Gummiwagen - welche Last?

  • Hallo zusammen,
    ich habe heute so überlegt, was ich eigentlich meinem Anhänger -ein "Gummiwagen"- so zumuten kann.
    Hier erstmal ein Bild:Link
    Ein Typenschild gibt es nicht, ich habe keine Ahnung, welches Baujahr das Teil ist. Geschätzt würde ich so um 1960 vermuten.
    Gestern habe ich damit etwa 800 kg Gehwegplatten gefahren, das war nicht so bedenklich. Nach Unebenheiten in der Strasse hat der (ungefederte) Anhänger zwar ein wenig in sich gewippt, aber das sah nicht wirklich gefährlich aus.
    Heute, auf dem "Rückweg" habe ich den Erdaushub mitgenommen. Ich schätze, das waren so etwa 1,5t. Durch die andere Verteilung der Last war in dem Anhänger kaum Bewegung. Am Schlepper merkte ich das Gewicht natürlich, am Berg war der alte Hanomag schon mehr am arbeiten und bergab fing der Anhänger leicht an zu schlingern.
    Was meint Ihr, was kann ich auf den Anhänger draufpacken? Hat da jemand Erfahrung oder einen ähnlichen Anhänger mit Typenschild?

    Gruss Stefan

    Gruss
    Stefan

  • Also solche Anhänger kenne ich als 2,4 Tonner und 3,2 Tonner. (beides mit Eigengewicht dess Anhängers) wenn du den Anhänger mit 2 Tonnen lädst ist der denke ich sehr gut beladen.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Ich würde genauso wie die anderen auch sagen dass du bestimmt bis zu 2 tonnen laden kannst. Mehr kann der Anhänger bestimmt auch packen, aber man weiß es ja nicht und will es nicht drauf anlegen dass er zusammenbricht.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
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    Eicher 3???

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  • Hallo,

    Mein alter 2-Achserwagen müsste Bj. 50 sein und ist noch eine komplett-Holzausführung (inkl. Achskonstruktion), das Leergewicht wird denke ich bei ca. 600 kg liegen. Viel mehr wie 2 Tonnen würde ich da aber auch nicht draufpacken, schließlich ist er auch ungebremst und hat PKW-Reifen montiert, die zusammen lt. Lastindextabelle 2760 kg tragen können.

    Den Wagen benutze ich vor allen für Transporte, bei denen ich viel Platz brauche und bei denen die Fracht nicht so schwer ist, gerade für Holz usw. ist er gut. Für schwerere Sachen wie Kies oder Beton nehme ich den Kipper, da muss ich dann auch nicht von Hand abladen.

    Viele Grüße

    Simon


    Deutz D 4006, DX 3.50 A StarCab, Clark CGP 30 H, Manitou MC 25

  • Hallo,
    danke für Eure Antworten. Dann war dann ja "noch Luft" zur oberen Grenze. So ganz ohne Typenschild oder sonst irgendwas ist das immer so eine Sache...
    Die ganzen 2,5 Kubikmeter hätte ich sowieso nicht mit einer Fuhre geschafft und musste zwei mal fahren. Aber dem alten Gerät mag man ja auch nicht mehr so ganz viel zumuten, insbesondere dem Holzboden. Das Fahrgestell aus Stahl ist zwar ganz gut unter Farbe, aber eben nur von aussen.
    Ein Kipper wäre natürlich deutlich praktischer gewesen, aber: Was nicht da ist ... Zumindest war die Geschichte mit meinem Anhänger wesentlich einfacher, als x-mal mit einem PKW Anhänger hin und her zu fahren.

    Gruss Stefan

    Gruss
    Stefan

  • Servus,

    wir haben vor kurzem nen Gummiwagen(ungefähr in der Größenordnung wie der von StefanK, aber die Vorderachse ist auflaufgebremst) gekauft. Als wir den Verkäufer(einen älteren Bauern) fragten was man denn so zuladen dürfe meinte der, dass er immer von allem so viel drauf gepackt hat wie drauf passte,.... (sieht man auch an den Betonspuren, die so hoch sind wie die ganze Bordwand,....)
    Ich persönlich würde auch nicht mehr wie 2,5-3 Tonnen drauf tun.


    MfG

    Michael

  • Hallo,

    solch einen Anhänger hab ich auch allerdings sind da Mercedesfelgen drauf mit Reifen von einem Transporter und bin bei uns ins Schotterwerk gefahren und hab mir 8/16 Schotter drauf laden lassen, naja mit so einen riesen Lader da kann schon mal ein wenig mehr drauf kommen und stand ich auf der Waage und 4,4 to was tun? Abladen mit der Hand, nee also heimgefahren und der läuft heute noch ohne das was verbogen oder so.

    gruß aus Bayern

  • Hallo,

    Wenn viel Eisen am Wagen verbaut ist hält er auch gut was aus, auch wenn er für weniger zugelassen ist. Wenn ich hingegen 4.4 Tonnen Schotter auf meinen alten Wagen aus Holz laden würde, dann hätte ich wahrscheinlich sofort 2 Einachser :o . Die Längsträger werden mit den Jahrzehnten auch nicht besser, und auch das Eschenholz hat halt seine Grenzen.

    Viele Grüße

    Simon


    Deutz D 4006, DX 3.50 A StarCab, Clark CGP 30 H, Manitou MC 25

  • Hallo,
    4,4t hätten meinen Anhänger trotz viel verbautem Eisen sicherlich auch aufgeben lassen. Das da etwas Bewegungen in der Konstruktion sind, ist ja normal. Darum ja wohl auch die Bezeichnung "Gummiwagen". Aber irgendwo ist da auch eine physikalische Grenze.
    Ich hatte mir vor allem ein wenig Gedanken gemacht, weil ich überwiegend auf viel befahrenen Strassen und innerorts gefahren bin. Da macht sich so ein Zusammenbruch extra schlecht. Vor allem aber ist mein Anhänger nicht auflaufgebremst, da spielt dann die Sicherheit noch eine grosse Rolle.
    Als Räder habe ich -wie der Gast aus Bayern- auch Mercedes Felgen mit Wohnmobil Reifen drauf, denen traue ich dabei noch am meisten zu.
    Ein besseres Bild als in meinem ursprünglichen Posting findet ihr hier: Link

    Gruss Stefan

    Gruss
    Stefan

  • Hallo,

    Gerade bei nicht auflaufgebremsten Anhängern würde ich vorsichtig sein, hier sind für einen 30 - 40 PS-Traktor mit 2-Radbremse beim Bremsen schnell die Grenzen erreicht, erst recht wenn - wie bei den 2-Achsern - auf die Hinterachse keine zusätzliche Last kommt. Auf der Geraden ist das vielleicht noch nicht so kritisch, aber wenn es nass ist und dann noch ein wenig Gefälle und eine Kurve, das kann ins Auge gehen. 2.5 Tonnen lassen sich noch halbwegs bremsen, aber einen 5-Tonnenanhänger ohne Auflaufbremse würde ich nicht fahren wollen.


    Auf meinem alten Wagen habe ich übrigens auch Mercedesreifen, von einer E-Klasse. Die haben durch ihre Breite den Vorteil, dass der Anhänger nicht so schnell in weichem Boden einsackt. Von der Tragfähigkeit reichen sie für den Holzwagen allemal.

    Der Wagen von dir sieht auf dem Bild doch ganz gut aus, hier hab ich mal ein paar Bilder von meinem:

    <a href="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…Holzwagen1g.jpg" target="_blank"><img src="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…Holzwagen1k.jpg" width="200" height="150" border="0"></a>


    <a href="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…Holzwagen2g.jpg" target="_blank"><img src="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…Holzwagen2k.jpg" width="200" height="150" border="0"></a>


    <a href="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…Holzwagen3g.jpg" target="_blank"><img src="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…Holzwagen3k.jpg" width="200" height="150" border="0"></a>


    <a href="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…Holzwagen4g.jpg" target="_blank"><img src="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…Holzwagen4k.jpg" width="200" height="150" border="0"></a>

    Viele Grüße

    Simon


    Deutz D 4006, DX 3.50 A StarCab, Clark CGP 30 H, Manitou MC 25

  • Zitat von Deutz 4006

    Der Wagen von dir sieht auf dem Bild doch ganz gut aus, hier hab ich mal ein paar Bilder von meinem:

    Hallo,
    die Holzkonstruktion sieht im Vergleich natürlich sehr gewaltig und dadurch robust aus.
    Um Rost brauchst Du Dir da ja keine grossen Gedanken machen. Ich vermute mal, dass Du das Fahrgestell ab und zu mit Holzschutzmittel behandelst?

    Gruss Stefan

    Gruss
    Stefan

  • Hallo,

    Zu meiner Schande muss ich zugeben, dass ich den Wagen noch nie gestrichen habe, die Farbe ist schon recht alt. Allerdings steht der Wagen immer unterm Dach, das kommt der Konstruktion schon zugute.

    Mehr aushalten als deiner wird er denke ich auch nicht, die Eisen sehen zwar immer ein wenig zierlich aus aber halten schon viel. Ich habe mal bevor ich den Kipper hatte einen 5.7 t -2-Achser ausgeliehen, die Eisen der Brücke waren ungefähr so stark wie die Hölzer meines 2-Achsers. Die Grenzen meines 2-Achsers werden auch bei ca. 2.5 Tonnen Gesamtgewicht liegen, was bei Brennholz natürlich jede Menge ist.

    Der Bretterboden ist leider ziemlich kaputt, da die Bretter schon viele Jahre alt sind, wahrscheinlich liegt das an dem Gras, das man früher damit gheholt hat bevor man den Ladewagen (der ist schon länger verkauft) irgendwann gekauft hat. Die alte Deichsel ist vor 2 Jahren mal gebrochen, ich habe sie durch eine neue ersetzt.

    Dieses Jahr muss ich noch den Schopf fertigmachen, aber für nächstes Jahr hab ich die Sanierung des Wagens schon mal vorgeplant.
    Der Wagen bekommt dann einen neuen Boden. Er hat hinten auch ein kleines Zugmaul, das ich jedoch aus Sicherheitsgründen nicht mehr benutze weil es nicht mehr den besten Eindruck macht. Das will ich absägen und einen Kugelkopf für den Einachser montieren, soviel hält der Wagen schon aus. Die Achsen sind dagegen noch ziemlich gut, das Holz sieht aussen zwar immer so alt aus aber innen ist es noch wie neu.
    Des weiteren wird das ganze Holz abgeschliffen und mit einer Wetterschutzfarbe gegen Witterungseinflüsse geschützt. Da ich mit dem Wagen viel Holz usw. transportiere, will ich in den neuen Boden gleich ein paar Zurrpunkte einbauen, denn es gibt nichts schlimmeres wie wenn man beim Anbinden keine Zurrpunkte findet.

    Hier hab ich ein paar Bilder von dem ausgeliehenen 5.7 t - 2 - Achser:

    <a href="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…ent/Beton2g.jpg" target="_blank"><img src="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…ent/Beton2k.jpg" width="200" height="150" border="0"></a>
    5Tonnen Beton, Gewicht Anhänger ca. 1300 kg

    <a href="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…ent/Beton3g.jpg" target="_blank"><img src="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…ent/Beton3k.jpg" width="200" height="150" border="0"></a>


    <a href="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…ent/Beton4g.jpg" target="_blank"><img src="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…ent/Beton4k.jpg" width="200" height="150" border="0"></a>


    <a href="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…ent/Beton6g.jpg" target="_blank"><img src="http://home.arcor.de/maier.simon/Bi…ent/Beton6k.jpg" width="200" height="150" border="0"></a>
    Für kleine Hinterrad- Schlepper ist der allerdings nicht optimal, da man im feuchten Gelände ganz schnell steckenbleibt. Kurz darauf hab ich mit ihm 4 Tonnen Wackersteine geholt, mit denen ist er in der Wiese ebenfalls stecken geblieben (Hinterrad-Schwäche Rückwärtsschieben). Mein Nachbar hat mir mit seinem Allrad-Fendt dann geholfen. In dem Punkt sind die Einachser und Tandem- Anhänger besser, da sie konstruktionsbedingt eine gute Stützlast auf das Zugmaul geben.

    Viele Grüße

    Simon


    Deutz D 4006, DX 3.50 A StarCab, Clark CGP 30 H, Manitou MC 25

  • hallo Simon

    Ich habe von der örtlichen Polizei auf Anfrage mitgeteilt bekommen das HolzUNTERBAUTEN bei Anhängern verboten sind (desshalb gabs da mal ein Feuerchen) im Oberbau ist Holz völlig ok. Aber nicht als Fahrgestell. Ich wollte dich nur freundlich drauf hinweisen (ob es für einen Oldtimer-Betrieb eine Ausnahme gibt weiss ich nicht)


    Fabian

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
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  • Hallo,

    Das habe ich bis jetzt nicht gewusst, es hat auch noch niemand was gesagt. Vielen Dank für den Hinweis.
    Bei uns im Dorf haben noch viele Leute, Privatleute wie Bauern so einen Anhänger, die sind genauso verbreitet wie die 06er Deutz, da laufen überall noch welche.

    Auch viele der ,,Heuwagen'' die so überall angeboten werden haben noch Holzachsen, und ich habe auch schon Anhänger aus den 60ern gesehen, bei denen zwar die Achsen aus Metall aber die Längsträger noch aus Holz waren.

    Normalerweise gibt es in solchen Fällen ja meistens Bestandschutz wie z.B. bei der fehlenden ABE bei Anhängern vor 1961, ob das da auch gilt weiß ich nicht. Würde die Polizei allerdings durchgreifen, dann gäbe es wohl um die 100 verbotene Anhänger bei uns im Dorf.

    Viele Grüße

    Simon


    Deutz D 4006, DX 3.50 A StarCab, Clark CGP 30 H, Manitou MC 25

  • Bei uns sind in kurzer Zeit mehrere Anhänger beim Bremsen abgebrochen und weggelaufen, seit dem sind Die da riguros...

    Viele Grüße

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  • Hallo,

    Ein solcher Unfall ist bei uns bis jetzt meines Wissens nicht passiert, aber ich kann mir vorstellen dass eine 50 Jahre alte Holzdeichsel schon mal abreißen kann. Das Problem liegt dabei auch bei der typischen Deichselkonstruktion, das kann man auf dem 1. Bild meines Anhängers gut erkennen. Die Hölzer der Deichsel kommen waagerecht aus der Achse, dann ist eine klappbare Zugöse angeschraubt. Beim Ziehen sollte die Zugöse immer genau in einer Richtung stehen mit der Deichsel, so dass beim Bremsen der Druck längs durch die Deichsel weitergegeben wird. Das Zugmaul sollte man dann auf die richtige Höhe einstellen, sofern es in der Höhe verstellbar ist. Wird dagen das Zugmaul zu hoch montiert, wird die Holzdeichsel beim Anfahren hochgerissen und beim Bremsen runtergedrückt. Bei leichten Transporten ist dieser Effekt noch nicht so stark, aber wenn der Anhänger voll beladen ist sind die Kräfte auf die Deichsel natürlich ungleich stärker. Die alte Deichsel meines Wagens hatte schon lange auf einer Seite einen Riss, als ich vor 2 Jahren altes Heu gefahren habe ist sie auf der anderen Seite genau durch diesen Effekt auch gebrochen. Allerdings ist sie auf der Wiese gebrochen und wurde durch die Metallverbindungsteile noch gehalten, abgerissen ist der Anhänger also nicht. Die Deichsel musste ich natürlich auswechseln.

    Dazu kommt noch, dass bei den Holzbalken die Holzfasern idealerweise genau mit dem Balken längs laufen sollten, dann hält ein Balken am meisten aus. Läuft die Faser dagegen leicht schräg, leidet die Tragfähigkeit des Balkens, je nach Länge des Balkens und schräge der Fasern (kann man bei Werkzeugstielen auch gut beobachten). Auch Äste schmälern die Tragfähigkeit, da die Fasern um die Äste rund herumlaufen, gerade bei großen Ästen macht dies doch z.T. viel aus.

    Am besten wäre es, einen Balken für ein Fahrzeug aus einem fast astfreien geraden Eschenstamm herauszuspalten und dann auf das Maß zu hobeln, denn durch Spalten läuft die Faser des Balkens exakt parallel, beim Sägen kann sie auch leicht schräg laufen.

    Die neueren Anhänger wie z.B. der 5.7 t Anhänger sind deshalb von der Deichsel her anders konstruiert, da besteht die Deichsel aus einem Stahl-Dreieck, das ziemlich weit hinten an der Achse angeschlagen ist. Dennoch sollte die Deichsel auch hier rel. waagerecht stehen, da sonst beim Bremsen die Hinterachse des Traktors zusätzlich entlastet wird (auch die Auflaufbremse schiebt konstruktionsbedingt leicht) und in der Kurve leichter weggeschoben werden könnte oder der Traktor im Extremfall in einer besonders engen Kurve beim Bremsen schneller kippen könnte.

    Viele Grüße

    Simon


    Deutz D 4006, DX 3.50 A StarCab, Clark CGP 30 H, Manitou MC 25

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