Güldner G25 Restauration - Mein "Erstlingswerk"

  • Moinsen!

    Wie hier bereits berichtet, befindet sich seit wenigen Tagen ein Güldner G25 zur Restauration in meinem Besitz. 8)

    Der Schlepper hat in den letzten Jahren scheinbar nur wenig Pflege erfahren, er macht schon einen recht heruntergekommen Eindruck. Dennoch habe ich mich zum Kauf entschlossen, da der Motor bereits neue Kolben und Zylinder erhalten hat, der Schlepper (bis auf wenige Fehlteile) komplett ist und es noch nicht allzu viel dran herumgebastelt wurde.

    Die Liste der zunächst durchzuführenden Arbeiten:

    - Kraftstoffanlage instand setzen (Kraftstoffhahn abgebrochen) und reinigen, dazu Tank ausbauen und spülen

    - Elektrik soweit wieder herrichten, dass der Motor gestartet und Probefahrt durchgeführt werden kann

    Teile bzw. Baugruppen welche zeitnah instandgesetzt oder erneuert werden sollen:

    - Kotflügel hinten ersetzen, Rettung nicht mehr möglich, Nachbau Dampol?

    - Fahrer-Sitz erneuern (Rettung nicht mehr möglich), möglichst Originalteil bzw. Nachbau

    - Elektrik erneuern, Scheinwerfer-Reflektoren ersetzen, Lichtscheiben Positionsleuchten ersetzen, originale Rückleuchten anbringen

    - Fernthermometer ersetzen (Kapillar defekt)

    - Fehlteile ersetzen (vorrangig die fehlenden Wärmeleitbleche am Motor)

    Bisher habe ich mich bei der Güldner G25 Restauration damit beschäftigt den defekten Kraftstoffhahn zu ersetzen, der Diesel-Filter wurde erneuert und die Leitungen ersetzt bzw. durchgespült sowie mit neuen Dichtungen versehen. ebenso habe ich das Traktormeter instandgesetzt, hier war die Masse-Verbindung für die Kontrollleuchten abgebrochen. Den Blinkerschalter habe ich ebenfalls komplett zerlegt, wieder gangbar gemacht und alle Kontakte gereinigt:

    Gestern stellte sich noch heraus, dass das Zündschloss auch die Arbeitsaufnahme verweigert und sich nur noch zwischen Pos. 1 und 2 hin und her schalten lässt. Klemme 15 bekommt dabei nur sporadisch Kontakt, also wird hier auch ein Neuteil verbaut werden. Mal sehen was für Überraschungen der Güldner noch parat hält. Aber es macht schon großen Spaß und ich hoffe, dass dies noch lange so bleiben wird... ;)


    Gruß

    Thomas

  • Hallo ,

    das erinnert mich sehr an meinen ersten Traktor . Es war ein Deutz D40L. Null Pflege und Wartung in den letzten Jahren beim Vorbesitzer.

    Aus meinen Erfahrungen sollte man sich das Lenkgetriebe mal genauer betrachten.

    Es ist oft so das im Getriebe der Metallabrieb bleibt da man es nicht vollständig entleeren kann oder spülen kann.

    Bei Deutz , ich komme aus dieser Ecke , ist unter dem Lenkrad ein Lager verbaut.

    Wird in der Regel nie geschmiert.

    Wenn ich mich nicht täusche ist es das gleiche Lenkgetriebe bei meinen Deutz D40L. Ein ZF Gemmer G28a.

    Eicher könnte dafür Ersatzteile haben, da sie von Deutz ein Ersatzteilpaket gekauft hatten.

    Die Lager unten drin, gibt es sogar bei Ebay, aber zu Extrem hohen Preis.

    Die beiden Wellendichtringe gibt es günstig im Internet oder zum Beispiel bei Agrolager.

    Bei Preisvergleichen bitte immer die Versandkosten mit berechnen , kann viel Geld sparen.

    Das zerlegen und reinigen ist recht einfach . Auch kann man das Spiel leicht nachstellen.

    Im Werkstatthandbuch zur D-Serie und Serie 05 ist da eine gut beschriebene Anleitung.

    Kleiner Tipp : Ich habe mir Caramba in 5 Liter Kanister zugelegt . Ist wesentlich preisgünstiger als Sprühdosen und umweltfreundlicher.

    Es ist nach meinen Erfahrungen oft leichter was zu zerlegen wenn man es mit Rostlöser behandelt.

    Ich wünsche dir viel Spaß bei deinen Erstlingswerk und berichte weiter.

    Gruß Eckard

  • Moinsen!

    Heute konnte ich wieder ein wenig weiter machen. Nachdem ein neuer Kraftstofffilter verbaut war und alle Leitungen gespült und neu abgedichtet wurden, war die Kraftstoffversorgung wieder intakt. Dachte ich zumindest ... :/

    Nachdem die Leitungen nämlich entlüftet waren, trat der Diesel unterhalb der Steckpumpe am Verschlussdeckel für das Schauloch der Einspritznocken aus. Dies lässt auf einen kapitalen Pumpenschaden schließen, denn wenn die Pumpe drucklos schon undicht ist, wird sie es unter Druck erst recht sein. Okay, Freitag wird die Pumpe ausgebaut und begutachtet, einen entsprechenden Instandsetzungsbetrieb habe ich ebenfalls bereits angeschrieben, um nach den Kosten für eine Überholung zu fragen.

    Aber auch positives gibt es zu berichten: Der Starter dreht den Motor einwandfrei durch (ohne angeschlossenen Kraftstoffversorgung konnte so schon mal etwas Motoröl in "Umlauf" gebracht werden.) und ich konnte einige gebrauchte, wie auch neue Teile zur Komplettierung der Restauration meines Güldner G25 auftreiben. Neben einer intakten Riemenscheibe, sowie einer Armaturentafel (beide gebraucht), fanden Zündschalter, Traktormeterwelle, verschiedene Dichtungen und zig Kleinteile ihren Weg zu mir.

    Gruß

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    wie sieht eigentlich die Teileversorgung bei dir aus ? Musst du lange suchen?

    Ein Güldner G25 wird sicher selten zerlegt und in Einzelteile verkauft.

    Ich baue gerade mein Deutz D15 von 1959 auf, da das Modell in 2 Hauptserien und 2 zusätzlichen Unter -Varianten gebaut wurde, war bei mir es Teilweise schwierig was zu bekommen.

    Mein Deutz D15 hat sogar die Schleppernummer 96, also einer der ersten 100. Ganz zu schweigen vom Preis.

    Ich lese sehr gerne solche Berichte wie deinen, man kann sich immer was anschauen.

    Ich denke das ich am Wochenende was zu meinen Projekt schreiben werde.

    Gibt es zu deinen Modell Bücher wie eine ETL, BA oder WHB? Ohne ist das alles nicht einfach.

    Ich würde die Einspritzdüsen mit dem Düsenstock zum Lama bringen und prüfen lassen ggf. einstellen oder tauschen .

    Gruß Eckard

  • Moinsen!

    wie sieht eigentlich die Teileversorgung bei dir aus ? Musst du lange suchen ?

    Ein Güldner G25 wird sicher selten

    zerlegt und in Einzelteile verkauft .

    Teileversorgung würde ich als gut bis sehr gut beurteilen. Auch wenn ein Güldner G25 selten in Teilen angeboten wird, so besteht z.B. der Motor der Modelle aus der G-Reihe zu 90% aus Gleichteilen. Vieles passt also auch von anderen Typen der G-Reihe.

    Neuteile gibt es von mehreren Händlern die sich auf Güldner Schlepper spezialisiert haben.

    Spezielle Teile für den Güldner G25 (wie z.B. die Luftleitbleche) sind etwas schwieriger zu bekommen, aber es ist machbar.

    Gibt es zu deinen Modell Bücher

    wie eine ETL , BA oder WHB ?

    Ohne ist das alles nicht einfach .

    Für meinen Güldner G25 (Baujahr 1963) habe ich die originale Ersatzteilliste für die Restauration hier, sowie die Bedienungsanleitung als Nachdruck. Werkstatthandbücher/technische Mitteilungen sind als Nachdruck bereits bestellt. Für das Getriebe (ZF A-208) habe ich mir die Anleitung als Nachdruck ebenfalls schon besorgt.

    Ich würde die Einspritzdüsen mit

    dem Düsenstock zum Lama

    bringen und prüfen lassen ggf.

    einstellen oder tauschen .

    Die Düsen kann ich selber überholen, das stand aber sowieso schon auf der Agenda. ;)

    Wird dann wohl passieren wenn die Pumpe zur Überholung beim Fachbetrieb ist.

    Gruß

    Thomas

  • Moinsen!

    Alles halb so schlimm, könnte die Überschrift für diesen Beitrag lauten :S

    Was ist die letzten Tage passiert? Die Pumpe war nicht undicht und musste nicht instandgesetzt werden. Die Ursache für die Undichtigkeit war ein defekter Kupferring an der Ringöse. Tja, obwohl neu, wollte er partout nicht dichten, also neue Ringe drauf und fertig. Puh ...

    Nachdem der Fehler lokalisiert werden konnte, Pumpe wieder rein (Reglergestänge einhängen war etwas fummelig), dabei darauf achten, dass alle Passscheiben wieder mit montiert werden, sonst stimmt der Kolbenhub der Druckelemente nicht. Okay, Kraftstoffleitungen wieder dran und entlüften, erst am Filter, dann an der Pumpe. Da der G25 keine Vorförderpumpe besitzt, dauert es ein Weile bis der Kraftstoff vom Tank durch den Filter bei der Pumpe angekommen ist: Wartezeit waren knapp 5 Minuten, dann konnte die Entlüfterschraube an der Pumpe wieder geschlossen werden.

    Als nächstes erfolgte ein Durchdrehen des Motors mittels Starter, allerdings noch ohne Einspritzleitungen. Nach wenigen Umdrehungen förderten beide Druckelemente Diesel, also alles bis dahin okay. Einspritzleitungen dran und auch hier trat nach wenigen Umdrehungen Kraftstoff aus, also alle Leitungen festgeschraubt, vorgeglüht und nach ein wenig Husten lief der Güldner wieder! :beerchug:

    Nach mehreren Jahren Standzeit wieder zum Leben erweckt, das war schon cool. 8)

    Ein kurzes Video gibt es hier:

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    Gruß

    Thomas

  • So hat es bei mir auch angefangen, mit neuem Dieselschlauch und Kupferringen. Wir hatten schon 3 verschiedene Längen und Leitungsführungen drin, aktuell ist die kürzeste Variante recht scheuerfrei drin. Leider scheinen bei uns tatsächlich die Druckanschlüsse undicht zu sein, einer hat schon eine Scheibe untergelegt, und die Klemmstücke wie bei dir zu sehen fehlen.

    Unter Volllast könnte sich deiner dann ja bald auch so anhören:

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    Viele Grüße,

    Clemens

  • Moinsen!

    Unter Volllast könnte sich deiner dann ja bald auch so anhören:

    Na ja, bis mein G25 mal wieder rollen wird, dauert es noch ein wenig. Der Motor läuft zwar jetzt, aber nun geht es ja eigentlich erst richtig los ;)

    Als nächstes steht die Elektrik auf dem Plan und dann gibt es da noch ein Problem mit dem Mähwerksantrieb, der sich nicht abschalten lässt ...

    Leider scheinen bei uns tatsächlich die Druckanschlüsse undicht zu sein, einer hat schon eine Scheibe untergelegt, und die Klemmstücke wie bei dir zu sehen fehlen.

    Hmmm, meinst du die Klemmstücke an der Einspritzpumpe? Wenn diese fehlen wäre es fatal, denn sie sichern die Zylinder der Hochdruckelemete gegen verdrehen. Ein Verdrehen würde eine Änderungen des FB bzw. der Einspritzmenge des jeweiligen Zylinders bedeuten. Welches Baujahr hat dein G25?


    Gruß

    Thomas

  • 'nabend,

    genau die Klemmstücke mein ich. Es ist ein 64er, ich hätte sogar ein Bild dazu:

    In der Ersatzteilleiste hab ich sie auch nicht gefunden, bei der Reihen-ESP vom Güldner G45 sind sie immerhin eingezeichnet. Würde mich nicht wundern wenn sie in der Vergangenheit verloren gegangen sind, es ist ja auch ein Traktormeter vom G30 oder G35 verbaut. Andererseits fehlen die Klemmstücke z.b. bei dem 67er aus den Kleinanzeigen auch.

    Grüße,

    Clemens

  • Moinsen!

    nicht alle Pumpen haben ein Klemmstück zwischen den Einspritzleitungen. Kugelfischer z.B. hat so etwas nicht.

    Mag sein, aber es geht hier ja auch um eine Bosch Pumpe, genauer gesagt um die PFR 2 K 70/259/11 ;)

    Es ist ein 64er,

    Dann müsste der ziemlich identisch zu meinem sein, soweit ich weiß wurden erst ab 66 andere Pumpen verbaut.

    Die Klemmstücke gehören zur Pumpe und wenn du sie ersetzen willst sollte dir der Boschdienst weiterhelfen können.

    Bei meinem G 25 ist dieses Klemmstück sogar verplombt, was m.M.n. dafür spricht dass die Pumpe bisher noch nicht auf war. Wie auch immer, das Klemmstück sorgt dafür, dass sich die Druckstücke nicht unbeabsichtigt verdrehen bzw. lockern (z.B. beim lösen der Einspritzleitungen). Ob sie nun dran sind oder nicht und ob man sie dann ersetzt wenn sie fehlen, sollte jeder für sich selbst entscheiden, denke ich. :)

    Gestern habe ich die gebraucht erworbenen Luftleitbleche gerichtet, gestrahlt und neu lackiert. Auch der Instrumententräger ist wieder für den Einbau aufbereitet. Ein kurze Probefahrt auf dem Hof war auch noch drin, Kupplung und Getriebe arbeiten dem Anschein nach einwandfrei, aber das wird erst eine ausgedehnte Probefahrt zeigen.

    Die neue Sitzschale ist auch eingetroffen und dann habe ich noch einen sehr schwer zu bekommenen originalen Außenspiegel für schmales Geld ergattern können. 8) Das "Teilelager" ist also inzwischen gut gefüllt, aber es es dauert eben alles seine Zeit. Der Weg ist das Ziel ... :thumbup:


    Gruß

    Thomas

  • Moinsen!

    Vorgestern habe ich mich dem Auspuff gewidmet. Das Abgasrohr hat mal übel aufgesetzt und war derart verformt, dass eine Reparatur nicht mehr möglich war. Also habe ich mir aus dem Zubehör eine passendes Edelstahlrohr besorgt, angepasst und angeschweißt:

    Den Schalldämpfer selber habe ich mit dunkelgrauem Auspufflack gespritzt. Die etwas "unmotiviert" herumhängende Traktormeterwelle ist defekt, Ersatz liegt aber schon bereit. :)

    Dann habe ich mich nochmals dem Traktormeter angenommen. Die Beschriftung auf dem Glas war ja schon ziemlich verblichen und durch Zufall bin ich auf https://schneideteufel.de/ gestossen, die u.A. auch Ersatz für das Güldner Traktormeter anbieten:

    Also habe ich das Traktormeter geöffnet, die alte Beschriftung ließ sich einfach mit Glasreiniger entfernen. Die neue Beschriftung ist als Klebefolie ausgeführt und wurde nach Anleitung angebracht. Im Anschluss wurde dann alles wieder mit einem neuen Chromring samt Dichtung zusammengesetzt. Das verzinkte Blechgehäuse habe ich vorsichtig sauber gestrahlt und am Schluss hatte ich dann ein neuwertiges Anzeigeinstrument:

    Schrauben und Rändelmuttern sind jetzt aus Edelstahl, die Lampenfassungen für die Kontrollleuchten sind komplett ersetzt.


    Gruß

    Thomas

  • Hallo ,

    saubere Arbeit und Klasse das du auch mögliche Bezugsquellen nennst .

    Ich komme aus dem Jachtbau , da wird sehr auf Materialmix bzw, Trennung geachtet .

    Wenn ich dort Edelstahl mit Verzinketen Bauteilen verbinde muss immer eine Trennung bestehen .

    Auch Alubauteile werden von anderen Bauteilen getrennt .

    Bei Edelstahl-Schrauben auf Verzinkten Teilen hilft Teflongel .

    Geht auch bei Verzinkten Schrauben oder Edelstahl-Schrauben in Aluminium sehr gut .

    Gruß Eckard

  • Moinsen!

    Wenn ich dort Edelstahl mit Verzinketen Bauteilen verbinde muss immer eine Trennung bestehen .

    Auch Alubauteile werden von anderen Bauteilen getrennt .

    Danke für den Hinweis! :thumbup:

    Allerdings dürfte das Problem beim Schlepper nicht so gravierend sein, denn die elektrochemische Spannungsreihe (die eine galvanische Trennung von edlem und unedlem Metall erfordert) greift ja nur wenn eine entsprechendes Elektrolyt vorhanden ist. Beim einer Yacht steht ja permanent Wasser als Elektrolyt zur Verfügung, idealerweise auch noch salzhaltiges. ;)

    Diese elektrochemische Spannungsreihe ist es übrigens auch, die Kupferpaste an Bremsbelägen verbietet. Durch Spritzwasser als Elektrolyt (besonders das salzhaltige im Winter) entsteht eine elektrische Spannung zwischen Belagträger und Bremssattel, welche zum

    Zersetzen des unedleren Metalls führt und der Belag schlussendlich festklemmt.

    Wer darüber gerne mehr wissen möchte: https://de.wikipedia.org/wiki/Elektroch…_Spannungsreihe


    Gruß

    Thomas

  • Das ganze funktioniert aber nur, wenn das edlere Metall oxidiert ist. Erst dann holt es sich die Elektronen von dem unedleren Metall. Da Edelstahl eben edel ist und daher nicht rosten sollte, sofern es einigermaßen Säure beständig ist (zur Not V4A verwenden) sollte es hier eigentlich keine Probleme geben. Das ganze findet sich im Schlepper überall da, wo Kupfer- oder Aluringe verwendet werden. Hier bildet sich ein Lokalelement bei dem sich das unedlere Metall auflöst.

    Ich hatte damit bisher noch keine Probleme. Auch mein vor Jahren angeschweißtes Edelstahlrohr am Auspuff meines JDL 300 hat noch keinen Rostfraß verursacht. Bei Schiffen werden sog. Opferanonden aus Zink oder Magnesium am Schiffsrumpf angebracht um die Korrosion im Salzwasser zu reduzieren.

    Gruß Andreas

  • Moinsen!

    Nachdem nun der Motor wieder läuft, der Auspuff repariert ist und auch die defekten Glühkerzen ersetzt wurden, erfolgte eine eingehende Prüfung des Getriebes. Hierbei stellte sich heraus, dass sich weder Zapfwelle noch Mähwerksantrieb abschalten lassen, zudem scheint die Schaltgabel oder -muffe des Mähwerkantriebs defekt zu sein, da der Hebel nur lose hin und her "schlabbert".

    Eine eingehende Untersuchung ergab, das wohl die Doppelscheiben-Kupplung verschlissen und damit auch der Grund für die "Schaltunwilligkeit" der Zapfwellen ist. Weder werden die Herstellerangaben bezüglich der Leerwege am Pedal erreicht, noch ist ein Nachstellen möglich. Okay, also habe ich begonnen, den Schlepper zu trennen:

    Lenkrad und Tank waren bereits abgebaut, somit ging der Rest recht flott von der Hand. Wie ein Blick in das Kupplungsgehäuse ebenfalls zeigt, ist wohl der hintere Kurbelwellen-Dichtring etwas inkontinent, also wäre ein Trennen des Schleppers sowieso unumgänglich gewesen.

    Hier dazu eine Frage an die Güldner-Spezialisten: Es soll eine Umbaumöglichkeit geben, den hintern KW-Dichtring gegen einen herkömmlichen Radialwellen-Dichtring zu ersetzen. Wie sind die Erfahrungen damit (also lohnt sich der Umbau) und wer bietet diesen an?

    Am Freitag kommt dann der "große Moment" an dem der Schlepper in zwei Teile "zerlegt" wird.


    Gruß

    Thomas

  • Hallo,

    Bei mir ist dieser Umbau auf einen Wellendichtring jetzt sechs Wochen alt. Bisher ist alles dicht. Den Umbau habe ich nicht selbst gemacht, sondern habe mir einen fertigen Austauschmotordeckel besorgt. Bei E-Bay Kleinanzeigen inseriert Jemand aus Scheeßel, der das macht. Der ist übrigens sehr nett und kompetent.

    Er bekommt deinen alten Deckel mit Passring und Du bekommst vielleicht sogar meinen alten Deckel mit Passring und Wellendichtring zurück :wink: . Preis: Hundert Euros. Achtung, Du bekommst ein Gebrauchtteil, mit Sicherheit wird es farblich nicht passen...

    Für mich war der Umbau auf einen Wellendichtring ohne Alternative, weil meine örtliche Landmaschinenwerkstatt keinen Graphitring in unter vier Wochen Lieferzeit bekommen hätte. ( wegen Corona )

    mfg

    evi

  • Moin Thomas,

    der Umbau auf Wedi ist durchaus gängige Praxis in der "Szene". Ich habe schon beides mehrfach praktiziert, je nach dem was der Kunde wünscht. Dicht wird es in beiden Fällen, wenn man denn die Schnur auch richtig einbaut. Dafür gibt es, zumindest wenn man sie bei Fedderke bestellt, eine Einbauanleitung. Jetzt kommt das große aber: trotz neuer Schnur verlieren die Schlepper dort Schwitzöl. Die Häufigkeit hängt davon ab, was die Maschine leisten muss. Das ist vielen ein Dorn im Auge.

    Wenn du auf Wedi umbaust, bitte einen hochwertigen Kurbelwellendichtring zum Beispiel aus FPM verwenden, da die Beanspruchung für einen "handelsüblichen" zu hoch sind.

    Ich habe bei meinem G45a die Schnur verbaut und bin zufrieden.

    Das die Graphitschnur nicht zu bekommen ist kann ich mir nicht vorstellen. Wenn man weiß wo ist das kein Problem, es wird die Landmaschinen Firma wahrscheinlich einfach nicht gewusst haben, bzw. zu viel Mühe ist für manche einfach unrentabel.

    Gruß Sven

    Meine Schlepper

    Güldner A20 Baujahr 1940

    Güldner AFN Baujahr 1953

    Güldner ADN Baujahr 1959

    Güldner G45AS Baujahr 1968

    :trecker6:

  • Hallo,

    die Graphitschnur bekommt man auf jeden Fall. Lt. Aussage von Herrn Fedderke ist es quasi unmöglich, dass dieser Ring undicht ist (Außer nach 10.000h...). Pass hier auf jeden Fall auf, dass du die Enden an schrägst und nicht auf Stoß einbaust. Dann hast du nämlich weniger Raum für Undichtigkeiten. Daneben soll man den Motor nicht bis zur oberen Markierung voll Öl kippen. Das erhöht wohl den (Kurbelgehäuse)Druck auf den Ring. Ob das wirklich stimmt weiß ich nicht, die Entlüftung ist bei meinem Güldner 4L79 Motor, für mein dafür halten, groß genug. Hier gab es jedoch im laufe der Bauzeit auch einige (Einspritzpumpen-)Deckel Versionen.

    Da ich meinen Güldner G45 gerade so oder so komplett auseinander habe ... Getriebeschaden -.-... baue ich mal das Schwungrad ab und melde mich dann, ob mein Ring undicht war bzw. geschwitzt hat. Meiner hat relativ viel am Pflug und Grubber gelaufen, das kann man dann in Punkto Belastung gut vergleichen denke ich.

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