Schönen Sonntag-Morgen in die Traktorhof-Gemeinde.
es hat sich ein wenig getan in der Zwischenzeit:
1) ich hatte gute Gespräche mit Ganacker und auch anderen Fachbetrieben. Mir wurde vorgeschlagen, dass ich einen Anforderungskatalog erstellen soll, aus dem hervorgeht, welche Dienstleistungen und Ersatzteile ich beziehen möchte. Damit sollten Richt-Offerte erstellt werden können. Für meine Planung ist das äußerst wichtig. Man will ja wissen, wieviele Sparschweine da der Schlachtbank zugehen .
2) Natürlich musste ich auch was Manuelles tun, um meinen beruflichen Alltags-Stress abbauen zu können. Eine Woche ganz ohne "Schrauben" geht nicht.
Als oberster Eintrag stand auf meiner ToDo-Liste der Ausbau der Nockenwelle. Also dann...
Zahnrad und sonstige Teile vorne an der Motorblock-Stirn waren schon abgebaut. Es stellte sich die Frage "wie ziehe ich die Nockenwelle da raus?". Einen Seegerring zur Sicherung des hinteren (getriebeseitigen) Lagers, so wie in den EDK-Motorblöcken, fand ich keinen. Auch die ETL gab dazu nichts weiter her. Umgekehrt war ersichtlich, dass die Bohrung für die Aufnahme des vorderen Nockenwellenlagers Motorblock-innenseitig eine Phase aufwies, an die sich das Lager stützte. Damit war klar, die Nockenwelle geht auf jeden Fall nach Vorne raus.
Nach Abwägen der Möglichkeiten (Nochmal Zahnrad aufschrauben und mit Schrauben durch das Zahnrad gegen Motorblock abdrücken oder von hinten austreiben) entschloss ich mich, das Austreiben testmäßig anzugehen. Also nahm ich mir einen Messingdorn und setzte mit Bedacht einige Schläge an den Abschlussdeckel an der hinteren Motorblockseite (Was man bei einem EDK-Motor OHNE Entfernen des Seegerrings auf keinen Fall machen sollte!). Was soll ich sagen? Die Nockenwelle bewegte sich...
Voller Enthusiasmus habe ich mit dem Dorn am Deckel im Kreis gehend Schläge setzend weiter gearbeitet. ...und dann war sie draussen.
Der Deckel war erstaunlich massiv ausgeführt. Da braucht man keine Angst zu haben, den zu verbiegen. Die Nockenwelle habe ich gleich darauf wieder eingeölt.
Das nachfolgende Foto zeigt die hintere Lageraufnahme der Nockenwelle. Da war der Deckel drinnen (ohne Seegerring).
Den Deckel habe ich nach dem Ziehen der Nockenwelle einfach weiter nach innen gehämmert, bis er rausgefallen ist.
Das nächste Bild zeigt die vordere Lageraufnahme mit der Phase.
Somit war der Motorblock (bis auf die Ölpumpe) ausgeräumt.
Nun war "Aufbereiten" angesagt.
Dazu wurde der gesamte Motorblock mit Diesel vorgereinigt, abgewischt und mit einem Kärcher nachgereinigt.
Ich füllte den Motorblock mit Diesel, um auch innen alle alten Ölreste anzulösen. Dann begann die Zopfbürste zu kreisen...
Das Egebnis:
Mit dem war ich zufrieden.
Eine Stunde später nach gründlicher Eigenreinigung durfte ich unser Haus betreten. Dass da die Frauen so wenig Verständnis haben...
Am folgenden Tag (Samstag) bei affiger Hitze kam dann Teil 2 - das Grundieren, damit etwaiger Rostansatz keine Chance hat.
Dafür habe ich mich entschlossen, auch die stirnseitigen Deckel aufzubereiten, damit die Grundierung nur dort hinkommt, wo sie hin soll. Hat bedeutet, dass ich nochmal ca. 1h Entlackung und Entrostung zu leisten hatte, bevor ich mit den eigentlichen Lackierarbeiten starten konnte.
Da hieß es dann nur mehr, Diesel raus, entfetten, Lackierpistole marsch...
Das Ergebnis hat mich zufrieden gestellt.
Im Deckel der Stirnräder habe ich absichlich noch den alten O-Ring drinnen gelassen, damit ich hier problemlos Lackierarbeiten erledigen kann.
...und da stehe ich jetzt bei einem angebrochenen Sonntag-Morgen.
Was der Tag wohl noch so bringt?
Liebe Grüße,
Sam