Allgaier A22

  • Guten Tag hab mir die schnellgang Zahnräder gekauft. Plus die ganze Lager die sollte man angeblich auch alle neu einbauen.


    Ist sowas schwer einzubauen?? Muss ich um die Zahnräder auszubauen denn großen hinteren getriebedeckel öffnen wo der Sitz befestigt ist?

    Sind insgesamt 12 Lager dabei 🙈 kann mir da vllt jemand Tipps geben??


    Grüße

  • Servus,

    Der Umbau vom Getriebe ist nichts triviales. Sofern du keine Erfahrung damit hast, solltest du dir überlegen, ob du das wirklich selber machen willst.
    Ich kenne mich mit dem Modell nicht aus, aber im Regelfall muss das Getriebe komplett auseinandergebaut werden: Traktor trennen, Kotflügel, Pedale, Sitz usw. runterbauen, Getriebe komplett zerlegen, Zahnräder tauschen und das ganze wieder zurück.

    Ohne Vorerfahrung und Unterlagen zum Getriebe würde ich das ganze nem Profi übergeben.


    Gruß Justin

  • Ich kenne den Traktor nicht und weiß nicht wie genau bei dem Getriebe der Schnellgang realisiert wird.

    Aber ich habe es bei meinem gemacht, da werden im Vorgelege die Zahnräder getauscht, dabei kann das Getriebe zusammen bleiben und es müssen nur die Vorgelege weg.

    Das ist relativ einfach. Wenn du das Getriebe zerlegen musst wirds deutlich schwieriger. Aber selbst bei der einfachen Methode braucht es großes Spezialwerkzeug (Abzieher, Hydraulikpresse, Druckstücksatz, Motorheber, Wagenheber, Böcke etc.) um es vernünftig auseinander und wieder zusammen zu bekommen.

    Ich würde an deiner Stelle auch die Finger davon lassen oder jemanden dazuholen dem du beim Schrauben zuhilfst.


    MfG
    Rudi

    Güldner ABS10 (Motor: 2BN), 22PS, Baujahr 1956

  • Sagt mal alle zusammen, bin ich hier im falschen Film??


    1. Wer kauft sich für drei- bis vierstellige Summen Teile, ohne überhaupt zu wissen, welcher Deckel wohl den Zugang zum Getriebe ermöglicht? Und was für ein Werkzeug man dafür brauchen könnte?!

    2. Besitzt du die Ersatzteilliste für den Allgaier? Falls ja, hast du dort bereits hinein geguckt, gelesen und verstanden?

    3. Bevor man hilfsbereit antwortet, bringt eine kurze Bildersuche im Internet schon jede Menge Informationen, ob der betreffende Schlepper nun einen halbwegs ähnlichen Aufbau hat wie das eigene Schmuckstück zuhause.

    eicherekl11: beim Allgaier A22 sitzt der Motor auf einem Rahmen, den Schlepper kann und muss man nicht trennen wie du es meinst.

    Rudi86: Vorgelege gibt es bei dem Allgaier nicht, da er keine Portalachsen besitzt.

    @Haiko guck dir mal die von dir gekauften Zahnräder an. Und dann gucke am Getriebe, wie viele Deckel in welcher Größe vorhanden sind. Dann kommst du von alleine darauf, dass du wohl den großen Deckel abschrauben musst auf dem der Sitz befestigt ist.

    So wie das klingt, hast du einen kompletten Lagersatz gekauft. Das ist gut, denn üblicherweise sind die Lager alle hinüber. Zum Wechsel braucht man technisches Verständnis, einen Werkstattkran um die Achstrichter bewegen zu können, kräftige Abzieher, die Ersatzteillist samt Werkstatthandbuch und nochmals technisches Verständnis. Mit einem Werkzeugtäschchen vom örtlichen Discounter wird das nichts.

    1. Getriebegehäuse stabil unterfüttern und aufbocken

    2. Hinterräder ab

    3. Kotflügel und Sitz ab

    4. Achstrichter samt Steckachsen runter

    5. Getriebegehäuse komplett leer räumen

    6. Radlager erneuern, hier sind eine große Presse und kräftige Hilfskonstruktionen nötig

    7. Kegelräder im Differentialkorb begutachten und anschließend doch wegschmeißen weil in der Regel schrottreif

    8. Über verdrehte Steckachsen staunen

    9. An der bombenfest sitzenden Handbremstrommel verzweifeln

    10. Zusätzliche Ersatzteilliste für die neu entdeckten Katastrophen besorgen

    11. Neue Wellendichtringe im gesamten Getriebe verbauen, Gehäusedichtungen ebenfalls erneuern

    12. Alles wieder neu montieren.

    ...das spontan aus den Erfahrungen mehrerer Allgaier Verdampfer Getriebe, die nebenbei allesamt ihre originale Übersetzung behalten haben.

    Und nun überlege dir ehrlich, ob das was für dich ist.

    Und dann überlege dir, ob Aufwand und Nutzen solch eines Umbaus in irgendeinem Verhältnis stehen. Bei welcher Geschwindigkeit soll der Schlepper am Ende herauskommen? Mit reduzierter Drehzahl bei bisheriger Endgeschwindigkeit ist eine oft wiederholte Phantasie, die mangels Motorleistung (vgl Leistungskurve eines Dieselmotors) nur seltenst physikalisch möglich ist.

    30 km/h auf einem derart kleinen Schlepper ohne Federung sind nur auf topfebenen frisch renovierten Landstraßen möglich, anderswo fliegt man vom Sitz.


    MfG,

    Fabian

  • Fabian hat in allen Punkten Recht.

    Trotzdem möchte ich einen weiteren Aspekt hinzufügen:

    Die Allgaier R18, R22 etc. haben allesamt eine recht niedrige Höchstgeschwindigkeit, weshalb es vielen Besitzern notwendig erscheint, hier nachzuhelfen. Sei es mit einer größeren Keilriemenscheiben motorseitig oder eben schnelleren Zahnrädern im Getriebe. Aber:

    Der A22 hat ein Vierganggetriebe mit einem großen Übersetzungsunterschied zwischen dem dritten und vierten Gang. Schon in der Normalversion ist das hochschalten vom dritten in den vierten Gang eine Tortur für die Kupplung, da beim Gas wegnehmen und auskuppeln die Motordrehzahl aufgrund der riesigen Schwungmasse nur langsam abfällt.

    Durch eine Änderung der Gesamtübersetzung vermute ich, dass sich diese Diskrepanz noch verschlimmert. Ich "vermute", da ich noch keinen schnellgemachten Verdampfer-Allgaier gefahren bin.

    Aus diesen und den von Fabian genannten Gründen werde ich meinen R22 fein so lassen, wie er 1950 das Werk in Uhingen verließ.

    Schöne Grüße, Hendrik

    He who dies with the most toys wins!

  • Hallo Heiko

    Ich habe alle Lager getauscht ausser den großen am Differential da die alle defekt waren.

    der umbau ist relativ einfach.

    bergauf muß man früher runterschalten da die Übersetzung ja länger ist. Aber die Geschwindigkeit bergauf ist nur abhängig von der Leistung und nicht vom Gang. Und 20 mit niederer drehzahl ist eben deutlich entspannter als 20 mit Vollgas.

    Gruß Robert

    Falls Fragen gerne an robert.entenmann@arcor.de

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