Moin,
wieder besten Dank für eure Antworten und wieder arbeite ich der Reihe nach ab:
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Nochmals zur Schmierung: Kommt denn genügend Öl bei den Kipphebeln an? Wobei ich jetzt nicht glaube, dass sich die Ventile in den Führungen aufgrund von Ölmangel verklemmen.
Ich denke schon.
Jedenfalls ist nach dem Abnehmen des Deckels immer ein deutilicher Ölrückstand am Boden zu sehen, die Kipphebel und Ventilschaftoberflächen sind auch benetzt.
Ist aber dennoch ein sinnvoller Einwand, ich werde das nochmal checken mit abgenommenem Ventildeckel.
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Wurde denn eigentlich am Zylinderkopf auch etwas gemacht?
Nein, habe ich oben geschrieben.
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Das Thema Spaltmaß ist aber noch nicht durch. Wie ist gemessen worden? Am vorgeschriebenen Messpunkt mit Spannpratze und Tiefenmaß oder mit Lötzinn?
Gemessen wurde mit Tiefenmaß und über der Kolbenbolzenachse, sodass ein Messfehler durch Kippen ausgeschlossen werden sollte.
Das mag nicht auf den /100 genau sein, reicht aber aus, um damit sicher auf 5/100 genau zu messen.
Beim ersten Zylinderstecken hatte ich nämlich nur 2/10mm, das war sowohl messtechnisch, alsauch direkt optisch deutlich zu wenig, da stand der Kolben am OT visuell quasi auf gleicher Höhe zur Buchsenoberkante.
Dann wurden beidseitig jeweils eine 0,5 und eine 0,3mm Distanzscheibe untergelegt und die 0,8m Spaltmaß nach Einbau der Zylinder nochmals verfiziert.
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Eine Markierung ist auch nicht nötig, der OT sollte beim Einstellen des Spaltmaßes immer mit einer Messuhr bestimmt werden. Alles andere ist ungenau.
Ich habe leider keine Messuhr zur Hand, sondern habe den OT bestimmt, indem ich dort, wo er Kolben um den OT herum nur minimalen Hub hat solange gemessen, bis ich das kleinste Spiel ermittelt habe, das waren dann die 0,8mm.
Das mag nicht die eleganteste Methode und ein bisschen Gebastel gewesen sein, die Messwerte sind aber da und damit sollte das Maß stimmen.
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Warum ich so explizit nach den Köpfen frage ist einfach: Wie war denn der Ventilrückstand? Hintergrund ist einfach: Bevor Kolben/Zylinder den Geist aufgeben sind erst die Köpfe an der Reihe.
Du meinst mit Ventilrückstand den Abstand der Ventilteller zum Zylinderkopfboden?
Der darf laut Datenblatt max. 0,6mm sein und es sind eher etwas mehr...ich meine mich zu erinnern, dass es durchgehend ca. 0,7-0,8mm waren.
Das liegt sicherlich daran, dass die Ventilsitze nach dieser Laufleistung etwas in den Zylinderkopf einschlagen/wandern, sowie man das auch bei anderen Motoren kennt.
Aber nochmal: wäre das ein Problem, müsste der Kopf ja schon vor dem Einbau gemuckt haben.
Aber da war Ruhe.
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Noch was: Wie sehen die Stößelstangen eigentlich aus? Also die unteren Enden.
Die Stoßstangen haben unten und oben ihr Halbrund und sahen optisch einwandfrei aus.
Ich konnte weder Fehler am Radius, noch Risse, Pittings o.Ä. erkennen.
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Nein, nicht zwingend. Es mag merkwürdig und unglaubhaft klingen, aber passiert immer wieder ohne Totalschäden. Auch ein Anschlagen der Kolben an den Köpfen gab es auch schon. Daher ist das richtige Einmessen mit einem Tiefenmesser unabdingbar!
Da ich anfangs auch sowas befürchtet habe, hatte ich die Köpfe nochmal unten, habe da aber nichts gesehen, weder auf den Kolbenböden, noch an den Ventilen.
Wie gesagt, das Klackern bei warmem Motor wird bei kleiner eingestellem Spiel deutlich besser, ist aber noch nichts ganz weg, dann müsste ich nach dieser Logik nochmal enger einstellen...
Damit macht die VentilküsstKolben-These wenig Sinn, denn mit kleinerem Ventilspiel wird der Ventilhub nochmal forciert und es müsste damit zumindest nicht besser werden, eher andersrum.
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Es geht dabei nicht darum, ob Du ein Neuling bist, oder nicht. Ich denke schon, dass Du das kannst. In dem Werkstatthandbuch stehen einige Arbeitsschritte, die wie bei jedem anderen Hersteller auch, die entsprechend den Vorgaben des Herstellers durchgeführt werden müssen. Das sind wie Messen des Spaltmaßes mit Tiefenmaß oder Einstellen der Pumpe mit Messuhr... nur um ein paar Beispiele zu nennen.
Einiges davon steht so im Betriebshandbuch auch drin, dazu habe ich das vollständige Datenblatt vom Eicher Service bekommen.
Ich bin gelernter Mechaniker und brauche, denk ich, keine Anleitung, wie man mit dem Drehmomentschlüssel umgeht, wie man ein Kolbenringspannband benutzt oder wie man korrekt Buchsen einölt oder verbaut.
Vielleicht reden wir vom gleichen Buch?
Ich habe "Betriebs- und Wartungsanleitung der Type EM 200", ansonsten ist mir ehrlich gesagt garkein spezifisches WHB bekannt.
Das soll nicht heißen, dass es das nicht doch gibt.
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Das sich das Ventilspiel im warmen Zustand des Motors verändert ist normal und bei der Konstruktion so mit einkalkuliert.
Das ist eine einleuchtende und auch einfach vorzustellende Aussage, hat aber für mein Problem keinen Erkenntnisgewinn.
Die Frage der Fragen ist ja, ob es bei den EDK Motoren normal ist, dass das Spiel wie von mir beobachtet größer wird im warmen Zustand.
Provokante These: wenn das Spiel warm größer ist als kalt, dann kann ich ohne etwas zu riskieren im kalten Zustand quasi (vielleicht 1-2/100) auf spielfrei einstellen, das wäre das engste Ventilspiel, dass noch nicht gefährlich wäre.
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Eine Frage hätte ich noch: Sind originale Ersatzteile verwendet worden?
Ja, habe ich im letzten Beitrag erwähnt.
Wenn ich was Derartiges mache, dann nur mit vernünftiger Hardware.