Hanomag R16 Motor ausbauen

  • Liebe Schrauber,

    jetzt dachte ich wäre fast fertig, aber nun das. Nach der ersten Probefahrt habe ich grossen Ölverlust zwischen Motor und Getriebe festgestellt. Vermutlich also Simmering an der Kupplung defekt. Ich habe mir mein schlaues Reparaturhandbuch geschnappt und dort nachgeschlagen. Aber das Kapitel über den Motorausbau fehlen. Hat vielleicht jemand die Seiten M1-1 bis M1-2? Oder kann man mir beschreiben, wie man diese Sommerringe wechselt.

    Gruss. Kurt:lol2:

  • Hallo Kurt,

    das wird die Burgmanndichtung sein, soweit ich weiß, sitzt dort kein Simmerring, und ein Sommerring auch nicht. ;)

    Diese Dichtstreifen gibt es in verschiedenen Stärken, welche beim R16 passt, weiß ich nicht.

    Aber Du musst den Schlepper dafür ohnehin in der Mitte trennen, dann kannst Du ja auch messen.

    Mit den passenden Seiten aus der Reparaturanleitung kann ich leider nicht weiterhelfen.

    Was hast Du denn mit dem Schlepper alles gemacht, dass das bei der "ersten Probefahrt" passiert?

    Hast Du zuvor etwas dran repariert, falls ja, was?

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Hallo Jörg,

    da er auch vorher schon unter Ölverlust litt, habe ich vorne unter der Riemenscheibe den Simmering gewechselt und beide Achsen gezogen, um die Simmeringe und Lager zu tauschen. Außerdem war auf jeder Seite je ein Radbolzen abgerissen. Ansonsten musste noch der Krümmer getauscht werden und er hat ein neues Lenkrad bekommen. Alle großen Blechteile wurde neu gepinselt und die Leuchten an den beiden großen Kotflügeln wurde ausgetauscht. Insgesamt ein gut verbastelter Bauern Traktor. Nach dem Einfüllen von ca. 10 Liter Getriebeöl habe ich den ersten Probelauf gemacht, nachdem ich aber auch schon eine Pfütze unter den Traktor gesehen hatte. Nach der kurzen Probefahrt war aber wieder eine Pfütze zu sehen. Jetzt wird es wohl doch Ernst und ich muss den Moter vom Getriebe trennen, um mal zu sehen, wo das Öl herkommt. In youtube Videos sieht das nicht so kompliziert aus, aber das Problem liegt bestimmt wieder im Detail, oder?

    Gruss. Kurt

  • Hallo Kurt,

    wäre interessant zu wissen, welches Öl denn ausläuft - Motor- oder Getriebeöl?

    Aber mal ganz ehrlich, dass bei einem alten Arbeitsgerät nach Jahrzehnten die meisten Dichtungen hinüber sind, das

    sollte jedem klar sein, der sich so etwas ans Bein bindet!

    Mit der Frage, was Du denn alles am Schlepper gemacht hast meinte ich weniger die "Pinselarbeiten", sondern was Du

    gemacht haben könntest, dass er plötzlich Öl verliert - z.B. ohne Anleitung "einfach mal" 5 Liter nachgekippt, einen Flansch

    nachgezogen und dabei eine Schraube abgerissen, einen Ölwechsel gemacht und falsches Öl eingefüllt - halt alles, was

    zu dem von Dir beschriebenen plötzlichen Ölverlust führen könnte.

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Bei Burgmanndichtungen ist es schon hilfreich, wenn man ein einfaches, möglichst nicht legiertes Einbereichsöl verwendet. Da gibt es spezielle Öle für Vorkriegsklassiker. Die Inhaltsstoffe dieser Öle lösen die in der Dichtung über Jahre angesammelten Schmutzpartikel nicht an. Diese Schmutzpartikel bilden zusammen mit der Burgmanndichtung also eine dichtende Funktion.

    Man sollte dann nach 10 Jahren, also 10 Ölwechseln, natürlich auch einmal die Ölwanne abschrauben und von innen gründlich reinigen, denn der Schmutz setzt sich unten ab.

    Das Spaltölfilter nicht vergessen regelmässig zu reinigen. Dieses kann sich bei beschriebenem Öl zusetzen.

    AB Westeräsmaskiner

  • Moin,

    Du weißt aber schon, das Du auf einen alten Beitrag antwortest?

    Und Deine Aussagen über die Burgmanndichtung sind nicht ganz richtig. Das diese Dichtung undicht ist, liegt in der Sache der Natur. Wie jede Dichtung wird sie irgendwann undicht. Das hat nichts mit dem Öl zu tun geschweige mit dem Einberichsöl.

    Grüße aus dem verregneten Norden

    Uwe

  • Im R16 ist zudem der Einsatz von HD-Öl gemäß BTA vorgeschrieben. Unlegiertes Öl hat in diesem Motor also nichts zu suchen.

    Damit ist der Beitrag auch inhaltlich falsch.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

    • Offizieller Beitrag

    Bei Burgmanndichtungen ist es schon hilfreich, wenn man ein einfaches, möglichst nicht legiertes Einbereichsöl verwendet.

    Es ist hilfreich, um seinen Motor möglichst schnell hinüber zu bekommen.

    Nicht legierte Öle sind seit Anfang der 1950er Jahre in keinem Motor mehr verwendet worden, Burgmanndichtungen wurden jedoch noch jahrzehnte weiter ab Werk in Motoren eingebaut und sogar in Neukonstruktionen verwendet. Dicht geblieben sind sie im Rahmen ihrer Lebensdauer alle.

    Ob nun Ein- oder Mehrbereichsöl hat mit den schmutzlösenden Eigenschaften absolut garnichts zu tun, es sind die HD-Spezifikationen, wie sie 1950/51 eingeführt wurden.

    Für Vorkriegsmotoren die seit dem Krieg still stehen, gilt die Empfehlung für unlegierte Öle, also ohne HD-Spezifikationen. Für alle anderen ist das Unfug und führt zu verstärktem Motorverschleiß, da gab es bereits in den 1950er Jahren entsprechende Untersuchungen zu.

    MfG

    Fabian

  • Das ist soweit alles verständlich und richtig.

    Aber wenn man einen unüberholten Motor hat, wo die Burgmanndichtung noch in Ordnung ist hilft es tatsächlich, dass von mir genannte Öl einzufüllen. Es hält die Burgmanndichtung weiter dicht.

    Einen Motorschaden braucht Niemand zu befürchten, wenn er in seinen D14 Motor ein "unlegiertes" Öl einfüllt.

    Mit ist auch ein Fall bekannt wo Jemand jahrelang mit nahezu unlegiertem Öl gefahren ist und dann seinem Motor etwas "Gutes" tun wollte. Die Additive in dem Öl was er dann eingefüllt hat haben die Burgmanndichtung kapitulieren lassen.

    Und das kann ja dann kein Zufall sein, dass der Motor exakt zwei oder drei Stunden nach dem Ölwechsel im Betrieb angefangen hat zu ölen...

    AB Westeräsmaskiner

  • Moin,

    undicht ist undicht und es hilft nur der Austausch.

    Und was ist ein "nahezu unlegiertes Öl"? Oben schreibst Du noch unlegiert...

    Aber bevor wieder unendliche Diskussionen über Öl gehalten werden: Es sollte Öl nach Hersteller verwendet werden. Unlegiertes Öl sollte auf keinem Fall eingefüllt werden.

    Grüße aus dem Norden

    Uwe

    • Offizieller Beitrag

    Aber wenn man einen unüberholten Motor hat, wo die Burgmanndichtung noch in Ordnung ist hilft es tatsächlich, dass von mir genannte Öl einzufüllen. Es hält die Burgmanndichtung weiter dicht.

    Und schädigt die Ventile sowie die Kolben nachhaltig.

    Mir ist schon ein Burgmannring im Frühjahr kaputt gegangen, als die Sonne schien. Darf ich den Schlepper dann nur noch im Herbst bei Regenwetter fahren, weil er dann nicht kaputt geht?

    Mit ist auch ein Fall bekannt wo Jemand jahrelang mit nahezu unlegiertem Öl gefahren ist und dann seinem Motor etwas "Gutes" tun wollte. Die Additive in dem Öl was er dann eingefüllt hat haben die Burgmanndichtung kapitulieren lassen.

    Und das kann ja dann kein Zufall sein, dass der Motor exakt zwei oder drei Stunden nach dem Ölwechsel im Betrieb angefangen hat zu ölen...

    Ein Burgmannring gibt in der Regel schlagartig auf. Irgendwann ist seine Lebensdauer erreicht.

    Wenn der Kerl jahrelang aus falscher Quacksalberei unlegiertes Öl in einem Motor gefahren hat, der sein Leben lang nur HD-Öle zu fressen bekommen hat, dann hat der sich innerlich gründlich mit Dreck zugesetzt. Das kann auch den Burgmannring betreffen. Füllt man dann doch wieder schmutzlösende HD-Öle ein, wird der Dreck gelöst und das Ölen beginnt.

    Natürlich kann man die Symptome unterdrücken, ohne dass man die Ursache bekämpft. Eine defekte Dichtung muss ersetzt werden, alles andere ist Unfug.

  • Okay. Dann war es absoluter Zufall, dass die Burgmanndichtung 60 Jahre das Öl zurückgehalten hat und zwei bis drei Stunden nach dem Motorlauf mit dem "besseren" Öl schlagartig "Auf Wiedersehen" gesagt hat. Ich glaub´s Dir mal...

    Uwe, einigen Leuten muss man aber auch alles Haarklein erklären, oder?

    Wenn man von einem unlegierten Öl spricht dann ist immer ein niedrig legiertes Öl gemeint. Es gab und gibt kein Motoröl das überhaupt gar keine Additive hat.

    Das ist wie mit dem örtlichen Brauchtum, Brauchtum, Feste örtlicher Vereine, Oldtimer- Schlepper Treffen...Alles eins. :)

    AB Westeräsmaskiner

    • Offizieller Beitrag

    Polemik, liebe Leute.


    Um zu zeigen, dass wieder mal über alles mögliche diskutiert wird, aber nicht darüber, wie man Kurt helfen kann.

    Das Thema ist jetzt über ein halbes Jahr alt, ich gehe davon aus dass das Problem schon nicht mehr aktuell ist.

    Habe mich zuerst mal schlau machen müssen, was eine Burgmanndichtung ist und bin auf verschiedene Foren gestoßen, wo meist die 100%ige Dichtheit abgesprochen wird.

    Und der korrekte Einbau sei ziemlich kniffelig.

    https://www.pagodentreff.de/diskussionsfor…ann-ring.10898/

    Der Einbau benötigt Sorgfalt und das richtige Vorgehen, ja. Dass sie konstruktiv bedingt nie zu 100% dicht sind stimmt, aber in der Regel kommt es weder zu Rinnsalen noch zu Pfützen.

    MfG

    Fabian

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!