Beiträge von Sam67

    Hi Bursche,

    Die Sicherungen können da keine Rolle spielen, weil a) nur die Zuleitung zum Bllinkerrelais gesichert ist und damit b) entweder alle Blinker funktionieren bzw. nicht funktionieren müssten.

    Kleiner Tipp von mir:
    leg dir das Buch "Schlepperelektrik - verstehen und reparieren" vom Ulmer-Verlag zu.

    Da kannst nachlesen, welche Wehwehchen unsere Schätzchen bei der Elektrik haben können. Mir hat es schon mehrfach geholfen.

    Liebe Grüße,
    Sam

    Hallo Bursche,

    eine Verständnisfrage:
    Du schreibst vom rechten Blinker. Meinst du damit, dass sowohl der vordere als auch der hintere rechte Blinker nicht funktioniert?
    Oder funktioniert nur einer der beiden nicht?

    Ein schnelles Blinken bedeutet unter anderem, dass eine Glühbirne nicht funktioniert und daher der Gesamtstrom auf die verbleibende Grühbirne auf der Seite geht und diese damit schneller als normal blinkt.

    Da du schreibst, dass das Problem mal bei MOTOR-Aus und auch mal bei MOTOR-An auftritt, könnte das auf einen Wackler in der/den Fassung(en) oder Masseschluss bei den Blinkerfassungen hindeuten.

    Das von dir angeführte Klackern selbst kommt vom Relais. Das kann nicht aus der Blinkerschaltung selbst herkommen.

    Ich gehe davon aus, dass deine Warnblinkanlage ein eigenes Blinkerrelais verbaut hat und somit nicht das der normalen Bllinkerschaltung verwendet. Wenn du das Klackern vom normalen Blinkerrelais hörst, aber weder vorne noch hinten ein Blinklicht leuchten hast, hast fast sicher einen Masseschluß NACH Ausgang aus dem Blinkrelais.

    So kannst das mal versuchen einzugrenzen. Idelaerweise hast einen Spannungsprüfer für 12v. Den kannst ja auf Masse anklemmen und bei den einzelnen Stellen mit der Spitze hinhalten. Dann siehst du schnell, wo der Strom noch anliegt.

    Liebe Grüße,
    Sam

    Hallo Eckard,

    du schreibst hier wirklich eine tolle Schritt-für-Schritt-Anleitung. Alle Achtung.

    Ich habe eine Frage zu deinem Post #64.

    Du schreibst

    Zitat

    Mutter am Einspritzpumpenantrieb 6 kpm +1 entspricht 60-70 Nm

    Was bedeutet das "+1" genau?

    Soll da nur bis 60 Nm angezogen werden und dann "einige Zeit später" nochmal 10 Nm dazu?
    Das ist mir in technischen Unterlagen schon öfters untergekommen. Nur habe ich keine Erklärung dazu gefunden.

    Liebe Grüße,
    Sam

    Schönen Sonntag Nachmittag,
    vor ca. drei Monaten fand ich auf einer bosnischen Verkaufsplattform einen Eicher 25/III. Nachdem ich ein Traktor-Samariter bin, konnte ich nicht widerstehen, diesem kleinen Burschen unter die Arme zu greifen.

    In ersten Telefonaten wurde einmal die Lage gepeilt, wo sich das gute Stück befindet und wie die sonstigen Verkaufsparameter aussehen. Auch Fragen zu Re-Import in die EU wurden geklärt. Zudem wurde unser hiesige Pfarrer eingebunden, um Sprachbarrieren zu umschiffen (:pope:). Jetzt muss ich halt ein wenig mehr Lektorendienste machen :pfeif:.

    Gestern (Samstag, 11.01.2025) war es soweit.
    Zu zweit sind wir um 06:00 morgens in Österreich aufgebrochen und waren um fast genau 12:00 in der Nähe von Banja Luka (Bosnien & Herzegowina).
    Da die Hausansiedlungen ("Dörfer" kann man das nicht nennen) entlang der Hauptverkehrsverbindungen im Land nicht zwingend eine Gassen-, geschweige den Hausnummernbezeichnung haben, machten wir uns einen Treffpunkt bei einem Motel aus, welches unser NAVI erkannte. Von dort wurden wir vom Sohn des Hauses abgeholt und die restlichen 1.000 m bis zum (Groß-)Familien-Anwesen gelotst.

    Die Familie handelt mit gebrauchten Landwirtschaftsmaschinen. Daher war das Anwesen voll mit Pflügen, Wendern, Grubbern, Pressen und dergleichen. Und natürlich auch Traktoren. Alles das, was aus D & Ö wahrscheinlich in den späten 80'ern und frühen '90ern den Weg auf den Balkan gefunden hat bzw. noch aus jugoslawischer Produktion stammt.

    Die Begrüßung war sehr herzlich. Schnell war der Platz vor dem kleinen Haus mit Familienangehörigen gefüllt.

    Da stand er also, unser kleiner Eicher. Schwer vom Arbeitsleben gezeichnet.

    Eicher 25/III - erste Sichtung

    25/III Bj. 1951 mit ZF-A15 Getriebe in dezentem Balkan-Blau.
    Ob das Edelschrott ist, kann diskutiert werden. Auf jeden Fall ist es ein "Scheunenfund". Denn gleich hinter dem Eicher befanden sich die Stallungen mit einigen kleinen Lämmchen drinnen. :lol:

    Mein Schwiegervater und ich begannen mit der Begutachtung des 25/III.
    Schnell wurde klar, dass der Zustand des Eicher nicht dem entsprach, was uns telefonisch mitgeteilt wurde.

    • Sofort fiel uns ein Frostschaden am Motorblock in's Auge. Im Vorgespräch mit dem Verkäufer war der Motor ohne Frostschaden.
    • Unter dem Kühler war eine große Wasserlache. Im Vorgespräch mit dem Verkäufer war das Kühlsystem in Ordnung.
    • Um den Frostschaden am Motorblock besser ansehen zu können wollten wir das Motorhaubenblech oben abheben. Wir waren erstaunt, als sich die gesamte Motorhaube nach vorne kippen lies. :-o War aber erklärbar, weil darunter ein nicht dem Typ entsprechender Kühler zum Vorschein kam, den man nur füllen kann, wenn die Motorhaube weg ist. "Acker-Optimierung"!

    Auf dem Foto seht ihr die drei Baustellen.

    Eicher 25/III - erste Sichtung vor Ort

    Frostschaden Motorblock, der nicht originale Kühler, Umbau der Motorabdeckung zu einem kippbaren Etwas

    • Interessant war auch die Färbung des Motoröls. Das war sehr grau :öhem:.
    • Das "Kästchen" als Armaturenhalter war nicht mehr da. Dafür war ein Bleck an die Rasterung für das Handgas montiert, in dem alle benötigten Elemente aus dem Armaturenhalter eingebaut waren.
    • Erstaunlicherweise funktionierte der Starter und wir brachten den Motor kurz zum Laufen. Ich konnte eine nur kurze, kleine Runde auf dem Anwesen drehen. Danach wurde der Motor sofort abgestellt. Die Gänge ließen sich aus meiner haptischen Erfahrung einwandfrei durchschalten. Auch die Zapfwelle konnte ein- und ausgeschalten werden. Die Bremsen taten ihren Job.
    • Das Mähwerk schaltete ich nicht zu, da dafür der Fußschalthebel nicht hoch genug herauf stand. Ich nehme an, dass da drunter die Rückholfeder ausgelutscht oder schlicht und einfach weg ist.
    • Das Getriebe mit den Achstrichtern ist dicht. An den hinteren Kotflügeln wurde das Blech bis hoch zu den Kabelführungen für die Rücklichter weggeflext.
    • Die hintere Anhängevorrichtung wurde in der Mitte auseinandergeschnitten, damit am Getriebeblock unten ein Abschlepphaken angeschraubt werden konnte :mist!:. Das wird mich bei unserer Typisierungsstelle noch Nerven kosten.

    Eicher 25/III - erste Sichtung von hinten

    • Die Räder selbst haben kein nennenswertes Spiel an den Montagepunkten.

    Die Verkaufsverhandlung selbst war dadurch geprägt, dass ich den Verkäufer darauf hingewies, was nicht alles nicht ok ist und er in der typischen Balkan-Mentalität meinte, dass man das ja alles reparieren kann. Letztendlich wurden wir uns handelseinig und ich konnte bei kleinem Geld zuschlagen. Der von mir vorbereitete Papierkram (in zwei Sprachen) war rasch erledigt.

    ...und danach war Brotzeit mit Salami, Lammfleisch, eingelegtem Gemüse (Paprika, Gurken, Kraut, ...) und Schnaps, alles aus eigener Produktion, angesagt! :thumbs:

    Dabei haben wir erfahren, dass die Großfamilie vergangenes Wochenende das neue Jahr groß gefeiert hat (Lamm am Rost usw.) und dass auch viele andere Bosnier dadurch genau an diesem Samstag wieder am Weg zurück nach D, Ö, CH, ... zu ihren Arbeitsplätzen sind. Das durften wir bei der Einreise nach Kroatien dann auch live miterleben. 3,5h für 3km zur Grenze!!!

    Aber was soll's. Um 23:00 waren wir unfallfrei und um viele neue Eindrücke bereichert daheim.

    Kommende Woche werden vom Verkäufer die Speditions- und Zollpapiere vorbereitet. Ein Bekannter meinerseits, der gebrauchte Autos monatlich nach Bosnien bringt, nimmt mir bei seiner Leerfahrt rauf nach Ö den Eicher mit. Da ich keinen zeitlichen Stress habe, ist das für mich alles gut.

    Fazit:
    Interessante Jagd und Erlegung eines frühen Blauen, der unendlich viel Bastelspaß verspricht.
    Was will man mehr?

    Liebe Grüße,
    Sam

    Liebe Traktorhof-Gemeinde,

    Ich bin dabei, mir einen Eicher 25/III Bj. 1951 zuzulegen. Da ist nach meiner ersten Beurteilung von Fotos nicht mehr der originale Kühler drinnen.
    Daher stelle ich Erkundigungen nach Ersatzkühlern an. Aber ich finde nur Kühler-Angebote für F1M414-Motoren.

    Kann es sein, dass die beiden Motoren-Varianten F1M414 und F2M414 denselben Kühler verwenden?

    Liebe Grüße,
    Sam

    Hallo BT,

    die Betriebsanleitungen der Raubtiere (als auch ES201) haben auf der letzten Seite einen gut lesbaren Schaltplan. Er ist nur nicht so ausgeprägt wie der vom 3709. Aber zur Orientierung kann man den gut verwenden.

    Wenn du dann deinen 3709-Plan dem ES201-Plan gegenüber hinlegst sollte die Farbenerkennung klappen. Da hast dann die "originalen" Eicher-Angaben.

    Liebe Grüße,
    Sam

    Hallo Ralf,

    ohne diesen Knochen wirst du die Schaltgabeln nicht sauber getrennt voneinander verschieben können.
    Meine Erkenntnis vom Getriebe-Neuaufbau meines EM295.

    Das Problem hatte ich auch bei meinem EKL15/II. Eine "neue" Schaltstange mit ausgeprägtem "Knochen" hat es auch da gelöst.

    Liebe Grüße,
    Sam

    Hi Collireni,

    einfache Checkfrage - In der Hydraulikanlage ist eh genug Öl drinnen?
    Wenn das über die Zeit rausgesifft ist, kann kein Druck in der Hydraulik aufgebaut werden.

    Zweite Checkfrage - hast du schon den Stand des Getriebeöls kontrolliert? ist da auf einmal mehr drinnen als es sein sollte? Wenn dem so ist, ist dein Hydrauliköl nach unten in das Getriebeöl reingeflossen. Dann ist deine Ölwanne undicht. Soll es auch schon gegeben haben.

    Dritte Checkfrage - hast du beim Einschalten der Hydraulikpumpe alle Hebel korrekt arretiert? Da gibt es unten bei der Pumpe selbst oft einen Schalthebel (muss aber nicht immer sein - bin noch nicht draufgekommen, was da für das Vorhandensein ausschlaggebend ist). Es kann auch weiter oben im Verlauf der Hydraulikleitung Hebel geben, wo der Druck "ausfährt" (z.B. undichte Mähwerkhubkolben) und man merkt es nicht.


    Liebe Grüße,
    Sam

    Hallo Michael,

    das Röhrchen geht von unten bis ca. in die halbe Höhe des Lenkrohres. Das ist auch der Grund, warum man die Verkabelung für den Hupenknopf von unten einfädelt. Denn von oben ist das Röhrchen im Lenkrohr schwer zu treffen.
    Sobald du aber oben die Lenkradnabe nicht dicht hast, läuft dort Wasser rein und beim Röhrchen vorbei das Lenkrohr innen entlang tatsächlich direkt nach unten in das Getriebeöl.

    Liebe Grüße,
    Sam

    Hallo Michael,

    da besorg dir eine Ölpresse (sieht genauso wie eine Fettpresse aus). Über das Röhrchen Öl einzufüllen ist wesentlich schwieriger.
    Das Röhrchen wirkt vielmehr wie ein Überlauf, solltest du unten zuviel Öl reingepresst haben.

    Liebe Grüße,
    Sam