Hallo,
Hier mal der lang erwartete kurze Rückblick auf Nordhorn 2015:
Es war mal wieder alles dabei: Regen, Sonne, Taschendiebe...
Aber der Reihe nach. Aufgrund der Erfahrungen der Vorjahre wurde Zuhause für den Sonntag erst mal ein vernünftiges Überlebenspaket geschnürt. Mit der halben Scheibe Toastbrot, die man zur Wurst nach einer halben Stunde Anstehen am zentralen Würstchenstand bekommt, ist schlecht über die Runden zu kommen. Und das kann man in Nordhorn wörtlich nehmen. Rund 2600 Traktoren sollen es über das gesamte Wochenende laut Stadionsprecher gewesen sein. Ein nie dagewesener Rekord. Samstags hatte ich keine Zeit und bei dem Blick auf´s Wetter eh keine große Lust. Aber Sonntag Morgen um 8 Uhr wurde der 1986 er Heizölferrarie gezündet und die nächste Tankstelle angesteuert. Erst mal das gute V-Power für 1,45 Euro einlaufen lassen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Bei gemütlicher Fahrweise mit Päuschen und Käffchen zwischendurch, bei 80 bis 120 km/h mit einem Durchnschittsverbrauch von 5,5 Litern und 224 km später, waren wir dann in unserem ersten Stau des Tages angelangt...in Nordhorn! So kurz vor 11:00 kam es zur deutsch- holländischen Vereinigung auf der Bundestrasse mittels Reißverschlussverfahren. Das war eine bunte Mischung. Wäre mal interessant zu wissen, wie das Verhältnis in Nordhon ist zwischen Holländern und Deutschen. Zweimal rechts herum und schon standen wir auf meinem Lieblingsparkplatz. Platz ohne Ende und mit Busverbindung zur Kasse 1. Für Erstbesucher wurde vom Busfahrer kurz erklärt das dieser Bus auch wieder zum Parkplatz zurückfährt und das Abenteuer konnte beginnen. An der Kasse wurde nicht lange angestanden. Die beiden Freikarten machten es möglich. Für 2 Euro habe ich mir noch einen Katalog zur Ausstellung gegönnt. Rein Proforma, habe da erst Zuhause reingechaut. Ist mir nach wie vor zu lästig bei 2000 Ausstellungstücken jedesmal mit der Lupe im Katalog nach Daten zu suchen. Dem Großteil der Besucher ging es ähnlich, wenn man mal genauer beobachtete. Man Stand vor dem Objekt und rätselte. Hier ist meiner Meinung nach noch mehr Möglich. Thema: Infotafel bzw. Infoblatt am jeweiligen Ausstellungsstück. Zum Beispiel wie beim Deutzer Trekker. War jetzt aufgrund der Tatsache das das Gefährt doch recht selten ist etwas sehr schlicht gehalten die Infotafel, aber wie gesagt besser als nichts. Motorhaube auf, was guckst Du? Gähnende Leere... Schade. Warum Deutz da keinen eigenen Motor eingebaut hat sondern einen "Landsberger" bleibt wohl das Rätsel der Geschichte, ist aber das vielzitierte "Salz in der Suppe". Und bevor ich jetzt in´s schwärmen gerate und Vergleiche ziehe zu Heinrich Lanz und der Firma Triumph Nürnberg verlassen wir den Ort des Grauens in Richtung Teilemarkt. Einkaufsliste raus und los geht´s? Denkste! Seltsamerweise habe ich immer so Sachen auf der Liste die nur schwer aufzutreiben sind. Aber wemn man sich das Angebot mal genauer anschaut merkt man schnell, das mit elektrischen Bauteilen wohl das meiste Geld verdient wird. Schalter, Lampen, Leuchten und jegliches Zubehör in allen Farben und Formen und...Preisunterschieden. Eine neue Polkappe für den Anlasser fällig? Welchen soll man nehmen? Den für 5 Euro oder den für 1,50? Hmmm. Mal zwei von den 1,50 ern eingesackt. Dann noch für den Hanomag R217, wo ich für den Kumpel das Verdeck neu beplant habe, Riemen gekauft. Preiswerter als irgendwo anders. Jetzt wo ich es schreibe fällt mir auf, habe ich in Nordhorn mehr für Traktoren gekauft, die bei mir von Kunden in der Wartung stehen, als für mich selbst... Das muss besser werden! Na gut, den Abstellbowdenzug habe ich auch gleich für meinen John Deere- Lanz D1206 Diesel mitgebracht. Der montierte Bowdenzug hat ein Stahldraht und läßt sich nur schwer ziehen. Die mitgerachten Bowdenzüge aus Nordhorn haben wie beim Fahrrad ein geflochtenes Drahtseil. Oldtimer Traktor war natürlich auch vor Ort. Dort erzählte man uns dann, dass Sie am Samstag beklaut worden sind. Ich wollte noch anmerken, "Das ist auch der Grund dafür, warum sich hier kein langer Eilbulldog mehr hintraut...", aber es gibt ja auch wesentlich attraktivere Themen, wie z.B. die neue Geschichte, die ich für Oldtimer Traktor schreiben darf. Die Bratwurstbude war nicht weit und die wartende Menge überschaubar. Auch vor der Wurstbude kam es zum Reisverschlusssystem, weil Irgenjemand meinte er müsse sich vordrängeln....Nur gut das Papa den Tach so gut gelaunt war! Und das obwohl wieder kein Rindenmulch oder Stroh um die Schlamm...äh..Wurstbuden ausgebracht war! Ich bringe das Zeug das nächste mal selber mit. Nach der Stärkung mit Bratwurst und Krakauer, einer halben Scheibe staubigem Toastbrot sowie Iso Light vom Aldi für das gute Gewissen und dem Überlebenspakett ging es auf Entdeckungstour. Trotz der hohen Stückzahl konnte man bis auf ca. 100 bis 200 Ausnahmen um jedes Fahrzeug herumlaufen. Man muss da halt echt aufpassen, dass man die Balance nicht verliert zwischen Klasse und Masse. So gab es auch beim Blick in den Veranstalterkatalog die Einsicht, dass doch viele Fahrzeuge gleichen Typs auf dem Platz waren. Ob man vom F1L514 mehr als eine handvoll Ausstellungsstücke braucht? Beim MTZ als Sonderausstellung in der Sonderausstellung würde ich sagen ist das was anderes. Da freut man sich, wenn 10 oder 15 Stück auf einmal da sind. Vor allem weil man damit nicht gerechnet hatte, das noch soviele davon existieren. Dummerweise ist es zum Trend geworden, dass auf beinahe jeder Veranstaltung Einer meint er müsse ausgerechnet jetzt sein Holz für den nächsten Winter sägen. Den halben Tag das Gekreische auf dem Platz. Vor allem unglücklich, wenn genau daneben die Deutz Stamos laufen und man quasie nichts von den unterschiedlichen Motorengeräuschen wahrnimmt. Schnell weg hier, da drüben laufen drei Fahr Diesel Einachser mit dem bösen Zweitaktdieselmotor. Einer mit einer Drille, einer mit einer Fräse und einer mit einem Pflug. Widererwarten konnte man aber noch die Hand vor Augen sehen und ohne Gasmaske dem treiben beiwohnen. So jetzt schnell noch die anderen 1523 Sachen angucken, loben, grübeln, lästern und dann Richtung Ausgang. 18:00. Wie die Zeit vergeht. Auf der Rückfahrt dann wie immer die Gewissheit das man doch Zuhause selbst immer noch die interessantesten Acker Dinos beheimatet und dann ohne Stop genau zeitig zum Abendprogramm wieder daheim. Ein perfekter Tag!
Gruß Gordon