Güldner ABS 2BN Kipphebel Buchse und Achse defekt?

  • Guten Abend,

    da mein Güldner ABS gerade Kopflos ist (Zylinderkopf ist beim Spezialisten) habe ich heute mal meine Kipphebel zerlegt.

    Da hat es schon deutliche Spuren sowohl auf der Achse als auch in der Buchse. Spürt man auch, die Hebel "rasten" leicht ein auch nach der Reinigung und frisch geölt. Die Nadellager selber würden nicht so schlecht ausschauen, die zu tauschen sollte aber auch kein Problem sein.

    Was meint Ihr dazu? Neue Buchsen anfertigen sollte auch noch machbar sein, aber was macht man mit den Achsen?

    Und lohnt sich der Aufwand überhaupt? Probleme hat das meiner Meinung nach noch keine gemacht. Die Ventilfedern bei meinem Güldner ABS haben leicht die Kraft um die Hebel zurück zu drücken.

    MfG
    Rudi

    Güldner ABS10 (Motor: 2BN), 22PS, Baujahr 1956

  • Hallo. Das kommt auf die Tiefe der Spuren an. Sind die Nadellager Normteile? Gefühlt würde ich diese im besten Fall wechseln und damit noch viele tausend Stunden weiterfahren. Der Güldner 2BN Motor dreht ja nicht sehr hoch und die Belastung ist bei ausreichender Schmierung gering. Mal sehen was die Kollegen dazu meinen.

    Grüße Markus

  • Das Nadellager sollte ein Normteil sein, ja. Könnte entweder ein K 16X22X20, K 16X24X20 oder K 18X24X20 sein. Schwer zu messen auf und unter den Nadeln die aber schon deutlich Spiel haben. Ich fahr bei nächster Gelegenheit mal zum Weickmann in Arnbach der hat für mich schon einige Male das richtige Lager im Lager gehabt.

    Ich bin trotzdem gespannt auf weitere Meinungen zu den einlaufstellen.

    MfG

    Rudi

    Güldner ABS10 (Motor: 2BN), 22PS, Baujahr 1956

  • Hallo ,

    bei den Luftgekühlten Motoren der D-Serie und Serie 05 zum Beispiel ist eine Buntmetallbuchse

    im Kipphebel gepresst . Materialstärke ca. 1mm .

    Auf der Achse läuft eine zweite Buchse aus Stahl .

    Von mir zwei Gegenfragen :

    Wird der Kipphebel nur durch ein Sprengring gehalten oder durch einer Scheibe und einen Sprengring ?

    Und ist ein Ölkanal im Kipphebel ?

    Das wäre wichtig zu wissen .

    Gruß Eckard

  • Die Frage ist aber auch, warum sieht das ganze so aus? Da fehlt doch irgendwie die Schmierung, oder?

    Gruß Andreas

    Davon kann man ausgehen. Ich habe den ABS erst seit August. Er ist stümperhaft zusammengepfuscht (falsche Schrauben, Silikon an den unmöglichsten Stellen, Einfach überall eine Schicht Lack drüber, sogar Schmiernippel und Gummiteile wurden lackiert - egal...). Die Schmierung bekommen die Kipphebel über eine kleine Ölleitung am vorderen Hebelblock und ein kleines Spritzblech damit das Öl verteilt wird. Was auf jeden Fall gefehlt hat ist das Blech. Vermutlich hat das schon gereicht (siehe Video weiter unten)

    Es ist eine Scheibe und ein Sprengring. Ölkanäle gibt es keine (Schmierung hatte ich weiter oben beschrieben).

    Aus was die Buchse vom Hebel ist kann ich nicht sagen, Messing schonmal nicht. Materialstärke ca. 2mm. Die Achse hat keine eigene Buchse.

    Es gibt von Fourstroker ein Video (Youtube) das die Kipphebel vom 2BN in Aktion zeigt. Auch bei Ihm fehlt hier das Leitblech, man erkennt den verbliebenen Stummel am 3. Hebel von Links recht gut.

    Ich überlege echt die Achsen plandrehen zu lassen und falls nötig passende größere Lager zu besorgen (in Verbindung mit kleineren Buchsen?). Werde das mal am Montag mit demjenigen besprechen der den Kopf saniert, der wollte eh bis dahin eine erste Einschätzung geben. Vielleicht macht er das gleich mit.

    MfG
    Rudi

    Güldner ABS10 (Motor: 2BN), 22PS, Baujahr 1956

  • Moinsen!

    Die Nadelkränze (nicht -lager) dürften das Maß 23-18-20 haben.

    Die Schmierung im Bereich der Kipphebel übernimmt tatsächlich die kleine Öldruckleitung, verteilt wird dann das ÖL über das kleine Prallblech, welches am Kipphebel des ersten Zylinders angebracht ist. Zusätzlich sollten im Ventildeckel u.U. auch zwei kleine Druckstücke vorhanden sein, über welche vor dem dem Motorstart von außen (z.B. nach längerer Standzeit) zusätzlich geschmiert werden kann.

    Mangelnde Schmierung in diesem Bereich kann auch von einer verstopften Druckleitung herrühren. Achtung: In der Druckleitung ist ein Draht eingesetzt (als ein Art Durchflussdrossel), diesen auf keinen Fall entfernen!

    Gruß

    Thomas

  • Hi Rudi,

    zum Glück hab ich meine Kipphebel nicht auseinander gemacht, da würde man bestimmt auch spuren finden. Allerdings konnte ich ein "rasten" beim Bewegen noch nicht spüren, daher scheinen meine noch einigermaßen gut zu sein.

    Bin mal gespannt, für was du dich entscheidest. Beim Überarbeiten der Welle (z.B. mit ner Buchse), muss das Material natürlich entsprechend hart sein.

    Und meine persönliche Meinung: So lange die Lager i.O. sind, sollte das auch noch viele Jahre laufen. Ich selber kenne keinen Motor, der wegen eingelaufener Kipphebelwellen gestorben ist.

    Grüße

  • Aktuell liegen die Teile zerlegt und gereinigt in der Werkstatt und warten auf den Kopf. Der Harpel (Zylinderkopfinstandsetzer) schaut die sich dann mal an wenn der Kopf vom schweißen zurück und fertig bearbeitet ist. Kipphebel auseinander und wieder zusammen ist an sich keine große Aktion. Könnte sogar bei eingebauten Kipphebelböcken gehen wenn man mit der Sprengringzange hinkommt, habs aber nicht probiert.

    Der Motorprofi sagt aber auch:

    - davon stirbt so ein Motor nicht

    - Bei solche Sachen immer bedenken wieviel Arbeit der Traktor schon geleistet hat und jetzt noch muss.

    - Abdrehen der Welle wird nicht so einfach, das ist ja gehärtet. Danach muss das Zeugl eventuell vielleicht wieder zum härten

    - Seine Tendenz geht auch zum Wiedereinbau wie es war.

    Das Prellblech habe ich übrigens nach deiner Zeichnung aus einem Blechstreifen gebaut, aber ein Bekannter (Ausbildungsmeister bei Krauss Maffei) von mir sagt das ist so keine gute Lösung. Da brauchst ein spezielles Blech das die Vibrationen wegsteckt sonst liegt das bald wieder unten. Wie hält sich dein Nachbau so im täglichen Einsatz?

    @ Thomas: Die Ölleitung ist frei. Das Prallblech hat wohl länger schon gefehlt, keine Ahnung wie lange schon (hab ihn ja erst im August gekauft).

    MfG
    Rudi

    Güldner ABS10 (Motor: 2BN), 22PS, Baujahr 1956

  • Schon erstaunlich, dass das nicht nur Gleitlager, sondern Nadellager sind.

    Mit dem Prallblech kann ich dir bezüglich Haltbarkeit noch nichts sagen, da ich den Deckel seither nicht mehr auf hatte. Aber ja, kann mir gut vorstellen, dass das irgendwann wieder abfedert.

    Grüße

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