Altes Nummernschild

moin,

Stand 1922:

Zitat

(...)

§ 8
Das von der höheren Verwaltungsbehörde zuzuteilende Kennzeichen besteht aus einem (oder mehreren) Buchstaben (oder römischen Ziffern) zur Bezeichnung des Bundesstaates (oder engeren Verwaltungsbezirkes) und aus der Erkennungsnummer, unter der das Fahrzeug in die polizeiliche Liste (§6 Abs.2) eingetragen ist. Die Verteilung der Kennzeichen innerhalb des Reichsgebiets erfolgt nach dem "Plan für die Kennzeichnung der Kraftfahrzeuge".
Das Kennzeichen ist an der Vorderseite und an der Rückseite des Fahrzeugs nach außen hin an leicht sichtbarer Stelle anzubringen.

Das vordere Kennzeichen ist in schwarzer Balkenschrift auf weißem, schwarzgerandetem Grund auf die Wandung des Fahrzeugs oder auf eine rechteckige Tafel aufzumalen, die mit dem Fahrzeug durch Schrauben, Nieten oder Nägel fest zu verbinden ist.
Die Buchstaben (oder die römischen Ziffern) und die Nummern müssen in eine Reihe gestellt und durch einen waagerechten Strich voneinander getrennt werden.
Die Abmessungen betragen:
Randbreite mindesten 10 mm, Schrifthöhe 75 mm bei einer Schriftstärke von 12 mm, Abstand zwischen den einzelnen Zeichen und vom Rande 20 mm, Stärke des Trennungsstrichs 12 mm, Lände des Trennungsstrichs 25 mm, Höher der Tafel ausschließlich des Randes 115mm.
Bei dem an der Rückseite des Fahrzeuges mittels Schrauben, Nieten oder Nägel fest anzubringenden Kennzeichen sind die Buchstaben (römische Ziffern) und die Nummern auf einer viereckigen weißen, schwarzgerandeten Tafel in schwarzer Balkenschrift anzuführen.
Die Tafel kann Bestandteil einer Laterne sein (vergleiche § 11). Die Buchstaben (römische Ziffern) müssen über der Nummer stehen.
Die Abmessungen betragen:
Randbreite mindestens 10 mm, Schrifthöhe 100 mm bei einer Strichstärke von 15 mm, Abstand zwischen den einzelnen Zeichen und vom Rande 20 mm, Höhe der Tafel ausschließlich des Randes 260mm. Das hintere Kennzeichen kann auch auf die Wandung des Fahrzeugs aufgemalt werden.

Kraftzweiräder (...)

§ 9
Die Kennzeichen müssen mit dem Dienststempel der Polizeibehörde (§ 6 Abs. 2 Satz 2) versehen sein. Zum Zwecke der Abstempelung des Kennzeichens hat die Polizeibehörde die Vorführund des Kraftfahrzeugs anzuordnen. Bevor sie die Abstempelung vornimmt, hat sie sich durch sorgfältige Prüfung davon zu überzeugen, daß das Fahrzeug insbesondere auch den Vorschriften der §§ 8,10 und 11 entspricht.

§ 10
Die Kennzeichen dürfen nicht zum Umklappen eingerichtet sein; sie dürfen niemals verdeckt sein; sie müssen stets im lesbaren Zustand erhalten werden.
Der untere Rand des vorderen Kennzeichens darf nicht weniger als 20 cm, der des hinteren nicht weniger als 45 cm vom Erdboden entfernt sein.

(...)

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Soweit die für dich wichtigen Passagen des damaligen Gesetzestextes, entnommen aus dem Buch "Die Prüfung des Kraftfahrers" des Autors "Civil-Ingenieur M.Wohlbrück", erschienen 1922 in Berlin im "Verlag von Klasing & Co., G.m.b.H..

Und nein, das Buch ist nicht noch aus meiner Fahrschulzeig über

Ich denke damit hast du wirklich alle Angaben, die bei einer Repro wichtig sind.

@ Andy:
das von dir abgebildete Kennzeichen ist ab 1945 im Einsatz gewesen, BR heißt "Britisch Rheinland"!
Edit: Nein, Andy, dem Buch nach müsste das rechts unten ein passendes hinteres, das rechts in der Mitte ein äquivalentes vorderes sein!
mfg
GTfan

moin,

Zitat

Das vordere Kennzeichen ist in schwarzer Balkenschrift auf weißem, schwarzgerandetem Grund (...)

Zitat

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_ ... torisch%29

Wenn du dir meinen Text nochmal genau durchliest und dir entsprechende (teilweise hier verlinkte) Bilder im Internet ansiehst, sollten da eigentlich keine Zweifel mehr bleiben, oder?
Gerade, deutlich lesbare Balken.
Mit Schriftart war es damals noch nicht so weit her, so richtig verbreitet war damals lediglich die Frakturschrift oder halt die "normalen" Buchstaben, natürlich war auch z.B. Antiqu schon "seit einiger Zeit" vertreten.
Selbst "Times New Roman" wurde erst in den 30ern kreiert

mfg
GTfan

kann das nicht fast jeder Schilderpräger??
Ich meine bei einigen bereits mal auch die historischen Kennzeichen hängen gesehen zu haben. Dazu braucht es ja im Grunde bloß andere Farbgrundlagen.

Und die alten Vorkriegskennzeichen sind oft noch nicht einmal geprägt, rate mal, wieso diese Anweisungen damals so genau in den Lehrbüchern für Otto-Normalverbraucher standen. Heimarbeit war angesagt!
Damals waren noch nicht 10 verschiedene Din-Stempel auf der Kennzeichen-Fläche und ein definiert reflektierender Grund vorgeschrieben. Ein Stück Blech und gute Schablonen reichten vollkommen aus...

mfg
GTfan