Reparatur des Differzials an einem F225 GT

  • Hallo F225 GT Fahrer!

    Ich habe kürzlich die Reparatur des Differenzials meines F 225 GT´s fertiggestellt. Die 7 von 8 Passchrauben, welche das Tellerrad mit dem Ausgleichsgetriebe verbinden waren direkt am Schraubenkopf abgeschert.

    Ich möchte an dieser Stelle eine Diskussion, nein besser, einen Reparaturleitfaden eröffnen. Interessierte und/oder Betroffene können hier ihre Fragen stellen aber auch gerne Kritik ausüben. Bitte keine PM schicken, dann hat jeder was davon.


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  • Nicht richtig feste Schraubverbindung, andernfalls scheren die nicht ab, weil du die Kraft immer über die Flächenpressung überträgst und die über die Schrauben.

    Aber... da sind nur die Köpfe abgeschert... Normalerweise scheren Schrauben immer zwischen den beiden Werkstücken ab. Interessant... Materialfehler? Falsche Schrauben?

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Wie das passieren konnte, weiß ich auch noch nicht sicher, ich tippe auf Materialversagen infolge Dauerbruch, denn die Bruchstellen weisen Rastlinien auf. Gewaltbruch infolge Überlastung kann glaube ich ausgeschlossen werden.

    Ach ja, eine Schraube kostet beim Fendthändler 27€ :o

  • WOW... 8 Mal 27 sind 216 Eus für die Schrauben.

    Fendt und ZF sind beide gleich... Überbezahlte Lageristen und wir müssens ausbaden... :roll:

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
    Eicher 3???

    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Welche Schrauben sind das? M10 oder M12? Welche Zugfestigkeit haben diese? 8,8 oder 10.9 oder höher?

    Viele Grüße

    Eicher EKL15/II
    Eicher 3085 mit FH Synchron
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    Machen wir uns nichts vor: Saugmotoren haben leider keine Turbolader...

  • Die orig. M12 verbauten Schrauben sind mit einer Festigkeitsklasse von 6.9 zu vergleichen, damals hatten die ein anderes Verschlüsselungssystem.
    Solche Schrauben bekommt man heute aber nicht mehr oder nur schwer und damit teuer, habe deshalb eine Festigkeit von 8.8 genommen.

  • Hallo zusammen.

    Ich weiß, dass der Beitrag schon recht alt ist aber ich habe momentan das gleiche Problem.

    Bei meinem GT 231 hat sich auch das Ausgleichsgetriebe verabschiedet. Von den 8 Schrauben, die das Tellerrad am Ausgleichsgetriebe halten sind ebenfalls 6

    abgeschert. Keine Ahnung wie das passiert. Ich muss jetzt sowieso das Ausgleichsgetriebe tauschen und das neue mit dem alten Tellerrad verschrauben.

    Die Schrauben kosten mittlerweile 40 € das Stück.

    Stimmt das mit der Festigkeit 8.8? Ich glaube auf den verbliebenen Schraubenköpfen 10.9 lesen zu können.

    Kann das jemand bestätigen?

    Vielen Dank

    Werner

  • Stimmt das mit der Festigkeit 8.8? Ich glaube auf den verbliebenen Schraubenköpfen 10.9 lesen zu können.

    Kann das jemand bestätigen?

    Hallo, nein du hast richtig gelesen, es handelt sich um 10.9er Schrauben. Der Preis ist leider richtig, eigentlich eine Frechheit.

    War aber anscheinend ein bekanntes Problem, ab der Fgst.-Nr. 6388 wurde das Ausgleichsgetriebe dann von 16 Schrauben (M12x40 12.9) "gehalten".

    Mfg Tobi

    „Der Bauer träumt – wenn doch oh Herr, mein Fendt ein guter Eicher wär!“

  • Hallo Tobi,

    vielen Dank für deine schnelle Antwort.

    Dann werde ich mir mal Passschrauben M12 mit der Festigkeit 10.9 besorgen. Ich hoffe, die sind nicht genauso teuer wie die von Fendt.

    Momentan versuche ich das Spiel der Ausgleichsräder zu messen und evtl. einzustellen. Da ich aber ein komplettes gebrauchtes Ausgleichsgetriebe habe weiß ich nicht, ob ich da wirklich was rumschrauben soll. Ich dachte mir, ich montiere das Tellerrad und baue das ganze dann ein. Danach noch Flankenspiel gemessen und Tragbild begutachtet, eventuell noch mit den Nutmuttern nachgestellt und es sollte wieder passen.

    Hast du noch andere Vorschläge. Diese Arbeit habe ich leider noch nicht gemacht.

    Mfg Werner

  • Hallo nochmal,

    beim erneuten Lesen deines Beitrags ist mir aufgefallen, dass es sich ja um Festigkeit 12.9 handelt die dannach verbaut wurden.

    Sollte ich dann nicht auch auf 12.9 umsteigen falls ich die irgendwo bekomme?

    MfG

    Werner

  • Hallo Werner,

    wenn du nicht mehr täglich mit dem Traktor arbeitest und davon gehe ich aus, wirst du in der Praxis keinen Unterschied zwischen der 10.9er und der 12.9er Schraube merken.

    Was nach meiner Einschätzung hier wichtiger ist, ist die korrekte Vorgehensweise beim Verschrauben:

    > Reinigen der Passungen und Innengewinde (hört sich banal an wird aber oft vergessen und/oder unterschätzt)

    > Anzug mit einem guten Drehmomentschlüssel auf das jeweils vorgeschriebene Drehmoment

    > Anzugsreihenfolge über Kreuz

    > evtl. würde ich eine Schraubensicherung einsetzten bzw. auftragen, z.B. Loctite 243

    Gruß Tobias

    Schlüter AS18

    Schlüter S35 - SF353

    Schlüter S50 - SF503

  • Hallo Tobi,

    vielen Dank für deine Hilfe.

    Ich habe mir Passschrauben 10.9 besorgt und diese an die Bohrungen angepasst (abgedreht). Natürlich habe ich alles gereingt und mit Schraubensicherung montiert.
    Anziehen mit Drehmoment geht hier leider nicht, weil hier kein Platz für eine Nuß ist. Laut Handbuch sollte man sie mit 63 -78 NM anziehen. Ich habe das nach Gefühl mit einem Ringschlüssel gemacht. Dann habe ich die beiden Lager (Zylinderrollenlager und Kegelrollenlager) erneuert. Bei der Montage des Ausgeichsgetriebes habe ich darauf geachtet, dass das Kegelrad mit seiner Markierung auch zwischen die Markierungen am Tellerrad passt. Das war bis dahin kein Problem. Dann habe ich nach dem WHB für den F225GT die Lager mit den Nutmuttern eingestellt. Zuerst die äußere Nutmutter soweit angezogen, dass das Tellerrad kein Spiel zum Kegelrad hat, danach die innere Nutmutter ebenfalls angezogen bis kein Spiel mehr zu spüren war. Danach die äußere wieder 6 Nuten gelöst und die innere Nutmutter wieder stramm nachgestellt, so dass ich das Tellerrad noch bewegen kann. Das Flankenspiel konnte ich leider nicht messen. Da ist überhaupt kein Platz und meine Messuhr konnte ich nicht so positionieren das es gepasst hätte. Also habe ich es geschätzt. Genauso die Tragbildkontrolle. Die Berührpunkte sind im hinteren Drittel des Kegelrads, also nicht genau mittig. Ungefähr dort war auch der frühere Tragpunkt. Ich denke, das passt dann schon. Jetzt muss ich noch die Steckachsen mit neuen Lagern und Wellendichtringen montieren, die Kotflügel und den restlichen Kleinkram wieder verbauen und dann mach ich mal eine Probefahrt.

    Ich hoffe, dass dann wieder alles gut läuft.

    MfG

    Werner

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