Verwittertes Zinkblech auffrischen?

  • Hallo guten Tag!

    Frage: Hat hier im Forum jemand Erfahrung damit, ob man überhaupt und wenn ja, wie man vergrautes und verwittertes Zinkblech etwas auffrischen kann? Natürlich ohne den Rest der Beschichtung auch noch anzugreifen.

    Ist aber nur ne optische Frage ... :angel:

    Grüße von Johannes

  • Ich bin ja eher für Patina, daher bedenke: Das Blech hat lange gebraucht um genau so auzusehen wie es ist. Einmal hässliches Zinkspray oder Lack drüber und alles ist hin.

    Was noch geht: Entweder mit Leinöl einreiben oder mit seidenglänzendem Klarlack drüber.

    Gruß Andreas

  • Bei verzinktem Eisenblech handelt es sich um eine Art galvanischem Rostschutz, um das Eisenblech vor Korrosion zu schützen. Alles ist super, solange die Zinkbeschichtung noch einigermaßen dicht ist, in diesem Stadium passiert noch nicht so viel, da ja das Eisen noch kein Sauerstoff erreicht. Leider wird die Zinkbeschichtung mit der Zeit undicht, wenn sie es nicht schon vorher ist.

    Erreicht nun Feuchtigkeit diese Stelle, so entsteht hier ein galvanisches Element, an dem die chemische Spannungsreihe eine Rolle spielt, nach der sich das unedlere Metall dann zersetzt, in dem Fall das Zink, welches die Rolle der Opferelektrode spielt und somit das Eisen vor Korrosion schützt.

    Soviel aus meinem fachlichen Verständnis… nun zum Auffrischen. Da hier das Zink oder die Zinkbeschichtung geopfert wird und diese sich immer weiter zersetzt, das erkennt man daran, dass es mit der Zeit anfängt, unschön auszusehen, kann man das nur aufhalten, indem man die Feuchtigkeit daran hindert, die Oberfläche zu erreichen. Das kann man entweder durch Lackieren oder neu verzinken erreichen. Man könnte auch ölen oder fetten, aber a) Umweltgedanke und b) zieht das jede Menge Staub und Grind an… erwischt man da noch was säurehaltiges oder etwas, das sich dazu entwickeln könnte, wären wir im Zustand des Zeitraffer der Korrosion.

  • Du kannst das Fass mit Schleiffließ bearbeiten - je nach Größe wirst du aber Arme wie Popeye bekommen. Damit trägst du kaum Material ab. Jedoch sollten die Verunreinigungen und das matte Zink-oxid damit zu beseitigen sein (mehr oder weniger). Einfach mal an einer unauffälligen Stelle testen (wenn du noch kein Schleifflies hast, kannst du zum Testen einen "Topfkratzer-Schwamm" nehmen - ist wie die billige Version von Schleiffließ). Wenn du dir die Arbeit wirklich antust, würde ich dannach dem Rat von Andreasw folgen und das Teil mit Öl behandeln (Lack würde ich nicht nehmen, da auf Zink für halbwegs Halt extra Grundierung verwendet werden muss - und wenn der Lack dann optisch nachlässt, haste den Salat).

  • Richtig und das wäre dann ein unschöner Salat, auf den alle schimpfen, wie man nur immer überall drüberpinseln kann.

    Grad noch Flugrostentferner eingefallen. Vielleicht geht sowas auch bei Zinkoxid… Habe ich aber nie probiert! Nicht das gleich das Zink mit runter läuft.

  • Also, das mit dem Lokalelement ist völlig richtig. Der Unterschied zwischen Rost (Eisenoxid) und Zinkoxid ist dabei ein sehr großer. Rost blättert mit der Zeit ab und legt immer wieder frisches Eisen blank. Zinkoxid hingegenbleibt wie eine natürliche Schutzschicht auf dem Zink sitzen. Von daher ist es besser das Zinkoxid dran zulassen!! Ähnlich verhält es sich bei Aluminium und auch Kupfer!

    Gruß Andreas

  • Vielen Dank für die vielen Beiträge! Sollte ja eigentlich nur ne harmlose Frage sein 😃

    Ich hätte mich nicht gewundert, wenn es irgend eine mir unbekannte Chemie gäbe, die das Zink in den frischen Ausgangszustand zurück verwandelt (wie Zitronensäure, die Eisenrost wieder reduziert). Wie es aussieht, gefährdet alles Wienern und Kratzen die Verzinkung. Das Stichwort "Patina" ist wohl das Entscheidende.

    Also lasse ich lieber alles so wie es ist.

    Danke für eure Beiträge

    Johanned

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