Moin,
An sich ist das ein sehr robuster Trecker, der bei guter Pflege und Fahrweise (sauber Schalten) auch mit härterer Beanspruchung ein alter wie Methusalem erreicht - auch ohne Austauchgetriebe/Motor.
Der Motor ist der OM314, der hält ewig. Mal schauen ob es evtl eine Tauschmaschine ist. Dicht sollte er sein - Kurbelwellensimmerring hinten ölt gerne. Blaurauch wenn er kalt ist kann bei 10tsd bh schon vorkommen, sollte beim Warmwerden verschwinden, sonst ist es ein Ölfresser.
Düsen prüfen und Ventile einstellen ist ja standard. Starten sollte er ohne großes orgeln. Der Luftpresser sitzt am Motor fest verbaut, so richtig prüfen kann man ihn nicht. Luft sollte er (wenn er nur einen Kessel hat) so nach ca. 2-3min ohne hohe Drehzahl voll aufgepumpt haben.
Getriebe: Schalten alle Gänge sauber, springt keiner raus? Syncronringe sterben irgendwann, das verbaute Getriebe lässt sich bei dieser Serie bei einem kaputten Syncronring noch mit Zwischengas+Doppelkuppeln durch die Jahre retten, bei den späteren Seitenschalter-Tracs geht das nicht mehr.
Wenn verbaut: Funktioniert das Vorschaltgetriebe? Eingeschaltet darf man die Untersetzung singen hören, nur extrem darfs nicht sein.
Sperre einlegen und mal ohne laufenden Motor aufs Manometer schauen: Geht der Druck schnell runter oder hält er die Luft? Entweder ist dann eine Leitung kaputt oder die Schaltkolben in den Achsen sind undicht.
Das Lenkorbitrol sitzt beim 800er in der Kabine, man sieht unter dem Kreuzgelenk in der Hütte schon eine Stelle die gerne mal Undicht wird.
Die Heizung unter dem Armaturenbrett wird auch gerne mal am Abstellhahn undicht.
Trennt die Zapfwellenkupplung sauber?
Gehen beide Zapfwellendrehzahlen ohne merkliche Laufgeräusche? Der Umschalthebel (Im Stand umlegen!) ist links am Getriebe - Rastet er ordentlich ein?
Stichwort Vorderachse: Hat die Schubkugel am Getriebe spiel? Das kann man nachstellen, aber wenn wenig geschmiert wurde kann die Kugel/Schale auch hin sein. Der Querlenker der Vorderache leidet auch wenn die Achse rackeln kann.
Die Achschenkel sind im Prinzip nur Gelenklager. Da mal Aufbocken und rackeln. Die Verschleißen gern, bei Frontladereinsatz muss da immer gut gefettet worden sein.
Mit einem Montierhebel an den Doppelkreuzgelenken (Rep-Satz teuer!) wackeln ob Spiel vorhanden ist, die haben ab Werk eine Dauerfüllung, die ist aber nach so vielen Jahren am Ende. Nachfetten ist moglich. Verschlussschraube raus, altes Fett rauskratzen, Schmiernippel M10x1 eingedreht und vorsichtig wieder volldrücken - das bei jedem Topf, eine Durchgangsbohrung wie bei Zapfwellenkreuzen gibt es nicht.
Die Antriebswellen der Zapfwelle haben dagegen normale Kreuze, auch die Welle Getriebe/Hinterachse. Spiel prüfen.
Die Bremsscheiben sollten keine extremen Riefen aufweisen. Die Klötze sieht man nur mit verrenken und in die Felge legen.
Diese Reihe an "Kleinigkeiten" ist mir auf die schnelle eingefallen. Da sind auch noch mehr punkte. Z.b. Normale Ölverluste an den Leitungen wie bei anderen Treckern auch.