Beiträge von IHC824S

    Hallo Zetor-Schrauber,

    dass eine Blinkanlage samt Warnblinkanlage natürlich Sinn macht, steht außer Frage.

    Allerdings fahre ich für gewöhnlich mit meinen eventuell zukünftigen "07er-Traktoren" ohnehin nur zu kleineren Treffen hier in der unmittelbaren Umgebung, für weitere Strecken nutze ich natürlich meine regulär zugelassenen Traktoren, welche auch etwas schneller unterwegs sind.

    Da wir auch mit unserem Verein meist im Konvoi fahren, sehe ich die Gefahr der nicht vorhandenen Blinker nicht so tragisch, sofern man nicht irgendwo am Ende des Konvois fährt. Da auch meine Freundin regelmäßig mit einem meiner Traktoren fährt, sind wir also grundsätzlich immer zu zweit, wobei der hintere Traktor natürlich eine entsprechende Signalanlage besitzt. Falls die Zulassung nun irgendwie über die Bühne gehen sollte, oder ich die Traktoren teilweise in Österreich anmelden sollte (ohne Blinkerpflicht), dann wird natürlich eine entsprechende Winkerkelle mitgeführt und auch benutzt. Und man muss grundsätzlich einfach für die anderen Verkehrsteilnehmer mitdenken, aber das muss man meiner Meinung nach beim Traktorfahren ohnehin, denn auch wenn ich hier sehr ländlich ohne größeres Verkehrsaufkommen wohne und hier unterwegs bin, so vergewissere ich mich auch bei Fahrten mit Blinker vor jedem Abbiegevorgang mindestens drei Mal, dass von hinten niemand kommt und auf die Idee kommen würde, überholen zu müssen.

    Ich denke, bei ca. 3-4 Fahrten pro Jahr kann man ggfs. so auch ohne entsprechende Signalanlage fahren.

    Viele Grüße

    Sebastian

    Hallo Matthias,

    vielen Dank für deine Rückmeldung! Aber ein T84 ist es nicht, so einen habe ich auch noch in meiner Sammlung, aber das war ja der "18er", wie er im Volksmund heißt mit rotem Blechkleid. Mein 13er ist schon ein T80, auch mit grünem Blechkleid, allerdings noch einer der Ersten. Damals wurde die Leistung noch mit 13PS angegeben, erst ab (ich glaube 1950?) wurde die Leistungsangabe auf 15PS erhöht.

    An alle anderen Mitleser hier:

    Habe heute nochmal eine Antwort eines Gutachters von GTÜ erhalten. Und es wird immer besser...

    Dieser hat mir jetzt mitgeteilt, dass bei Fahrzeugen vor Erstzulassung 01.04.1957 keine Blinker vorgeschrieben sind. Also auch nicht bei Zulassung auf ein rotes 07er Kennzeichen. Der Warnblinker ist trotzdem wie auch übereinstimmend mit allen anderen Antworten verpflichtend, aber:

    Bei Fahrzeugen vor 01.01.1970 ist es zulässig, dass die Blinker hinten rot leuchten, sie müssen also nicht zwingend gelb leuchten. In Summe heißt dies, man könnte die Warnblinkanlage auf die "normalen" Rückleuchten mit drauf klemmen, würde also so auf jeden Fall das originale Bild des Traktors erhalten, sofern man den Warnblinkschalter irgendwie gut verstecken könnte.

    Unter'm Strich habe ich jetzt drei verschiedene Antworten von drei verschiedenen Prüforganisationen erhalten, die sich alle drei auf irgendwelche Paragraphen berufen... Werde jetzt also doch nochmal darüber nachdenken, vielleicht bei GTÜ mal mit einem meiner Traktoren vorstellig zu werden, denn die von den Jungs vorgeschlagene Lösung würde mir wirklich am besten gefallen.

    Weiß jemand, ob im Zweifelsfall ein derartiges Gutachten rechtsgültig wäre? Heißt: Bei GTÜ bescheinigt man mir, dass die roten Blinker wie oben beschrieben zulässig sind, doch bei einer eventuellen Kontrolle sagt die Polizei gegenteiliges und macht daher Probleme. Was würde in diesem Fall gelten? Denn offensichtlich gibt es bei uns in Deutschland ja verschiedene Auslegungsmöglichkeiten anhand der geltenden Paragraphen in der Straßenverkehrszulassungsordnung, wie sie so schön heißt...

    Viele Grüße

    Sebastian

    Hallo Matthias,

    mein 15er ist laut Typenschein sogar noch ein 13er und ist die Ausführung mit kleinen Hinterrädern. Der Hackfruchter gefällt mir mit seinen großen Hinterrädern einfach nicht so gut, wie der "normale".

    Der Steyr hat außerdem die 6V-Elektrik ohne elektrischem Anlasser, dafür mit fest verbauter Handkurbel und Luntenhalter für Zündfix. Zudem hat er ein originales Steyr Seitenmähwerk und ein Zugpendel hinten verbaut. Hydraulik oder Verdeck hat er nicht, ebenso wie bereits die angesprochenen Hinterradkotflügel, welche ebenfalls nur gegen Aufpreis erhältlich waren damals. Als Zubehör habe ich noch einen Satz Gitterräder mit Schnellverschluss zum Anstecken an die Hinterräder hier liegen.

    Ich sehe an deinem Profil, dass du ja quasi eh "um's Eck" wohnst. Ich wohne ziemlich genau zwischen Salzburg und Rosenheim.

    Viele Grüße

    Sebastian

    Hallo Sebastian,

    Sonderregelungen muss es aber ja wohl geben, sonst wäre ja die Zulassung der Benz Motorkutsche (siehe Link oben) im Leben nicht möglich gewesen. Vermutlich bekommt man derartige Regelungen allerdings nur, wenn man einen gewissen Einfluss hat und eventuell auch den ein oder anderen Gutachter kennt, der mal mehrere Augen zudrückt oder Ähnliches.

    Inzwischen habe ich übrigens bereits eine erste Antwort vom TÜV bekommen. Jetzt haltet euch fest, jetzt wird's aber mal so richtig deutsch...

    Und zwar erhielt ich schriftlich eine Antwort eines entsprechenden Gutachters aus unserer Gegend. Darin stand sinngemäß folgendes:

    Für die Anmeldung auf das 07er-Kennzeichen muss eine Warnblinkanlage vorhanden sein - ebenso auch ein "normaler" Blinker. Soweit so gut, aber jetzt kommt's:

    In Bezug auf das mitgeschickte Foto meines Steyr T80, welcher keine Hinterradkotflügel oder Stehlbleche hat, hieß es weiter:

    Bei diesem Traktor müssten vollflächige Hinterradkotflügel nachgerüstet werden. Diese wären dann allerdings ja nicht original und würden das Erscheinungsbild stark verändern, also würde man im Anschluss kein H-Kennzeichen mehr dafür bekommen.

    An diesem Punkt angelangt, wird mir die Sache nun zu blöd. Da ich relativ grenznah wohne und meine Freundin einen angemeldeten Wohnsitz in Österreich hat, werden die ganzen Fahrzeuge jetzt einfach in Österreich angemeldet und haben dann halt kein Deutsches Kennzeichen. Auch nicht ganz das Gelbe vom Ei, ich weiß. Allerdings brauchen die Traktoren dort bis (ich glaube 26 oder 27km/h Höchstgeschwindigkeit) keine regelmäßige Abnahme durch Prüforganisationen (also keinen TÜV). Heißt, man darf die Fahrzeuge völlig legal auch ohne Blinkanlage oder Hinterradkotlfügel anmelden, da dies in Österreich eben so gesetzlich geregelt ist.
    Ich kann mir dann nicht vorstellen, dass in diesem Fall Österreicher mit ihren völlig legal angemeldeten Traktoren nicht nach Deutschland bzw. auf deutschen Straßen fahren dürfen. Daher werde ich wohl noch diese Woche meine Freundin damit beauftragen, bei ihr zuhause den ein oder anderen Schlepper anzumelden.

    Viele Grüße

    Sebastian

    Vielen Dank für eure vielen Beiträge und eure Erfahrungen!

    Prinzipiell sehe ich die Sache so:

    Wenn ich eine Warnblinkanlage bei den Fahrzeugen nachrüsten muss, dann kann ich auch gleich einen normalen Blinkerschalter dazu bauen und die Schlepper "normal" auf Saison anmelden. Denn dann muss ich ja so oder so die nicht-originalen Blinker anbauen. Wobei wir dann vor dem nächsten Problem stehen würden:

    Mein Steyr T80 hatte original ab Werk keine Hinterradkotflügel. Bei den "Ösis" war es dann so, dass ein Rücklicht an der Sitzschale angebaut war. Würde ich für dieses Fahrzeug eine Warnblinkanlage benötigen, bräuchte ich Stellen, an welchen ich die Blinker anschrauben kann. Also müsste ich zusätzlich auch noch hintere Kotflügel nachrüsten und dann kommt man vom Einen in's Andere... Katastrophe mit den deutschen Behörden und Vorschriften...

    So wie in dem Link mit der Motorkutsche hätte ich mir das eigentlich ebenfalls vorgestellt. Denn ein Fahren mit Auflagen wäre ggfs. ja kein Problem. Auch mit dem Mitführen von Warnleuchten könnte ich mich ggfs. anfreunden. Aber derartige Ausnahmegenehmigungen wird wohl der "einfache Mensch" nicht bekommen, denke ich.

    Ich habe heute mal einige Mails an diverse Sachverständige aus der Region gesendet, welche ggfs. für meine Gutachten infrage kommen würden. Fotos der besagten Traktoren habe ich ebenfalls angehängt und bin mal auf die Antworten gespannt. Denn wenn ich per Mail eine Antwort bekomme, habe ich die jeweiligen Infos auch schwarz auf weiß und kann mich im Streitfall vermutlich auch darauf berufen, wenn es irgendwann mal soweit kommen sollte.

    Über die jeweiligen Antworten der Gutachter werde ich euch natürlich selbstverständlich informieren. Für mich sieht es aber aktuell so aus:

    Muss ich für die Zulassung auf 07er-Nummer die gleichen technischen Voraussetzungen erfüllen, wie für eine "normale" TÜV-Abnahme (bezüglich Elektrik), dann hat sich das Thema für mich schlagartig erledigt. Denn dann kann ich mir die Kosten für die Gutachten sparen und die Traktoren auf schwarzem Saisonkennzeichen anmelden, dann darf ich damit wenigstens noch ggfs. einen Hänger ziehen oder auch mal mit zwei oder drei Stück gleichzeitig auf Treffen fahren, wenn ich ein paar Fahrer aus dem Bekanntenkreis dafür mobilisieren kann.

    Viele Grüße

    Sebastian

    Hallo zusammen,

    ich würde mir gerne für einen Teil meiner Sammlung ein rotes 07er Oldtimerkennzeichen zulegen.

    Die grundlegenden Details wie Versicherung, Führungszeugnis und andere Kleinigkeiten sind schon geklärt, prinzipiell fehlen mir nur noch die jeweiligen Oldtimergutachten zu den entsprechenden Fahrzeugen.

    Bevor ich für meine Fahrzeuge nun allerdings ein Gutachten anfertigen lasse und dafür zwangsläufig auch einige Euros in die Hand nehmen muss, würde ich allerdings gerne noch zwei Dinge abklären.

    Und zwar:

    Ist ein Oldtimergutachten, bzw. eine Zulassung auf ein rotes 07er-"Taferl" auch möglich, wenn zum jeweiligen Fahrzeug keine (deutschen) Papiere vorhanden sind?

    Im Detail sieht es so aus, dass die Papiere für meinen Kramer K12 beim Vorbesitzer bereits irgendwo verloren gingen. Mein Steyr T80 hat lediglich einen österreichischen Typenschein, aber keine deutschen Papiere und mein Farmall Cub hat überhaupt keine Papiere. Müsste ich in diesem Fall für diese Schlepper erst irgendwie deutsche Papiere beantragen, oder kann ich mir den Aufwand getrost sparen? Soweit ich weiß, bekommt man für die Fahrzeuge, welche auf der roten 07er-Nummer laufen spezielle Fahrzeugpapiere, weshalb es für mich irgendwie keinen Sinn machen würde, warum ich vorher Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief aus D benötigen würde.

    Der andere Punkt ist bekanntlich ein leidiges Thema. Und zwar geht es um die Beleuchtung der Fahrzeuge. Sowohl mein Farmall Cub, als auch mein Steyr T80 hatten nie eine Blinkanlage, da in Frankreich und Österreich bei alten Traktoren bis heute keine Pflicht (glaube ich jedenfalls). Beide Traktoren sind allerdings mit Winkerkellen ausgestattet. Bei meinem Kramer K12 wurde einmal eine Blinkanlage (allerdings ohne Warnblinker) nachgerüstet. Ab Werk hatte der Kramer Baujahr 1950 meines Wissens keine Blinker verbaut. Da die Blinker ohnehin ohne Funktion sind und ich meine Oldtimer immer gerne im Werkszustand habe, würde ich gerne die Blinker samt den Kabeln und dem Blinkerschalter entfernen, was für das 07er Kennzeichen ja kein Problem darstellen sollte, solange es eben damals original ab Werk so war, oder sehe ich das falsch?

    Woher weiß überhaupt der Sachverständige, der mir das Gutachten erstellt, ob das Fahrzeug damals ab Werk mit Blinkern ausgestattet war? Vor allem bei nicht so geläufigen Oldtimern aus dem Ausland kann dies meiner Meinung nach kein Sachverständiger auf dem Planeten auswendig wissen, ob die Anlage vorhanden war, oder eben nicht. Wie seht ihr das?

    Über eine kurze Einschätzung zu den beiden Themen wäre ich euch sehr dankbar.

    Vielleicht hat ja der ein oder andere von euch schon ähnliche Erfahrungen mit dieser Zulassungsart gemacht und kann seine Erfahrungen mit mir teilen.

    Viele Grüße

    Sebastian

    Servus zusammen,

    neuer Tag - neues Glück und damit ein neues Foto...

    Nach meinen Infos müsste es sich hier um einen Lanz D6017 handeln. Im Grunde ist das Fahrzeug bis auf Kleinigkeiten mit dem Lanz D6016 baugleich, wobei der D6016 die Acker-Variante und der D6017 die Straßen-Ausführung betitelt. Allerdings gab es in dieser Phase bei Lanz eine mehr als verwirrende Typologie, weshalb der D6017 auch gleichzeitig als D6009 vermarktet wurde. Um die Sache noch etwas verwirrender zu gestalten, gab es auch noch einen D6006 bzw. D6007, welche bis auf das Getriebe ebenfalls baugleich mit den D6016 bzw. D6017 Modellen waren. Die Modelle mit der Eins in der Typenreihe waren dabei für Deutschland bestimmt, während die "Nuller-Modelle" für den Export gedacht waren. Der 7,3 Liter Halbdieselmotor leistete in allen Fahrzeugen dieser Typenreihe 60PS bei ca. 800 Umdrehungen pro Minute.
    Natürlich wurde auch hier wie bei Lanz üblich ein Einzylinder Zweitaktmotor verbaut. Die Straßenversionen gab es sowohl mit "Cabrioverdeck", wie hier auf dem Foto zu sehen, als auch mit festem Führerhaus. Die Modelle mit festem Führerhaus hatten allerdings zu allem Überfluss noch ein zusätzliches "B" in der Typenbezeichnung.
    Aufgrund der absolut wilden Typologie in diesem Zeitraum bei Lanz ist leider nichts Offizielles über eine ungefähre Stückzahl bekannt.

    Viele Grüße
    Sebastian

    Guten Abend zusammen,

    wie angekündigt geht es jetzt hier weiter mit einem neuen Foto, welches ich am Wochenende bei der Oldtimer Traktor WM am Großglockner machen konnte.

    Es handelt sich hier um ein sehr seltenes Fendt Dieselross F12 HL in der Schmalspur-Variante. Beim genaueren Inspizieren des Fahrzeuges ist mir aufgefallen, dass das Typenschild komplett auf französisch ist, außerdem weißt die Vorderachse zwei Schweißnähte auf, welche noch sichtbar sind.
    Im Gegensatz zum F12 HL mit normaler Spur sind auch die Pedale etwas anders angeordnet, so ist beispielsweise das Kupplungspedal nicht gekröpft und die beiden Bremspedale befinden sich übereinander statt nebeneinander. Die hinteren Achstrichter sehen optisch aus, wie die des "normalen" Schleppers, doch sie sind um rund 20cm auf jeder Seite kürzer. Soweit ich weiß, wurde dieser Traktor so bei Fendt im Werk nie gebaut. Allerdings gab es meines Wissens einen großen Fendt Händler in Frankreich, welcher rund 60 Stück dieser Traktoren auf die schmale Spur für die französischen Weinberge umgebaut hat. Dabei wurde aus der Vorderachse einfach ein Stück heraus geschnitten, die hinteren Achstrichter wurden komplett neu gegossen. Die ganzen Wellen der Hinterachse wurden ebenfalls einfach nur gekürzt.

    Viele Grüße
    Sebastian

    Hallo Fabian,

    tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde, aber jetzt ratet mal, welcher Pfosten extra seinen Laptop mit an den Großglockner genommen hat, aber das Ladegerät zuhause liegen gelassen hat und daher am zweiten Tag bereits keinen Strom mehr hatte... :roll:
    Also der Stihl hat tatsächlich den Motor von MWM verbaut. Einen genauen Blick musste ich da nicht mehr drauf werfen, das habe ich gestern auch erkannt, als er an mir vorbei gefahren ist, dass es sich hörbar um einen Viertakter und nicht um einen Zweitakter handelt. Also da wieder mal ein "Dankeschön" für das aufmerksame Lesen und die Korrektur!

    Der Übersichtlichkeit halber folgt dann in den nächsten Minuten ein neuer Beitrag mit neuen Fotos. So viel kann ich schon einmal vorweg nehmen: In den nächsten Tagen werden hier einige interessante Schlepper und Raritäten präsentiert, das Wochenende am Großglockner lieferte einfach wahnsinnig viel Material.

    Viele Grüße
    Sebastian

    Hallo Fabian,

    also ich gehe mal davon aus, dass er ihn hat. Ich hatte leider gestern keine Zeit mehr, genauer hinzusehen. Allerdings habe ich im Vorbeigehen an der Seite des Motors ein Stihl Typenschild gesehen. Daher bin ich davon ausgegangen, dass er den hauseigenen Motor besitzt, aber ich werde ihn mir heute nochmal genauer ansehen und mich dann nochmals melden heute Abend, wenn es wieder ein paar neue Fotos gibt.

    Viele Grüße
    Sebastian

    Guten Abend zusammen,

    ich habe heute den ersten Tag bei der Traktor WM am Großglockner verbracht und schon eine Menge Fotos geschossen. Ich denke, dieses Wochenende wird hier die nächsten Wochen mit Material erstmal füllen.

    Zuerst möchte ich euch heute zwei Fahrzeuge vorstellen.
    Das erste Fahrzeug ist mit einer gebauten Stückzahl von knapp 5.000 Einheiten zwar nicht unbedingt besonders selten, aber vor allem hier bei uns im südlichen Raum trifft man diese Fahrzeuge nur sehr selten an, weshalb ich euch den Schlepper natürlich nicht vorenthalten möchte:

    Es handelt sich hier um einen Normag NG22, welcher zwischen 1938 und 1942 in Nordhausen produziert wurde. Auch der Produktionsstandort in Nordhausen findet sich im Namen wieder. Die Abkürzung "Normag" steht nämlich für "Nordhäuser Maschinenfabrik AG". Der NG 22 war der erste von Normag gebaute Diesel-Traktor und hatte den Zweizylinder MWM KD15Z mit 22PS verbaut. Besonders gut gefallen mir bei dem auf dem Foto zu sehenden Modell die massiven Hinterräder mit den Greiferaufsätzen.

    Etwas seltener anzutreffen ist da schon das nächste Modell:

    Den Hersteller des Traktors werden wohl fast alle unter euch kennen: Stihl.
    Richtig, es ist die gleiche Firma, von der gefühlt jeder Haushalt mindestens eine Motorsäge im Keller liegen hat. Viele wussten garnicht, dass diese Firma auch in das Traktorengeschäft eingestiegen ist, aber immerhin verließen zwischen 1948 und 1963 insgesamt rund 2.000 Traktoren die Werkshallen. Der hier gezeigte Stihl 383 hört auf die Verkaufsbezeichnung S20 und besitzt einen von Stihl selbst konstruierten Zweizylindermotor. Der luftgekühlte Zweitakt-Diesel schöpft 20PS aus rund eineinhalb Litern Hubraum. Für die Freunde des Viertakters bot Stihl diesen Traktor auch mit einem Viertakt-Diesel Aggregat von MWM an. Besonders hervorzuheben ist das geringe Eigengewicht dieses Schleppers. Die Version mit dem Stihl-Motor wiegt leer nur 815kg, während die MWM-Motorisierung rund 200kg mehr auf die Waage brachte.
    Der S20 war übrigens der letzte Stihl-Traktor, ab 1963 wurde die Produktion von Schleppern eingestellt und man konzentrierte sich auf das Kerngeschäft der Motorsägen.

    Viele Grüße
    Sebastian

    Hallo Frank,

    vielen Dank für das Lob! Freut mich, wenn ich die Beiträge hier zwar kostenlos, aber nicht "umsonst" schreibe :)

    Ich werde am Donnerstag das Wochenende über bei der Traktor WM am Großglockner verbringen. Dort werde ich natürlich auch wieder einige Fotos machen und im Lauf des Wochenendes dann vom Großglockner "live" berichten und hier wohl vermehrt Beiträge einstellen.

    Bis dahin habe ich heute nochmal etwas schönes für euch rausgesucht:

    Hier handelt es sich um einen Deutz F1L514/51 - auch bekannt als "Knubbel-Deutz". Allerdings ist auf dem Foto die Schmalspurversion zu sehen. Der Rumpf an sich (Motor, Getriebe, Aufbau) unterscheidet sich vom Standard-Modell nicht. Lediglich die Vorderachse und die Hinterachse wurden damals entsprechend gekürzt, um einen Schlepper für Plantagen zu bauen. Ebenso wurden auch die Bremsen im Vergleich zu den Schleppern mit breiter Spur verändert.
    Leider ist mir nicht bekannt, wie viele Modelle es von diesem Typ gab. Auch den Vorgänger F1L514/50 gab es bereits als Schmalspur-Variante zu kaufen.

    Viele Grüße
    Sebastian

    Hallo Fabian, hallo Hendrik,

    vielen Dank für eure weiterführenden Infos! Schön, dass das Rätsel über den Hanomag doch so schnell geklärt werden konnte.

    Um aber gleich beim Rätselraten zu bleiben, habe ich ein paar neue Fotos für die Spezialisten:


    Zu diesem Ungetüm habe ich nämlich absolut keine Infos. So ein Fahrzeug habe ich bisher auch noch nie ein zweites Mal gesehen, leider konnte ich auch kein Typenschild an der Maschine finden.
    Bei den "Ausstellungsschildern" der Oldtimertreffen konnte ich auch nicht wirklich brauchbare Infos gewinnen. Beim Hersteller wurde immer "Unikat" genannt. Das könnte darauf schließen, dass dieses Gerät irgendein Eigenbau sein könnte. Jedenfalls konnte ich auch nach Internetrecherche keine Firma finden, die sich "Unikat" nennt.
    Der Schlepper hat wie man auf den Fotos gut sehen kann drei angetriebene Achsen, wobei die mittlere Achse eine deutlich geringere Spurbreite hat als die anderen beiden Achsen. Unter der Haube schnurrt nach meinen Ansichten ein luftgekühlter V6 Diesel von Deutz.
    Besonders charakteristisch finde ich die sehr aufwendig gestaltete Motorhaube, welche das ausgesprochen bullige Auftreten des Traktors noch unterstreicht.

    Viele Grüße
    Sebastian

    Hallo Forum,

    heute habe ich wieder mal ein Foto für euch, welches ich vor einigen Wochen beim großen Oldtimertreffen in Langenpfunzen bei Rosenheim aufnehmen konnte:


    Leider ist mir nicht genau bekannt, um welches Modell es sich hier handelt, vielleicht kann von euch ja jemand da etwas mehr Licht ins Dunkel bringen. Vermutet hätte ich jedenfalls, dass der hier gezeigte Schlepper ein Hanomag AGR38 sein könnte.
    Allerdings denke ich, dass einige Teile an dem Hanomag nicht mehr ganz original sind - darunter die durchgehenden Kotflügel, die Sitzbank sowie die Abgasführung, welche bei den AGR38 normalerweise schräg nach hinten verlaufen ist und nicht senkrecht nach unten. Auch bin ich mir nicht ganz sicher, ob es diese kleinen Vorderräder damals original gab oder ob dies eine nachträgliche Änderung an diesem Traktor ist.

    Wenn also ein Hanomag-Experte genauere Infos hat - immer her damit, nur nicht schüchtern sein! :wink:

    Viele Grüße
    Sebastian

    Hallo zusammen,

    man entschuldige bitte meine Abstinenz in den letzten Tagen, aber ich hatte leider zu viel um die Ohren, als dass ich euch mit Nachschub hätte versorgen können.
    Aber jetzt habe ich wieder ein paar Minuten Zeit gefunden und ein bisschen in der Fotokiste gekramt:

    Dieses Schmuckstück kommt aus dem benachbarten Österreich von der Firma Lindner. Die Firma dürfte vielen von euch auch heute noch ein Begriff sein, sie ist heute Marktführer der kleinen und mittelgroßen Traktoren in Österreich. Auch das damalige Lindnerwerk in Kundl, Tirol gibt es noch heute und dort werden noch immer die neuesten Traktoren produziert.
    Das auf dem Foto gezeigte Modell ist ein Lindner S14, der erste in Serie produzierte Traktor von Lindner. Verbaut wurde damals ein Stationärmotor der Firma Warchalowski, welche in Wien ansässig war. Der Einzylinder mit Verdampferkühlung leistet 14PS bei 1.300 Umdrehungen und überträgt seine Kraft mittels Keilriemen an das Getriebe.
    Die meisten S14 waren damals mit einer fest angebauten Seilwinde im Heck ausgerüstet, was auch die einzige Sonderausstattung für diese Traktoren zur damaligen Zeit war.
    Ab 1950 wurde der Traktor mit leichten Veränderungen als Lindner JW15 verbaut. Das Hauptunterscheidungsmerkmal optischer Natur zwischen dem S14 und dem JW15 ist der Motor. Beim JW15 war ein Jenbacher Motor (ebenfalls mit Verdampferkühlung) verbaut. Später gab es den JW15 auch mit Motorhaube. Die restliche Konstruktion wie Rahmen, Achsen, Getriebe und so weiter blieb allerdings weitestgehend unverändert.

    Viele Grüße
    Sebastian

    Hallo an alle da draußen,

    nachdem es jetzt schon ein paar Tage nichts neues mehr von mir gab, möchte ich das nun nachholen:

    Dieses Foto konnte ich - ähnlich wie das letzte Porsche-Foto - vor ein paar Wochen auf dem Oldtimertreffen in Langenpfunzen bei Rosenheim machen.
    Der hier gezeigte Porsche ist ein ganz seltenes Stück und hört auf den Namen P144. Diese Bezeichnung wurde noch aus der Zeit mit Allgaier (z.B. AP22, etc.) übernommen. Auch wurde dieser Schlepper offiziell noch bei Allgaier produziert, hatte allerdings bereits das Blechkleid und die Schriftzüge sowie den Lack von Porsche.
    Gebaut wurde dieses Modell zwischen 1956 und 1957 und hatte wie es die Typenbezeichnung bereits vermuten lässt, 44PS. Allerdings war der P144 kein besonders großer Verkaufsschlager, weshalb nur rund 60 Stück von diesem Schlepper produziert bzw. verkauft wurden. Die niedrigen Verkaufszahlen lagen mit Sicherheit auch an dem für damalige Verhältnisse sehr teuren Grundpreis in Höhe von 14.700DM, was das Budget der meisten Landwirte deutlich überstieg.
    Porsche entwickelte von diesem Traktor sogar eine Flughafen-Version, welche ich allerdings bisher weder auf einem Foto, noch auf einem Treffen live sehen konnte. Diese Flugfeld-Ausführung hatte einen längeren Radstand und ein knapp doppelt so hohes Leergewicht als die normale Ausführung. Ebenso wurde ein Siebengang-Getriebe verbaut.

    Viele Grüße
    Sebastian

    Hallo Andi,

    oh, das mit dem Kennzeichen möge man mir verzeihen, Asche auf mein Haupt :oops:
    Wenn du die Möglichkeit hast, das Fahrzeug demnächst wieder zu sehen, vielleicht kannst du dann ja auch den Besitzer dazu treffen und ihn mal fragen, welche Geschichte hinter dem Deutz steckt. Das wäre wirklich sehr interessant.

    Freut mich, dass nun auch etwas Leben hier in den Beitrag gekommen ist, ich kam mir schon fast vor, als würde ich Selbstgespräche führen.

    Viele Grüße
    Sebastian

    Zitat von GTfan


    Wie das Ding zu einem H-Kennzeichen gekommen ist, bleibt mir ein Rätsel.
    Die historische Substanz an dem Teil stammt von einem 28er Wasserdeutz, zumindest was die vorderen Kotflügel, die Vorderachse und die Grundidee der (jetzt erhöhten) Kühlermaske angeht. Was für ein Getriebe da drin steckt kann ich leider nicht sagen. Fakt ist jedoch, dass das Teil niemals in einem Stück Köln verlassen hat, sondern ein Eigenbau ist.

    mfG
    Fabian

    Hallo Fabian,

    vielen Dank für deine Einschätzung! Wieder ein Stück schlauer geworden. Den Gedanken an einen Eigenbau habe ich anfangs auch irgendwo im Hinterkopf gehabt, allerdings habe ich beim genaueren Hinsehen durchaus gedacht, dass dieses Teil so original wäre.
    Denn wenn die Maschine tatsächlich "selbst zusammengezimmert" wurde, dann Hut ab vor dem Erbauer des Traktors, denn was die Verarbeitung und Konstruktion angeht, mutet das absolut perfekt an.
    Was das Getriebe angeht, vermute ich persönlich etwas aus dem LKW-Bau. Der Traktor hat ein Husumer Kennzeichen, was bekanntlich hoch im Norden ist. Das Treffen war allerdings in Bayern, also wird das Teil durchaus etwas schneller als die üblichen 20km/h laufen. Darauf deuten meiner Meinung nach auch die Hinterräder hin. Aber auch hier natürlich wieder nur Vermutungen, keine konkreten Tatsachen.
    Aber immerhin hatte ich mit meiner Vermutung recht, dass man die gebaute Stückzahl dieses Traktors an einer Hand abzählen kann... :lol:

    Viele Grüße
    Sebastian

    Servus zusammen,

    heute habe ich mal etwas tiefer in meine Fotokiste geschaut und ein paar Fotos vom Oldtimertreffen in Geroldsgrün (Landkreis Hof) gefunden. Die folgenden Fotos entstanden beim diesjährigen Treffen und zeigen ein Fahrzeug, von welchem ich bis heute noch nicht genau weiß, was ich davon halten soll:


    Optisch wirkt dieses Fahrzeug für mich eher nicht wie ein Traktor, mit dem voll verkleideten Motor und dem großen Fahrerhaus sind meiner Meinung nach auch gewisse LKW-Merkmale vorhanden.
    Das gezeigte Fahrzeug zeigt eine Straßenzugmaschine von Deutz, Typ F6M517. Der wassergekühlte Sechszylinder leistet knapp 150PS und hat über 13 Liter Hubraum. Das Baujahr war mit 1941 angegeben.
    Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, dieses Ungetüm einmal laufen zu hören, das hätte mich doch schwer interessiert. Leider habe ich keinerlei Infos über eine gebaute Stückzahl, allerdings denke ich, dass die jemals gebauten Exemplare an einer Hand abgezählt werden können, ganz zu schweigen von den heute noch existierenden Fahrzeugen.
    Falls zu diesem Deutz jemand noch weitere Infos hat, immer her damit!

    Viele Grüße
    Sebastian

    Hallo Neimanns_Knut,

    vielen Dank für deine Korrektur! Schön, dass sich jemand hier damit offenbar ordentlich auskennt.
    Weißt du eventuell auch, ob das für alle Porsche Traktoren erhältlich war, welche diese ölhydraulische Kupplung hatten?

    Viele Grüße
    Sebastian