Beiträge von Franzjosef

    Hallo,

    hier in Österreich gibt es 15er und 18er Steyr sprichwörtlich "wie Sand am Meer". Vom Einzylinder Steyr wurden von 1949 bis 1973 über 80.000 Stück!! gebaut - das war für die meisten Betriebe der allererste Traktor.

    Das heißt, dass es mehr als genügend Angebote gibt und es gilt, teure Blender von durchreparierten und einsatzfähigen, aber vielleicht weniger schönen Fahrzeugen zu unterscheiden.

    Ich würde für deinen Einsatzzweck nach einem Traktor im Erst-oder langjährigen Zweitbesitz suchen, auch mit Patina, bei dem der Besitzer über Einsatz, Wartung und Reparaturen Auskunft geben kann. Schönheit ist für einen Traktor kein Kriterium - wesentlich wichtiger ist eine nicht ausgeschlagene Lenkung, ein intakter Motorblock ohne Frostschaden, eine nach 30-40 Jahren nachvollziehbar ausgetauschte Büchse mit Kolben (der einzige wirkliche Verschleißteil beim Steyr) und ein plausibler regelmäßiger Ölwechsel und Schmierdienst.

    Ein ehrlicher Besitzer, der sein Fahrzeug in gute Hände abgeben möchte, wird dir gerne Auskunft geben und dir auch einen ausgedehnte Probefahrt ermöglichen (wobei der Einzylinder-

    Steyr fast unzerstörbar ist und von Anfang eine geglückte Konstruktion war).

    Falls nicht, Hände weg und weiter suchen. Gute Fahrzeuge mit Gebrauchsspuren kosten immer 3-5t EUR, aber nicht das doppelte - das sind dann (meistens, nicht immer) Schaustücke, die in der Garage stehen oder bei Treffen ausgeführt werden.

    Viele Grüße und alles Gute

    Franz

    Hallo,

    als erstes solltest du dir die kombinierte Betriebsanleitung/Ersatzteilliste für den BF25 kaufen, die du beim Verlag Verwüster (motorbooks.at) um relativ günstige EUR 25 bestellen kannst.

    Die Zweizylinder-Motoren aus eigener Fertigung wurden auch im kleineren Vorgängermodell BF 22 verbaut - allerdings mit anderer Bohrung (85 bzw. 90 mm) gegenüber 100 mm beim BF25. Dichtsätze kannst du bei der Firma Wolf in Wien bestellen, der übrige Schlepper sollte keine so großen Probleme machen: Motor Lindner, Vorderachse Lindner - bei Bedarf von jedem erfahrenen Landmaschinentechniker mit Drehbank zu überholen, Getriebe ZF 205, Kraftheber ZF.

    Falls du bei Lindner nichts bekommst, kann ich dir gerne den damaligen Prospekt mit den wesentlichen Daten als scan senden.

    Insgesamt ein guter Schlepper, der hier in Österreich noch in vielen kleineren Betrieben im alltäglichen Einsatz steht. Es handelt sich hier schon um einen der letzten Schlepper mit eigenem Lindner Motor - ab ca. 1967 bis heute verbaut Lindner nur mehr Motoren von Perkins.

    Viele Grüße

    Franz

    Hallo,

    jetzt hast du schon einiges an allgemeinen und technischen Informationen erhalten. Meine Empfehlung lautet ebenfalls: Fahren, fahren, fahren............Ein Besitzer, der nichts zu verbergen hat, wird auch nicht gegen eine ausgedehnte Probefahrt sein. Falls doch, kannst du dir deinen Teil denken und weitersuchen...

    Bei einer Probefahrt - und nur bei dieser- kannst du angefangen vom Kaltstart, über Schaltung, Lenkung, Bremsen, Dichtheit der Aggregate im warmen Zustand usw. alles testen. Dann bist du auf der sicheren Seite, denn der optische Zustand ist nur ein Indiz für gute Pflege, aber bei weitem nicht so entscheidend, wie das vielleicht/wahrscheinlich bei einem PKW ist.

    Viele Grüße und alles Gute

    Franzjosef

    Das kann ich dir leider nicht genau sagen. Die Lenkung des Warchalowski eines Bekannten sieht aber sehr ähnlich aus und das ist die einzige Anleitung zum Zerlegen einer Lenkung, die ich besitze. Einen Versuch wäre es wert...................

    Hallo, ich habe die Lenkung selbst noch nicht zerlegt. Ich habe aber aus meiner Warchalowski Reparaturanleitung die Seiten von der Lenkung angefügt und da kannst du einmal nachsehen, ob der beschriebene Vorgang passen könnte - so verschieden waren die Lenkungen damals nicht und die meisten Lenkungen waren vom Hersteller des Traktors auch nur zugekauft. Aber außer abdichten und die Lager erneuern wirst du bei der Lenkung ohnehin nicht viel machen können - das ist Arbeit für Spezialisten und dann meist sehr teuer.

    Du kannst dich aber bei Bedarf um eine andere Lenkung umsehen, denn die Befestigung ist leicht zu adaptieren und diese Lenkungen wandeln ja nur das Drehen am Lenkrad in eine Bewegung

    am Lenkarm um, das sollte bei Bedarf relativ einfach anzupassen sein.


    Hallo,

    obwohl der letzte Beitrag schon einige Zeit zurückliegt, bin ich in meiner Sammlung eben auf einige Fotos gestoßen, die zum Thema passen. Und zwar handelt es sich um den Ladewagen von Steyr, der auf Wunsch, gegen deftigen Aufpreis, mit Triebachse geliefert werden konnte. Hier sieht man auf dem Typenschild, für welchen Schlepper (Steyr 188) und für welche Reifengröße des Schleppers (11-28) die Triebachse abgestimmt war, aber auch die Reifengröße der Triebachse (10-15).

    Viele Grüße

    Franzjosef

    Bei mir auch. Manchmal heißt er HL17A (Hermann Lindner 17 Allrad), dann laut Typenschein Lindner - 17 PS - Bauernfreund - Allrad - Schlepper, beim Lindner Kundendienst "der 17er" usw. Später hat sich dann bei Lindner über viele Jahre der Zusatz BF für Bauernfreund gehalten, der von Spaßvögeln manchmal auch mit Bauernfeind übersetzt wurde.

    Außer suchen kann ich dir leider keinen Rat geben, denn ich bin mir nicht einmal sicher, ob Lindner bei allen Traktoren überhaupt die Nummer eingeschlagen hat...

    Hallo,

    danke für den Hinweis mit dem Adapter - so ungefähr könnte eine Lösung aussehen. Interessant mit dem Modell HL20A, es könnte aber durchaus sein,, dass es 1959 einige Fahrzeuge als Übergangslösung gab, wo einfach die vorhandenen Teile verbaut wurden, denn die ersten LW20A mit der neuen Typenbezeichnung und dem neuen Erscheinungsbild (Haube und Kotflügel) sind schon Ende 1959 ausgeliefert worden (in meiner Nachbarschaft läuft so einer). Es wäre hier interessant, was am Typenschild steht...........

    Falls aber dein Traktor tatsächlich original mit dem D22 ausgeliefert sein sollte, müsste er ein Baujahr 1959 sein - oder eben nachgerüstet.

    Aber so genau ist die Lindner Chronik dann auch nicht........................

    Aber jedenfalls ein schöner Traktor, der mir für das Arbeiten fast zu schade wäre.

    Danke für die Bilder, aber so einfach mit dem Einschrauben von einem Öldruckschalter wird es bei mir nicht werden, da an dieser Stelle die Leitung für die Schmierung der Kipphebeln im Zylinderkopf angeschlossen ist - und diese sieht sehr original aus und wurde sicher nicht nachträglich angebaut. Vielleicht geht etwas mit einem Adapter oder ich suche mir eine andere Stelle am Block - sonst könnte ich beim nächsten Reinigen des Spaltfilters auch ein Gewinde in den Deckel schneiden und dort den Öldruckschalter einschrauben. Interessant, wie viele Details beim gleichen Motor und Traktor dann doch unterschiedlich sind!

    Christopher: Der Motor D22 ist sicher nachgerüstet, da mit dieser Haube und diesen Kotflügeln zwar für kurze Zeit (Ende 1958 und 1959) eine Ausführung mit dem stärkeren Motor D22 gebaut wurde, aber nur als Hinterradmodell, und dann ab Herbst 1959 als Allrad schon mit der neuen Haube (mit den integrierten Scheinwerfern) und den neuen Kotflügeln (mit Blinker und Begrenzungslicht) unter der Bezeichnung LW-20A verkauft wurde. Daher wird die originale Fahrgestellnummer nicht mit der originalen Motornummer zusammen passen, aber grundsätzlich sollte der etwas stärkere Motor, der sonst fast baugleich ist, kein Nachteil sein.

    Hier von meinem Lindner:

    Baujahr 1958, Fahrgestellnummer 6555



    :


    Leitenbauer:

    Ich überlege mir seit einiger Zeit, ob ich eine Öldruck-Warnleuchte nachrüste - sicher ist sicher. Ein Bekannter hat den Geber im Deckel des Spaltfilters, aber da müsste ich ein Gewinde hineinschneiden und ich bin mir fast sicher, dass es schon eine Bohrung am Block gibt. Kannst du mir bei Gelegenheit ein Foto einstellen, auf dem ich sehe, wo bei dir der Geber für die Warnleuchte am Motor eingeschraubt ist? Danke!

    Jetzt noch die Fotos von der Ölpumpe und dem Armaturenbrett. An den unterschiedlichen Ausführungen sieht man, wie Lindner als kleiner Hersteller immer wieder Neuerungen verbaut hat - im Detail ist fast jedes Fahrzeug etwas anders. Mein Armaturenbrett dürfte schon die neuere Ausführung sein, wahrscheinlich fehlen die Kontrolleuchten für Fernlicht und Öldruck, die ich nie vermisst und daher auch nicht nachgerüstet habe. Die Ölpumpe und die Halterung dürfte bis auf die Riemenscheibe ziemlich gleich sein, nur hat bei mir der Vorbesitzer den Freilauf der Riemenscheibe angeschweißt - mit einer anderen Riemenscheibe wäre es wahrscheinlich so wie beim Leitenbauer ohne Ausschnitt in der Haube gegangen..........

    Wegen der Stückzahl kann ich dir leider nicht helfen, die mir bekannten Fahrgestellnummern decken ungefähr 2000 Stück über einen Zeitraum von 4 Jahren ab, aber da können auch die anderen Modelle

    dabei sein und ich weiß auch nicht, ob die Nummern von LIndner durchgehend vergeben wurden. Jedenfalls siehst du bei mir die Fahrgestellnummer deutlich neben der Lenkung eingeschlagen.

    In den 50er Jahren konnten man die Farben rot oder grün noch aussuchen, ab ca. Mitte der 60er Jahre war dann rot die Standardfarbe von Lindner.


    Nachdem ich die Preise der kleinen Lindner Modelle - natürlich die angeschriebenen und nicht die dann tatsächlich bezahlten - seit vielen Jahren verfolge, kann ich sagen, dass der von dir bezahlte Preis schon im oberen Bereich liegt, aber dann in Ordnung geht, wenn alles einwandfrei funktioniert und keine größeren Investitionen erforderlich sind. Wahrscheinlich muss man in Deutschland für einen alten Lindner noch einen "Seltenheitszuschlag" dazurechnen....

    Ich finde das fehlende Stück an der Haube jetzt nicht so dramatisch - man darf sich eben nicht immer darauf konzentrieren. Viel wichtiger ist doch, dass alles einwandfrei funktioniert, dann hast du hast mit dem Lindner nicht nur einen relativ seltenen, sondern auch im Hobbybereich gut einsetzbaren Schlepper.

    Hallo,

    ich habe den Lindner vor über 20 Jahren genau so gekauft, wie er heute dasteht - nur der Zustand wurde in vielen Bereichen verbessert (eben aus Notwendigkeit). Fotos von der Pumpe folgen noch - abgesehen von dem Ausschnitt in der Haube sieht die Montage der Pumpe und die Führung der Leitungen recht professionell aus. Da in den 50er Jahren die Heckhydraulik noch nicht Standard war, gab es Nachrüstsätze, die auch noch in der Lindner-Preisliste von 1976 angeführt waren.

    Bei mir waren die Sitzbügel schon verbaut, aber es sollte durch die einfache Fertigung kein Problem sein, einen zweiten nachzubauen.

    Auch die Vorglühanlage war original verbaut und war ziemlich sicher bei bei jedem Warchalowski Fahrzeugmotor vorhanden, da diese für den Kaltstart unverzichtbar ist.

    Bei den technischen Unterlagen muss man etwas flexibel sein: Zum Motor die Unterlagen von Warchalowski, zum Getriebe ZF A 5-5 die Unterlagen von ZF und zum Fahrgestell die Unterlagen von Lindner zum BF 22 (das für die Modelle HL17, HL 20, LW 20 und BF 22 ziemlich gleich ist, wo nur ein anderer Motor und andere Blechteile verbaut wurden). Alle diese Unterlagen sind recht günstig als Nachdrucke beim Verlag Verwüster in Graz (http://www.motorbooks.at) zu bestellen.

    Viele Grüße

    Franzjosef

    Hallo,

    hier noch einige Bilder. Falls du Detailaufnahmen von Baugruppen/Teilen benötigen solltest, kannst du dich gerne melden. Abgesehen von dem unpassenden Lenkrad macht aber dein Lindner einen recht guten und originalen Eindruck!

    Viele Grüße

    Franzjosef

    Hallo,

    schade, dass du die Nummer dort nicht gefunden hast. Ich dachte mir nicht, dass innerhalb einer Bauserie die Nummer an verschiedenen Stellen eingeschlagen wurde. Von der Logik muss aber die Nummer, wenn sie eingeschlagen wurde (und davon gehe ich aus) auf diesem Verbindungsstück sein, da nur dieses von Lindner selbst gebaut wurde. Dahinter ist ja ein handelsübliches Getriebe ZF 5/5 und davor der Warchalowski Motor SD 21. Bei mir sind die Ziffern der Fahrgestellnummer relativ groß (ca. 1 cm hoch) und trotz mehrerer Lackschichten doch recht deutlich erkennbar. Vielleicht findest du ja noch an einer anderen Stelle etwas...........

    Weitere Bilder folgen.

    Viele Grüße

    Franzjosef

    Hallo,

    ich habe auch einen solchen Lindner Traktor und hoffe, dir helfen zu können. Üblicherweise ist das Typenschild seitlich an dem Zwischenstück zwischen Motor und Getriebe auf Höhe der Lenkung angebracht (das Schild ist angenietet und zeigt den Hersteller, das Baujahr, die Fahrgestellnummer und die Achslasten). Über diesem Bereich, auf der waagrechten Fläche, direkt neben der Befestigung der Lenkung sollte die Fahrgestellnummer zusätzlich zu dem Typenschild auch eingeschlagen sein - zumindest ist das bei meinem Lindner so. Vielleicht muss auch der Lack in diesem Bereich etwas abgeschliffen werden. Es sollte sich um eine vierstellige Zahl handeln - mir sind Fahrgestellnummern im Bereich zwischen 4000 und 7000 bekannt. Falls du die Nummer finden solltest und diese mit der Kopie des Typenscheines übereinstimmt, ist alles in Ordnung. Sonst kannst du dich an die Firma Lindner wenden und fragen, ob es vielleicht Unterlagen zu dieser Fahrgestellnummer gibt. Wenn du noch Fragen hast, kannst du diese gerne stellen, da Lindner in Österreich neben Steyr weit verbreitet, aber in Deutschland eher exotisch ist. Vor allem in den 50er Jahren dürften wohl nur einige wenige Stück in die Grenzregion nach Bayern exportiert worden sein.

    Viele Grüße

    Franzjosef