Unterschiede vom Hanomag R217 A, B, E, S

  • Hallo,

    Mal ein paar Neuigkeiten vom Hano R217S. Bevor wir die alten Buchsen ausgezogen haben habe ich den Motorblock erstmal ordentlich gereinigt mit Benzin. Dabei habe ich festgestellt das unter dem Tank auch alles gammelig öl- erdig war. Dort weitergemacht bis ich vier Stunden und 20 Liter Benzin später einmal um den kompletten Schlepper rum war. Damit das nicht noch Feuer fangen kann, es war mitlerweile doch stark am ausdünsten trotz 0 Grad Celsius und meine Beine fühlten sich an wie Watte, bzw. ich spürte irgendwie gar nichts mehr (ein tierischer flash :D ) "Nicht nachmachen!" (Anmerkung der Redaktion!) habe ich den kompletten Schlepper abschließend noch mal mit dem Hochdruckreiniger und der Dreckfräse abgeduscht. Brandgefahr gebannt. Leider wurde der Schlepper im Laufe der Zeit an einigen Teilen wie z.B. Motorhaube, Kotflügel und Frontmaske mal sehr Laienhaft übergepinselt, aber durch das Waschen hat er jetzt eine schöne Patina an den meisten anderen Stellen erhalten. Der Besitzer wird den Schlepper so erhalten, bis auf wenige Stellen die stark rostig sind. Hier wird mit Fertan und original Farbton behutsam (!) nachgebessert, ohne die alte Struktur zu verschandeln.

    Vor dem Buchsenausziehen haben wir den Buchsenüberstand notiert. Seltsamerweise waren die hintere und die vordere leicht abweichend. Die hintere Buchse war so bombenfest im Block, das wir beim ausziehen einen Teil des unteren Randes abgebrochen haben. Letztlich gab Sie Ihren Widerstad aber dann doch auf. Die Dichtflächen oben im Block sind in Ordnung. Der nächste Schritt ist die Reinigung des Wasserraumes, der stark gammelig ist. Diese Arbeit ist nicht so schön, weil man teils schlecht ran kommt.

    Letzte Woche habe ich dann gleich noch sämtliche abgebauten Motorenteile mit Benzin gewaschen und ordentlich in Reih und Glied auf Zeitung gelegt zwecks Bestandaufnahme. Der Vorderachsbolzen der Stütze hat Luft. Problematischer könnte eine defekte Ventilfeder werden. Bei der Prüfung habe ich festgestellt, dass sie einen Riss hat. Der Besitzer des Hanomag hat eine Liste von Herrn Munk von 2009, wo Ventilfedern für 7,50 Euro aufgelistet sind. Da werden wir wohl mal nachfragen.

    Nächste Woche bringen wir den zerlegten Kopf und seine Zubehörteile in einen Motoreninstandsetzungsbetrieb, die sich den mal anschauen sollen. Direkt am 2. Zylinder ist bedingt durch die defekte Kopfdichtung starke Korrosion am Zylinderkopf sichtbar, die bis auf wenige Millimeter bis an den Ventilsitz heranreicht. Muss also längere Zeit mit der defekten Kopfdichtung gefahren und immer fleissig Wasser in den KÜhler nachgefüllt worden sein. Verlustkühlung quasie.

    Nächste, spätestens übernächste Woche gehen wir mit der Ersatzteilliste um den Schlepper herum und schreiben alles das auf, was noch an Teilen fehlt, was defekt ist und repariert werden muss usw.

    Da sind dann auch so kuriose Sachen dabei wie ein abgeflexter Gruppenschalthebel...

    Gruß Gordon

  • Hallo Gordon,

    ich habe erst jetzt Deinen Thread gelesen.
    Daß die Laufbuchsen irrsinning fest sitzen können ist normal. Hier wird die eine durch den Kühlwasserverlust noch zusätzlich festgerostet gewesen sein.
    Wenn Du die Buchsen heraus mache den Block auch von innen sauber damit der ganze Rost und Knöß herausgespült wird. Dieser verstopft sonst teilweise die kleinen Kühlkanäle und der Motor hat erhöhte Temperatur.
    Vor Rost brauchst Du da keine Angst zu haben, der Block wird innen verrostet sein. Die freiliegenden Lagerflächen der Kurbelwelle nach der Dusche mit einem Lappen trocken reiben und leicht einölen um hier Rostbildung zu vermeiden.
    Ich nehme ja an daß Du auch die Gummidichtungen unten an den Laufbuchsen, die den Wasserraum gegen das Kurbelgehäuse abdichten, erneuerst. Die Alten sind spröde, verhärtet und dichten nicht mehr ab. Nur solltest Du hier die Nuten in denen die Dichtungen sitzen peinlich sauber machen.
    Ebenso peinlich die oberen Sitze der Laufbuchsen sauber machen. Hier sollte jeglicher Rost und Rostansatz entfernt werden. Dann sitzen die Laufbuchsen auch mit gleichem Überstand.

    Was Laufbuchsen für den D14, D21 und D28 angeht, Hanomag hat hier ein exaktes Maß der Bohrung von 90,00mm vorgeschrieben. In diesem Einheitsmaß von 90,00mm sollen alle Kolben, gleich welcher Hersteller, laufen.
    Um die Montage der Buchsen etwas zu erleichtern kann man die unteren Gummidichtungen mit etwas Spülmittel, aber nur sehr wenig nehmen, schmieren.


    Kolben und Buchsen sollen immer zusammen erneuert werden. Deswegen gibt es auch offiziell keine Übermaßkolben.
    Bei den Kolben sollte man immer satzweise bestellen, d.h. alle Kolben sollten das gleiche Gewicht aufweisen. Ich selber habe hier schon Unterschiede von 100g von Kolben zu Kolben gemessen.
    Wenn man so ein unterschiedliches Paar Kolben einbaut wird das den Motor zwar nicht umbringen, aber der wird sich ganz schön schütteln bei höheren Drehzahlen.

    Pleuellagerschrauben
    Sind sog. Dehnschrauben, d.h. der speziell ausgeformte Schaft dieser Schrauben dehnt sich beim Anziehen wie Gummi und sorgt so mittels diesem Federeffekt für einen stets festen Sitz der Schaubverbindung.
    Näheres bei Interesse Schulphysik: "Hookesche Gerade" nachschauen.
    Normlerweise erneuert man diese Dehnschrauben.
    Es gibt aber keine Neuen mehr.
    Also mal nachschauen ob sie nicht überdehnt sind. Als grobe Kontrolle: sie sollten alle gleich lang sein.
    Dann kann man sie bedenkenlos wieder verwenden.
    Einschrauben und alle mit dem korrekten Drehmomentwert anziehen. Dann sind sie wieder um das Maß gedehnt um einen festen Sitz zu gewährleisten.

    Meine 2 Cent Hanomag Geheimwissen. :psst:

    Lutz

    Gott beschütze diesen Hof vor Sturm und Wind und vor Bulldogs die aus Mannheim sind.

    Lieber richtige Schlepper aus Hannover und Friedrichshafen

  • Hallo Lutz,

    Danke für Deine Tips! Der Hanomag hat vom Vorbesitzer kurz vor der Stillegung einen neue Kühler bekommen. Wäre echt schade, wenn er sich durch den Schmutz im Motor wieder zusetzen würde. Ja, da freue ich mich schon auf diese Arbeit.

    Zum Einsetzen der Gummiringe im Motorblock habe ich spezielle Montagepaste gekauft, die die Gummis auch nicht angreift. Da gibt es auf youtube diverse Filmbeiträge, worauf man da alles achten muss. Bei denen ist das immer alles so schön neu und steril. Die sagen auch, dass man auf die Oberflächen der Dichtstellen allergrößte Aufmerksamkeit legen soll, sagen aber nicht was man macht, wenn da was kaputt ist durch Rostfraß oder so. Vermutlich neuer Motorblock. Ist ja beim D14 kein Problem :) Aber bis jetzt sieht das alles wirklich sehr gut aus, ohne Rostfraß.

    Weißt Du wie ich die Buchsen montieren kann ohne das die Gummiringe unten im Block rausrutschen? Oder besteht diese Gefahr nicht? Vielleicht eine blöde Fage, aber das ist mein erster wassergekühlter Patient mit wechselbaren Laufbuchsen. Aber irgendwann muss man es ja mal lernen. Eine weitere Frage wäre, wenn ich die Buchsen montiert habe und der Überstand mit den Werten des Werkstattbuches übereinstimmen, muss ich dann zwangsläufig mit einer Innenmessuhr nochmal die Buchsen auf Ihren korrekten Durchmesser messen? In den Videos auf youtube messen die die Buchsen nochmal mit einer Innenmessuhr nach, ob die Werte auch korrekt sind, vermutlich wegen dem Kolbenlaufspiel damit nichts klemmen soll. Müssen die Buchsen vor der Kolbenmontage nochmal gehont werden oder sind die komplett fertig bei Lieferung?

    Danke schon mal für Deine Antwort.

    Gruß Gordon

  • Gordon,
    ich konnte damals noch auf Original Hanomag Ersatzteile zurüchgreifen.
    Die Laufbuchsen waren unten außen etwas angefast damit sie besser über die Dichtringe rutschen. Diese Dichtringe sitzen mit ihrem größten Teil in den Nuten, so daß sie nicht herausrutschen können.
    Buchsen von oben einsetzen, Du merkst wenn sie auf den Dichtgummis treffen. Dann möglichst gerade ausrichten und weiter herunterdrücken. Der Bund muß gegebenenfalls mit sanfter Gewalt, Gummihammer oder ähnl., in seinen Sitz gedrückt werden. Ich habe mich damals auf den Motorblock gestellt und (mit sauberen Schuhen natürlich!) alle 4 Laufbuchsen hinein getreten.

    Nach dem Einbau ist das Nachmessen des Innendurchmesers witzlos. Die Buchsen sind so stabil, die werden nicht einfach so zusammengedrückt und in ihrem Durchmesser verkleinert. Wenn sie vorher ostereierförmig waren sind sie das auch nach dem Einbau.

    Wenn Du nachmessen willst und Du das Werkstatthandbuch hast, dann messe vor dem Einbau neben dem Innendurchmesser auch die Dicke (die bestimmt den Überstand) so wie den Aussendurchmesser des Bundes (der Bund fixiert die genaue Lage der Laufbuchse im Block) an den Laufbuchsen nach.
    Auch die Nachbaubuchsen sollten hier die gleichen Maße und Toleranzen aufweisen wie die Originale.
    Alledings reicht hier der normale Meßschieber, vulgo Schieblehre, von der Genauigkeit her nicht aus, selbst die mit Digitalanzeige sind nicht genauer als herkömmliche mit Nonius. Hier musst Du schon mit den sog. Mikrometerschrauben messen.


    Grüsse Lutz

    Gott beschütze diesen Hof vor Sturm und Wind und vor Bulldogs die aus Mannheim sind.

    Lieber richtige Schlepper aus Hannover und Friedrichshafen

  • Hallo,

    Heute sind wir mal die ET- Liste durchgegangen und haben alles notiert was fehlt oder defekt ist.

    Drei Pleuelschrauben haben dieselbe Länge, eine ist um genau 1 Zehntel Millimeter länger.
    Können wir die wieder einschrauben oder lieber zwei neue, bzw. zwei neue gebrauchte gleich lange bestellen?

    Gruß Gordon

  • Gordon,
    der 1/10mm, das dürfte noch unter Fertigungs- und Meßtoleranzen fallen.
    Wenn so eine Schraube überstreckt ist, d.h. sie hat die Hookesche Gerade verlassen und das Material hat zu fliessen begonnen, sieht man das ganz deutlich an einer Einschnürung und an einer signifikanten Längenänderung. Du siehst dann schon mit blossem Auge, daß eine solche überdehnte Schraube deutlich länger ist als ursprünglich.

    Wenn es Dich interessiert, schau mal im Wikipedia unter Zugversuch nach:
    (NEIN, damit meine ich nicht diese total :hammer:Idioten die 2 Schlepper gegeneinander ziehen lassen)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Zugversuch

    Denk als Vergleich an ein Gummiband, wenn Du es ziehst wird es länger und dünner und wenn Du es wieder loslässt nimmt es seine ursprünglich Länge und Dicke wieder an.
    So ähnlich funktionieren auch die Dehnschrauben.

    Lutz

    Gott beschütze diesen Hof vor Sturm und Wind und vor Bulldogs die aus Mannheim sind.

    Lieber richtige Schlepper aus Hannover und Friedrichshafen

  • Hallo,

    Danke schon mal soweit für Eure Hilfe. Wir nehmen jetzt die alten Pleuelschrauben, nachdem wir partou keine anderen gefunden haben oder man uns keine verkaufen wollte. Scheinen ja echte Raritäten zu sein. Na gut. Jetzt kommt da Schraubensicherungsmasse dran. Die Schäfte haben überall den gleichen Durchmesser, also ist da wohl noch nichts eingeschnürt.

    Am Freitag haben wir den zerlegten Zylinderkopf und seine Bauteile zu einem Motoreninstandsetzungsbetrieb gebracht. Begeistert waren die da nicht, wegen den starken Rostporen an der Dichtfläche, die sich bis in die Ventilsitze hineinziehen. Der Fachmann meinte ob des Schadens, dass der Schlepper mindestens 20 Jahre mit einer defekten Kopfdichtung gefahren wurde. Jetzt wird der Kopf erst abgedrückt und somit auf Rissbildung geprüft. Wenn das widererwarten ok sein sollte, ist die restliche Instandsetzung und Montage schon vereinbart. Wie sie die abgescherte Verdrehsicherung der Vorkammer reparieren wollen wissen sie allerdings noch nicht. Wenn der Kopf Risse hat ist guter Rat und Kopf teuer. Beim Munk kostet ein guter kompletter Kopf mal eben 1300 Euro. Soviel wie der komplette Hano gekostet hat. Na, Prost Mahlzeit!

    Ab nächster Woche (25.03) will ich trotz des kalten Wetters schon mal langsam mit dem Hano weitermachen. Jeden Tag ein bißchen sozusagen. Dafür benötige ich noch Infos von Euch Hanomag Experten. Die Füllmengen habe ich schon herausbekommen. Nicht das ich das schon machen will, aber was man hat hat man. Bei ZF und Lanz soll man zur Reinigung Diesel in´s Getriebe kippen und dann ohne Last eine Weile fahren. Ist das für den Hano auch ratsam?

    Fragen:

    - Getriebeöl: 85W90. Richtig?

    - Maschinaufkleber (Ausgleichsperre, Kupplungspedal, Ölhydraulik, Betriebsstunden, Spaltfilter): Gibt es in weis und in rot. Welche Farbe ist richtig für den R217S baujahr 1960? Wo werden die angebracht? Die sind bei unserem Projekt alle unter Farbe verschwunden oder waren nicht dran?

    -Schutzkappe oder Abdeckblech für Heckzapfwelle: Fehlt bei uns. Wo bekommt man die her?

    - Keilriemen für Hydraulik: Größe steht nicht in der ET- Liste. Größe?

    - Farbe: Mein Lieferant hat Wilckens Nopolux Hanomag blau, Hanomag brillantgrün, Hanomag grün. Welche ist korrekt?

    Danke im Voraus.

    Gruß Gordon

  • Getriebeöl müsste SAE90 sein. Meine ich grad aus dem Kopf...

    Nen anderen Kopf würd ich in Ruhe suchen. Oder überlegen, ob man nicht gleich die benötigten Teile für den D14CR suchen will. Aus dem Perfekt 300 mit 25PS :wink: Mit etwas Geduld findet man die Teile immer, egal ob D14 oder D14CR.

    Diesel im Getriebe würde ich lieber durch häufige Wechselintervalle mit dem richtigen Öl ersetzen. So aus dem Gefühl heraus, von wegen schlechtere Schmierfähigkeit. Hab da auch so eine Geschichte im Kopf, wo ein Opel- Motor festgelaufen ist, weil die Deppen da Petroleum zur Reinigung raufgekippt haben und den laufen gelassen haben. Anschließend wollten sie dem Verkäufer an den Karren fahren, weil sie der Meinung waren, er hätte ihnen Schrott verkauft.
    Und wenn das alte Öl sauber aussieht, kann man da wohl eh drauf verzichten, und nur neues Öl auffüllen.
    Nachdem ich bei meinem damals das gammelige Motoröl gesehen hab, dachte ich, das Getriebeöl muss runter. Aber das war wie neu...
    Bedenke auch, das die ganzen Nebenantriebe für Riemenscheibe/ Mähwerk und Kriechgang die Füllmenge vom Getriebeöl nach oben korrigieren. So um 1-2L Pro Teil.

    Gruß Jan

  • Hallo,

    Schlechte Nachricht zuerst. Der Zylinderkopf hat einen Riss wo eine Wirbelkammer drin sitzt. Wir holen den Kopf am Mittwoch und bringen ihn gleich Donnerstag zu einer Schweißerei. Mal schaun, ob sie was retten können.

    Gute Nachricht fällt mir gerade keine ein...

    Gruß Gordon

  • Halo Gordon,
    das hört sich nicht gut an mit dem Riß im Zylinderkopf.
    Zu Deinen Fragen:

    - SAE 90 für das Getriebe und zwar das preisgünstigste Öl.
    Als die Schlepper damals konstruiert wurden gab es die modernen Hochleistungsöle noch gar nicht. Hier in diesem Fall würde die Qualität API GL-1 sogar schon ausreichen.
    Wirst Du hier aber sehr wahrscheinlich schon gar nicht mehr bekommen, also nimm was Du günstig bekommen kannst. Das wird wahrscheinlich API GL-3 oder -4 sein.
    Für den Motor hat Hanomag SAE 20 vorgeschrieben, aber Einbereichsöle wirst Du gar nicht mehr bekommen. Auch hier reicht schin die Qualität API-CC oder API-CD aus.
    Hinsichtlich der Viskosität (so bezeichnet man die Dickflüssigkeit es Öles) kannst Du 10W-40 oder 15W-40 nehmen oder wenn Du es noch bekommst 20W-40 oder 20W-50.
    Nachdem ich Dich jetzt wahrscheinlich reichlich verwirrt habe, hier kannst Du selber nachlesen und Dich schlau machen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Schmier%C…E-Spezifikation

    - Aufkleber waren in der Regel auf der Innenseite der Kotflügel in etwa 3/4 Höhe über den Trittblechen zu finden.
    Rechts: "Fuß weg vom Kupplungspedal"; darunter: "Keine hohen Geschwindigkeiten in Kurven" (Den gibt es nicht mmer, vermutlich damit die Bubis kein schlechtes Gewissen haben wenn sie mit ihren frisierten Schnellgetrieben in der Kurve hingeschmissen haben :headnut: )
    Links: "Betriebstunden"; darunter "Ausgleichssperre"
    Rechte Seite unten auf der Tankverkleidung möglichts weit vorne: "Spaltfilter"
    Unter der Haube auf dem Hydrauliköltank auf der linken Seite: "Ölhydraulik"

    - Schutzblech für die Zapfwelle fehlt immer. Wurde abgebaut als die moderneren Zapfwellen mit eigenen Schutztrichtern eingeführt wurden.

    - Ich will nicht lügen, habe aber so 13 x 1150 oder 13 x 1200 im Gedächtnis.

    - Hanomag Grün, ein trübes Kapitel. RAL 6004 wäre ein Ersatz. Fällt selbst Experten im direktem Vergleich nicht auf.
    Ansonsten jede Farbbude liefert Dir ein anderes "originool" Hanomag Grün.
    Für Dich kämen nur 2 Hanomag Werksfarbtöne in Betracht. HG 7 und für spätere Schlepper HG 23, so die offizielle Bezeichnung. HG 7 ist der dunklere Farbton, eben ähnlich Ral 6004 und HG 23 der hellere spätere Farbton. Der Wechsel muß schleichend so 1958 bis 1960 vermutlich unter Aufbrauchen alter Bestände gewesen sein.

    Das Rot ist übrigens RAL 3002.

    Wenn Du nachgemischte Originalfarbe nehmen willst, dann eine mehr als ausreichende Menge bestellen, auf Chargengleichheit achten und zusätzlich eine ungeöffnete Dose in Reserve halten für allfällige Ausbesserungsarbeiten.
    Wie gesagt, selbst wenn Du bei dem gleichen Lieferanten nachbestellst, Du hast Farbtonunterschiede.
    Deswegen auch der Vorschlag mit dem RAL 6004. Hier kann exakt der Farbton eingehalten werden.
    Nur nicht weitersagen, sonst taucht der frischrestaurierte R217 dann unter "Verschandelte Schlepper" auf wen Du das einem Blockwart erzählt hast :mrgreen:

    Meine 2 Cent

    Gott beschütze diesen Hof vor Sturm und Wind und vor Bulldogs die aus Mannheim sind.

    Lieber richtige Schlepper aus Hannover und Friedrichshafen

  • Viele Maschinengetriebe (Drehbank, etc.) laufen mit SAE90, ist allgemein ganz gut zu kriegen. Der Liter kostet knapp 3€.
    Das mit dem Mehrbereichsölen erzähl aber am Besten auch niemandem, sonst wird dir noch geraten, ein Pferd zu kaufen, weil die Öle so böse sind für alte Motoren... Mit der Ölfrage, Bier und Chips kann man schon spannende Abende haben.
    Davon mal abgesehen, man bekommt noch Einbereichsöle. Z.B. bei Limora.

  • Hallo,

    Erstmal Danke für die Infos!

    Ein Riss? :weinen: Es sind beide Wirbelkammer- Bohrungen gerissen. Die Risse sehen fast gleich aus. Vermutlich Überhitzungsschaden, weil er ohne oder zuwenig Wasser gefahren wurde. Samstag wollen wir mal beim Schweißer anfragen. Erstaunlicherweise sind die Brücken zwischen den Ventilen rissfrei. Laut Motorenbauer reißen die da auch ganz gerne mal.

    Ich habe noch 85 W 90 Getriebeöl vom Lanz D1206 mit ZF A4 Getriebe über. Dann kann ich das ja nehmen.

    Einbereichsöl gibt es noch oder wieder zu kaufen über den Oldtimerhandel. Ja, Limora ist mir da auch gleich eingefallen. Ist aber ganz schön teuer. Der Hano hat ja noch den Spaltfilter, da wäre das Öl ja schon besser. Also ich tendiere einfach mal zu 15 W 40 allroundöl für 10 Euro pro 5 Liter und dann zweimal im Jahr Ölwechsel inklusive Spaltfilterreinigung. Sollte reichen, oder? Alle fünf Jahre mal die Ölwanne abnehmen und den Schmodder rausholen. Wenn überhaupt.

    Wegen der Aufkleber müssen wir uns auf einer Ausstellung einen R217S suchen im Originalzustand, wo die Aufkleber noch dran sind und dann den Besitzer fragen, ob wir uns das mal ausmessen können, wo die genau sitzen. Möglicherweise waren die Aufkleber je nach Arbeiter und Schicht im Werk auch etwas unterschiedlich angebracht?

    Beim Schutzblech für die Zapfwelle ist es ähnlich wie bei den Aufklebern. Da hilft wohl nur suchen, messen, nachbauen. Wenn die aber überall fehlt wundert mich, dass die z.B. Granit noch nicht im Programm hat.

    Gruß Gordon

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Der Hano hat ja noch den Spaltfilter, da wäre das Öl ja schon besser. Also ich tendiere einfach mal zu 15 W 40 allroundöl für 10 Euro pro 5 Liter und dann zweimal im Jahr Ölwechsel inklusive Spaltfilterreinigung. Sollte reichen, oder?


    Man kann auch übertreiben!

    Wie ich schonmal an anderer Stelle geschrieben habe:
    Der Schlepper ist sein ganzes Leben lang bereits mit "modernen" Mehrbereichsölen gefahren, seit den 50er Jahren ist das Standard. Guck mal in die BTA, zu welchem Öl da geraten wird. In der Regel steht dort herstellerübergreifend seit den 50er Jahren ein ausdrücklicher Rat zu Mehrbereichsölen!
    Ob Spaltfilter oder nicht, ist bei diesen Motoren relativ egal. Aber wer etwas für sein Gewissen tun möchte, bitteschön. Der Schlepper ist jedoch Jahrzehnte bereits mit anderen Ölen gelaufen. Garantiert.

    Zitat

    Wegen der Aufkleber müssen wir uns auf einer Ausstellung einen R217S suchen im Originalzustand, wo die Aufkleber noch dran sind und dann den Besitzer fragen, ob wir uns das mal ausmessen können, wo die genau sitzen. Möglicherweise waren die Aufkleber je nach Arbeiter und Schicht im Werk auch etwas unterschiedlich angebracht?


    Ich werd morgen mal Fotos machen.

    mfg
    GTfan

  • Hallo,

    Nach einem halben Jahr Suche haben wir einen guten Zylinderkopf gefunden. Stammt von einem R16. Aber egal. Sollte auf den D14 Motor vom R217 ohne weiteres passen, oder? Es sieht nur so aus, als ob man jetzt noch einen anderen Ventildeckel samt Dichtung benötigt. Der Rest sollte passen. Wenn der Motor dann etwas weniger als 19 PS hat stört uns nicht. Für Strassenfahrt zu Treffen mit Beifahrer, Zelt und Grill hinten drauf sollte es reichen. :wink:

    Vor der Montage der neuen Buchsen, Kolben usw. sehen wir uns mal genauer die Kurbelwelle an. Eine LKW- Werkstatt sollte uns die Kolben umbauen. Weil der Kolbenbolzen blöderweise eingeschrumpft ist und nicht wie normalerweise schwimmend gelagert, geht das unter einer Werkstattpresse wunderbar. Beim Nachfolgemotor ist das geändert worden. Aber warum einfach wenn´s auch schwierig geht. Dabei hat die Werkstatt festgestellt, dass mehr Luft im Pleuellager und Kolbenbolzenlager ist als sein darf. Darauf zurückschließend hat er dem Besitzer des Hanomag dazu geraten, den kompletten Motor zu zerlegen und von einem Motorenbauer komplett neu aufbauen zu lassen, inklusive schleifen der Kurbelwelle. Aufwändig und teuer. Jetzt raten wir seit 8 Wochen hin und her was zu tun ist. Motor ausbauen und bei einem Instandsetzer auf neu machen lassen? Ca. 2000 Euro. Guten gebrauchte Motor kaufen? Ca. 600 bis 1000 Euro, wo man aber auch nicht drin steckt, wie es da genau drin aussieht. Oder die jetzt eingebaute Kurbelwelle auf Ihr tatsächliches Spiel hin überpüfen, die Toleranzmaße habe ich im Internet gefunden, die Lagerzapfen mit 2000 er Papier mal überläppen und dann den Motor selber wieder komplett montieren. Wir bräuchten dann nur die beiden Pleuellager zu kaufen und uns um das Spiel im Kolbenbolzen, bzw. Pleuekl zu kümmern. Die Montage trauen wir uns selber zu, nachdem wir ein sehr gutes Werkstatthandbuch über die D14 Motoren gefunden haben, wo alle Einbauspiele und Toleranzen drin stehen, mitsamt der jeweiligen Anzugwerte. Wenn der Motor zusammengebaut ist und er gut anspringt, keine Luft im Kühlwasser hoch steigt, keine unnatürliche Abgasfahne hat und der Öldruck bei 2,5 bar liegt bei einer Motortemperatur von 60 Grad Celsius, sollte alles soweit in Ordnung sein. Vor der Demontage hat der Schlepper mit dem Schaden ja sehr lange gelaufen, durch reichliches Nachfüllen von Kühlwasser und öfterem Ölwechsel. Meine Meinung: Probieren und gucken was passiert. Motor ausbauen und Kurbelwelle schleifen lassen kann man immer noch.

    Wie würdet Ihr vorgehen?

    Gruß Gordon

  • Hallo,

    Gestern haben wir mal die Kurbelzapfen gemessen. Der eine hat 59,8mm. Das zugehörige Pleuellager ist noch nicht bis zur roten Schicht duchgearbeitet. Der andere Zapfen hat 59,7mm. Das zugehörige Pleuellager ist bis zur roten Schicht eingearbeitet. Wenn wir die "Normalmaß" Pleuellager bestellen mit einem Laufspiel von 0,08 bis 0,12mm sind wir beim 59,8mm Kurbelzapfen genau innerhalb der Toleranz. Beim 59,7mm Kurbelzapfen liegen wir rein rechnerisch mit einem Zehntel mm außerhalb der Toleranz. Meiner Meinung nach würde der Motor damit auch laufen, weil das verschlissene Pleuellager mit der roten Schicht, auch ohne es genau gemessen zu haben, sicherlich mehr als 0,1mm Luft hatte. Und der Motor hat damit ja auch gelaufen bis zum Schluss. Der Schlepper hat in seinem Hobbybetrieb eine jährliche Laufleistung von ca. 30 bis 50 Stunden zu erwarten...

    Beide Kurbelzapfen sind übrigens frei von Riefen.

    Die Kurbelwelle selbst glänzt im übrigen mit Traum- Toleranz Maßen. Lauftoleranz der Kurbelwelle: 0,10 mm. Sollwerte: 0,08mm bis 0,12mm. Lauftoleranz für das Paßlager: 0,15mm. Sollwerte: 0,08mm bis 0,30mm.

    Also meine Tendenz geht klar in Richtung neue 60mm Pleuellager, neue Pleuelbuchsen, montieren, fertig.

    Gruß Gordon

  • Hallo,

    Mal wieder was Neues vom Hano.

    Wir haben nach der gründlichen Reinigung der Dichtflächen und der Gummiringnuten im Block neue Buchsen in den Block gebaut. Das ging ganz prima unter Zuhilfenahme von hautschonendem Spüli. Das greift dann auch die Gummidichtringe nicht an. Nach der Montage haben wir den Buchsenüberstand mittels Messuhr ermittelt. Wir liegen mit 0,03mm etwas überhalb der Angaben im Werkstattbuch. Aber weiter gingen sie einfach nicht rein. Trotz intensiver Nachbearbeitung mittels Plastikhammer. Bleibt so. Jetzt heißt es sparen für die neuen Pleuellager und Kolbenbolzenlager. Diese Vor-Montage werden wir außer Haus machen lassen, weil die Kolbenbolzen wie gesagt im Kolben eingeschrumpft sind. Dann kann die Fachfirma auch gleich prüfen, ob die Pleuel noch gerade sind und sie gegebenenfalls richten. Kolben mit Pleuel bauen wir dann selber ein.

    Bis dahin gibt es noch viele andere Dinge zu erledigen, so das uns schon nicht langweilig wird. Die defekte Handbremsarretierung war als nächstes dran. Die Sperrklinke war regelrecht abgebrochen und die Handbremse so außer Funktion. Sicherheitshalber haben wir auch das Zahnsegment gleich erneuert. Beim alten waren doch schon einige Zähne stark angegriffen. Jetzt wo das rechte Hinterrad ab ist wird gleich das Getriebe fertig gereingt. Den schlimmsten Schmodder konnte ich zwar schon mit dem Hochdruckreiniger abwaschen, aber in manche Ecken kommt man dann doch nicht rein bei montiertem Hinterrad. Nun wurden das Spaltölfilter sowie das Dieselfilter demontiert. Als nächstes heißt es Teile bestellen. Spaltölfilter Dichtung und einen passenden Dichtring für das Kraftstofffilter. Aus mir nicht erklärbarem Grund wurde ein vom Durchmesser zu großer Dichtring für das Kraftstofffilter geliefert. Zum Trost allerdings gleich zwei davon. Ist ja auch schon mal was. Den fehlenden Zapfwellenschutz habe ich gestern selber gebaut. Wir hatten einen von irgendeinem anderen Hanomag (?), wo aber der Abstand der Befestigungsschrauben nicht gepaßt hat. Was nicht paßt wird passend gemacht. Während der Arbeiten fielen uns immer wieder Bolzen am Schlepper auf, die nicht wie vorgeschrieben mit einem Splint gesichert waren. Vielmehr steckten umgebogene Nägel drin. Inakzeptabel. Die fehlenden U- Scheiben vor den Splinten waren natürlich auch nicht mehr dabei und wurden nun montiert. Bei der Heckhydraulik ist die linke Spannkette, bzw. der Haken der in den U- Lenker eingreift, am Ende abgebrochen. Auf der rechten Seite wurde das Spannschloss professionell verschweißt. Warm ist da Gewinde dran? Muss da was eingestellt werden? Nö. Schweißgerät herbei! Das wird in der nächsten Woche erst mal alles wieder gangbar gemacht. Dann linkes Hinterrrad ab und die oben beschriebenen Arbeiten ausführen. Eine Liste der noch nötigen Arbeitsschritte wurde schon angefetigt. Je mehr man drüber nachdenkt desto mehr fällt einem ein...

    Problem Vorderachsstabi: Der Kugelbolzen ist ausgenudelt bzw. die Teile wo der drin sitzt. Bei Granit gibt´s den ja neu, aber irgendwie zu teuer. Sämtliche Beilagen, um das Spiel einstellen zu können, sind schon raus und das Ding wackelt immer noch. Wieviel Material kann man von der Trägerplatte abflexen, bzw. abfräsen, ohne das das alles zusammenbricht? Wie es aussieht müßten zwei bis drei Millimeter weg....

    Gruß Gordon

  • Hallo,

    an unserem R28 mit Frontlader habe ich das Teil welches an der Traverse hängt soweit abgefräst bis die Kugel nahezu Spiel frei war. Dazu muss man aber den hervorstehenden Bund am anderen Teil (das um den Kugelbolzen) auch nachsetzen. Oder man fräst die Aussparung tiefer, dies hat bei mir mangels geeigneter Werkzeuge oder CNC-Fräse nicht funktioniert.
    Zu deiner eigentlichen Frage, hab da locker 2,5mm abgenommen.
    Ich würde das machen. Vielleicht eher an beiden Teilen etwas abnehmen anstatt nur an einer Hälfte (wegen dem Kugelradius).

    Gruß
    Pierre

    Meine Hanomag´s
    R19 Bj.54, R22 Bj.55,
    R27 Bj.55, R28 A Bj.52 mit Frontlader,
    R28 B Bj.52, R45 A Bj.52
    Deutz MAH711 Bj. 48
    Herford Typ BS, Bj. Nachkrieg

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