Hallo,
ich möchte wenn ich schon eine Frage gestellt habe nach Kauf des Auer Timberlift eine Antwort geben. Leider passiert das sehr selten, vielleicht kann ich aber bei der Wahl des Forstgerätes anderen weiterhelfen.
Ich habe wie schon gesagt einen Landini mit 65 PS und nur 3300kg Gewicht. Der Traktor ist für diesen Kran eigentlich zu leicht und liegt unter dem geforderten Mindestgewicht des Herstellers. Bei den ersten Kranbewegungen machte der Traktor schon einen wackligen Eindruck. Ich benutze den Kran jetzt aber nur mit Zwillingsbereifung und da ist auch ein seitliches Heben von Holz kein Problem. Ein Traktor mit mehr Eigengewicht und größerer Spurbreite wäre sicher besser, Allrad sollte unbedingt sein. Ich habe noch einen Hydraulikzylinder vom Kranoberlenkerbolzen zur AHK nachgerüstet. Dann kann ich die Last des Traktors voll auf den Kran geben. Das erhöht die Standfestigkeit des Krans sehr stark. Schade das mein Traktor sehr schwach ausgelegte Unterlenker hat. Diese verwinden sich teilweise schon etwas bei Rangierarbeiten unter seitlicher Last. Das sind aber Probleme von meinem Traktor, nicht vom Kran.
Die Steuerung ist sehr feinfühlig und exakt. Die Steuereinheit habe ich an die Traktorkabinenrückseite zum Stecken fest angebracht. Der Bediengalgen ab Werk war für meine Traktorheckscheibe nicht passend. Die Steuereinheit ist mit den Schläuchen auf Grund des hohen Gewichtes sehr schwer um zuhängen. Die Bedienung vom Traktor ist für mich kein Problem. Beim Rücken und Sortieren von Holz ist die Übersicht sehr gut und ein Auf- und Absteigen entfällt. Beim Laden in geschlossene Anhänger mit Aufbaubordwänden hat ein Rückewagen mit Bedienkanzel sicher Vorteile. Für die Außenbedienung habe ich sie etwas Tiefer als ab Werk angebracht.
Das Fahren mit dem Anhänger ist sicher nicht auf öffentlichen Straßen zulässig. Ich fahre aber nur zu meinem Wald auf einem Forstweg. Wird der Anhänger an den Kran angehängt und voll geladen, ist die Last auf die Schlepperhydraulik schon sehr enorm. Mein Traktor kann einen voll geladenen Anhänger mit Kran nicht mehr anheben. Nur mit dem Zusatzzylinder an der AHK geht es. Mit dem Fahrwerk in Traktorhydraulik-Schwimmstellung lässt sich das Gespann sehr schön fahren. Berg ab und Serpentinen sind kein Problem. Gerade bei meinem leichten Traktor ist das Fahrwerk sehr gut und wichtig. Ich habe auch schon einen großen Stamm hinten in die Verzahnung des Heckschildes eingehängt und bin damit 3 km nach Hause gefahren. Wird der Kran als Rückezange eingesetzt, lässt sich der Greifarm fest einhängen. Das Holzrücken mit dem Fahrwerk müsste dann sicher auch sehr gut funktionieren, ich habe es aber noch nicht gemacht. Leider war ab Werk beim ersten Einsatz viel zu wenig Luft in den Reifen. Ich habe am Anhänger nur eine Auflaufbremse und einen Bremshebel mit Gasdämpfer auf der Deichsel. Diesen muss ich noch umrüsten, da bei betätigter Bremse der Bremshebel am Kran ansteht.
Ich stand lange vor der Überlegung ob ich mir einen Rückewagen oder diesen Anbaukran anschaffe. Wer Berufsholzer ist, auf öffentlichen Straßen unterwegs ist und sehr viel verladen muss ist sicher mit einem Rückewagen besser bedient. Ich habe bereits einen ordentlichen Kipper und noch ein Anhänger braucht wieder viel Platz. Und mache ich wirklich einmal eine größere Mengen Nutzholz um es zu verkaufen, ist für mich ein Abtransport per LKW einfacher und günstiger. Das Aufladen von Ästen und Holzstücken ist bei einem geschlossenen Anhänger auch einfacher.
Der Anbaukran lässt sich vielseitiger nutzen. Zum verladen, rücken, sortieren auch im Wald, abseits des Weges. Ich möchte mit einem Schnellwechselsystem noch meine alte Mistgabel und Erdschaufel anbringen und den alten Atlasbagger dann aufgeben. Vielleicht mache ich auch noch einen Arbeitskorb an den Forstkran. Mit dem Teleskoparm wäre das Anstreichen von Gebäuden und Instandsetzen von Dächern sicher kein Problem. Ich muss mich aber noch bei der Berufsgenossenschaft erkundigen welche Auflagen es gibt.
Das Gerät ist in vielen Bereichen eine Erleichterung und sehr durchdacht. Wie jedes Gerät braucht auch dieser Forstkran etwas Eingewöhnungszeit. Wie verhält sich der Kran bei seitlicher Lastanhebung? Wie ist das Fahrverhalten auf Grund der Kranhöhe und mit Anhänger? Wie muss ich den Abstützzylinder zur Anhängekupplung bedienen? Es sollte wie mit jedem Forstgerät kein unerfahrenes Personal ohne Kenntnisse von Gefahren und Gewichtseinschätzung den Forstkran bedienen.
Ich habe die Anschaffung noch keine Sekunde bereut und kann den Forstkran nur weiter empfehlen.
Was für den einzelnen die richtige Entscheidung ist, sei für mich dahin gestellt. Mir macht der Forstkran sehr viel Freude. Mit einem größeren Traktor ist der Auer Timberlift sicher noch besser. Grundsätzlich macht das Gerät einen qualitativ sehr guten Eindruck. Über den Preis will ich keine Angaben machen da mein Forstkran ein Vorführgerät war.
[Blockierte Grafik: http://www.fotos-hochladen.net/thumbnail/p1010522ltaogxqpdy_thumb.jpg]