Güldner ABN 22PS Einspritzpumpe & Regler einstellen

  • Also, ich habe jetzt mit der Hilfe vom Florian die Pumpe und den Regler demontiert und vom Ölschlamm befreit.

    Das Maß von 53 mm an der Regelstange hat gepasst. Unter der Pumpe waren 3 Plättchen verbaut 0,13, 0,22 und 0,50 mm. Das a-Maß der Pumpe ist auf dem Typenschild angegeben mit 33+-0,4mm und man misst im UT zwischen Nocke und Gehäuse. Der gemessene Wert wird verglichen mit der Angabe auf dem Typenschild. Ich habe die Pumpe jetzt mit 0,50 mm weniger eingebaut.

    Meiner Meinung nach läuft er besser. Nimmt das Gas auch besser an. Das Gasgestänge muss aber auf jeden Fall noch vom übermäßigen Spiel befreit werden.

    Immerhin habe ich bei der Probefahrt problemlos die gewünschten 20 km/h erreicht und das war bisher nicht möglich.

    Insgesamt verbuche ich das als Erfolg. Angst braucht man vor der Aktion auch nicht haben.

    Wichtig ist, dass man ausreichend Dichtungspapier (A4 zuschnitte reichen) zuhause hat, ich jedenfalls habe keinen fertigen Dichtsatz gefunden.

    Man muss mindestens neue Dichtungen für den Regler zum Motorgehäuse, den Anbau vom Gestänge und den zwei Deckeln am Regler anfertigen. Kleiner Tipp: Als Schablone für die Dichtung am Regler kann man die Ausgleichsplättchen der Pumpe benutzen. Alle anderen Teile kann man sowieso Plan auflegen.

    Was mir noch nicht ganz klar ist wie man folgenden Satz in der Anleitung deuten soll: "Der Regler ist als Fliehkraftregler ausgebildet [...] Der Muffenhub beträgt bei gleichzeitigem Anliegen der Reglergewichte 7mm".

    MfG
    Rudi

    Güldner ABS10 (Motor: 2BN), 22PS, Baujahr 1956

  • Hallo zusammen,

    nach vielem Suchen im WWW bin ich über google auf dieses Forum und genau diesen Beitrag gekommen. Ich hoffe ihr seid noch aktiv und könnt mir vielleicht helfen.

    Ich besitze einen AZK mit 12 PS, dieser hat den Regler verbaut welchen Florian auch an seinem ABN hat und hier so toll beschrieben hat. Vielen Dank hierfür.

    Der Traktor lief früher (bei meinem Opa) immer so 20-22KmH, irgendwann machte sich die Drehzahl aber selbstständig und man musste ihn "einbremsen".

    Hiernach wurde von einem damaligen Bekannten der Regler überprüft und wohl neu gelagert. Danach habe ich keine Infos mehr zum Fahrverhalten bekommen.

    Nun, einige Jahre später ist der Traktor in meinem Besitz und niemand mehr da, der mir sagen könnte, was damals genau gemacht wurde.

    Aktuell lief der Traktor beim Vollgas geben nur noch 15KmH und er erreichte gefühlt nicht die max. Drehzahl.

    Auffällig war nur, dass ich den Mehrmengenknopf einrasten konnte OHNE am Handgas auf 1/2 oder 3/4 zu stellen, der Umlenkhebel des Reglers wirkt bei "Motor aus" und Handgas auf "Standgas" Einstellung keinen Druck auf die Federbelastete Stange der Pumpe aus. Dies war durch den kleinen seitlich Deckel bereits zu sehen. Lediglich bei aller kleinster Stellung am Handgas wird die Pumpe auf Nullförderung/Aus gedrückt.

    Ich habe daraufhin den Regler ausgebaut und die Federmechanik der ESP überprüft.

    Die Pumpe scheint ordentlich zu funktionieren, der Mehrmengenknopf rastet sauber ein und die Feder zieht die Pumpe auf Vollförderung.

    Lediglich bei der Funktion des Reglers und der richtigen Einstellung komme ich nicht so recht weiter.

    Die Gewichte sind leichtgängig und die ganze Mechanik "funktioniert".

    Ich habe einmal die Regelstange unterhalb der beiden Federn am Fliehkraftregler etwas kürzer gestellt, nun erreicht der Traktor wieder mehr Drehzahl und läuft schneller, dreht aber aus dem Standgas eigenständig hoch, ein runterregeln findet nicht statt.

    Ich habe so versucht einen guten Kompromiss aus max. Drehzahl und geregeltem Standgas zu finden, dies ist leider sehr schwer und nicht 100%.

    Was mir im ausgebauten Zustand aber aufgefallen ist und mich sehr verwundert ist die Tatsache, dass das Druckstück oberhalb der Federn nicht an der Schraube (Endanschlag) Standgas anliegt. Dies sieht bei Florians Bildern jedoch so aus.

    Das heißt, ich kann wenn ich die außenliegenden Stange ziehe, die innere Stange in Richtung Nullförderung/Aus ziehen, drücke ich jedoch, dann habe ich erst einen recht großen "Leerweg" bis die Gabel das Druckstück erreicht. Ist dies so richtig? (kann ja sein das ich mich umsonst verrückt mache und sich das im laufenden Betrieb ändert).

    Kann mir jemand sagen wie lang die beiden Federn im Regler im original sind und ob ich sie (falls meine "falsch" sind) noch irgendwo bekomme?

    Oder habt ihr einen ganz anderen Ansatz zu meinem Problem. Ich bin für jeden Tipp dankbar.

    Viele Grüße, Chris

  • Hallo Chris,

    wichtig ist zunächst, dass das Maß an der Regelstange der Pumpe passt (beim ABS sind das die 58 mm). Hier in deinem Handbuch nachlesen, das beim AZK ebenfalls so ist. Jetzt kannst du die Länge der Stange im Regler einstellen. Ich meine, ich habe sie so eingestellt, dass der Teller im Stillstand fast an der Schiebemuffe anliegt. Nun kannst du noch das eigentliche Gasgestänge einstellen. Im Stillstand ist tatsächlich Luft zwischen Exzenterschraube und Druckstück, wichtig ist jedoch beim Einstellen des Gasgestänges, dass das Druckstück gegen die Exzenterschraube fahren kann und nicht schon vorher vom Gasgestänge blockiert wird. Leider ist der Einstellbereich für das Gasgestänge recht klein: entweder er gibt nicht Vollgas, oder aber du kannst ihn nicht mehr ausmachen. Bei den alten Schleppern ist so gut wie jede Lagerstelle im Gasgestänge ausgewaschen, was den Effekt verstärkt. Ich habe daher das Gestänge gerichtet und einen verkürzten Hebel auf dem Regler montiert (mehr Weg bei gleicher Auslenkung).

    Achtung: auf jeden Fall am Anfang den Deckel von der Pumpe und vom Regler weglassen, dass du im schlimmsten Fall die Pumpe von Hand auf Nullförderung bewegen kannst, falls die Reglereinstellung nicht funktioniert.

    Grüße, Florian.

    PS: Stell doch mal Bilder rein, wie das bei dir aussieht.

  • Hallo Florian,

    vielen Dank für deine schnelle Antwort.

    Erst einmal muss ich mich hier als Laie outen, technisch versiert aber dennoch kein Profi. Verzeihe mir daher vielleicht dämliche Fragen.

    Mit dem Regler stehe ich scheinbar auf Kriegsfuß. Zumindest will die richtige Funktionsweise nicht in meinen Kopf.

    Das Maß der Pumpe werde ich kontrollieren. Wird hier das Maß vom Gehäuse bis zur äußeren Kannte genommen oder nur das wo man auch die Feder sieht, Quasi den möglichen Regelweg inkl. Mehrweg durch Mehrmengenknopf?

    Für mein Verständnis macht diese von Anschlag links zu Anschlag rechts - keine bzw. volle Förderleistung. Ist kein Regler angeschlossen, kann ich hier wunderbar per Druck die Drehzahl verändern.

    Was meinst du beim Regler mit Teller an der Schiebemuffe?

    Auf der Pumpenseite des Reglers habe ich ja keine Verstellmöglichkeit, nur auf der Seite wo auch die Gewichte liegen. Hier sind die Gewichte, dann Schiebemuffe (?), darauf die Federn, dass Druckstück und dann Schlussendlich die Gabel und die Exzenterschraube.

    Bei meinen Tests habe ich das außenliegende Gasgestänge des Traktors teils nicht angeschlossen, konnte daher den Hebel am Regler auch von Anschlag zu Anschlag frei bewegen.

    Drehe ich das Gewinde an der innenliegende Stange kürzer gibt es nur noch "Dauervollgas" oder "Aus", mache ich es einen Tick länger komme ich nicht mehr auf max Drehzahl.

    Es ist wie verhext, ich kann es noch nicht einmal besser beschreiben...

    Gefühlt müsste ich die innenliegende Stange des Reglers länger machen um ein sauberes Standgas zu erhalten, da ich dann nicht auf die max Drehzahl komme hatte ich die Federn in Verdacht, wären diese "länger" könnte ich mehr Druck auf die Schiebemuffe als Gegenkraft zu den Fliehkraftgewichten bringen. So zumindest in meiner Theorie.

    Die dickere Feder sieht auch so aus als würde eine knappe viertel Windung fehlen, genau das stück welches am Ende den Kreis als Auflagefläche schließt, dies macht aber max 2mm in der Höhe aus.

    Bilder habe ich gerade nur 2 zur Hand, hier kann man natürlich nix vernünftiges erkennen.

    Wenn Du mir da helfen kannst, mache ich heute Abend gerne Bilder des Reglers nach "Vorgabe", Im Einbauen und Ausbauen bin ich zumindest mittlerweile Spezialist.

    Viele Grüße, Chris

  • Hi Chris,

    hab im Handbuch nachgeschaut: Das Maß ist 53mm, ohne Betätigung des Knopfes für die Mehrfördermenge. Gemessen wird von der bearbeiteten Fläche bis zur Kontaktfläche wo es zum Regler übergeht (siehe Bild)

    Stimmt das Maß?

    Als zweites muss die Reglerstange dazu eingestellt werden. Vermutlich ist das tatsächlich ne recht genaue Sache, ich meine ich habe das so eingestellt, dass wenn die Pumpe auf Vollgas steht, am Federteller (habe ich in der Grafik ergänzt) wenig Luft zur Schiebemuffe herrscht. Grundsätzlich würde ich sagen, dass du bei dieser Einstellung auf das Standgas achten solltest, ums Gasgeben kümmern wir uns danach.

    Wenn du nun ohne eingehängtes Gasgestänge am Reglerhebel! Gas gibst (also bis zur Anschlagschraube am Reglergehäuse (ist von außen einstellbar), dann sollte er auch Vollgas geben.


    Grüße erst Mal

    (Übrigens würde es die Federn noch geben, google mal nach "Reglerfedern DN288 und DN289", allerdings glaube ich nicht, dass die das Problem sind)

  • Hallo Florian,

    vielen Dank für Deine Hilfestellung.

    Ich habe am Mittwoch direkt wieder alles auseinandergebaut, konnte gestern dann aber nicht antworten ;)

    Das von Dir genannte Maß trifft wohl auf den ABS zu, beim AZK sind es lt. Anleitung 29mm, das kommt bei mir hin.

    Dank Deiner Aussage konnte ich aber gezielt danach suchen.


    Als nächstes habe ich mir nochmal den Regler angesehen und endlich hat es bei mir "klick" gemacht, danach war es recht einfach.

    Hier zwei Bilder die verdeutlichen wie sich die Änderungen am Gewinde der innenliegenden Schraube, am Hebel welcher zur ESP zeigt, auswirken. Jeweils mit voll auseinandergezogenen Gewichten ohne Druck aufs Druckstück, (Stellung Regler regelt runter)

    Nun habe ich die Stange so eingestellt, dass sie in der Vollgasstellung noch ganz leicht am Kontakt zur ESP anliegt und diese bei gezogener Regelstange völlig eindrückt.

    Das passt nun soweit auch alles, der Traktor läuft wieder sauber im Standgas und lässt sich über den Hebel in Bezug auf die Drehzahl schön regeln.

    Thema max. Drehzahl, hier habe ich die äußere Anschlagschraube etwas herausgedreht, nun kann der Hebel das innenliegende Druckstück etwas mehr eindrücken, das funktioniert nun auch. Aber damit habe ich das nächste Problem.

    Um auf Vollgas zu kommen UND dieses auch bei gegenwirken der Fliehkraftgewichte zu halten ist, aufgrund der Hebelwirkung im Gestänge (Regler hat langen Hebel, Hand und Fußgas haben sehr kurze Hebel) und des ungünstigen Druckpunktes (Hebel am Regler steht dann fast Horizontal nach vorne) ein enormer Kraftaufwand nötig. Handgas muss auf Vollgas festgehalten werden und Fußgas muss gleichzeitig mit viel Kraft gedrückt werden.

    Man sieht in dem Moment keinen Unterschied am Gestänge ob man "sehr fest" aufs Gaspedal tritt oder nur "fest".

    Am Regler macht dies jedoch den nötigen Millimeter aus um Vollgas zu geben oder eben nicht.

    Hier muss ich mir als nächstes das Gestänge ansehen und etwas anpassen. Da ich jedoch die Kugelgelenke etc. nicht überarbeiten kann, wird es auf eine einfache Verlängerung des Hebels auf der Hand- und Fußgasseite hinauslaufen.

    Was gibt es noch zu sagen...

    Den Regler habe ich mit Hylomar abgedichtet, eine entsprechende richtige Dichtung muss ich mir noch bestellen, des Weiteren hoffe ich, dass ich die Gummistulpe welche zwischen Regler und ESP sitzt, noch als Ersatzteil bekomme. Meine ist leider gerissen, da kommt nun im Betrieb so einiges an Öl raus. Das kann so natürlich nicht bleiben.

    Folgend noch ein paar Bilder vom Aufbau des Reglers und den Federn

  • Hi,

    sehr gut, dass du voran kommst. Tatsächlich ist auch bei meinem ABS ziemlich viel Kraft notwendig, um wirklich Vollgas zu geben. Ich hab mir die Mühe gemacht, die ganzen Umlenkungen (wo es eben ging) zu überarbeiten. Dazu der verkürzte Hebel am Regler selber und das hat dann ausgereicht, dass genug Weg im Regler ankommt.

    Grüße

  • Hallo zusammen,

    ich hab das Problem, dass mein ADN (2DN Motor, 16PS) nicht mehr starten wollte.

    Die Einspritzpumpe fördert keinen Kraftstoff zu den Einspritzdüsen. Habe schon Einspritzpumpe, Fliehkraftgewichtegehäuse und Drehzahlhebel demontiert. Muss jetzt erstmal alles reinigen und auf defekte untersuchen. Ich vermute aber ein Problem mit den Fliehkraftgewichten.

    Kann mir zufällig Jemand sagen ob die einzustellenden 53mm (58mm) beim ADN auch richtig sind??


    Dankeschön :)

  • Hi,

    100% sagen kann ich dir das nicht, ich würde aber einfach mal die aktuelle Einstellung Nachmessen, dann müsste schnell klar sein, ob das Maß vom BN/BS passt. Ich würde sagen, ja.

    Allerdings glaub ich nicht, dass ein falsch eingestellter Regler das komplette Einspritzen verhindern würde. Vor allem nicht beim Start wo die Drehzahl noch niedrig ist. Wenn du den Schlepper startest ohne die Abdeckungen und Deckel auf Regler und Pumpe, müsstest du recht schnell sehen, ob die Pumpe in Stopp Stellung gedrückt wird.


    Kannst ja mal ein paar Bilder zeigen, vielleicht sieht man dann was.


    Grüße

  • Danke Fourstroker für deine Antwort!


    Jetzt ist ja die Einspritzung schon zerlegt, deshalb kann ich nix mehr nachprüfen.

    Hab mir den Rep.-leitfaden bestellt und werde dann alles nach Vorgabe zusammenbauen.

    Ob´s funktioniert hat kann ich dann ma hier berichten ;)

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