Heros-Seilwinde zu Forstseilwinde umbauen? Dringend!

  • Möchte meine Heroswinde als Forstseilwinde umbauen.Bin mir echt nicht sicher, ob ich die Winde unter meinen Kran bauen soll oder nicht. Die Sache ist die. Ich habe einen kleinen Holzbetrieb und arbeite allein. Auf meinem MF 284 habe ich einen Kran auf dem Dreipunkt montiert und ziehe dahinter einen Rungenwagen her. Eigentlich habe ich zusätzlich noch einen kleinen Raupentraktor der Marke Venieri mit einer fix verbauten 6t Seilwinde. Habe ich größere Mengen an Holz in einem Stück abzuholzen, dann fahre ich den Raupentraktor mit meinem MF in diesen Wald und er bleibt dort. In letzter Zeit habe ich aber vermehrt kleine Mengen Holz an verschiedenen Plätzen und es ist echt zeitraubend und aufwendig jedes Mal den Raupentraktor weiter zu führen.
    Deshlab ist und war meine Idee jene, eine kleine Winde zwischen die Stützfüsse meines Krans zu positionieren und somit das Brennholz zum Kran zu ziehen und dann mit dem Kran auf den Hänger zu heben.

    Da mein Traktor ein maximales MotorDrehmoment von 256Nm bei 1300U/min hat und die 540Zapfwelle eine Übersetzung von 3,6 hat, habe ich dann dort an der Zapfwelle und schlussendlich auch auf dem Ritzel und der Getriebeeingangswelle ein Drehmoment von 921,6Nm bei 361U/min.
    Das ist natürlich "heavy" und würde mir konstruktiv gesehen eine Zugkraft von ca.6,3t bescheren.
    Leider wurde im Netz behauptet, das bei dieser Heuwinde die Inneverzahnung im äußeren Ring leicht kaputt geht, also mit Zugkräften über 2500kg.
    Habe mir heute die Winde nochmals besser angeschaut und festgestellt, das ja das Ritzel der Eingangswelle direkt das große Zahnrad, welches die Seilwindenhauptwelle über eine Passfeder antreibt, dieses auch antreibt, wenn dieser äußere Ring mit Innenverzahnung nicht mit montiert wird. Mir scheint, als ob dieser äußere Ring von der Funktion her irgendwie kuppelt, bzw. bremst, da die gesamte Trommel bei Betätigung des Schalthebels in Richtung Eingangswelle gedrückt wird. Man sieht im zweiten Bild diesen leicht konischen eingeschliffenen Ring.
    Irgendwie blick ich hier aber nicht ganz durch.
    Zudem dreht die Welle nach links und nicht nach rechts, also im Gegenuhrzeigersinn, wenn die Eingangswelle nachvorne in Richtung traktor schaut. In die andere Richtung hat die Seilwinde Freilauf, läßt sich also ohne Umkehrgetriebe nicht so ohne weiteres mit der Traktorzapfwelle antreiben.
    Liege ich mit meiner Vermutung richtig?
    Mit welcher maximalen Zugkraft habt ihr bisher ohne Beschädigung der Seilwinde gezogen? Eventuell wie das maximale Drehmoment der Seilwinde limitiert?
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    Grüsse, Hubert

  • Hallo Pierre!

    Vielen dank für deine Antwort. Den Thread habe ich schon gelesen. Natürlich sind die Inhalte einiger Antworten ernüchternd, bzw. abschreckend.
    Trotzdem möchte ich aber diese Winde verwenden. Ich habe auch die einzelnen Komponenten, wie Eingangswelle, Passfeder,u.s.w. durchgerechnet.
    Grundsätzlich müßte die Winde bei einer 1,5fachen Sicherheit gegen Bruch einer Zugkraft von 4t standhalten, bezogen auf die Ritzelwelle, also der Eingangswelle der Seilwinde. Sollten die Bauteile dann doch unterschiedlich dimensioniert sein, sprich Zahnfussfestigkeit und Grübchenbildung der Verzahnung sind niedriger ausgelegt, oder es wurde schlechteres Material verwendet ,dann wäre ndie Werte, welche ich hier im Netz gefunden habe( 2-2,5t), leider realistisch. Die Verzahnung zu berechnen ist an und für sich nicht schwierig, man muss aber den gemauen Modul und das verwendete Material kennen. Diese beiden Grössen fehlen mir leider, vor allem das Material, beim Modul komme ich näherungsweise auf 5,33, also in jedem Fall 5 und der ist nicht von schlechten Eltern.
    Grundsätzlich tendiere ich dazu, die Winde auf ca.3t auszulegen, also mit einer Sollbruchstelle, etwa der Passfeder oder einer Schraube auf Abscherung. Den Ring mit der Innenverzahnung, welcher den Antrieb bewerkstelligt besteht aus Guss und soll eben jenes Bauteil sein, welches der Belastung nicht standhält, also ausbricht. Ich werde versuchen, über diesen einen Ring zu legen und zwar passgenau und diesen dann auf Stoss zu verschweissen und so eine Pressung des Gussringes zu erhalten.

    Vielen Dank für jeden Tip!

    Grüsse, Hubert

  • Hallo,
    ohne deine Winde jetzt komplett auf den Bildern zu sehen würde ich sagen die Winde funktioniert folgendermaßen:
    Die Seiltrommel ist auf der Welle frei gelagert.
    Es gibt auf beiden Seiten der Trommel Reibkegel.
    Der Kegel zur Seite der Zapfwelle dient als Antriebskegel.
    Der Kegel auf der anderen Seite dient als Bremse.
    Durch den Hebel auf der Zapfstellen abgewandten Seite kann die Seiltrommel axial verschoben werden. In der Mittelstellung ist die Seiltrommel frei und kann dadurch abzogen werden.
    Wenn der Hebel fallen gelassen wird (nach unten) wird die Trommel in den Bremskegel gezogen.
    Um die Winde jetzt ziehen zu lassen, wird die Trommel mit dem Hebel in den Antriebskegel gedrückt.
    Der Antriebskegel wird über den Ring mit der Innenverzahnung angetrieben. Dieser läuft quasi immer mit.
    Ich hoffe du kannst meine Ausführungen einigermaßen nachvollziehen.
    Die Frage der Festigkeit ist bei einer solchen Konstruktion sicher schwer zu beantworten.
    Ein großer Nachteil dieser Winden ist das Abwickeln des Seiles.
    Normalerweise hat ein Mistgreifer oder ähnliches die Winde durch sein Eigengewicht immer abgerollt. Wenn der fehlt musst du dies übernehmen :)
    Besonders Berg hoch ist das immer ein Thema.

    Wie haben mit solchen Winden schon sehr viel gezogen (bis die Anschraubpunkte am Gehäuse abgebrochen sind). Vorher gibt denke ich etwas anderes nach (vor der Verzahnung).
    Wir haben einen 6mm Hohlspannstift an der Zapfwelle. Der ist aber noch nie abgebrochen.
    Vorher hat es immer den Hanomag abgewürgt. Wir fahren aber maximal mit Halbgas (Hanomag R27, 27PS). Wenn die Winden anfangen schlecht zu werden, beginnen meist die Kegel zu rutschen. Das hört und sieht man aber eindeutig.
    Der Vorbesitzer meiner Winde hatte sich da auch drüber Gedanken gemacht und versucht einen Passstift zu berechnen, der bei entsprechender Last abschert.
    Ich glaube aber ich hab die Berechnung leider nicht mehr.

    Ich finde mit diesen Winden lässt sich zu zweit schön arbeiten. Allein ist das ein Graus.
    Übertreiben sollte man es trotzdem nicht. Wir schneiden heutzutage auf eine maximale Länge von 4-6m und hängen lieber immer nur einen oder zwei Stämme dran.
    Dann quält man das Gerät auch nicht mehr so.

    Ich hab meine Bilder der Winde noch mal gefunden.
    Diese habe ich nicht selbstgebaut, die habe ich in dem Zustand geschenkt bekommen

    traktorhof.de/galerie/index.php?album/319/traktorhof.de/galerie/index.php?album/318/traktorhof.de/galerie/index.php?album/317/traktorhof.de/galerie/index.php?album/316/traktorhof.de/galerie/index.php?album/315/traktorhof.de/galerie/index.php?album/324/traktorhof.de/galerie/index.php?album/323/traktorhof.de/galerie/index.php?album/322/traktorhof.de/galerie/index.php?album/321/traktorhof.de/galerie/index.php?album/320/

    Gruß
    Pierre

    Meine Hanomag´s
    R19 Bj.54, R22 Bj.55,
    R27 Bj.55, R28 A Bj.52 mit Frontlader,
    R28 B Bj.52, R45 A Bj.52
    Deutz MAH711 Bj. 48
    Herford Typ BS, Bj. Nachkrieg

  • Hallo,

    manche Leute sind ganzschön mutig, irgendwelche alten Winden fürs Holz zu verwenden, mit selbst zusammen gefrickelten Gestellen und das obendrauf noch ohne ein Schutzgitter. So gibt es wenigstens am Hals einen sauberen Schnitt wenn das Seil mal reißt.

    Gruß
    Andy

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