dann in den nächsten Minuten ein neuer Beitrag mit neuen Fotos. So viel kann ich schon einmal vorweg nehmen: In den nächsten Tagen werden hier einige interessante Schlepper und Raritäten präsentiert, das Wochenende am Großglockner lieferte einfach wahnsinnig viel Material.

    Viele Grüße
    Sebastian

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  • Guten Abend zusammen,

    wie angekündigt geht es jetzt hier weiter mit einem neuen Foto, welches ich am Wochenende bei der Oldtimer Traktor WM am Großglockner machen konnte.

    Es handelt sich hier um ein sehr seltenes Fendt Dieselross F12 HL in der Schmalspur-Variante. Beim genaueren Inspizieren des Fahrzeuges ist mir aufgefallen, dass das Typenschild komplett auf französisch ist, außerdem weißt die Vorderachse zwei Schweißnähte auf, welche noch sichtbar sind.
    Im Gegensatz zum F12 HL mit normaler Spur sind auch die Pedale etwas anders angeordnet, so ist beispielsweise das Kupplungspedal nicht gekröpft und die beiden Bremspedale befinden sich übereinander statt nebeneinander. Die hinteren Achstrichter sehen optisch aus, wie die des "normalen" Schleppers, doch sie sind um rund 20cm auf jeder Seite kürzer. Soweit ich weiß, wurde dieser Traktor so bei Fendt im Werk nie gebaut. Allerdings gab es meines Wissens einen großen Fendt Händler in Frankreich, welcher rund 60 Stück dieser Traktoren auf die schmale Spur für die französischen Weinberge umgebaut hat. Dabei wurde aus der Vorderachse einfach ein Stück heraus geschnitten, die hinteren Achstrichter wurden komplett neu gegossen. Die ganzen Wellen der Hinterachse wurden ebenfalls einfach nur gekürzt.

    Viele Grüße
    Sebastian

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  • Servus zusammen,

    neuer Tag - neues Glück und damit ein neues Foto...

    Nach meinen Infos müsste es sich hier um einen Lanz D6017 handeln. Im Grunde ist das Fahrzeug bis auf Kleinigkeiten mit dem Lanz D6016 baugleich, wobei der D6016 die Acker-Variante und der D6017 die Straßen-Ausführung betitelt. Allerdings gab es in dieser Phase bei Lanz eine mehr als verwirrende Typologie, weshalb der D6017 auch gleichzeitig als D6009 vermarktet wurde. Um die Sache noch etwas verwirrender zu gestalten, gab es auch noch einen D6006 bzw. D6007, welche bis auf das Getriebe ebenfalls baugleich mit den D6016 bzw. D6017 Modellen waren. Die Modelle mit der Eins in der Typenreihe waren dabei für Deutschland bestimmt, während die "Nuller-Modelle" für den Export gedacht waren. Der 7,3 Liter Halbdieselmotor leistete in allen Fahrzeugen dieser Typenreihe 60PS bei ca. 800 Umdrehungen pro Minute.
    Natürlich wurde auch hier wie bei Lanz üblich ein Einzylinder Zweitaktmotor verbaut. Die Straßenversionen gab es sowohl mit "Cabrioverdeck", wie hier auf dem Foto zu sehen, als auch mit festem Führerhaus. Die Modelle mit festem Führerhaus hatten allerdings zu allem Überfluss noch ein zusätzliches "B" in der Typenbezeichnung.
    Aufgrund der absolut wilden Typologie in diesem Zeitraum bei Lanz ist leider nichts Offizielles über eine ungefähre Stückzahl bekannt.

    Viele Grüße
    Sebastian

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    • Offizieller Beitrag

    Moin moin,

    Zitat von IHC824S


    Nach meinen Infos müsste es sich hier um einen Lanz D6017 handeln.


    Ich tippe eher auf einen ganz normalen Ackerschlepper D6006 oder D6016, der mit jede Menge Krams aus dem Nachbaubedarf "aufgewertet" wurde.
    Die 07 und 17er hatten bspw. nie durchgehende Kotflügel, das Cabrio-Verdeck war für die Straßenversionen ebenfalls nicht erhältlich, sie waren in der Regel mit dem ganz normalen Dach der großen Halbdiesel ausgestattet. Die Maschinen mit festem Fahrerhaus und "B" in der Typenbezeichnung haben nochmal ganz andere Hintergründe...

    Zitat von IHC824S

    Die Modelle mit der Eins in der Typenreihe waren dabei für Deutschland bestimmt, während die "Nuller-Modelle" für den Export gedacht waren.


    Falsch. Die 16er haben ein anderes Getriebe als die 06, beide waren im In- und Ausland erhältlich.

    Zitat von IHC824S

    Der 7,3 Liter Halbdieselmotor leistete in allen Fahrzeugen dieser Typenreihe 60PS bei ca. 800 Umdrehungen pro Minute.


    Der Motor selbst leistet 65PS an der Riemenscheibe.

    MfG
    Fabian

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