Güldner G45S sägt im Standgas

  • Moin,


    ich habe vermutlich ein Problem mit meinen Güldner G 45 mit der Bosch Verteilerpumpe EP/VA 4 100H, dieser startet einwandfrei jedoch sägt der Motor im Standgas. Die Filter sind neu und es kommt ausreichend Diesel an der Einspritzpumpe an, auch aus der Rücklaufleitung kommt ausreichend Diesel. Ich habe die gesamte Anlage entlüftet und es bildet sich auch kein Luftpolster in der ESP. Sobald die Drehzahl über 1100 U/min liegt läuft der Motor rund. Der Vorfilter in der Hohlschraube ist absolut sauber und die Pumpe selbst auch. Der Güldner hat mehrere Jahre beim Vorbesitzer ungenutzt in der Scheune gestanden! Kraftstoff und Öle wurden natürlich erneuert. Hat jemand einen Tipp? Liegt es an einen falschen Förderbeginn? Müssen die beiden Markierungen an Pumpe und Gehäuse übereinstimmen? Wie kann man den Förderbeginn beim Güldner einstellen?

    Über Tipps würde ich mich freuen!


    Hier der Link zum Video:


    youtube.com/watch?v=bmlBkYaLiyU


    Habe hier die Pumpe separat mit Diesel versorgt, um Kraftstoffmangel auszuschließen.


    Gruß


    Felix

    • Offizieller Beitrag

    Über Tipps würde ich mich freuen!

    Über eine Antwort deinerseit zu deiner eigenständigen Fehlersuche würden wir uns auch freuen ;)

    Wieder mal zeigt sich nämlich, dass ein schrittweises Vorgehen bei der Fehlersuche äußerst hilfreich und kostensparend ist.

    Liegt es an einen falschen Förderbeginn? Müssen die beiden Markierungen an Pumpe und Gehäuse übereinstimmen? Wie kann man den Förderbeginn beim Güldner einstellen?

    Das sind Dinge, die sich nicht durch eine längere Standzeit von selbst verstellen oder einem Verschleiß unterliegen. Da müsste schon ein vorheriger Schaden oder Pfusch vorliegen.

    Die an anderer Stelle vom Themenstarter dokumentierte Lösung lag in den einfach zu überprüfenden Einspritzdüsen. Diese hatten ihre Lebensdauer überschritten, sei es durch die lange Standzeit oder eher noch durch den normalen Verschleiß der vielen vorherigen Betriebsstunden.

    Die Filter sind neu und es kommt ausreichend Diesel an der Einspritzpumpe an, auch aus der Rücklaufleitung kommt ausreichend Diesel. Ich habe die gesamte Anlage entlüftet und es bildet sich auch kein Luftpolster in der ESP. Sobald die Drehzahl über 1100 U/min liegt läuft der Motor rund. Der Vorfilter in der Hohlschraube ist absolut sauber und die Pumpe selbst auch.

    Das waren alles grundlegende erste Ansätze zur Überprüfung, die Einspritzdüsen sind der logische nächste Schritt. Wenn er mit neuen, passend eingestellten Düsen immer noch nicht vernünftig läuft, wäre eine Messung der Kompression auf allen drei Zylindern der nächste sinnvolle Schritt, bei schlechten Ergebniswerten gefolgt von einem Druckverlusttest.

    Erst dann sollte der Förderbeginn überprüft werden, auch wenn dort der Fehler eher unwahrscheinlich zu finden ist. Dies dient hauptsächlich dazu, letzte Fehlerquellen vor der teuren Überholung der Einspritzpumpe auszuschließen.

    MfG

    Fabian

  • Hallo Fabian,

    verzeihe, wenn ich widerspreche. Dieses Sägen im unteren Drehzahlbereich in dem Video ist m. M. von der Frequenz her keinem bestimmten Zylinder zuzuordnen, also ist ein Fehler bei den ED bzw. beim Kompressionsdruck eher unwahrscheinlich, ebenso wie mangelhafte Kraftstoffversorgung. Hier scheint mir der Fehler beim Spritz-/ Fliehkraftversteller (?) vorzuliegen. Fliehkraftversteller (mechanisch) mit Fragezeichen deswegen, weil ich nicht weiß, wie die Spritzverstellung bei dieser Pumpe ausgeführt ist. Manche Bosch-Pumpen sind ja auch über Unterdruck geregelt.

    Aber das werden wir gemeinsam mit Felix schon rausbekommen, gelle?

    Beste Grüße +Matthes+

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Matthes,

    wenn mehr als eine Düse nicht richtig arbeitet, ist das nicht immer leicht, das einem Zylinder zuzuordnen.

    Felix selbst berichtet dazu:

    https://www.deutzforum.de/index.php?thre…6664#post576664

    Selbst bei einem Hanomag D57-Motor hatte ich das schon, dass man die klemmende Düsennadel nur am kalten Auspuffkrümmer zuordnen konnte. Nicht am Laufgeräusch im Standgas! Wir standen seinerzeit mit mehreren äußerst erfahrenen Motorenspezialisten um den Schlepper herum und haben uns am Leerlaufklang erfreut, bis mal einer an den Krümmer gefasst hat und gestaunt hat. Einige Minuten später hielten wir den Beweis in Form der Hanomag-Düse mit gefressener Nadel in der Hand, erst dann mochten es wirklich alle glauben.

    MfG

    Fabian

  • Alles gut Fabian,

    für mich ist das Thema durch. Ich muss nicht "recht haben". Auch im Deutz-Forum hat die Mehrzahl auf defekten Regler/Reglerfeder getippt.Allerdings habe ich nun wohl schon annähernd 50 Jahre Dieselschrauberei hinter mir.

    Eine tropfende Düse hat kein periodisches Drehzahlsägen zur Folge, sondern einen klaren "Zündaussetzer" mit klopfendem Verbrennungsgeräusch und heftigem, blauen Auspuffrauch. Und eine "gefressene " Düsennadel wird nicht bei Drehzahlerhöhung "ungefressen". Und auch ein 2., nicht korrekt zerstäubende Düse erzeugt kein periodisches Sägen sondern Auspuffrauch. Angeblich einwandfreies Startverhalten und Motorleistung ist mit diesen "Handicaps" auch eher unwahrscheinlich?

    Schaun wir mal, ob der Felix hier über Ergebnisse berichtet.

    Beste Grüße +Matthes+

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