Öl für Hydraulik

  • Ich weiß, das Thema Öl wurde schon oft diskutiert, aber trotz Suchfunktion finde ich keine Aufklärung.


    Folgende Frage: Die Betriebsanleitung sagt, 10 Liter Motoröl SAE 20 für die Hydraulik.

    Nun ist es wesentlich einfacher, SAE 20W-20 (steht im Baumarkt) als SAE 20 zu bekommen.

    Laut meiner Recherche heißt 20W-20, dass das Öl bei kalten Temperaturen (W= Winter) eine Viskosität wie warmes SAE 20 Öl hat, und bei warmen Temperaturen auch eine Viskosität wie SAE 20 hat. Hört sich eigentlich gut an, oder?


    Das vorgeschriebene SAE 20 Öl ist im kalten Zustand zäher und hat die 20er Viskosität erst im warmen Zustand.


    Macht das einen großen Unterschied? Ich würde fast sagen, dass das SAE 20W-20 besser als dass SAE 20 ist, da es sofort die 20er Viskosität und nicht erst warmgefahren werden muss, oder irre ich mich?


    Mir geht hier nicht um andere Öle, sondern nur, ob ich SAE 20W-20 als Alternative zu SAE 20 nehmen kann (für die Hydraulik, nicht für den Motor!!!).

    John Deere Lanz 500 mit Baas Frontlader, Baujahr 1963.

    John Deere Lanz 700, Baujahr 1963.

  • Ich sehe gerade beim Googeln, dass die Beschreibung von dem Wagner Classic Motorenöl lautet: SAE 20 / SAE 20W/20.

    Da scheint es bei diesem Produkt gar keinen Unterschied zugeben.

    John Deere Lanz 500 mit Baas Frontlader, Baujahr 1963.

    John Deere Lanz 700, Baujahr 1963.

  • Nun hab ich noch ne Frage:

    In der BA steht, vor dem Hydraulikölwechsel den Traktor warm fahren. Muss ich das bei dem dünnflüssigen Öl überhaupt.

    Falls ja, dann hätte ich ja extrem wenig Hydrauliköl im System, denn die Hydraulikzylinder sind neu abgedichtet und daher ohne Ölfüllung. Könnte ich mir etwas kaputt machen im Hydrauliksystem, wenn ich den Motor einfach nur warmlaufen lasse?

    John Deere Lanz 500 mit Baas Frontlader, Baujahr 1963.

    John Deere Lanz 700, Baujahr 1963.

    • Offizieller Beitrag

    Moin moin,

    im eigentlichen System hast du am meisten Öl, wenn die Hydraulikzylinder ganz eingefahren sind, da es sich bei dir ja um einfachwirkende Plungerzylinder handelt. Solange im eigentlichen Tank jetzt noch mehr als ein Viertel drin ist, sollte das kein Problem darstellen. Eine Ölpumpe zieht Luft, wenn sie laut kreischt bzw. ein deutliches Brummen zu hören ist.

    Bei den derzeitigen Außentemperaturen müsstest du allerdings schon einige Stunden hart arbeiten und auch Leistung über das Hydrauliksystem ziehen, um überhaupt eine Ölerwärmung festzustellen. Tank, Leitungen und alles weitere sind einfach derart kalt, dass sie jede Erwärmung sofort absorbieren. Du kannst ihn aber vor dem Ablassen 15 Minuten laufen lassen um mögliche Ablagerungen zu aufzuwirbeln. Wobei die meisten Ablagerungen im Regelfall eh im Tank zu finden sind, da hier das Öl zur Ruhe kommt.

    Du hast doch sicherlich 2-3 Tage Zeit für den Ölwechsel, oder?

    Mach die Ablassschraube vom Tank auf und lass in eine geeignete Wanne laufen. Ruhig über Nacht und die genannten 2-3 Tage.

    Eine restlose Entleerung des Systems ist eh so gut wie unmöglich, selbst bei warmem Öl im Hochsommer.

    MfG

    Fabian

  • Ja, Zeit habe ich, das ist kein Problem.

    Aber habe ich eine Ablassschraube? Ich meine gelesen zu haben, dass der Rest abgesaugt werden muss. Habe gerade die BA nicht zur Hand.


    Jau, gerade die BA hochgeholt und nachgelesen. Es gibt einen T-Stutzen, wo Hydrauliköl abgelassen werden kann, aber der Rest muss abgesaugt werden. Okay, werde ich dann mal machen.

    John Deere Lanz 500 mit Baas Frontlader, Baujahr 1963.

    John Deere Lanz 700, Baujahr 1963.

    Einmal editiert, zuletzt von Micha_62 (3. Dezember 2019 um 19:42)

  • Meines Wissens nach läuft die immer mit, grad bei alten Schleppern. Angetrieben entweder über Kurbelwelle o. Keilriemen am Motor oder Zahnrad am Getriebe.

    Super 1250 VL Special Bj. 83

    Compact 850 V Bj. 73

    S 450 Bj. 66

    Achtung Schlütermotor!
    Kinder und Kleinvieh aus dem Ansaugbereich!

    • Offizieller Beitrag

    Meines Wissens nach läuft die immer mit, grad bei alten Schleppern. Angetrieben entweder über Kurbelwelle o. Keilriemen am Motor oder Zahnrad am Getriebe.

    Eben nicht... gerade bei alten Schleppern gibt es diverse Typen, bei denen die Hydraulikpumpe nicht permanent direkt vom Motor angetrieben wird. Häufig ist z.B. der Antrieb der Hydraulikpumpe durch die Zapfwelle, die dementsprechend eingeschaltet sein muss, um ein Gerät zu heben (Ferguson TE, frühe MF, Eicher mit Hurth-Hydraulik, alte US-John Deere, etc.). Bei alten Lanz Bulldogs und ihren Derivaten sitzt die Hydraulikpumpe am Getriebe. Wenn hier das Kupplungspedal getreten wird, läuft die Hydraulikpumpe nicht mit.

    Gruß, Hendrik

  • OK, wusste ich nicht.

    Diese "Altersklasse" zähle ich eher zu den "ganz alten". (Hatte ich aber nicht genauer definiert).

    Die wo ich so kenne, ab den 60er Jahren, z. B. Deutz, Eicher, Schlüter, Güldner, laufen die Hydraulikpumpe doch permanent mit?

    Laufen die Pumpen, die über Getriebe, z. B. ZF A2xx, angetrieben werden, auch nur wenn die Zapfwelle eingeschaltet und eingekuppelt wird?

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  • Beim Allgaier AP 16 und damit auch beim Porsche AP18, 218, etc. wird die Pumpe über eine einen Muffenhebel eingeschaltet, wie bei der Zabpfwelle, nur hängt die Hydraulikpumpe vorne am Motor.

    Beim JDL 500 läuft die Pumpe immer, wenn der Motor läuft!

    Gruß ANdreas

    • Offizieller Beitrag

    Diese "Altersklasse" zähle ich eher zu den "ganz alten". (Hatte ich aber nicht genauer definiert).

    Die wo ich so kenne, ab den 60er Jahren, z. B. Deutz, Eicher, Schlüter, Güldner, laufen die Hydraulikpumpe doch permanent mit?

    Laufen die Pumpen, die über Getriebe, z. B. ZF A2xx, angetrieben werden, auch nur wenn die Zapfwelle eingeschaltet und eingekuppelt wird?

    Bei Schleppern vor 1950 brauchen wir nicht über eine Hydraulikanlage reden. In den 1950ern gab es wie Hendrik schon erwähnt hat, eine ganze Reihe Hersteller mit getriebeseitig verbauten Hydraulikpumpen.

    Bei den A2XX-Getrieben von ZF sitzt der Hydraulikpumpenantrieb am Zapfwellenantrieb. Sofern eine Doppelkupplung verbaut ist, dreht sich die Hydraulikpumpe also weiter wenn der Fahrantrieb getrennt ist. Erst wenn beides steht, steht auch die Hydraulik. Es gab auch Sonderausführungen mit zusätzlich schaltbarem Hydraulikpumpenantrieb, was in der Praxis jedoch keine Unterschiede macht da er weiterhin vom Zapfwellenantrieb erfolgt. Aber wohlgemerkt erfolgt der Antrieb der Hydraulikpumpe noch vor der Schaltmuffe für die Zapfwelle, so dass die Hydraulik auch ohne eingeschaltete Zapfwelle funktioniert.

    MfG

    Fabian

  • Die von Fabian beschriebene Variante gab es sogar noch später beim T-3000 von ZF. Wurde vom Schlepperhersteller ein Pumpenantrieb am Getriebe geordert, war dieser über den Zapfwellenstang angetrieben. Folglich steht auch hier die Pumpe still, insofern der Zapfwellenantrieb ausgekuppelt ist, so z.B. bei Eicher Wotan I und II.
    Später bot ZF für diese Variante eine eigene Lamellenkupplung für die Zapfwellenschaltung an. Diese kuppelt erst nach der Hydraulikpumpe aus, sodass hier eine feste Verbindung zum Motor besteht. Dreht dieser, dreht also auch die Hydraulikpumpe (s. Fendt 600er, Schlüter mit hauseigener Lastschaltung und Eicher ab 3105).

    Beim Thema Pumpenantrieb gibt es wahrscheinlich zahllose weitere Varianten...

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

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