Hallo zusammen,
danke für die Ratschläge. Zerlegen ging tatsächlich ohne Anleitung. Haben von „in die Werkstatt rein“, bis Getriebe zerlegt 12h gebraucht. Ein Handbuch ist aber bestellt.
Eingangs sei gesagt, dass ich mit Sicherheit viel falsch oder unkonventionell gemacht habe, aber ich konnte leider nicht auf viel Werkzeug zurück greifen. Alles was ich ausgebaut habe, wurde direkt in Reihenfolge aufgefädelt, damit nichts falsch zusammen gebaut werden kann.
Ausgangsbasis des Berichts ist das Getriebe. Motor, Achsen, Kupplungsglocke und was sonst alles dazu gehört sind ab.
Ich habe mit den beiden Lagerdeckeln, die die Lager des Diffs aufnehmen, begonnen. Hier leider nur schlecht zu erkennen. Was man aber sieht, der untere Bolzen ist undicht. Dieser dichtet aufgrund seiner Passung oder? Bedeutet neuer gebrauchter Lagerdeckel?
Wenn die Deckel ab sind, muss man die Diffschaltung ausbauen. Zwei Kerbsplinte raustreiben und mit der Feder etwas aufpassen. Denn die sitzt noch auf Spannung.
Danach muss man das Tellerrad vom Diff trennen, damit der ganze Diffkörper rausgenommen werden kann. Dafür die Sicherungsbleche der Schrauben umklappen und die Schrauben lösen.
Das Tellerrad hängt dann noch an zwei Stahlstiften, mit etwas Liebe löst es sich dann ganz und beide Sachen können herausgenommen werden.
Danach konnte man den Übeltäter sehen.
In der Welle ist ein 8er Gewinde. Wollte mit einem Schlagabzieher nach entfernen des Sicherungsringes die Keilwelle nach hinten weg ziehen. Das funktionierte aber leider nicht, da die Muffe fest saß.
Hier halfen leider nur Wärme und beherzte Schläge mit dem Meißel. Viel kaputt machen konnte man eh nicht mehr.
Normalerweise sitzt hier noch eine Anlaufscheibe. Diese findet sich als Spähne unten im Getriebe wieder.
Danach gehts mit der Vorgelegewelle weiter.
Nach lösen des Sicherungsrings habe ich mit einem weichen Durchtreiber und ein paar Hammerschlägen auf das vordere Ende die Welle lösen können. Achtung, es kann schnell dazu kommen, dass die Welle von jetzt auf gleich raus rutscht. Habe daher Zahnräder mit einem Montiereisen in Position gehalten und nach der Reihe ausgefädelt. Achtung, dass die Einstellscheiben nicht vergessen werden. Beim abfädeln sind mir natürlich die Schaltbolzen rausgerutscht. Macht daher nicht den Fehler wie ich und spart euch das Suchen auf dem Boden, indem ihr die Bolzen mit fett o.ä. etwas arretiert.
Die Tannenbaum Welle ist dann frei und kann leicht entnommen werden. Vom nächsten Schritt habe ich leider keine guten Fotos. Um die Kegelradwelle zu entfernen muss zuerst das Lager vorne abgezogen werden. Danach den Bremsring ab und die Nutmutter muss gelöst werden. Der Bremsring war vollkommen hart. Ich bin mal gespannt, wie es sich mit einem neuen Ring fährt.
Zurück zum Thema. Um die Nutmutter zu lösen muss die Welle arretiert werden. Mein kleiner Wagenheber passte leider nicht. Daher habe ich mir mit viel Holz beholfen, welches ich zwischen Gehäusewand und Welle getrieben habe. Das funktionierte wirklich gut. Nutmutterlösen und danach wieder von vorne (vorsichtig) auf die Welle und mit dem Montiereisen die Zahnräder und Einstellscheiben auffangen. Hier sah alles noch wirklich gut aus. Kann ja auch nicht alles kaputt sein.
Um den Rückwärtsgang zu demontieren muss man den Passstift für den Deckel an der Seite heraus ziehen, danach kann die Welle rausgezogen werden. Die Buchsen innerhalb des Gangrades sahen noch gut aus und werden bleiben. Es gab kein festzustellendes Spiel.
Nun bleibt nur noch die Zapfwelle und deren Schaltung.
Zuerst den Hebel für die Umschaltung raus und danach den Sicherungsring des vorderen Lagers lösen. Wieder (vorsichtig) von vorne die Welle ausreiben. Davor muss man hinten den Wedi/Lagerdeckel demontiert haben.
Hier ist das auffädeln etwas aufwändig, da ich die Schaltklaue drin lassen wollte, damit es nachher kein Problem bei der Montage bezüglich der Feder und der Kugel für die Rastung gibt. hier auch wieder auf die Korrekte Reihenfolge achten.
Die beiden seitlichen Welle werden von den Passstiften der seitlichen Deckel arretiert. Diese müssen rausgezogen werden und können dann einfach nach vorn rausgezogen werden. Evtl kann man sich mit einer langen Nuss und ganz leichten Hammerschlägen etwas helfen.
Achsen: hier habe ich leider keine Fotos gemacht. Die Demontage ist aber fast selbsterklärend.
Die Achsen haben extrem aufgehalten, die Sicherungskappen der Nutmuttern wollten einfach nicht raus. Hatte leider keinen Abzieher der passte. Als Tipp ein starkes Eisen aus dem Schrott verbiegen, so dass es als Hebel funktioniert. Das klappte dann nach Wärmezufuhr.
Zum Abdrücken der Radnabe habe ich ein L Eisen genutzt, in dass ich zwei 12 Löcher gebohrt habe und dann mit 2 10ner Schrauben gegen dass Achstrichtergehäuse verschraubt habe. Ohne Erhitzen des Kegelrollenlagers hatte ich aber auch hier keine Chance. Die Timken Lager machen tatsächlich noch einen guten Eindruck. Werden aber trotzdem getauscht.
Tatsächlich haben die Anlaufscheiben der Planeten keinen sichtbaren Verschleiß. Obwohl Späne im Öl war. Das Axialspiel beträgt 4,5 Zehntel. Ist das zu viel?
Fazit: alle Lager werden getauscht, zwei verschlissene Welle. Hier ist nichts mehr zu retten. Ich haben versucht das Ganze gut abzulichten.