Moin Markus, ich hatte mir damals Bilder gemacht. Was brauchst du konkret? Schick mir das an meine Mailadresse (rainer.deubel@gmx.net) , dann kann ich auch Bilder schicken, evtl. müssen wir mal telefonieren?
Viele Grüße, Rainer
Ich hatte mal einen Erfahrungsbericht aus meiner Sicht zusammengestellt (siehe unten), vielleicht hilft das ja auch schon?
Porsche Junior 108K, Eckerle Hydraulik (Gotec a4, 10-1) instandsetzen – Ein Erfahrungsbericht
Ich gehe in diesem Artikel mal auf die Punkte ein, die für mich trotz „Porsche Junior Ersatzteilliste“ nicht eindeutig lösbar waren. Wenn ich Teile bzw. Nummern nenne, beziehe ich mich immer auf die Darstellung in der „Porsche Junior Ersatzteilliste“. Ohne diese sollte niemand mit der Reparatur beginnen! Des Weiteren hatte ich mir einen kompletten Dichtungssatz bei der Firma Senger besorgt.
Ich gehe hier nicht auf Dinge ein, die selbsterklärend sind, z.B. Öl ablassen, Teile abbauen die eindeutig sind, etc. Trotzdem hoffe ich, dass ich mit diesem Artikel anderen Porschefreunden kleine Hilfestellungen geben kann.
Herausforderung - Ausbau der Hydraulik
Nach Lösen des Kraftheberoberteils (4 Schrauben) kann man das Unterteil noch nicht lösen. Dazu müssen noch die 4 Schrauben, die den Getriebedeckel halten, gelöst werden. Man sollte zudem noch den Schalthebel abbauen und den Ölmessstab herausnehmen (Gefahr, dass er bei der Demontage bzw. Montage verbogen wird!).
Das Lösen des Getriebeoberteils stellte sich dann auch nicht so einfach dar, da dieser verklebt ist. Durch geduldiges klopfen mit Hammer und einem Holz löste sich der Getriebedeckel (Geduld mitbringen, nicht Gewalt!).
Beim herunternehmen des gelösten Teils evtl. eine 2. Person nutzen – das Paket ist durchaus schwer.
Als nächstes kann dann durch Lösen der 5 Inbusschrauben auf der Unterseite das Hydraulikunterteil gelöst werden.
Herausforderung – Austauschen des Rundschnurrings am Kraftheberoberteil (Verstellhebel [Nr. 4, Seite 450])
Man kann den Hebel von innen nach außen drücken. ACHTUNG: Wenn der Hebel herauskommt, kommt einen eine Kugel [Nr.6] und eine Feder [Nr.5] entgegen. Die Fummelei beginnt beim Einbau. Ich habe die Kugel mit etwas Fett an der Feder fixiert und durch das Loch mit einem Stab nach unten gedrückt und dann den Hebel mit dem neuen Rundschnurring eingeschoben – es ist durchaus etwas Geduld gefragt!
Herausforderung - Austauschen des Rundschnurrings am Kraftheberunterteil (Hebel [Nr.4, Seite 420])
Man kann den Hebel nur nach vorne herausziehen, wenn der Anschlagbolzen [Nr.3] herausgenommen wird. Bei mir war er gut beweglich, so dass ich ihn mit einer feinen Pinzette herausnehmen konnte. Reinigen, Rundschnurring austauschen und wieder einbauen.
Herausforderung – Austausch der Rundschnurringe im Steuergehäuse (Steuerventil), Seite 440
Hier hatte ich Probleme, die Platzierung der beiden Rundschnurringe [Nr.17] richtig zu deuten. Auf den Einsatz (ich würde den als Kolben bezeichnen) [Nr.18] ist nur eine Nut, in der Beschreibung sind aber zwei Ringe. Nach Rücksprache mit einem Kollegen aus dem Rotnasenland (Dankeschön noch mal!) war klar, dass der zweite O-Ring vor den Einsatz kommt und somit gegen den Ventileinsatz [Nr.7] auf der anderen Seite drückt.
Herausforderung – Anordnung der Teile auf der Steuerwelle
In der Annahme, dass alle Teile auf der Welle richtig angeordnet waren, wollte ich da eigentlich nicht ran. Es stellte sich aber schnell heraus, dass meine Vorgänger da ziemlich Mist gemacht hatten. Der Rückstellhebel war falsch herum montiert (dadurch war auch die Feder abgebrochen), der Schaltbügel und der Steuerhebel waren auch nicht richtig angeordnet. Also musste auf der Welle alles neu sortiert werden. Zum Glück konnte ich durch ein paar Telefonate (vielen Dank an Jan) klären, wie es sein muss. Finaler Test war auf der Werkbank mit Druckluft.
Nach dem Aufsetzen der Hydraulik aufs Getriebe kam die Enttäuschung. Der Heber funktionierte leider immer noch nicht! Durch Lösen der Druckleitung war dann schnell klar, dass die Pumpe auch noch defekt war. Nach dem Austausch der Pumpe (ein Nachbau, den es bei ebay gab) kam dann endlich das lang ersehnte Erfolgserlebnis!
Die Beschreibung ist etwas lang geworden, ich hoffe aber anderen Porschefreunde vielleicht später damit helfen zu können.