Scheunenfund des Onkels Hanomag R22 Bj. 1953

  • Grüß Gott an alle,

    Ich bin hier in diesem Forum neu und möchte mich natürlich einmal kurz vorstellen:)

    Mein Name ist Wilfried Hiereth, Jahrgang 1962.

    Nun zum Thema; Ich habe vor 12 Jahren den Hof meines verstorbenen Onkels geerbt und dieser stand seitdem leer. Dieses Jahr haben wir mit Reperatur und aufräumarbeiten angefangen und sind dabei in der völlig zugestellten Scheune auf einen wunderschönen Hanomag R22 mit Mähbalken, Fritzmeier Verdeck und Riemenscheibe gestoßen, eine wahre Rarität. Meines Wissens nach sollte sich in dieser Scheune auch noch ein Deutz D 6806 Traktor befinden von dem ich auch wusste, dieser wurde aber anscheinend gestohlen, da dieses Anwesen ein beliebter Ort für

    Lost-place "Menschen" ist bzw. war, ärgerlich aber der scheint auch schon länger weg zu sein und von dem Hanomag wusste ich gar nix.

    Naja und eben dieser Hanomag stellt uns nun vor die Frage: "behalten oder verkaufen?"

    Mein Sohn und seine Freundin die hier auch mit ausmisten meinen wir sollen ihn verkaufen, das Geld kann man sicher gut brauchen, ich habe keine Ahnung ob der Schlepper noch funktioniert oder kaputt ist ( stand unter einem Berg Strohballen, Kissen und Jutesäcken ) ? Wie sollte ich so eine Maschine überhaupt wieder zum Leben erwecken und falls er tatsächlich verkauft wird, wieviel ist er ungefähr wert?

    danke im voraus für ihre Antwort

    Liebe Grüße vom Wilfried

  • Mein Gutster,

    du hast dich 12 Jahre nicht um dein Erbe gekümmert und beklagst jetzt, daß da möglicherweise etwas fehlt?

    Sei froh, daß nach so langer Zeit die Hütte überhaupt noch steht. Die meisten "Lost-Places", und das war dein ererbter Hof ja wohl im Wortsinn,

    sind in der Zeit abgebrannte Grundmauerruinen.Wie wäre es denn mit "Bares für Rares" für den Hanomag? Vielleicht steht ja auch noch ne Aussteuertruhe rum?

    Das nenne ich "Wertschätzung" für Onkels Lebensleistung.

    Kopfschüttelnde Grüße

    +Matthes+

  • Guten Abend,

    ich bedauere das natürlich auch sehr, wir wohnen aber leider 60km weit weg, ich hab mich immer so gut es geht darum gekümmert und auch in der Zeit 16 mal die Gebäude verriegelt und gesichert,.. die kamen immer wieder rein. Leider ist der Hof auch in Youtube zu sehen.

    Die Sache nehmen jetzt auch meine Kinder ( Sohn + Freundin und Bruder) in die Hand, die wollen den Hof ausbauen und mit Landwirtschaft haben alle 3 ( leider!!!) nix am Hut, im Gegensatz zu mir der ja selber 4 Schlepper hat und jetzt noch einer? Mein Sohn will ihn verschrotten wie die ganzen anderen Maschinen da die an dem leider kein Interesse haben. " Bares für Rares" ist mir nicht so seriös.

    Liebe Grüße

    Wilfried Hiereth

  • Würde mich nicht wundern, wenn es irgendwo auf dem Anwesen noch eine Scheune mit einem IHC und einem Fendt oder Kramer oder was weiß ich drin gibt...

    Viele Grüße,

    Torsten

    '57er Eicher ED13/I

    '59er Porsche-Diesel Standard 218 V

    '63er Mercedes-Benz Unimog 411.120

  • Schönen Abend,

    Nein gibt es leider nicht, schön wärs,.. wie man es sieht dann müsste ich ja noch mehr wieder zum laufen bringen, aber wie mach ich das jetzt am besten nach 12,15,20 Jahren??? Stillstand.

    Schönen Abend noch

    Wilfried Hiereth

  • Hallo Wilfried,

    willkommen hier im Traktorhof.

    Zum Thema, wie man vorgehen muss, um einen "Scheunenfund" wieder zum laufen zu bekommen haben wir hier schon etliche Beiträge

    im Forum. Und fragst Du 5 Leute bekommst Du auch garantiert mindestens 10 Meinungen ... .

    Meiner Meinung nach solltest Du Dir jemanden mit etwas Fachwissen zur Seite holen, um ggfs. größeren Schaden zu vermeiden.

    Du weißt nicht, in welchem Zustand der Schlepper dort abgestellt wurde - es sollte jemand dabei sein, der im Falle eines Falles wüsste, wie in

    Sekunden die Luft - oder besser noch Kraftstoffzufuhr zu unterbinden ist.

    Vor einem ersten Startversuch (mit einer guten, ausreichend dimensionierten Batterie und ausreichend dimensionierten Starthilfekabeln) würde

    ICH (als absolutes Minimum):

    - den Motorölstand prüfen

    - den Motor von Hand durchdrehen, ob das überhaupt noch geht

    - prüfen, ob DIESEL aus dem Kraftstofffilter austritt

    Für einen Startversuch und KURZEN Probelauf muss weder die Wasserpumpe noch die Lichtmaschine funktionieren.

    Dran denken, dass Du lange vorglühen musst, nicht unnötig mit Startpilot nachhelfen, wenn die Krafstoffversorgung funktioniert und die

    Glühkerzen auch, dann muss der Motor anspringen. Du kannst das erleichtern, indem Du einen Fön (auch Heißluftfön) in den Ansaugtrakt

    hälst - dafür kannst Du ggfs. auch den Luftfilter abbauen.

    Auf jeden Fall Schalthebel in Neutral, ggfs. klebt die Kupplung nämlich fest und trennt Motor und Getriebe nicht.

    Wenn Du den Anlasser betätigst sollte irgendwann mal Qualm aus dem Auspuff kommen - nach langer Standzeit kann das schon mal etwas dauern.

    Sollte der Motor irgendwann ein Lebenszeichen von sich geben besteht theoretisch die Gefahr, dass der Motor unkontrolliert hochdreht.

    Will keine Panik verbreiten, aber man sollte wissen, dass sowas mal passieren kann.

    DANN ist s wichtig, wie oben erwähnt ganz schnell den Motorlauf zu beenden - und dazu brauchst Du mehr als laienhafte Kenntnisse.

    Dann müsste in der Tat jemand in wenigen Sekunden am besten die Einspritzleitungen lösen.

    Viel mehr fällt mir erstmal nicht ein.

    Viel Erfolg.

    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • es sollte jemand dabei sein, der im Falle eines Falles wüsste, wie in

    Sekunden die Luft - oder besser noch Kraftstoffzufuhr zu unterbinden ist.

    Grüß dich, das weiß ich selber wie man das macht, mir ist schon mal ein alter Kadett hochgedreht und das einzige was da Hilft wäre den Luftfilter zu verstopfen.

    - den Motorölstand prüfen

    - den Motor von Hand durchdrehen, ob das überhaupt noch geht

    - prüfen, ob DIESEL aus dem Kraftstofffilter austritt

    Das habe ich schon gemacht, alles dreht sich, ob natürlich die Kupplung klebt oder nicht, da habe ich bis jetzt noch keine Ahnung. Die alte Batterie fehlt, müsste also eine neue kaufen ( was kein Problem wäre) und dann einfach mal starten. Leider habe ich kein Handbuch, keine Papiere, nix für den Schlepper und da ich nicht weiß ob wir ihn behalten, möchte ich dafür auch nicht extra Literatur kaufen.

    Das einzige was ich über den Schlepper weiß:

    6 km/h zulassungsschilder ( deshalb keine Papiere)

    Bj. 05/1953

    22 PS

    18,59 Km/h ( hier wahrsch. 6 km/h ??? )

    5/1 Getriebe

    Ausstattung:

    Fritzmeyer Verdeck, Messerbalken, Hydraulik, Zapfwelle, Riemenscheibe ( seitlich und für hinten), 1 Beifahrersitz, Auspuff nach oben,...

    Mein Sohn meint das der Schlepper nicht mehr viel wert ist da er schon lange rum steht und auch nicht mehr der schönste ist. Wir haben hier auch schon etwas Zoff gehabt weil ihn der Hanomag egal ist und mir nicht ( ganz :) )

    Naja vielleicht könnte mir hier noch jemand sagen was so ein Hanomag dann noch ungefähr wert ist oder ob man sowas lieber selber behalten sollte.

    Liebe Grüße

    Wilfried Hiereth

  • Zitat

    das einzige was da Hilft wäre den Luftfilter zu verstopfen

    ... Du würdest Dich wundern, wie lange der noch läuft, wenn der erstmal auf Drehzahl ist.

    Wenn Du das alles bereits weißt und geprüft hast, dann verstehe ich Deine Ausgangsfrage(n) ehrlich gesagt nicht!


    Gruß, Jörg.

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Naja vielleicht könnte mir hier noch jemand sagen was so ein Hanomag dann noch ungefähr wert ist oder ob man sowas lieber selber behalten sollte.

    kurz im Netz gestöbert, so zwischen 4-6000 € ist der schon wert, je nach Zustand - aber klar, das ist ja KEIN Geld ;)
    mach doch mal ein paar Fotos oder stell den für 5000 @ in Kleinanzeigen und warte ab - warscheinlich ist der dann 3 Tage später weg....

    viel Erfolg! Gruss.

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