Rutschkupplung Zapfwelle Schwader

  • Hallo Leute,

    Ich habe mir vor Kurzer Zeit einen Deutz Fahr Ks 85 DN (Schwader) gekauft und kommplett Restauriert.

    Da die Alte Zapfwelle ein Bisschen verbogen und auch ausgeschlagen war habe ich mich dazu entschieden eine neue zu kaufen.

    Nun war meine Frage:

    Muss es eine Zapfwelle mit Rutschkupplung sein oder reicht auch eine "normale" Zapfwelle?

    Ich habe mich auch bei Fk Söhnchen ein bisschen umgeschaut da gibt es auch eine Rutschkupplung als Adapter was haltet ihr davon?

    Und wenn ich eine Zapfwelle mit Rutschkupplung brauche wie viel Nm sollte diese dann haben?

    Mit freundlichen Grüßen

    Christoph ;)

  • Muss es eine Zapfwelle mit Rutschkupplung sein oder reicht auch eine "normale" Zapfwelle?

    Hallo Christoph,

    zu deiner Fragen oben, ja zur Schonung der Maschinen und zur eigenen Sicherheit empfehle ich in deinem Falle definitiv wieder zur Verwendung einer "Rutschkupplung", was in diesem falle eher eine Sternratsche wäre.

    Original war an der Maschine eine Sternratsche verbaut, i.d. Regel Baugröße K31B oder K32B für Baugröße W2100 (Walterscheid). Hast du die alte Zapfwelle noch? An den Maßen und eingeschlagenen Nummern der Ratsche könnte man die etwas mehr eingrenzen bzgl. des Drehomentes (Größe der Kreuzgarnitur, Länger der Ratsche). Oft ist auch eine "Überholung" der vorhandenen Welle rentabel.

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Hallo Christoph,

    der KS83 und der KS85 sind ja vom Prinzip her gleich, lediglich 20 cm Arbeitsbreite unterscheiden die beiden Maschinen.

    Am KS83 läuft eine W 2100 Länge 960 mm (Mitte Kreuz-Mitte Kreuz) mit Sternratsche K32B und 500 Nm.

    Ein KS 270 bekommt die Gleiche Gelenkwellenbaugröße aber mit einer Sternratsche K32B mit 550 Nm.

    Insofern passt Tobis Angabe zur Gelenkwellenbaugröße sehr gut!

    Schaltmoment der Sternratsche kennst Du jetzt auch - und ob 500 oder 550 Nm ist total egal.

    Wenn Du allerdings einen 15er Deutz oder etwas ähnliches davor hängst, wird die Kupplung mit Sicherheit nie auslösen!

    Dann geht Dir vorher der Schlepper aus.

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Ich kenne mich mit den Newtonmetern bei Sicherheitseinrichtungen in Gelenkwellen nicht aus. Aber! Ich hatte einen Deutz F2L mit 18 PS und habe noch heute so einen Fahr Schwader in Betrieb. Wenn der Vorredner eine Sternradratsche empfiehlt, die so hart eingestellt ist, dass es eher den Traktormotor abwürgt, als die Ratsche auslöst, dann stehen Dir meiner Meinung nach sämtliche Zinkenträger an dem Schwader in alle Himmelsrichtungen und Du kannst den Schneidbrenner holen, als dass die Ratsche Dir den Schwader schützt. An meinem Schwader ist eine ziemlich weiche Ratsche verbaut, die auch schon mal kurz auslöst, wenn das frische Mähgut viel zu dick liegt. Und so, meine ich, sollte es auch bei einem so "grazilen" oder "gakeligen" Gerät sein.

    Grüße von Johannes!

  • Hallo Johannes,

    die Überlastkupplung einer Gelenkwelle dient aber in erster Linie nunmal dazu, das Anbaugerät und evtl. noch die

    Gelenkwelle vor Überlast zu schützen!

    Und wenn an ein Anbaugerät mit einem vermeintlich zu kleinen Schlepper betrieben wird, der an der Zapfwelle das

    eingestellte Drehmoment der Kupplung gar nicht erreicht, dann geht im Überlastfall der Traktor aus, noch bevor die Kupplung schaltet.

    Du kannst ja mit einem 50 PS-Schlepper auch einen großen Ladewagen antreiben, aber spätestens wenn die erste "Flut" Grünfutter den

    Rotor erreicht ist Schluss - und dann hat nicht die Überlastkupplung in der Gelenkwelle abgeschaltet, sondern das 50 PS Motörchen hat

    einfach keine Puste mehr - das meinte ich damit, was ich zuvor geschrieben habe.

    Bei Gelenkwellen und Überlastkupplungen ist das immer so eine Sache, man muss wissen, was man möchte.

    Soll das Anbaugerät oder der Traktor oder die Gelenkwelle geschützt werden. Danach richtet sich dann die Drehmomentauslage.

    Und in Abhängigkeit vom Typ des Anbaugerätes ergibt sich die Bauart der Überlastkupplung und / oder des Freilaufs.

    Gruß, Jörg.


    Zitat

    An meinem Schwader ist eine ziemlich weiche Ratsche verbaut, die auch schon mal kurz auslöst, wenn das frische Mähgut viel zu dick liegt. Und so, meine ich, sollte es auch bei einem so "grazilen" oder "gakeligen" Gerät sein

    Genau so soll es sein, und nicht anders!!! :thumbs:

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

    Einmal editiert, zuletzt von F20GH (11. Dezember 2020 um 07:37) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von F20GH mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich finde, Du übertreibst es jetzt ein Bisschen, wenn Du auch noch einen 50 PS-Schlepper mit der Gelenkwelle abwürgen willst. Da sehe ich moderne "Kraftmeier-Landwirtschaft" dahinter, die auch bei uns im Dorf zu Hypothekenbelastungen von 100 tsd. Euro führen.

    Eine 50 PS-Schlepper mit diesem Schwader abzuwürgen, geht physikalisch meines Erachtens nicht, denn dann sieht der Schwader aus wie moderne Kunst, völlig in sich verknäult. Schau Dir doch mal das Teil an! Die Arme sind aus 6 mm Kanteisen.

    Dass eine Rutschkupplung die Gelenkwelle selbst schützen soll, halte ich auch für etwas absurd. Eine Gelenkwelle hat einen Scherbolzen, damit das Gerät geschütz ist und nicht die Gelenkwelle. Fürwahr, ich habe auch schon zerstörte Walterscheid Gelenkwellen gesehen (an so einem Kraftmeier-Traktor mit Kraftmeier auf dem Sitz). Und auch da war es wohl besser, dass es die Gelenkwelle nimmt, als das Anbaugerät für 30 tsd. Euro.

    Kurz und gut, ich empfehle dem PO nach einer Sternratschen-Gelenkwelle zu suchen, die dieses zierliche Teil von Schwader schützt und nicht auch noch einen 50 PS-Schlepper abwürgen würde. Mein Schwader ist leider im Freien eingewintert, so dass es aufwändig wäre, den auszupacken, um nach der Sternratsche zu gucken.

    Johannes

  • Zitat

    Eine 50 PS-Schlepper mit diesem Schwader abzuwürgen, geht physikalisch meines Erachtens nicht,

    ... genau, und das habe ich ja auch gar nicht geschrieben!

    Ich habe geschrieben, dass die Leistungsaufnahme eines Ladewagens in der Lage ist, einen 50 PS Schlepper abzuwürgen.

    Und das war ein Beispiel, um den Zusammenhang zwischen Schlepperleistung, Anbaugerät und Auslage der Überlastkupplung zu verdeutlichen.

    Genauso kann eine Kreiselegge, die im Boden auf einen großen Stein trifft einen 100PS Schlepper abwürgen, wenn es nicht

    vorher die Gelenkwelle verdreht. Und genau um soetwas zu vermeiden benötigt man halt die richtige Art von Überlastkupplung und die

    dann auch noch mit dem passenden Drehmoment.

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Um euch mal kurz den Wind aus den Segeln zu nehmen... in der originale BTA des vom Threaderstellers genannten Schwaders steht eine Mindestleistung des Zugfahrzeuges von 15KW, das steht da mit sicherheit nicht umsonst. Und soweit ich das noch im Hinterkopf habe, sollte gerade Jörg sich mit Geschichten aus dem Hause GKN/Walterscheid wohl doch ganz gut auskennen?!?

    Es wurde nach der original verbauten Sternratsche gefragt, nicht nachdem was hier manche meinen zu verschlimmbessern, ums jetzt mal auf den Punkt zu bringen.

    Und zum Thema in die Knie zwingen; Bei uns wurde mal der 150 PS Hirsch vor dem Güllemixer abgewürgt, weil irgendjemand nen Autoreifen in die Grube geschmissen hat, der hat sich dann schön in die Schraube gewickelt. Es gibt nichts was es nicht gibt, in der Landtechnik schon zweimal nicht, hier hat man auch schon Pferde kotzen sehn.

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christoph,

    der KS83 und der KS85 sind ja vom Prinzip her gleich, lediglich 20 cm Arbeitsbreite unterscheiden die beiden Maschinen.

    Am KS83 läuft eine W 2100 Länge 960 mm (Mitte Kreuz-Mitte Kreuz) mit Sternratsche K32B und 500 Nm.

    Ein KS 270 bekommt die Gleiche Gelenkwellenbaugröße aber mit einer Sternratsche K32B mit 550 Nm.

    Insofern passt Tobis Angabe zur Gelenkwellenbaugröße sehr gut!

    Das ist die werksseitige Ausstattung, die sicherlich gründlich im Versuch ausprobiert wurde und sich anschließend auch in der Serienfertigung bewährt haben dürfte. Daher gibt es darüber wenig zu diskutieren.

    MfG

    Fabian

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