Öldruckaufbau beim Starten - Eicher EM300 Königstiger

  • Hallo,

    Muss leider bei meinem Eicher EM300 nach längerer Standzeit feststellen, dass sich der Öldruck nach dem Starten erst nach gut 12 Sekunden aufbaut. Für mein Gefühl sollte das deutlich schneller erfolgen. Da die Ölpumpe höher wie der Ölstand im Motor liegt, vermute ich, dass die Pumpe als erstes gegen die Luft kämpft bis Öl an der Pumpe ankommt. Das Öl im Ölfilter läuft über die Pumpe zurück in die Ölwanne. Habe die Pumpe schon ausgebaut, aber sieht einwandfrei aus. Axialspiel der Zahnräder beträgt 0,06mm im Gehäuse. Könnte etwas kleiner sein. Sobald der Öldruck da ist passt auch alles. Im Betriebswarmenzustand beträgt der Öldruck mit Standgas immer noch 4 Bar. Sind hier im Forum ein paar Eicher EM300 Besitzer? Wie lange dauert es bei euch, bis der Öldruck da ist? Danke schon mal für die Mithilfe.

    Gruß Andi

  • Hallo Andi!

    Ich würde sagen alles normal. Evtl. hast du keinen Ölfilter mit Rückhalteventil. Falls dann noch ein Ölkühler verbaut ist, dann kann da auch was zurücklaufen... Aber bei 12 Sekunden nimmt definitiv kein Lager Schaden!


    Grüße Markus

  • Hallo Markus,

    Danke für die schnelle Antwort. Das Ölfiltergehäuse hat leider kein Rückschlagventil und der Ölfilter läuft somit immer halb leer, da er waagrecht angeordnet ist. Der muss dann erst gefüllt werden. Ölkühler hat er auch. In Summe mehrere nicht optimal angeordnete Komponenten. Bin es halt von meinem Unimog gewohnt, dass der Öldruck nach 2-3 Sekunden da ist. Aufgefallen ist es mir, als ich nach dem Kauf die Elektrik repariert habe und die Öllampe wieder funktionierte. Zusätzlich habe ich dann noch ein Öldruckmanometer verbaut. Öldruckschalter sitzt vor dem Ölkühler und schaltet als erstes. 1-2 Sekunden später zeigt auch mein Manometer das nach dem Kühler angeschlossen ist Druck an.

    Gruß Andi

  • Hallo Andi,

    nicht optimal ist relativ. Wie gesagt passiert in dieser Zeit nichts dramatisches. Die Lager sind ja immer noch vom Öl "vorgeschmiert" und

    nehmen in dieser kurzen Zeit keinen Schaden. Der Unimog ist da sicherlich anders aufgebaut und hat gefühlt auch eine höhere Standgasdrehzahl.

    Selbst mit dem alten Spaltfilter und regelmäßigem Ölwechsel ist dein Schlepper je nach Zustand noch für mehrere 1000 Stunden gut.

    Allerdings solltest du nachsehen, ob das Kurbelgehäuse "verschlammt" ist. Durch das neue Öl wird der Schlamm aufgelöst und kommt automatisch in den Ölkreislauf.

    Einfach mal die Abdeckungen vom Kurbelgehäuse lösen und nachsehen.

    Grüße Markus

  • Allerdings solltest du nachsehen, ob das Kurbelgehäuse "verschlammt" ist. Durch das neue Öl wird der Schlamm aufgelöst und kommt automatisch in den Ölkreislauf.

    Und mit welcher Begründung sollte er das tun?


    Kommen wir mal zu wirklichen Problemlösung:

    Braucht er die zwölf Sekunden nach zwei Stunden oder zwei Monaten Standzeit?

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Die Ölwanne ist komplett sauber. Der Ölfilter besteht außen aus dem Spaltfilter und innen hat er zusätzlich einen papierfilter. Es kann somit ohne Probleme ein Mehrbereichsöl gefahren werden. Der Eicher wird überwiegend im Sommer zum Heuwenden genutzt. Er läuft dann täglich ein bis zweimal für 4 Tage und dann steht er wieder ein paar Wochen. Wenn er täglich läuft, kommt der Öldruck deutlich schneller. Nach ein paar Wochen dauerts wieder über 10 Sekunden.

  • Bevor das hier ausartet...

    Habe meinen 40er Köti (EM300S) vor zwei Jahren auch eine Grundkur verpasst, KW schleifen, neue Lagerschalen an der KW und den Pleuel etc.

    Wenn er jetzt länger steht, leuchtet die Öldrucklampe beim ersten Start auch "länger" als nach einem wiederholten Start nach 2 Stunden. Das liegt einfach, wie schon von Vorrednern geschrieben, an den langen Wegen, zudem kommts auch immer drauf an, welchen Schaltdruck der Öldruckschalter den hat, der verbaut wurde.

    Öldruck ist aber auch bei mir kalt wie warm 4 bar im Stand, somit solltest du auch keine Probleme haben an deimem Köti. Eines der wichtigsten Indizien, ob die Schmierung reicht, wäre die Schmierung der Kipphebel. Ist es hier recht trocken, solltest du handeln.

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Der Ölfilter besteht außen aus dem Spaltfilter und innen hat er zusätzlich einen papierfilter.

    Bitte um Erklärung, das ist technisch nicht möglich.

    Es kann somit ohne Probleme ein Mehrbereichsöl gefahren werden.

    Das ist inhaltlich falsch. Dein Eicher gehört grundsätzlich mit 15W40 betrieben, der Ölfilter hat damit rein gar nichts zu tun.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Bitte um Erklärung, das ist technisch nicht möglich.

    Denke mal er hat den Filtereinsatz, nicht die später verbaute Filterpatrone, da ist um den H932/2 noch ein Metallsieb, das seinem keinesfalls zu verwechselnden Metallfiltereinsatz aus den ED`s sehr ähnlich sieht...

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Das wäre ja wünschenswert, aber wahrscheinlich ist man auf den Trichter gekommen im Spaltfiltergehäuse einen Papierfiltereinsatz einzubauen. Da gibts von einem Neunmalklugen einen überteuerten "Umbausatz" mit winzig kleinem Papierfiltereinsatz. Der wirkt dann als Drossel, ergo schäumt das Öl nach dem "Filter" und die Hauptlager freuen sich.

    Nur damit man mal einen Größenvergleich hat: Der in diesem "Umbausatz" verwendete Filter ist von der Oberfläche her zum Original-Filter H932 etwa acht bis zehn mal kleiner.

    Nur für die Vollständigkeit: Diese von mir beschriebenen sogenannten "Umbausätze" sind gefährlich. Wenn man den Spaltfilter schon rauswerfen möchte, dann bitte auf H932 oder W940 umsteigen so wie vom Hersteller berechnet und vorgesehen.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

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  • Das wäre ja wünschenswert, aber wahrscheinlich ist man auf den Trichter gekommen im Spaltfiltergehäuse einen Papierfiltereinsatz einzubauen

    Er hat ja oben geschrieben, der Filter wäre waagerecht verbaut, somit wird wohl der normale verbaut sein, nicht der Spaltfilter mit Umbaufilter.

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Wie oben beschrieben ist der Standardfilter H932 mit metallsieb außen rum verbaut. Öl ist 10W40. Denke nicht, dass das etwas ändert, wenn ich beim nächsten Ölwechsel auf 15W40 wechsle. Im Stirndeckel befindet außerdem eine kleine Bohrung, welche über eine Querbohrung mit dem Druckkanal nach der Ölpumpe verbunden ist. Diese liegt von der Höhe zwischen Ölpumpe und Ölfilter. Über diese Bohrung wird Öl auf die Stirnräder gespritzt. Das Öl kann somit bei längerer Standzeit über diese Bohrung und das Flankenspiel der Ölpumpe zurück laufen. Das passierte meiner Meinung nach aber auch schon im Nauzustand. Können diese Thematik andere Edk Motoren Fahrer bestätigen? Müsste ja eigentlich auch beim 2 Zylinder Tiger so sein

  • Also ich finde 12 sek doch sehr viel. Auch wenn die Drehzahl beim starten nicht hoch ist. Ich würde das bei meinen Motoren nicht akzeptieren. Ich habe zwar keinen eicher aber ich würde das bei keinem Motor akzeptieren. Selbst wenn der filter leer läuft und die wege weit sind schafft die pumpe normalerweise so eine menge das das ruck zuck voll sein sollte.

  • Hallo nochmals,

    lass dich nicht verrückt machen. Wie Tobi bereits geschrieben hat, ist der Pumpendruck

    von 4 bar ausschlaggebend und nicht (unbedingt) die Zeitdauer des Druckaufbaus.

    Sollte die Pumpe nicht richtig arbeiten, dann würde sie auch nicht den Druck von 4 Bar aufbauen.


    Grüße Markus


    Und noch etwas:

    Nicht der Öldruck hält die Lagerreibung gering, sondern ausschließlich der vorhandene Schmierfilm.

    Der Öldruck ist in erster Linie dafür zuständig, dass sämtliche Lagerstellen ausreichend mit Öl versorgt werden.

    Übertrieben ausgedrückt könntest du die Lager auch mit einem Ölkännchen (vgl. Tropföler) versorgen.


    Grüßé Markus

    Einmal editiert, zuletzt von Eicherfreund (23. Mai 2021 um 10:40) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Eicherfreund mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • das würde ich als erstes machen. Das 10W40 ist vielleicht eine Spur zu dünnflüssig.

    Sicher nicht.

    Das im warmen Zustand deutlich dünnflüssigere 10W30 hat eine Werksfreigabe.

    Zum Thema Öldruckaufbau:

    Ggf. auf W940 Filterpatrone umrüsten, der hat ein Rückschlagventil und das Problem ist erledigt.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Wie wird denn dein Öldruck überhaupt gemessen?

    Hast du ein Manometer angeschlossen?

    Alleine schon durch den Messvorgang kann eine Verzögerung eintreten.

    Falls z.B. die Zulaufleitung zum Manometer einen sehr kleinen Querschnitt aufweist, dauert der Druckaufbau

    auch wesentlich länger.

    Ich würde mir dennoch keine Sorgen machen, dass dein Schlepper dadurch Schaden nimmt....

  • Hallo,

    hab mir gestern mal die Mühe gemacht und mit ner Stoppuhr geguckt, wann die Öldrucklampe bei mir ausgeht, nach 3 Monaten Standzeit. Waren etwas mehr als 9 Sekunden. Wie gesagt der Motor ist komplett revidiert, die Ölpumpe ist auch ok, 4bar Öldruck.

    Das der Öldruck an diesem Schlepper, augenscheinlich, etwas länger braucht lässt sich ganz einfach erklären, da das Öl einen Ellenlangen weg aus der Ölpumpe bis zur Schmierung der Hauptlagergasse hat (Ölsumpf -> Ölpumpe-> Ölfilter ->Ölkühler wird vorgefüllt-> Hauptlagergasse... und zudem eben wie oben schon erwähnt kein Rückschlagventil in der Filterplatte.

    Also entweder damit Leben (denke die Kisten sind wohl so auch schon 40+ Jahre so gelaufen), die Kiste jeden Tag einmal starten oder eben auf den anderen Filter umbauen.

    Zum Thema Öl, ich fahre in allen meinen Böcken stinknormales Wald & Wiesen 15W40 als Motorenöl und das Sommer wie Winter, 10W40 sowie auch das erwähnte 10W30 wäre mir persönlich einfach zu dünn.

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

    Einmal editiert, zuletzt von Eicher-Diesel-13 (23. Mai 2021 um 12:16)

  • Moin,

    bei meinem EA600 dauert es auch sehr lange, bis die Öldruckkontrolleuchte erlischt. Das ist schon so, seit dem ich ihn habe (21 Jahre). So kenn ich das auch von anderen Eicher Schleppern. Ich fahre ein 15W40er Öl und das auch schon seit Jahren. Also, wie Tobi und 3085 schon das geschrieben haben, kann ich bestätigen.

    Grüße aus dem Eichernorden

    Uwe

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