Eicher hat ja Anfang der 70er Jahre kurze Zeit Schlepper der 3000er Serie mit MF Getriebe mit "HS-Schaltung" gebaut. So einen, Modell 3351, fahre ich.
An den Getrieben ist zweierlei bemerkenswert: Am Hauptschalthebel befindet sich eine Schaltmuffe, die man auch unter voller Last betätigen kann, worauf hin das Teil hydraulisch von einer Getriebewelle auf eine andere wechselt, die sich aber stets beide in Eingriff befinden (sonst würden ja die Zähne fliegen) und die Übersetzung um ca. 1/3 runter setzt. - Die andere "coole" Funktion ist quasi eine "Rückroll-Sperre": Bei Vorwärts- und bei Rückwärtsfahrt am Hang kann man auch unter Last die Kupplung treten - und der Karren bleibt ohne weiter Hilfsmittel einfach stehen und rollt nicht ab.
Soweit mein blumige Darstellung als Laie. In der Praxis waren diese Getriebe aber dann doch etwas arg gewöhnungsbedürftig, da man z.B. bei der "Rückrollsperre" nicht das Vorgelege drin haben durfte, denn dann haute einem der Bock dann doch ab, bzw. war die Motorbremse bergab außer Funktion. Man musste also z.B. daran denken, oben aufm Küppel stehen zu bleiben und das Vorgelege wieder rauszunehmen, sonst gings dann ab...
Nun meine Frage an HS-Kollegen hier:
Wenn ich mit dem Traktor auf eine Kreuzung zufahre, die Kupplung trete um anzuhalten, und der Traktor auch nur wenige cm zurückrollt, wird er wie beschrieben sofort angehalten. Aber: dann bekomme ich den Gang nicht mehr raus. Das Getriebe ist dann unter Last und auch die getretene Kupplung hilft da nicht. Es bleibt nichts übrig, als die Kupplung langsam zu lösen (auch wenn der Motor das Anfahren im entsprechenden Gang gar nicht schafft), so dass das Gespann einen "Schucker" bekommt und man schnell den Gang rausnehmen kann.
Soll das so? Man kann ja nicht in allen Lebenslagen (Schwaden am Hang) immer rechtzeitig bei noch rollendem Gefährt den Gang schnell rausnehmen?
Danke für eine freundliche Antwort
von Johannes