Hubgeschwindigkeit des Frontladers verändern

  • Hallo,

    mein kleiner Jinma 164y ist mit einem Frontlader ausgestattet. Im Gegensatz zu meinem vorherigen Yanmar YM155D bewegen sich der Hubarm und die Schaufel doch recht langsam. Kann man über das Einhebelventil nur die Hubkraft einstellen oder auch die Geschwindigkeit mit der sich die Zylinder bewegen ?

    Gruß

    landbastler

    Jinma 164Y ; Baujahr 2016; 16PS/2400 u/min; 3 Zylinder Wirbelkammer-Dieselmotor; 2 Gruppen; je 3 Gänge vorwärts und 1x rückwärts; Allrad und Differentialsperre zuschaltbar; Zapfwelle 540, 720 und 1000 u/min; Servolenkung; Heckkraftheber ; Frontlader; Anhängerhydraulik; Überrollbügel mit Gurt;

  • Hallo landbastler,

    im Normalfall muss es sich genau andersherum verhalten!

    Über das Steuerventil lässt sich die Ölmenge variieren und somit die "Geschwindigkeit", aber Du kannst nicht

    die Hubkraft einstellen.

    Letztere ist unmittelbar abhängig vom Pumpendruck und dem Querschnittsverhältnis des Kolbens im Hubzylinder.

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Hallo F20GH,

    ich glaube mal gelesen zu haben, dass bei erreichen der eingestellten Hubkraft sich ein Bypass öffnet und die Schaufel dann nicht mehr angehoben wird. Andererseits hebt mein Kleiner mehr als 250Kg. Die Einstellung erfolgt dann an der Schraube auf die der rote Pfeil zeigt ?

    Gruß

    landbastler

    Jinma 164Y ; Baujahr 2016; 16PS/2400 u/min; 3 Zylinder Wirbelkammer-Dieselmotor; 2 Gruppen; je 3 Gänge vorwärts und 1x rückwärts; Allrad und Differentialsperre zuschaltbar; Zapfwelle 540, 720 und 1000 u/min; Servolenkung; Heckkraftheber ; Frontlader; Anhängerhydraulik; Überrollbügel mit Gurt;

    Einmal editiert, zuletzt von landbastler (10. März 2020 um 08:38)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Landbastler,

    die abgebildete Schraube zeigt das DBV. Hier wird der maximale Druck eingestellt (Hubkraft). Die Ölmenge (Geschwindigkeit) ergibt sich aus automatisch aus der Größe der Pumpe und der Drehzahl.

    Das DBV wird von Werk aus eingestellt. Eine Einstellung sollte nur von Fachkundigen erfolgen, die den Druck auch messen können. Bei zu viel Druck können die Schläuche bersten oder es kann dir die Pumpenwelle abdrehen.

    Gruß Marco

    • Offizieller Beitrag

    Moin moin,

    um mal anders herum anzufangen:

    Deine Hydraulikzylinder haben ein bestimmtes Volumen, das gefüllt werden muss, wenn du sie ganz ausfahren möchtest.

    Die Ölpumpe fördert pro Umdrehung eine bestimmte Menge Öl, die konstruktiv so vorgegeben ist. Willst du das ändern, bräuchtest du eine andere Pumpe mit einem größeren Fördervolumen. Mehr Fördermenge mit der gleichen Pumpe kriegt man also nur hin, wenn man die Drehzahl steigert, also nicht im Leerlauf heben lässt, sondern bei Nenndrehzahl des Motors.

    Da die Pumpe vermutlich fest irgendwo eingebaut ist, lässt sich auch nicht mal eben die Antriebsdrehzahl durch einen Wechsel der Keilriemenscheiben ändern.

    Das Druckbegrenzungsventil sichert die gesamte Anlage gegen einen konstruktiv vorgegebenen Höchstdruck ab. Wird dieser überschritten, bspw. durch schlagartige Belastungen oder durch unqualifiziertes Herumdrehen an der Einstellung, gibt es Bruch. Entweder fliegen dir Dichtungen weg, Schläuche platzen oder du machst dir wie Marco schon schrieb den Pumpenantrieb kaputt.

    Der Druck unterhalb dieses maximalen Drucks ist alleine von der Kraft abhängig, die auf die Hydraulikzylinder wirkt. In deinem Fall also vom Gewicht des Frontladers samt Ladung. Je schwerer, desto mehr Druck im System.

    Der Druck hat überhaupt nichts mit der Hubgeschwindigkeit zu tun!

    MfG

    Fabian

  • Hallo,

    danke für die Antworten. Da habe ich wieder etwas dazu gelernt.

    Die Hydraulikpumpe ist über eine Welle fest mit dem Motor verbunden, sodass die Drehzahl nur in Abhängigkeit von der Motordrehzahl verändert werden kann. Der Motor läuft im Stand mit ca. 1000U/min und hat eine Nenndrehzahl von 2400U/min. Nach Auskunft von Jinma kann man mit diesen 2400U/min dauerhaft arbeiten ohne den Motor zu schädigen. Ich arbeite aber meistens mit Drehzahlen von 1800 - 2000 U/min. Die Hubgeschwindigkeit des Frontladers verändert sich vom Standgas bis zur Maximaldrehzahl kaum. Eigentlich ist es für meinen Privatgebrauch auch nicht wichtig, aber mein Yanmar YM155D bewegte sich da wesentlich schneller. Der hatte aber auch keinen Serienfrontlader, sondern irgend einen Eigenbau. Wenn man sich Videos von Kleintraktoren anderer Hersteller anschaut, so sind die Frontlader da auch nicht schneller.

    Also lasse ich alles wie es ist. Schließlich möchte ich ja mein "Treckerchen" nicht ruinieren.

    Gruß

    landbastler

    Jinma 164Y ; Baujahr 2016; 16PS/2400 u/min; 3 Zylinder Wirbelkammer-Dieselmotor; 2 Gruppen; je 3 Gänge vorwärts und 1x rückwärts; Allrad und Differentialsperre zuschaltbar; Zapfwelle 540, 720 und 1000 u/min; Servolenkung; Heckkraftheber ; Frontlader; Anhängerhydraulik; Überrollbügel mit Gurt;

  • Zitat

    Die Hubgeschwindigkeit des Frontladers verändert sich vom Standgas bis zur Maximaldrehzahl kaum

    Hallo Landbastler,

    das kann aber nicht sein, bei 1000 1/min Leerlauf und 2400 1/min max. Drehzahl muss der Frontlader sich im Verhältnis genau 2,4 mal so schnell bewegen, unter der Voraussetzung, dass Du das Steuerventil gleich betätigst.

    Was Du beschreibst geht nur dann, wenn Du als Antrieb für die Arbeitshydraulik eine Verstellpumpe hast - und das kann man bei Dir definitiv ausschließen!

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

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