Fendt Dieselroß FW 237 "auf den Kopf gestellt" und nun...???

  • Hallo!

    Habe, leider, meinen Fendt FW237 "auf den Kopf" gedreht. Hat jemand ähnliche unangenehme Erfahrungen gemacht oder weiß wie man ihn "vorsichtig" wieder zum Leben erweckt?

    Es werden sich bei dem Unfall wohl alle möglichen Flüssigkeiten gemischt und in Ecken verteilt haben wohin sie nicht gehören. Wo fange ich an? Was kann drin bleiben? Muß alles abgelassen werden? usw. usw.

    Kühler ist "augenscheinlich" noch dicht, allerdings etwas nach hinten gedrückt, so viel, daß das Lüfterrad etwas daran schleift. Von der eingedrückten Motorhaube, der linken verdrehten Scheinwerferhalterung (inkl.Scheinwerfer) und verdrückten Beifahrersitzrahmen abgesehen, hat der Überrollbügel gute Arbeit geleistet und den Traktor "optisch" geschützt.

    Über Tipps, Ersatzteillager, Erfahrungsberichte wäre ich dankbar.


    Grüße in die Runde!


    Pascal

  • Hallo Pascal,


    willkommen hier im Forum und erstmal gut, dass Dir scheinbar nichts weiter passiert ist !!!

    Ohne Überrollbügel wäre es vermutlich anders ausgegangen ... .

    Dass die Betriebsmittel sich alle irgendwie vermischt haben glaube ich ehr nicht, das Hydrauliköl wird vermutlich weitestgehend

    durch die Entlüftungsschraube am Hydraulikblock ausgelaufen sein, hier einfach kontrollieren und auffüllen.

    Getriebeölstände würde ich auch erstmal nur kontrollieren und ggfs. anpassen, einen zwingenden Grund für einen Wechsel sehe ich nicht.

    Beim Motoröl ist die Frage, wieviel an den Kolben vorbei Richtung Brennkammer gelaufen ist... Ich würde erstmal ungeprüft

    keinen Startversuch unternehmen!


    Andererseits ist es natürlich so, dass Du jetzt ohnehin erstmal eine größere Baustelle vor der Brust hast, ist es da vielleicht nicht auch

    einfach sinnvoll, das Malheur jetzt zu nutzen und alle Öle mal abzulassen, die Gehäuse innen zu reinigen und überall neues Öl

    aufzufüllen?


    Gruß Jörg (der am F20 keinen Überrollbügel hat und hofft dass ihm sowas nicht passiert!)

    Fendt F20GH 1952; Fahr D90H 1956

  • Ich bin hier die große und auch geschmähte Spaßbremse im Forum.

    Da würde es mich ja interessieren, wie es zu dem Foto gekommen ist. Wenn die Radspuren ganz im Hintergrund die von dieser Fahrt sind, war es wohl ein wildes Zickzack, bis der Anhänger dann den Traktor umgedrückt hat. Bei so relativ geringem Gefälle "Versagen der Bremsen"?

    Ich weiß, dass die echten Männer hier im Forum eher mit Stolz über solche Unfälle hinweggehen. Eine meiner letzten dementsprechenden Kommentare war aber zum Tod eines 17-Jährigen hier im Dorf, genau von seinem eigenem Traktor erschlagen. Zu seiner Beerdigung kam seine Clique auf einem alten grünen Deutz und fuhren wie irre durchs Dorf – mit etwa 8 Personen, auf Haube, Kotflügeln und Ackerschiene.

    Ich bin alt. Ich habe eigene Kinder. Ich bin froh, dass sie ihre eigene Jugend überlebt haben.

    Grüße von Johannes

  • Hallo,

    ich schließe mich Johannes an, kann man zum Unfallhergang etwas genaueres erfahren?

    Was den Schlepper angeht, ich würde die besonders noralgischen Punkte wie Kupplungsglocke, Achstrichter und VA-Bockaufnahme einer Rissprüfung unterziehen und wenns zur Not nur mit einer Eindringprüfung Rot-Weiß ist, aber ohne die absolute Gewissheit das hier keine Risse entstanden sind würde ich dem ganzen nicht mehr trauen. Aber ich weiß, ich bin ein Bedenkenträger und ja, ich hab schon Gäule kotzen sehen.

    Grüße
    Josef

    „Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz sein“

  • Hallo Johannes und Josef!

    Vorab-wie hätte ich euch einzeln antworten können? Kann man auf einen "Kommentarbeitrag" separat antworten oder geht das nur so wie ich es gerade tue (Antwort unten einfügen)???

    Das Foto gibt die Geländeverhältnisse nicht gut wieder-definitiv war es zu steil (vor allem oben-ich war ja fast unten als er umschlug) ! Der Traktor zu klein-der Anhänger zu groß... müßig... bin froh das mir nix passiert ist und ja es war eine "wilde Zickzack-Fahrt" nachdem der Anhänger angefangen hat zu schieben und ich das erste mal auf die Bremse getreten bin (anscheinend ungleichmäßige Bremswirkung). :-/ Ich kann wenigstens noch meine Lehre daraus ziehen...

    Danke Josef für deine Hinweise mit den Rissprüfungen! Deshalb habe ich mich auf diesem Forum angemeldet um genau solche (und hoffentlich noch mehr) nützliche Tipps und Hinweise zu bekommen.

    Der Kühler ist leider doch gerissen-wo könnte ich nach einem Ersatz (kein Plastikartikel von E-Bay Verkäufern) suchen, wen anschreiben?

    Grüße,

    Pascal

  • Moin,

    außer Sichtprüfunmg der Bauteile wäre vielleicht noch den Motor per Hand durchdrehen nicht verkehrt. Ansonsten noch alle Öle prüfen, dann sollte es eigentlich wieder alles in Ordnung sein. Und vielleicht noch die Karosserie kontrollieren, ob etwas schleift an den Rädern oder Kühlerlufter, etc.

    Hauptsache Dir ist nix passiert. Sieht auf dem Foto echt übel aus.

    Grüße aus dem Eicher Norden

    Uwe

  • Ich freue mich, dass die Reaktionen auf meine Einlassung (bisher) so besonnen und konstruktiv sind. Sehr schön. Ja, leider, Du kannst Dir ins Tagebuch schreiben, dass Du dem Tod von der Schippe gesprungen bist. Die Überrollbügel werden ja auch gerne mal am Rost festgeschraubt.

    Ich wünsche Dir, dass die anfallenden Reparaturen sich gering und kostengünstig halten. Das mit der Suche nach Rissen nimm ernst, es gibt Filmchen von mitten im Verkehr in der Mitte auseinandergebrochenen Oldtimern.

    Traktor Haben ist ein schönes Hobby, aber es sollte keine Spielerei sein.


    Alles Gute!

    Johannes

  • Hallo Pascal,

    betreffend deiner Frage zum Kühler, ich habe bei uns in der Gegend eine Kühlerbauer ( http://www.kuehlerbau-neuulm.de/ ) der auch Kühler repariert. Schau doch mal ob sich sowas nicht in den Gelben-Seiten auch in deinem Umkreis findet.

    Die Reparatur ist in meinen Augen auch die bessere Wahl als der Neukauf. Bei den Neuteilen habe ich bisher leider immer die Feststellung machen müssen das nicht nur die Bleche dünner sind sondern das auch die Netzte "Materialoptimiert" wurden. Diese "Materialeinsparung" führte hald in meinen gemachten Erfahrungen auf kurz oder lang zu Rissen und undichtigkeiten.

    Man muss aber dazu sagen das eine Reparatur oft teurer als ein Nachbauteil ist.

    Zum Antworten, es gibt die Möglichkeit der Privaten Nachricht. Dies geht aber m.W.n. erst ab einer gewissen Anzahl von Beiträgen.

    Grüße
    Josef


    Noch ein kleiner Nachtrag,
    Rechne bitte mal auf einem Papier grob für dich durch was eine Wiederinstandsetzung des Schleppers inkl. Arbeitszeit (ich rechne hier mit 15€/Std.) kosten wird und dann überleg dir ob eine Ersatzbeschaffung nicht u.U. sinnvoller ist. Wenn du den genau gleichen wieder bekommen würdest hättest du noch einen Ersatzteilträger.
    Und dann würde ich noch die Augen nach einem auflaufgebremsten Anhänger mit überholter Bremsanlage auf halten.

    „Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz sein“

    2 Mal editiert, zuletzt von Joschie (22. August 2024 um 09:37)

  • Hallo,


    für Kühler-Reparaturen kann ich die Fa. Dommermuth in Mülheim-Kärlich empfehlen.

    Vermutlich lief der Motor bei dem Salto noch. Dabei kann Öl aus dem Luftfilter angesaugt werden. Wenn dann noch 3 Zentner Schwungmasse rotieren, kann das krumme Pleuel geben, weil sich Öl so schlecht verdichten lässt.


    Gruß Reinhard

  • Hallo zusammen!

    Ich kann jetzt leider nicht jedem einzeln antworten-dankbar bin ich aber über jeden Eintrag und Tipp!

    Sammele mal die Ratschläge und schaue was ich davon umsetzen/anwenden kann.

    Reinhard: Ja er ist noch kurz gelaufen, habe ihn aber geistesgegenwärtig (^^) direkt abgestellt. Hoffe das nix passiert ist. Muß jetzt auch mal schauen ob noch Öl im Brennraum ist...

    ... @Uwe: Mit der Handkurbel wollte ich nach dem Prüfen mal langsam den Motor drehen lassen. Gibt es dabei irgendetwas "besonderes" zu beachten? Hätte das gemacht solange ich den Brennraum noch offen habe (Glühkerzen raus-reicht das?)

    VG,
    Pascal

  • Ohne dich jetzt kritisieren zu wollen,
    hier fahren auch so ein paar Jungs mit den kleinen Schleppern, ohne Allrad, rum.
    Ich habe beides, Allrad Eicher und einen Ford 3000 ohne.

    Meine Gedanken sind; Schlepper grundsätzlich nicht mit ungebremsten Hängern betreiben, die schwerer sind als der Schlepper.
    Beim Allrad ist ja der Vorteil, dass im Zweifel auch die Vorderachse mit bremst, wenn es sein muss.

    Vom Gelände her ist es hier im Odenwald sicher ähnlich wie bei euch, somit ist es ohne Allrad, meiner Meinung nach, gefährlich.
    Hier sind 3-4 Bauern in den 50er, 60er Jahren tödlich verunglückt, die genauso unterwegs waren wie du:
    Hängerbetrieb und ab dafür, umgeschmissen - damals ohne Überrollbügel, die kamen dann erst in Mode.

    Somit, nimm es als Lehre und sei vorsichtig!

    gruss

  • Hallo zusammen!


    ... @Uwe: Mit der Handkurbel wollte ich nach dem Prüfen mal langsam den Motor drehen lassen. Gibt es dabei irgendetwas "besonderes" zu beachten? Hätte das gemacht solange ich den Brennraum noch offen habe (Glühkerzen raus-reicht das?)

    VG,
    Pascal

    Moin,

    an und für sich nein. Wenn die Glühkerzen ausgebaut sind, müsste das reichen. Sollte durch den Sturz, aus welchem Grund auch immer, Öl oder Kühlwasser im Brennraum sein, würde das aus den Bohrungen der Glühkerzen herauskommen. Mit dem durchdrehen des Motors kann man auch feststellen, ob irgend etwas schleift oder klemmt.


    Grüße aus dem Eicher Norden

    Uwe

  • Hallo!

    @Uwe:

    Öl war leider im Brennraum, aber das kann erst nach dem "Dreher" dort reingelaufen sein. Hatte die Glühkerzen draußen und den Einlaßkrümmer vom Luftfilter ab, um dort mal reinzuschauen. Mit der Kurbel läßt sich alles gleichmäßig drehen, ohne das ich das Gefühl hatte das etwas schleift oder klemmt. Die vier Ventile arbeiten auch (für meine Begriffe) normal. Wie bekomme ich nun den Brennraum wieder "sauber"?

    Grüße,

    Pascal

  • Hallo Pascal,

    da kommt es darauf an wie viel das ist.
    Wenn das "a bissle was" ist und die Kompression nicht behindert brennt das in den ersten Betriebsminuten raus und gibt hald etwas Nebel.
    Wie geschrieben das darf nicht so viel sein das der Motor nicht sauber über OT kommt!

    Ansonsten, Kolben auf OT oder kurz vorher und mit Druckluft rausblasen (Lappen vorhalten!).

    Grüße
    Josef

    „Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz sein“

  • Hallo, das sehe ich genau so wie Josef.

    Wenn die Glühkerzen noch draußen sind, die Kolben ungefähr auf OT stellen und Brille aufsetzen + Lappen davor halten. Dann mit 8 Atü Druckluft reinpusten, bis kein Ölnebel mehr kommt. Was dann noch an Rest zurückbleibt, verbrennt sofort nach dem ersten Start.

    Gruß Reinhard

  • Hallo Josef und Reinhard!

    Vielen Dank für eure Hilfestellung! An Druckluft habe ich überhaupt nicht gedacht. Hätte vielleicht mit Diesel versucht zu spülen...

    Es ist, denke ich (habe keinen Vergleich), nicht viel Öl. Es sieht so aus als wenn aus dem Öl-Luftfilter das Zeug in den Brennraum gelaufen ist als er auf dem Kopf lag (ca.ne Stunde).

    Der Kühler ist repariert, dann kann es ja mal ans zusammenbauen gehen.

    :)

    Viele Grüße in die Runde!

    Pascal

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