Kramer KL22 Ersatzteile & Kaufberatung

  • Hallo zusammen!

    Habe mir heute einen Kramer KL22 angesehen und probe gefahren.
    Insgesamt ist sein Zustand, wie halt ein 60 Jahre alter Traktor so ist :lol:. Die wesentlichen Punkte:


    Motor qualmt etwas schwarz, Düsen sind aber einmal neu gekommen. Startverhalten ist trotz madiger Batterie super.

    Motorölverlust am Motor seitlich an den Pumpen am Pumpendeckel und bei ein paar anderen Elementen auf diesem Deckel. --> Bekommt man dazu noch alle Dichtungen? Wenn man den Deckel seitlich abbaut, um das einzudichten, muss sicher die Einspritzanlage entlüftet werden oder?
    Des weiteren ist noch an den Stößelrohren, seitlich links am Motor (auch Stößel oder ZK) und am Ablassdeckel unten ist überall Ölverlust zu verzeichnen. Dazu sollte es aber Dichtungen geben.

    Motortype konnte ich so nicht ausfindig machen. Das Typenschild links sagte nur 22PS bei 2000 U/min und Bj. 1955. Denke aber es ist ein F2L612


    Dieselfilter ist auch des Kramer KL22 ist äußerst undicht. Da tropft es auf den Auspuff, welcher noch original ist, aber das Endrohr nach dem Schalldämpfer ist schon mehr Fransen als Rohr. Sonst ist er noch überall fest.

    Getriebe sieht noch eher dicht aus. Gänge haben sich eher schwer einlegen lassen (nach den 15min Probefahrt ists ein bisschen besser geworden - denke das kommt von der langen Stehzeit.) Der Schalthebel lässt sich im Leerlauf aber etwas ohne Aufwand hochheben (wie ein Spiel) und sehr leicht nach links und rechts schwenken. Könnte dabei die Schaltkulisse verschlissen sein?
    Gänge lassen sich alle einlegen und kuppeln. Ebenso die Zapfwelle (inkl. Riemenscheibe) und der Mähantrieb.
    Kupplung geht eigentlich sehr früh --> was bedeutet das? Ist die an der Verschleißgrenze? Oder gibts da keinen Richtwert nach dem Ausrückzeitpunkt?
    Getriebe macht des Weiteren keinerlei Sing- oder Kratzgeräusche. Pedale haben, bis auf das Gaspedal, kein Spiel.

    Die Hydraulik ist ein bisschen das Sorgenkind. Die Halterung der Pumpe ist mal von sehr schief auf schief umgeschweißt worden, jetzt läuft der Keilriemen noch immer - klar schief. Der runde Deckel mit den vier Schrauben am Hydraulikbock hinten ist schön mit öldurchlässigen Schweißnähten versehen und diverse Hydraulikleitungsanschlüsse (Kupferdichtungen) sind auch undicht. Dichtringe gibts sicher, aber sonst?
    Hätte schon etliche Schlachter in ebay gefunden zwecks Ersatz. Ist dieser Deckel baugleich zu allen anderen Kramer Traktoren (BG 2)?


    Das Hydraulikgestänge hat in allen Verbindungen Spiel, aber durch neue Bolzen ist das ganze schon zum Großteil beseitigt.
    Hatte der Kramer KL22 original nur links eine Seitenstützstrebe für die Unterlenker? Weil dieser hatte nur links so eine Strebe und rechts keine?
    Trotzdem hebt aber die Hydraulik noch einwandfrei und drücken tut sie auch noch schön.

    Die Lenkung ist 1A ohne Spiel, ebenso die Vorderachse. Lediglich das Radlager links hat schon enorm Spiel bzw. ist hinüber. Die Faltenbälge sind ebenso zu tauschen. Etwas schwergängiger ist die Lenkung dann, wenn man zum vollen Lenkeinschlag kommt - ist das normal?

    Elektrik und Lack sind zu machen, da kommt man nicht drum rum. Blechteile mit typischen Dellen an Kotflügeln hinten, aber wenig Rost. Die Haube ist etwas an der Front, wo der fehlende Haubenhalter hingehört, verdellt und verschweißt, aber soweit kein Problem. Leider nicht mehr überall im Originallack, weshalb ich den schon gerne lackieren würde. (ist auch so eher mein Geschmack als Patinarestaurierung).
    Die Sitzbefestigung des Fahrersitzes ist ebenso gebrochen. Bekommt man hier auch noch Ersatz? (bin kein Fan von Gusschweißen :S)

    Einheimische Papiere sind dabei und um den vereinbarten Preis schon überlegbar ihn zu kaufen, vor allem weil die Kramer hier in Österreich selten sind.
    Für mich sind nur so Sachen wie der Hydraulikdeckel, Sitzbefestigung, Hydraulikpumpenbefestigung (original) wichtig, dass man diese noch in einem guten Zustand auftreiben kann. Die Neuersatzteile bekommt man meistens eh noch über einige Firmen, die auch nach Österreich liefern. (Treckergarage etc.)

    Was mir evtl. noch Sorgen bereiten könnte ist, dass es ja keine FL612 Kolben/Büchsen mehr gibt. Jetzt kann es bei dem Baujahr (1955) noch sein, dass beim Umstieg auf FL712 Kolben und Büchsen die Zylinderköpfe nicht übereinstimmen, da man ja von 90mm auf 95mm wechselt. Dazu hab ich schon etliches im Deutz Forum nachgelesen...
    Passende Zylinderköpfe lassen sich ja auch nicht grad zu Preisen (wie z.B. bei alten Steyr Traktoren hier in AT) auftreiben, oder hat da jemand von euch eine gute Adresse o.ä.?

    Bin zwar noch am Überlegen, ob ich mir diese Arbeit antue, aber ich freue mich über eure Hilfestellungen und Antworten. Vielleicht stimmen die mich ja positiv, dass ich mir diese Arbeit heimschaffe :P

    LG Franz

  • Moin.

    Ich habe vor kurzem einen Kramer KL22 in wesentlich schlechterem Zustand geschlachtet. Dort wo bei dir der geschweißte Deckel sitzt, war bei mir eine Hydraulikpumpe. Da gab es scheinbar verschiedene Ausführungen.

    Meiner hat schon den 712er Motor.

    Du kannst deinen 612er übrigens Problemlos mit 712er Laufgarnituren aufbauen. Die Köpfe können weiter verwendet werden, solange die nicht zwischen den Ventilen gerissen sind. Dazu findest du aber auch alles was man wissen muss bei uns im Deutz Forum.

    Den Umbau habe ich selbst schonmal an einem Kramer KL 11 mit F1L612 Motor gemacht. Du brauchst 2x den ,,Oberdichtsatz“ ,,Zylinderdichtsatz“ Deutz 612/712/812.

    Da sind eigentlich alle Dichtungen von den Stößelrohren, Ventildeckeln etc. dabei

    Gruß Daniel

    Kramer Allrad alles andere ist Behelf! :thumbs:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!