Hallo,
mein Bericht zur Motorüberholung und Restauration meines Eicher 3007s EDK 3 Bj. 1969. Mit aktuell 8190 Stunden.
Zu aller erst, möchte ich mich auf diesem Weg bei allen mitwirkenden dieses Forums bedanken!!
Ohne euch wäre es mir nicht möglich gewesen, den Motor in der Art zu überholen.
Vielleicht kann ich mit meinem Bericht auch jemanden weiterhelfen.
Kurz zum Zustand vor der Revision.
8190 Stunden,
Motor lässt sich bei niedrigen Temperaturen nur schwer starten, wobei niedrig unter 15Grad heißt.
Außerdem qualmte er schon sehr stark aus der Entlüftung und beim Gas geben hat er immer einer schöne Wolke rausgeblasen.
Am Schluss ist dann noch ein Ausbläser hinzu gekommen und natürlich etliche undichten Stellen.
Das Ventilspiel konnte auch nicht mehr ordentlich eingestellt werden.
Leider habe ich versäumt den Öldruck vorher zu messen, da war ich einfach mit dem zerlegen zu schnell.
Anfangen möchte ich mit einer Auflistung, welche Teile bei der Eicher EDK 3 Restauration getauscht bzw. aufgearbeitet worden sind, wobei ich ursprünglich nur die Laufgarnituren und die Köpfe machen wollte.
Kolben (kurz), Zylinder, Pleuellager, Pleuelbuchsen, Pleuel ausgewinkelt, Hauptlager, Mittellager, Nockenwellenlager, Lager der Lüfterwelle, Keilriemen, Steuerstößel, Stoßstangen + Einstellschrauben,
Zylinderköpfe (komplett neu)
Einsätze der ESD, Duplokupplung im AT, Beide Ausrücklager, Pilotlager, Alle Filter und Dichtungen, ESP Überholt,
Also los ging es natürlich mit dem Zerlegen EDK 3 Motors!
Da ich ja, wie vorhin schon gesagt, nur die Laufgarnituren tauschen wollte blieb der Motor eingebaut.
Da Bilder mehr als 1000 Worte sagen, möchte ich euch natürlich viele Bilder zeigen.
Nachdem die Zylinder und Kolben ausgebaut waren, hat sich die Dringlichkeit der Revision gleich einmal bestätigt!
Ich denke es ist noch alles original, also noch die erste Garnitur. Wahrscheinlich wurden die Ringe ein oder mehrmals getauscht.
Seht selbst:
Der Kopf der ersten Garnitur wurde schon mal "fachmännisch" bearbeitet.
Kopf geplant und ein 0,4mm Kupferdichtring beigelegt, aber ohne Nut.
Sonst waren die Köpfe auch schon sehr heruntergefahren( Ventilrückstand, Ventile, sehr starkes Spiel in der Ventilführung)
Die Köpfe habe ich nach gründlicher Reinigung zur Instandsetzung geschickt.
Die Einspritzpumpe und die Einspritzdüsen durften sich auch über eine Überprüfung freuen. Bei der ESP wurden ein paar Kleinigkeiten getauscht und eingestellt. Die Düsen wurden auch neu bestückt.
Jetzt kam das große warten... Insgesamt habe ich 6 Wochen auf die Köpfe und Einspritzpumpe gewartet.
Und je länger ich gewartet habe, desto mehr habe ich meinen Eicher zerlegt.
Und gut wars.
Der Räderkastendeckel war unterhalb der Riemenscheibe komplett oxidiert. Anscheinend war die Öffnung zwischen Motor und Anbaubock schon längere Zeit zu. Dadurch hat sich hier Dreck und Wasser angestaut und den Deckel regelrecht zerfressen.
Habe diesen dann gebraucht gekauft und neu lackiert.
Weiter ging es mit der Lüfterwelle.
Alle Luftleitbleche und Welle wurden demontiert.
Obwohl die Lager nicht schlecht waren, habe ich sie durch geschlossene Lager ersetzt.
Da ich hier im Oldtimer Forum immer wieder vom Öldruck in Verbindung mit den Mittellagern und dem Hauptlager gelesen habe, hat mir das keine Ruhe gelassen. Zwar hat der Eicher 3007 einen Patronenfilter und die Laufflächen der Pleuelzapfen waren auch noch sehr schön, habe ich mich dazu entschieden, die Kurbelwelle auszubauen.
Die Kupplung wollte ich sowieso kontrollieren. Bei dieser konnte die Zapfwelle nicht mehr ausgekuppelt werden, die Ausrücklager waren auch schon sehr laut.
Also wurde der Motor ausgebaut, hierzu habe ich mir ein Rollwagen gebaut.
Die Zapfwellenkupplung war hinüber!
Sie war komplett fest und verzogen.
Es wurde wahrscheinlich mal versucht sie wieder loszudrehen indem man sie stark belastet, dabei hat sich die Scheibe wohl verzogen. Die Hohlwelle wurde durch den unrunden Lauf außen etwas abgeschliffen. Auch die Zapfenschrauben am Getriebeeingang waren abgerissen.
Ausbau der Kurbelwelle!
Für die Mutter der Schwungscheibe habe ich mir eine 70er Nuss an ein Flacheisen angeschweißt. So ging das lösen sehr gut!
Zum Lösen der Schwungscheibe die Mutter nur ein paar Umdrehungen abschrauben, mit Holzkeilen einkeilen. Prellschläge auf die Scheibe haben bei mir nicht geholfen, daher habe ich den Anlasser ausgebaut und durch die Öffnung mit einem Pfosten durchgeschlagen.
Ringmutter, Lagerschild, Schrauben der Mittellager und Zahnrad entfernt und Kurbelwelle ausgebaut.
Weiter gehts im nächsten Beitrag!