Hoher Verschleiß EDK 3 Motor

  • ganz sein lassen?

    Könnten auch meine Erfahrungen mit Eicher sein, aber das hat was mit dem Hanomag-Herz zu tun :D

    Aber noch kommt mir der Motor an meinem 3251 nicht ganz auseinander. hatte grade die Köpfe ab, 2 Allfin-Zylinder im Originalmaß (natürlich mit "Einlaufkante oben am Zylinder) , ein Stachelzylinder mit Übermaß.

    Er ist sicher weit entfernt von "Top", aber solang die Kiste läuft...er springt super an, raucht etwas wenn er Beschleunigen soll, drückt wenig Luft aus der Entlüftung, aber das MF-Getriebe macht dann doch einfach zu viel Spaß.

    Der Motor sollte bei mir dann irgendwann nächstes Jahr mal gemacht werden, aber wenn ich das alles so lese, da bekommt man Angst.

    Bei dir wundert es mich das eigentlich alle Sätze Schrott sein sollen, bzw. es nun ja auch sind.

    Die Kurbelwellenlagerung ist doch in Ordnung, das axial Spiel im Soll?

    Ich bin mal gespannt wie sich das hier entwickelt....

    Grüße,

    Holger

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  • Hallo Thorsten,

    da kann ich dich gut verstehen, dass irgendwann die Luft raus ist! Ich hätte auch keine Lust, nochmals einen Zylindersatz für ein paar

    hundert Euro durchzublasen.

    Wäre es denn aber nicht möglich, die Zylinder / Kolben zu einem Eichererfahrenen Motorinstandsetzer zu geben, damit dieser evtl. mal das

    Laufspiel usw. überprüfen kann. Meist kann man schon sehr viel vom Schadensbild herauslesen.

    Weiterhin gute Nerven und viel Erfolg! :)


    VG Markus

  • Da mach dir man keine Sorgen Holger, ein Großteil der Eicher Motoren soll ja nach der Reparatur wieder wunderbar laufen;).

    Das Axialspiel habe ich schon zweimal mit der Messuhr an der Riemenscheibe der KW gemessen, liegt innerhalb der Toleranz.

    Sicherlich kann man das alles nochmal vermessen lassen. Ich war ja mit den Pleuelstangen zum Winkeln bzw. vermessen schon einmal beim Instandsetzer, da hatte ich ja den anderen Satz Kolben/Buchsen aus dem Zubehör dabei. Der wurde nicht vermessen aber der Mechaniker dort meinte es sieht nicht nach einem Spielfresser aus.......

    Gruß

  • ...dann würde ich als nächstes wohl (nochmal) alle Ölbohrungen prüfen, Schrauben raus, freipusten... aber wie gesagt..bei Eicher-Motoren bin ich noch total unerfahren.

    Auf dem einen Foto hast du vorne unterhalb der Lichtmaschine ein Manometer angeschlossen. War der Prüfanschluss bei dir so vorhanden?

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  • Moin,

    das ist nicht schön. So etwas hatte ich bei Eicher noch nicht.

    Wenn der Öldruck, Förderbeginn, Einspritzdüsen, Kurbelwellenspiel und der Winkel passen, dann bleibt nicht mehr all zu viel übrig. Wie bereits vorher erwähnt, könnte das an dem (wie 3085 schon geschrieben hatte) am Material liegen. Dann wäre noch die Möglichkeit, das die aufgebohrten Zylinder nicht korrekt gehohnt/gebohrt wurden.

    Ich befürchte, da muss ein originaler Zylinder Kolbensatz verbaut werden.

    Grüße aus dem Eicher Norden

    Uwe

  • Den Prüfanschluss habe ich da eingebaut, da war original ein Blindstopfen drin.

    Laut Handbuch soll der Öldruckschalter ausgebaut werden und dort der Anschluss für das Manometer eingebaut werden.

    Hatte da gerade nix passendes zur Hand. Deshalb habe ich den Anschluss da vorne drin.

    Moin Uwe, ja wahrscheinlich hätte ich da auf euch hören sollen und gleich bei Eicher kaufen müssen.....dann wäre die Materialfrage geklärt gewesen.

    Die aufgebohrten Zylinder habe nochmal drauf gemacht weil ich die kleine Hoffnung hatte mit dem Spülen der Kanäle irgendwas bewirkt zu haben. Jetzt hat sich das Thema für die Einheiten ja eh endgültig erledigt:(

    Den Kontakt zu dem Herrn der mir die Zylinder gebohrt hat, habe ich hier aus dem Forum bekommen. Der macht ständig Zylinder und Köpfe und ist wohl unter den Eicher Leuten auch bekannt. Habe noch mehrfach mit dem telefoniert. Er hat mir versichert, dass er diese Probleme noch nie mit seinem Material hatte.... Kann man jetzt natürlich glauben oder auch nicht aber der macht schon einen kompetenten Eindruck auf mich.

    Die Düsen wurden ja wie gesagt auch dort erneuert und zusätzlich vom Instandsetzer auch nochmal abgedrückt, weil da ja der Verdacht wegen Kraftstoff im Raum stand.

    Ich denke die Messung vom Förderbeginn sollte stimmen, das Datenblatt habe ich von Eicher bekommen. Pumpe steht auch auf der Markierung.

    Gruß ebenfalls aus dem Norden

  • Moin,

    wie gesagt, wenn alles rundherum passt, dann kann es eigentlich nur noch das Material sein.

    Was vielleicht noch interessant wäre: Sind die Kolben, die Du als Übermaß bekommen hast, die "lange" Version? Die Zubehörkolben werden leider immer noch nach altem Baustand gefertigt. Und passt das Bohrmaß zum Kolbendurchmesser?

    Das wäre vielleicht nochmal zur Info interessant.

    Grüße aus dem Eicher Norden (für Dich eher Süden, oder?)

    Uwe

  • Ja genau lange Kolben mit 4 Ringen.

    Die zylinder waren mit Edding beschriftet 101mm.

    Auf den kolben ist das Maß eingraviert, nagel mich nicht drauf fest. Ich meine 100.92 und SP11.

    Ob der Zylinder nun genau 101 hat oder 101,xx kann ich nicht sagen


    Kann gerade nicht sehen wo du genau her kommst.

    War das nicht Bremen/Oldenburg die Ecke?

    Dann wärst du aus dem Süden ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Thorsten_Eicher3010 (21. Juli 2021 um 15:37) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Thorsten_Eicher3010 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo,

    meine Erfahrung ist, dass die Eicher Motoren selbst bei knapp unter 1 bar Öldruck nicht solche Fresser produzieren. 3,5bar Öldruck sind auf jeden Fall genug, wenn der Motor wirklich warm ist. Kraftstoffprobleme als Auslöser sind meiner Meinung nach definitiv auszuschließen.

    Hast du die Kolben mal nachgemessen? Stoßspiel der Kolbenringe kontrolliert? Das Pleuellager sieht nicht nach zu wenig Öldruck aus, sondern eher nach 10.000 Betriebsstunden. Wurde das Pleuellager mit getauscht? Das Kolbenbolzenlager sieht sehr böse aus. Hier muss gute Ware verbaut werden. Das Lager bekommt die ganze Leistung als erstes ab.

    Ich hatte letztes Jahr eine ähnlichen Fall, Motor trotz 4 bar Öldruck im Standgas nach 1h im Standgas ausgegangen. Problem: Paßlager hat sich an den Flanken aufgelöst, obwohl das Axialspiel am oberen Rand war. Das Paßlager war das einzige, welches nicht von Kolbenschmidt kam... zum Glück reichte ein Tausch aus.

    Ich beneide dich wirklich nicht um das was du durch machen musstest, aber du solltest den Verkäufer wechseln.

  • Die Pleuelager sind beim ersten zusammenbauen neu gekommen. Haben jetzt ca 11 Stunden.

    Die Pleuelbuchsen sind dann beim zweiten Versuch mit den Zubehör Einheiten neu gekommen und sind vom selben Lieferanten.

    Der Öldruck von 3.5 bar war nach ca. 1 Stunde fahren. Temperaturanzeige war nicht ganz auf der Hälfte.

    Vermessen habe ich bis jetzt selber noch nichts, da fehlt mir das passende Werkzeug und wahrscheinlich auch das nötige Wissen um das richtige zu messen.

    Gruß

  • Moin,

    viele Vermutungen: Schlechte Qualität der Zubehörteile. Dann hat man Dir leider lange Kolben verkauft mit falschem Passspiel. Lange Kolben neigen zu erhöhter Temperatur. Und wenn dazu noch die Laufbuchsen nicht korrekt gehohnt wurden, könnte es durchaus zu diesem Schadensbild kommen.

    Technische Daten, Einstellwerte und Wissen zu den Motoren bekommst Du über das Werkstatthandbuch von Eicher. Frage mal bei Eicher Ganacker nach.

    Grüße aus dem Eicher Norden

    Uwe

  • Mir geht da noch was durch den Kopf in Hinsicht auf eventuell "günstigere Alternativen" zum Reparaturmaterial. Gute Ware kann man schlichtweg nicht für billiges Geld verkaufen. Billig gekauft, ist zwei mal gekauft.
    Kann es sein, dass eventuell durch das Verwenden von billigem, niedrig legiertem Aluminium für Kolben, die "wie echt" aussehen, die Paarung mit den Zylinder Maßen in Bezug auf den Ausdehungskoeffizienten nicht mehr stimmt? Billiges Aluminium dehnt sich stärker aus. Das heißt, wenn die Berechnung der Paarung Zylindermaterial-Kolbenmaterial ein bestimmtes Duraluminium und Grauguss oder Alfin zugrunde legte, muss es mit Kolbenmaterial mit größerem Ausdehungskoeffizienten zwangsweise Fresser geben.

    Lange Kolben in Alfin zu verwenden, bringt also die Paarung mit sich, dass die langen Kolben (alte Bauart) sich stärker ausdehnen, Alfin aber eine geringere Ausdehung hat (neue Technologie) = Kolbenfresser. Vor diesem Hintergrund wäre es einsichtig, dass man sich immer an originale Paarungen Zylinder-Kolben von Eicher halten sollte.

    Das ist aber alles nur spekuliert.

    Johannes

  • Diese ganzen Spekulationen hier sind doch lachhaft.

    1. Alfin-Zylinder auf Maße über 100,5 aufbohren funktioniert nicht, da der Zylinder beim Anziehen einen Bauch macht. O Wunder, er frisst. Das weiß jeder Eicher-Mann.

    2. Die verbaute No-Name Ware ist qualitativer Müll und hält nicht. Auch das ist bekannt!

    Ich wiederhole mich mindestens zum dritten Mal in diesem Thread: Kurze Kolben und Zylinder von Eicher einbauen und die Kiste läuft.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • ...wie kann man nur ...die Wortwahl ist unter aller Sau... wer Eicher fährt muss sich scheinbar mit solchen Leuten abgeben,,,,es macht wirklich keinen Spaß, da ist die Hanomag-Community tausend mal freundlicher...was soll das?

    Profil wird nur noch zum Mitlesen genutzt.

  • Hallo Conti,

    "unter aller Sau" finde ich jetzt doch übertrieben. Zimindest passt es fachlich! :)

    Ich habe übrigens vor 2 Jahren auch meine 3 neu geschliffenen Zylinder / Kolben wieder

    rausgeworfen. Ich hatte zwar keine Fresser, allerdings hat der Motor immer stärker Öl ausgeworfen.

    Auch waren die Hohnspuren nach relativ wenig Laufzeit nicht mehr sichtbar.

    Mit den von Eicher Ganacker erhältlichen neuen Zylindersätzen passt jetzt alles bestens

    und mein Motor läuft wunderbar.

    Und der Satz für gut 200€ ist gefühlt nicht mal sehr teuer.


    VG Markus

  • Mit Eicher habe ich technisch zwar nichts am Hut, aber schon oft gelesen, dass lange Kolben nichts taugen.

    Thorsten ist ja schon 3 Jahre hier dabei und könnte das als Eicher-Eigner auch ein paar mal gelesen haben.....

    Super 1250 VL Special Bj. 83

    Compact 850 V Bj. 73

    S 450 Bj. 66

    Achtung Schlütermotor!
    Kinder und Kleinvieh aus dem Ansaugbereich!

  • Moin,

    es ist halt so, dass die Qualität eine große Rolle spielt, da schreibe ich nichts neues!. Nicht nur bei Eicher. Ich hatte ähnlich Fälle auch bei anderen Herstellern erlebt. Da haben sich Pleulbuchsen aufgelöst, Kolbenringe und Kugellager zerlegt, usw. Bei den Zubehörkolben die bei Eicher angeboten werden, sind z.B. der Kolbenböden wesentlich dünner und das Material weicher gegenüber den originalen Kolben von Eicher. Zu allem Übel sind die aus dem Zubehör dann noch die langen Versionen, die ohnehin zu heiß laufen. Viele Hersteller haben im Laufe der Zeit kürzere Kolben entwickelt um die Reibung zu minimieren.


    Grüße aus dem sonnigen Eicher Norden

    Uwe

  • Thorsten ist ja schon 3 Jahre hier dabei und könnte das als Eicher-Eigner auch ein paar mal gelesen haben.....

    Nicht nur das, schau mal auf den vorherigen Seiten dieses Threads. Ich habe von Anfang an davor gewarnt und empfohlen nur Originalteile einzubauen.

    Jetzt mal ein bisschen was zum Hintergrund und vor allem auch zur Qualität der Arbeit des Motorenbauers, welcher, vermutlich unwissentlich, Bockmist vom Feinsten gebaut hat. Dann verstehen vermutlich auch diejenigen die ein anderes Fabrikat fahren und mich für hochnäsig halten was hier läuft:

    Eicher hat von 1959 bis etwa 1978 lange Kolben verbaut. Allerdings waren insbesondere Motoren mit hohen Zylinderleistungen, sprich 15 PS/Einheit, thermisch völlig überfordert. Um Abhilfe zu schaffen hat Eicher so ziemlich alles versucht was machbar war. So verwendete man Alfin-Zylinder wegen der angeblich besseren Wärmeabfuhr (bitte ausdrücklich das angeblich beachten), änderte x-mal das Einbauspiel, sowie das Spaltmaß, verpasste 1974 sogar allen Aggregaten Kolbenbodenkühlung - ohne Erfolg. Mussten die Motoren richtig arbeiten, gab es Probleme mit Fressern. Das wusste man auch in Forstern, warum man allerdings an den langen Mahle-Kolben festhielt ist heute umstritten. Fest steht: Angestellte der Eicher-Entwicklungsabteilung und Mahle waren gut befreundet.

    Wichtig zu wissen ist, dass ab 1973 nur noch die Entwicklung in Forstern angesiedelt war, Motoren baute man im 80 km entfernten Landau an der Isar.

    Mit Einführung von Motoren über 15 PS/Zylinder potenzierte man trotz verschiedener anderer Maßnahmen das Problem. Hier sind die Schlepper 352, 365, 3085, 3105 und 3133 zu nennen. Insbesondere die größten drei kamen überhaupt nicht mehr klar, es gab Kolbenfresser und Motorschäden am laufenden Band. So schlimm, dass der Mutterkonzern MF sogar die Fertigung der Sechsendermotoren untersagte bis es eine Lösung gäbe.

    Kolben Schmidt (KS) wusste um die Misere und bot Eicher mehrfach die Lieferung kurzer Kolben und geänderter Zylinder an. Es gab sogar einige Versuchsmotoren mit kurzen Kolben, welche liefen. Jedoch hielt die Entwicklungsabteilung am langen Mahle-Kolben fest.

    In Landau an der Isar wusste man keinen Rat mehr. Werkskundendienst, MF, bestehende Aufträge welche nicht gefertigt werden konnten, es gab Druck von allen Seiten. Der Werksleiter orderte darauf hin bei KS 500 kurze Kolben, welche vom Werkskundendienst in bestehende Schlepper eingebaut wurden, zudem montierte man einige Sechsendermotoren. Das wusste jedoch die Entwicklungsabteilung nicht.

    Fakt ist: Die Motoren liefen. Endlich. Also stellte man die komplette Serienfertigung um und setzte erst nachdem alles abgeschlossen war die Entwicklungsabteilung in Kenntnis. Die Stimmung war wohl angefressen.

    1. Weiss man, warum die Eicher Entwicklungsabteilung beim EDK selbst bis heute noch den langen Kolben favorisiert. Sie handelten nicht und wurden schließlich übergangen

    2. der EDL, welcher dem EDK folgte, wurde ausschließlich mit kurzen Kolben montiert und leistete problemlos bis 22 PS/Zylinder

    3. die neuen kurzen Graugusszylinder sind bezüglich der Wärmeableitung besser als Alfinzylinder

    4. die neuen Zylinder sind deutlich steifer, sodass es bei hohen Temperaturen keine Probleme mehr gab

    5. das Problem mit Schmierfilmabrissen war endlich beseitigt

    6. es waren höhere Zylinderleistungen möglich

    7. aufgrund einer deutlich hochwertigeren Kolbenringbestückung erhöhte sich die Standzeit

    8. Minimierung der inneren Reibung

    Jetzt gibt es heute immer noch - und dafür fällt mir nun wirklich kein anderes Wort ein - Bekloppte, welche nach wie vor völlig beleglos behaupten, dass der lange Kolben besser sei. Das ist eine Lüge! Weder langer Kolben noch Alfinzylinder haben irgendeinen Vorteil, sie sind einfach scheiße.

    Soviel zum ersten Fehler in dieser Instandsetzungsarie. Wer sich auch immer zum langen Kolben hat bequatschen lassen sei dahingestellt. Viel schlimmer ist Fehler Nummer 2. Der Motor konnte beim ersten Versuch nämlich gar nicht funktionieren:
    Eicher gab schon vor 50 Jahren ausschließlich das Übermaß 100,5mm frei, hier hat man jedoch auf 101,0mm aufgebohrt. Warum? Ganz einfach: Der Alfinzylinder ist dadurch so stark geschwächt, dass er beim Anziehen einen Bauch macht, sprich er geht in der Mitte auseinander und oben und unten zusammen. Hat man jetzt auch keine Maße zur Hinterhohnung der Buchse, der Eicher-Zylinder ist ja nicht zylindrisch gebohrt sondern ein umgedrehter Blumentopf, frisst das Ding.

    Das zu Versuch 1, Versuch 2 ist deutlich kompakter zu erklären. Da lag es an einem Billignachbau, die Einheiten kenne ich. Mitunter hat man da schon mal Lunker in der Lauffläche (!) der Zylinder. Zudem ist der Zylinder nicht hinterhohnt und das Einbauspiel nicht beachtet. Eicher-Motoren haben je nach Leistung unterschiedliche Kolbeneinbauspiele, im hier vorliegenden Fall 0,12mm. Die Paarung ist also 99,88mm am Kolben und 100,00mm des Zylinders. Wird hier 99,89 und 100,00mm verbaut, kann das schief gehen, vor allem wenn die Materialqualität nicht dem Original entspricht.


    Wenn ich kein Eicher-Mann wäre, müsste ich über diesen ganzen Vorgang hier Tränen lachen. Das kann ich aber nicht. Es ist von Anfang an das Gegenteil von dem gemacht worden, was empfohlen wurde. Lange Kolben einbauen, Spaltmaß verbotenerweise mit Lötzinn einstellen, Unklarheiten an den Düsen, nicht getauschte Pleuelbuchsen,... Wenn die Zylinderköpfe beim gleichen Instandsetzer bearbeitet wurden wie die Buchse will ich die besser erst gar nicht sehen. Das soll nicht mal ein Vorwurf an den Betrieb sein, denen fehlen oftmals einfach konkrete Werte und es wird irgendwas fabriziert was am Ende vorne und hinten nicht passt. Selbst wenn das noch alles geklappt hat, kann man oftmals am Ende kein Ventilspiel mehr einstellen weil der Kopf zu oft geplant wurde und eigentlich nicht mehr instandsetzungsfähig war.

    Was mich aber am meisten ärgert ist, dass es hier Leute gibt die in ihrem Leben noch keinen Eicher-Motor unterm Maulschlüssel hatten oder um dessen Besonderheiten wissen, sich dann aber eine Meinung zu langen und kurzen Kolben anmaßen. Wenn ihr es nicht wisst, fragt nach. Aber erzählt keinen Vollstuss für den andere, wie im hier vorliegenden Fall, sehr viel Lehrgeld bezahlen dürfen.


    Zur Problemlösung:
    Keiner weiß wie es um die Materialqualität der restlichen Teile steht. Es gibt nur eine Möglichkeit: Komplettprogramm. Neue Lager, neue Pleuelbuchsen, neue kurze Kolben, neue Zylinder, Köpfe von Eicher direkt (!) überprüfen lassen, Spaltmaß nach EDK-Handbuch mit Spannpratze auf 0,8+0,05mm einstellen, nur Originalteile verwenden, und zack das Ding läuft. Alles andere endet früher oder später wieder im Desaster.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

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