Eicher EM200 Anhängerkupplung

  • Moin,

    ich möchte eine Kugelkopfkupplung an meinem EM200 montieren. Als Halterung bietet sich eigentlich die des Zugmauls an, durch die zwei Bolzen kann man die Kupplung schnell tauschen. Um etwas tiefer zu kommen (nicht so tief wie eine PKW Kupplung!), hatte ich an ein auf Maß gekantetes U-Profil gedacht, wo man oben die Bolzen durchsteckt und unten die Kugelkopfkupplung anschrauben kann.

    Aber ich frage mich, ob es dafür nicht fertige Lösungen gibt/gab? Ich bin doch sicher nicht der erste, der eine fest montierte Kupplung möchte. Wie habt ihr das gelöst?

    Bei Kleinanzeigen hab ich sowas gefunden, kann mir aber nicht wirklich vorstellen, wie das montiert wird.

    Achja, die Frage der Zulassungsfähigkeit stell ich erstmal hinten an, erstmal gehts um Ideensammlung.

    Gruß,
    Martin

  • Servus,

    wenn du die Zulassungsfähigkeit hinten anstellst, dann kannst du auch weiter mit den Dreieck an der Hydraulik fahren.

    Ein gekantetes U-Profil ist in der Regel etwas sehr dünn für diese Funktion. Klar, man kann auch 15mm Stahlplatten Kanten. Das ist aber wohl eher nicht das, woran du gedacht hast.

    Es gibt dafür eine fertige Lösung, die auch Zulassungsfähig ist, diese hat auch ihren Preis:
    K50 Zugeinrichtung Eicher 200er Serie

    Was ich aktuell am überlegen bin, ob man an die Raubtiere ein Zugpendel montieren kann und ob das dann Zulassungsfähig wäre.
    Hab aber bisher nur Bilder von EM500 gesehen, die ein Zugpendel hatten. Das müsste dann ans ZF A216 passen.
    Ob es aber auch was für das A208 und A210 gibt, hab ich noch nicht rausgefunden.
    Gewinde sind, zumindest an meinem ZF A210II unten vorhanden.

    Evtl. weis ja dazu hier jemand noch etwas mehr.

    Gruß aus Franken,
    Max

    Eicher EM300 "Königstiger" Bj. 1964

  • Hallo Martin,

    es sollte schon ein stabiles, seit dem Stahlwerk passend gewalztes U-Profil sein, das du da verbolzt. Alles was man auf Kantbänken abkanten kann ist zu weich.

    Auch musst du bedenken, dass du wahrscheinlich Kurven fahren möchtest. Damit Deichsel und Hinterräder nicht kollidieren, brauchst du Ausladung nach hinten. Sonst ist der Kugelkopf zu nah am Getriebe und du hast keinen brauchbaren Wendekreis mehr.

    Meines Erachtens gibt es keine wirklich praxistauglichere Lösung als die von Max verlinkte Version.

    Am Zugpendel eine zulassungsfähige Lösung zu realisieren halte ich für nahezu unmöglich. Mit 1,5 zugedrückten Augen eines wohlwollenden oder ahnungslosen Prüfers mag es Einzelfälle geben. Aber da die Zugpendel nicht für Stützlasten konstruiert sind und man die Werkstoffe und Festigkeiten nicht weiß, ist es angesichts der rechtlichen Anforderungen normalerweise nicht möglich.

    MfG

    Fabian

  • statt ein Stück Blech zu einem U kanten ein Rechteckprofil mit entprechender Wandstärke verwenden und aufsägen, Im Endeffekt ist ein geschweisstes Rechteckprofil ja auch nur ein Stück gebogenes Blech. Meiner Meinung sind da auch keine Wandstärken von 10mm nötig hat eine Anhängerkupplung am Auto ja auch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von sowas (17. September 2025 um 18:19)

  • Meiner Meinung sind da auch keine Wandstärken von 10mm nötig hat eine Anhängerkupplung am Auto ja auch nicht.

    Ne, da ist das von einem Plastik-Kotflügel verdeckt...:wink:

    Natürlich ist es dann noch ein Unterschied, ob da ein 450 kg-Klaufix dran darf, oder ein großer Anhänger mit bis zu 3,5 t.

    Besser sichtbar sind die Konstruktionen bei den Transportern der Sprinter-Klasse. Da ist es oft ein dickwandiges Quadratrohr quer zur Fahrtrichtung, das seitlich mit zwei ungefähr 8 mm starken Blechen an der Karosserie befestigt ist.

    Es soll sogar Leute geben, die das konstruktiv auslegen und berechnen können. :mrgreen: Zufälligerweise verlangen verantwortungs- (und pflicht-)bewusste Prüfer entsprechende Nachweise, bevor sie das in den Fahrzeugpapieren eintragen.

    Daher kann man davon ausgehen, dass die Konstruktionen des oben verlinkten Anbieters, da eintragungsfähig mit Gutachten, schon der notwendigen Dimensionierung entsprechen.

    MfG

    Fabian

  • Hallo,

    ich kenne da eine schöne Lösung für die G-Serie von Güldner, hier hing sie "im Rohbau" an meinem 45er zur Probe. Am 25er mit A208 und kleinen Reifen passt das unterste Loch aus der Lochreihe. Wenn ich mich recht erinnere war es 20x100 Flacheisen. Mit ausgehobenen Unterlenkern passt es gut mit der Deichsel, die Kugel ist auch auf Normhöhe, je nach Reifengröße und Abnutzung.

    Grüße

    Clemens

  • Vor allem schlagen Die Unterlenker mit diesem Konstrukt nicht unkontrolliert zur Seite und der ganze Schlepper wird schlechter lenkbar. Das passiert gern mal, wenn die Ackerschiene mit Kugelkopf als Ersatz für ein Zugmaul herhalten muss.

    Gruß,

    Patrick

    Einmal editiert, zuletzt von Eifelagria (20. September 2025 um 15:48)

  • Am Zugpendel eine zulassungsfähige Lösung zu realisieren halte ich für nahezu unmöglich. Mit 1,5 zugedrückten Augen eines wohlwollenden oder ahnungslosen Prüfers mag es Einzelfälle geben. Aber da die Zugpendel nicht für Stützlasten konstruiert sind und man die Werkstoffe und Festigkeiten nicht weiß, ist es angesichts der rechtlichen Anforderungen normalerweise nicht möglich.

    Also ich hab dazu noch nicht mit meinem Prüfer gesprochen, wollte ich bei der nächsten HU mal machen. War bisher auch nur so eine Idee, da mich an der Lösung vom Dübbert stört, dass man da dann das Zugmaul für abbauen muss.

    Ohne ein Experte dafür zu sein, sehe ich da aber beim Thema Stützlast eher weniger das Problem.
    Normale PKW-Anhänger haben ja selten mehr als 50 kg Stützlast. Wenn man an seinem PKW viel Stützlast hat, dann redet man so von max. 150 kg. Das dürfte doch für ein Zugpendel kein Problem sein. Bzw. man kann es ja mit nur 50 kg Stützlast eintragen lassen.

    Wenn ich mit meinem Prüfer das mal durchgesprochen habe, werde ich das natürlich hier berichten.

    Gruß aus Franken,
    Max

    Eicher EM300 "Königstiger" Bj. 1964

  • Moin,

    Also ich hab dazu noch nicht mit meinem Prüfer gesprochen, wollte ich bei der nächsten HU mal machen. War bisher auch nur so eine Idee, da mich an der Lösung vom Dübbert stört, dass man da dann das Zugmaul für abbauen muss.

    dazu gibt es eine ganz einfache Gegenfrage: Was ist dir lieber? Haus und Hof verlieren oder die zwei Bolzen zum Zugmaul ziehen? Leute, macht euch mal darüber Gedanken was im worst case, also Unfall mit Personenschaden, passiert. Die Gutachter eurer Versicherung wissen nämlich ganz genau, wie sie sich aus der Affäre ziehen. Da reicht im Zweifelsfall ein Edelstahl-Auspuffrohr - zack, Betriebserlaubnis erloschen.

    Ohne ein Experte dafür zu sein, sehe ich da aber beim Thema Stützlast eher weniger das Problem.
    Normale PKW-Anhänger haben ja selten mehr als 50 kg Stützlast. Wenn man an seinem PKW viel Stützlast hat, dann redet man so von max. 150 kg. Das dürfte doch für ein Zugpendel kein Problem sein. Bzw. man kann es ja mit nur 50 kg Stützlast eintragen lassen.

    Die Stützlast ist scheißegal. Da es sich beim Zugpendel selbst nicht um eine abgenommene Konstruktion mit entsprechender Prüfung, Typ- und Seriennummer handelt darfst du da im Prinzip auf öffentlichen Straßen gar nichts mit machen. Im Gegensatz dazu ist dein regulärer Anhängebock entsprechend geprüft, hat eine Seriennummer und ein Typenschild. Jetzt könnte man ja auf die Idee kommen und für das Zugpendel selbst ein entsprechendes Gutachten anzufertigen, dieses einzutragen und mit Typenschild bzw. Prüfnummer auszustatten. Habe ich schon versucht - ohne Erfolg. Obwohl es sich um ein Originalteil des Herstellers handelte welches sogar belegbar bei Auslieferung montiert war und in der ETL so abgebildet ist winkte der Prüfer mit der Frage "Wer hat das geschweißt?" ab.


    An der Stelle sei aber noch zu erwähnen, dass es abgenommene Lösungen anstelle des Zugpendels gibt. Diese werden von unten unters Getriebe geschraubt. Fechtig Maschinenbau in Schluchsee bietet eine solche Anhängevorrichtung - abgenommen und mit Prüfzeichen - an.

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Servus,

    dazu gibt es eine ganz einfache Gegenfrage: Was ist dir lieber? Haus und Hof verlieren oder die zwei Bolzen zum Zugmaul ziehen? Leute, macht euch mal darüber Gedanken was im worst case, also Unfall mit Personenschaden, passiert. Die Gutachter eurer Versicherung wissen nämlich ganz genau, wie sie sich aus der Affäre ziehen. Da reicht im Zweifelsfall ein Edelstahl-Auspuffrohr - zack, Betriebserlaubnis erloschen.

    Also erst mal möchte ich klarstellen, dass es mir dabei nicht darum ging, dass ich zu Faul wäre, das Zugmaul gegen die Kugelkopfhalterung zu tauschen.
    Ich fände nur eine Lösung gut, bei der beides am Traktor montiert sein kann.
    Ich merke es immer wieder bei einem Kumpel, der für seinen 06er Deutz die Kupplung von Dübbert hat. Regelmäßig passiert es, dass er das Zugmaul braucht, aber den Kugelkopf dran hat und das Zugmaul nicht dabei hat oder andersrum.

    Das man nicht mit Zugvorrichtungen ohne Zulassung herumfahren sollte, steht außer frage. Wenn es nichts anderes gibt, dann wird es Zwangsläufig auf die Variante von Dübbert hinauslaufen.
    Sich vorher zu informieren, ob es evtl. noch eine "bessere" Alternative gibt, wird ja wohl noch erlaubt sein.

    Die Stützlast ist scheißegal. Da es sich beim Zugpendel selbst nicht um eine abgenommene Konstruktion mit entsprechender Prüfung, Typ- und Seriennummer handelt darfst du da im Prinzip auf öffentlichen Straßen gar nichts mit machen. Im Gegensatz dazu ist dein regulärer Anhängebock entsprechend geprüft, hat eine Seriennummer und ein Typenschild. Jetzt könnte man ja auf die Idee kommen und für das Zugpendel selbst ein entsprechendes Gutachten anzufertigen, dieses einzutragen und mit Typenschild bzw. Prüfnummer auszustatten. Habe ich schon versucht - ohne Erfolg. Obwohl es sich um ein Originalteil des Herstellers handelte welches sogar belegbar bei Auslieferung montiert war und in der ETL so abgebildet ist winkte der Prüfer mit der Frage "Wer hat das geschweißt?" ab.

    Das wäre eben das gewesen, was ich vom Prüfer wissen hätte wollen. Hatte schon befürchtet, das es da auch wieder auf so ein Problem hinausläuft. Ich hatte dazu schon etwas im Forum gesucht, aber noch nichts dazu gefunden.
    Danke für diese Information!

    An der Stelle sei aber noch zu erwähnen, dass es abgenommene Lösungen anstelle des Zugpendels gibt. Diese werden von unten unters Getriebe geschraubt. Fechtig Maschinenbau in Schluchsee bietet eine solche Anhängevorrichtung - abgenommen und mit Prüfzeichen - an.

    Das klingt doch sehr interessant. Du hast da nicht zufällig ein Bild, wie das Teil dann aussieht?

    Gruß aus Franken,
    Max

    Eicher EM300 "Königstiger" Bj. 1964

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