Eicher EM200 Problem mit Ventilspiel

  • Hallo,

    zum Ventilspiel kann ich vielleicht etwas beitragen.

    Bei den luftgekühlten Motoren wo die Stößelstangen nicht im Zylinder sondern in einem Stößelrohr laufen ist es normal daß das Spiel bei warmen Motor größer wird. Das liegt daran daß diese von der Gebläseluft gekühlt werden und sich damit nicht so stark erwärmen wie der Zylinder selbst. Bei den entsprechen den Längen der Bauteile ergeben sich dann dieser Effekt. Bei manchen Motoren hat man versucht eine gewisse Kompensation durch Stößelstangen aus harten Aluminium zu erreichen, weil sich dieses stärker ausdehnt als Stahl.

    mfg Andreas

    PD Junior 108

  • Von einer zusätzlichen Versteifung/Anpressung des Zylinder ist nichts erwähnt.

    Dass ein Messergebnis erst dann belastbar ist, wenn der Zylinder auf dem Kolben korrekt montiert ist und auch wirklich unten am Gehäuse bzw. den Distanzscheiben aufliegt, versteht sich denk ich von selbst.

    Das Spaltmaß wird dort übrigens mit 0,8mm + 0,1 für Saugmotoren und genau 0,95mm mit Aufladung angegeben, damit fühle ich mich mit meinem 0,8mm schuldenfrei.

    Fehler gefunden!

    Der Zylinder muss per Spannpratze nach unten gedrückt werden, sonst hast du einen falschen Wert.

    traktorhof.de/galerie/index.php?image/1597/

    Das Bild zeigt zwar einen ED-Motor, das spielt jedoch keine Rolle.

    Also: Handbuch besorgen, beide Köpfe runter und vom Eicher-Fachmann überholen lassen, Spannpratze organisieren oder selbst anfertigen und dann Spaltmaß korrekt ausmessen. Zum Unterlegen zusätzlicher Scheiben muss die gesamte Laufgarnitur, sprich Kolben/Zylinder/Pleuel raus. Diese dürfen ausschließlich als Einheit montiert und demontiert werden.

    Das Motorenhandbuch gibts in guter Quali für schmales Geld bei den Eicherfreunden Schwarzwald: http://www.eicherfreunde-schwarzwald.de (anrufen!)

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • hi

    Hier noch ein paar Bilder...

    Mit der Messuhr kann man den OT exakt ermitteln...

    Wenn du Interesse hast, ich habe von meiner Motorreparatur einen Bericht online gestellt.

    Andreas_Eicher
    23. Dezember 2021 um 12:37

    Sg Andreas

  • Moin,

    Zitat

    zum Ventilspiel kann ich vielleicht etwas beitragen.

    Danke für deine Ausführungen.

    So in etwa habe ich das auch schon gelesen und mir gedacht.

    Das schafft mir schonmal Sicherheit, damit ich auf jeden Fall weiß, in welche Richtung sich das Spiel verändert.

    Vor Allem für zukünftige Anpassungen des Kaltspiels.

    Zitat

    Fehler gefunden!

    Der Zylinder muss per Spannpratze nach unten gedrückt werden, sonst hast du einen falschen Wert.

    Macht das soviel aus?

    Weder die Distanzringe, noch der Zylinder dürften groß kompressibel sein, wenn alles korrekt sitzt.

    Ich schätze, der Messfehler dürfte sich durch die Anpressung auf max. 1/10 belaufen, wenn überhaupt.

    Die Köpfe sind schnell unten, leider kann ich in Ermangelung einer solchen Spannvorrichtung für mich kein Vorher-Nacher-Ergebnis festhalten.

    Ich kann höchstens versuchen mit Hausmitteln einen Druck auf die Buchsen zu erzeugen und damit nochmal zu messen.

    Aber nochmal explizit meine Frage(und Annahme):

    ist das Spaltmaß wirklich grob falsch, dann müsste ich irgendeine Klingelei ständig hören, was nicht der Fall ist, und schon garnicht dürfte sich das bei einer Änderung des Ventilspiels verändern, da das Eine mit dem Anderen so direkt nichts zu tun hat.

    Da ist für mich in deiner Erklärung eine logische Schwäche.

    Zitat

    Hier noch ein paar Bilder...

    Hallo Andreas,

    vielen Dank für deine Anleitung.

    Da gucke ich bei Gelegenheit mal umfänglicher drüber und vergleiche das mit meinen Ausführungen.

  • Hallo,

    also ohne Vorspannung geht es nicht, dann lieber mit Lötzinn und Zylinderkopf arbeiten!

    Selbst der Kupferring bzw. die Kopfdichtung wird beim Anziehen noch etwas gepresst.

    Du könntest folgendes zwecks Überprüfung machen: Einspritzdüse raus und 1mm Lötzinn reinfriemeln.

    Das ist jetzt zwar nicht optimal aber liefert dir schon mal einen Anhaltspunkt, ob das Spaltmaß viel zu eng eingestellt ist.

    Grüße Markus

  • also ohne Vorspannung geht es nicht, dann lieber mit Lötzinn und Zylinderkopf arbeiten!

    NEIN!

    Bau dir bitte eine Spannpratze. Zur Not kann ich dir auch meine schicken, dann mal ne PN schreiben. Aber bloß kein Lötzinn nehmen! Das ist das mit Abstand dümmste was man machen kann.

    Und ja, wenn das Spaltmass zu eng ist kann es solch seltsamen Züge annehmen. Der Motor wird schließlich auch warm.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Hallo Herr namenlos bzw. 3085,

    obwohl du ja seit Jahren mit deinen Äußerungen hier einen sehr grenzwertigen Umgang pflegst ("das dümmste, was man machen kann, Augenkrebs...) und dieser hier auch immer wieder

    teils hitzig diskutiert wurde, bist du aufgrund deiner Sachkompetenz eine Bereicherung für das Forum. Und ich weiß, wir sind ja hier schließlich nicht bei den Briefmarkensammlern. :)

    Allerdings ist mein Tipp mit dem Lötzinn bei weitem nicht das Dümmste, was man(n) machen kann. Früher war diese Messmethode gang und gäbe und wurde sogar von Eicher selbst bei

    seinen ED Motoren empfholen. Sicherlich argumentierst du jetzt, dass dies völlig andere Motoren sind - ich lasse dies jetzt aber mal dahingestellt.

    Mein Vorschlag war darüberhinaus lediglich als Tipp gemeint, um mal auf die Schnelle zu überprüfen, ob das Spaltmaß im montierten Zustand wirklich viel zu knapp eingestellt ist.

    Diesen Zweck hätte die Methode auf alle Fälle erfüllt.

    Grüße Markus

  • Zitat

    Hallo,

    also ohne Vorspannung geht es nicht,

    Warum nicht?

    Immer in der Annahme, alles sitzt korrekt und die Dichtflächen sind sauber.

    Zitat

    Selbst der Kupferring bzw. die Kopfdichtung wird beim Anziehen noch etwas gepresst.

    Ein einmal verbauter Kupferring ist kaum mehr elastisch.

    Daher glaube ich nicht an diese Sache bei meinen gelaufenen Köpfen.

    Die Messung vom Spaltmaß ist eine Sache, wo der Kopf erstmal nichts mit zu tun hat und daher auch nicht zu beachten ist.

    Der letztendliche Quetschspalt, der sich zwischen Kolbenboden und Zylinderkopf am OT einstellt aber natürlich.

    Dennoch habe ich darauf keinen letztendlichen Einfluss und muss darauf vertrauen, dass das in der Konstruktion und der vorgegebenen Messmethode ohne Kopf passt.

    Deine Idee mit dem Lötzinn ist nicht verkehrt, das kenne ich von Ottomotoren.

    Problem dabei ist die Messstelle.

    Es kann hier durchaus zu Abweichungen kommen, wenn nicht direkt über der Kolbenbolzenachse gemessen wird.

    Das hinzufriemeln dürfte nicht ganz einfach sein, zumal im Kolbenboden noch die Ventiltaschen drin sind...

    Ich muss mal gucken, ob ich sowas noch rumfliegen habe.

    Und dennoch hat mir bisher niemand erklären können, warum angeblich mein Spaltmaß der Übeltäter sein soll, obwohl ich mein Symptom ganz klar und wiederholbar bei Änderung des Ventilspiel verstärken oder abschwächen kann.

    Daher bin ich von euer Spaltmaßthese immernoch nicht überzeugt.

    Im Moment kann ich sowieso nichts am Motor machen, das wird erst in einigen Wochen gehen, wenn es wieder etwas wärmer wird.

    Ich werde auf jeden Fall mal gewisse Sache, die ich als sinnvoll erachte abarbeiten und dann sehen wir, wo das hinführt.

    Ich bedanke mich auf jeden Fall schonmal für eure Mühe.

  • Allerdings ist mein Tipp mit dem Lötzinn bei weitem nicht das Dümmste, was man(n) machen kann. Früher war diese Messmethode gang und gäbe und wurde sogar von Eicher selbst bei seinen ED Motoren empfholen.

    Doch, es ist dumm.

    Der ED hat im Gegensatz zum EDK einen flachen Kolbenboden. Deswegen darf beim EDK, das hat Eicher auch nie anders gesagt, nur per Tiefenmaß gemessen werden.

    Das ist übrigens schon mehrfach gesagt worden, vielleicht ist es nun an der Zeit dass du endlich Lehre annimmst.

    Es bleibt festzuhalten: Spaltmass muss mit einer Spannpratze gemessen werden. Alles andere hat keinen Wert!

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Zitat

    Der ED hat im Gegensatz zum EDK einen flachen Kolbenboden.

    Der Kolbenboden bei den EDK Kolben ist flach.

    Bis auf die Brennraummulde versteht sich...

    Sowohl beim alten Kolben ab Werk, alsauch bei den neuen.

    Unterschied zu den alten dabei obendrauf nur, dass die neuen Ventiltaschen haben.

  • Sehe ich genauso. Ich habe bei mir mittels 3 Stücken Lötzinn, jeweils ca 1 cm lang sowie 1mm Dicke, gemessen. Diese habe ich mittels Fett auf den Kolben "geklebt" und dann durchgedreht. Das ist mindestens so genau wie mit der Spannbrücke, da der wirkliche Abstand zum Zylinderkopf gemessen werden kann. Der Schlepper läuft übrigens seit 3 Jahren perfekt!

    Grüße Markus

  • Warum nicht?

    Immer in der Annahme, alles sitzt korrekt und die Dichtflächen sind sauber.

    Servus,

    eigentlich find ich es schade, dass Du die Tipps, die man Dir gibt nicht annimmst. Meine Meinung!

    Der Zylinder hat nicht das Gewicht, um alleine durch das selbige satt und fest auf dem Kurbelgehäuse auf zu liegen. Und wenn das ganze Ordnungsgemäss eingebaut ist, und Du den Motor auf OT stellst, dann geht evtl der Zylinder mit dem Kolben mit nach oben (oder im schlimmsten Fall). Und schon passt überhaupt nichts mehr. Deshalb gibt es die Spannbrücke, die auch Eicher vorschreibt. Und die hier auch abgebildet ist. Und die mit dem Anzugsdrehmoment der Köpfe angezogen wird.

    Ob das mit dem Lötzinn funktioniert, weiss ich nicht, ich hatte jedenfalls Schwierigkeiten damit und hab das Spaltmass mit der Messuhr eingestellt.

    Gruss Christoph

    It g'schumpfe isch g'lobet gnue

    Eicher Tiger EM 200 b Bj. 1962
    Eicher Mammut EM 500 S Bj. 1966
    Eicher Sechsfachwagen Typ 301
    Eicher Hoffahrzeug HD12 Typ 3941 mit Mistkanone
    Schlüter S650VS Bj. 1966 Werner Forstausrüstung

  • Hallo zusammen,

    nach langer Zeit und endlich etwas Luft in den letzten 2 Wochen (wenn auch teilweise ekelhaft kalt aber ich wollte das endlich über die Bühne kriegen) habe ich den Fehler gefunden.

    Ein Zylinder, der hintere bzw. erste vom Fahrer aus gesehen hatte tatsächlich zu wenig Kompressionsmaß, der vordere Zylinder war einwandfrei.

    Ich habe es beim Abnehmen der Köpfe direkt gesehen...der Kolbenboden an besagtem Zylinder sah im Außenbereich umlaufend erstaunlich hell aus.

    Gemessen habe ich dann 0,55mm, was eben deutlich zu wenig ist.

    Angedacht sind ja 0,8-0,9 bzw. 0,85-0,95, je nach Angabe in den techn. Daten oder auf der Verpackung der neuen Zylinder vom Eichervertrieb aus Pilsting.

    Ich habe dann entsprechend noch Distanzscheiben untergelegt, wieder zusammengebaut, das Ventilspiel kalt aufgrund der Spielvergrößerung bei warmem Motor auf spielfrei eingestellt und bisher läuft der Motor in allen Lebenslagen sehr geschmeidig, diesmal auch warm und unter Last.

    Warum ich mich bei dem hinteren Zylinder doch deutlich vermessen habe und der vordere direkt bei der Überholung gestimmt hat...weiß ich nicht.

    Offenbar ging es aber auch ohne Spannvorrichtung, beim fehlerhaften Zylinder muss man das wohl auf menschliches Versagen schieben.

    War jedenfalls nicht nötig, wenn man richtig aufgepasst hätte...

    Lange Rede, kurzer Sinn: was lange währt wird endlich gut.

    Zitat

    eigentlich find ich es schade, dass Du die Tipps, die man Dir gibt nicht annimmst. Meine Meinung!

    Ich nehme gerne Tipps an, wenn ich der Meinung bin, dass es sinnvoll ist.

    Etwaige Nachfragen bzw. sinnhafte Einwände sind ja wohl noch erlaubt.

    Es hat sich ja gezeigt, dass die Spannvorrichtung nicht zwangsläufig nötig ist.

    Natürlich geht das damit leichter und man hat eine Fehlermöglichkeit direkt ausgeschlossen...

    Blöd ist halt, wenn man sowas nicht hat.

    Ging ja jetzt auch ohne, man muss halt genau aufpassen.

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