Unser "Familieneicher" EM 300

Naja... der Frontlader ist schon dran, solange ich zurückdenken kann.
Ob der von Anfang an dran war oder später nachgerüstet wurde kann ich garnicht sagen...

Ich hatte nun Kontakt mit einem Motorenfachmann in Bremen.
Der schien mir sehr kompetent und auch nicht zu teuer.

Ich bin mir mit Ihm einig geworden, dass er auf jeden Fall die Köpfe überarbeitet und plant und wenn ich die Zylinder runter habe er diese hohnt.
Dann neue Kolbenringe drauf und fertig.
Ist der Zylinder zu fertig mit einer spürbaren Kante am "Wendepunkt" des Kolbens ist dieser besser zu erneuern, da die Kosten wenn die auch aufbohren etwa genau so hoch wären als wenn ich neuen Zylinder komplett mit Kolben organisiere.

Diese Aussage macht ihn mir doch sympatisch, da er von vornherein den Kosten-/Nutzenfaktor im Blick hat und nicht auf "Teufel komm raus" Geld machen will.

...heute mal ein kleines Update...

Die größte Ölleckage war an der Hydraulikkupplung hinten zu finden.
Also Teile besorgt und losgeschraubt.
Naja.. nach 50 Jahren darf so eine Hydraulik-Muffe auch wohl mal getauscht werden.

Nach getaner Arbeit war das Ergebnis auch recht gut.. und die Leckage beseitigt.

Heute früh kam dann das ernüchternde Ergebnis... aus dem linken Kraftheber läuft ein Öl-Rinnsal die Achstrichter herab und flutet den Carport...

Scheinbar ist aufgrund der abgestellten Leckage nun der Druck im System höher und die nächste Schwachstelle ist zu Tage getreten.

Also heißt es wohl demnächst:"Hydraulik überarbeiten".

Eigentlich wollte ich mit dem Motor starten, aber die Leckage ist so stark, dass man das Öl fließen sehen kann (so lange denn noch welches da ist).

Oder kann es sein, dass mein Öl mit 10W40 zu dünn ist und deshalb das Öl nun austritt?
Ich habe noch 10W40 da gehabt und gemeint, dass es wohl gehen würde..

Sooo... nun habe ich mich an die Restaurierung gemacht...

Motor erst einmal freigebuddelt (Frontlader inkl. Konsolen ab, Haube runter, Gebläse runter, Keilriemen runter), dann ging es daran die Zylinderköpfe und Zylinder runter zu bekommen.

Was dann zum Vorschein kam verwunderte mich, da der Motor demnach eigentlich gar nicht mehr hätte laufen dürfen.
Bei allen drei Zylindern waren die oberen Kolbenringe nur noch Paniermehl, der Kolben direkt am Tank hatte einen seitlichen Ausbruch am "Kolbendach" und war seitlich oberhalb des oberen Kolbenringes auf einer Länge von ca. 6-7 cm. komplett durchgebrannt.
Der mittlere Zylinder war am Kopf stark undicht.

Ist halt ein Eicher --> läuft und läuft und läuft....

Die ersten Teile sind fertig lackiert (mit der Topfbürste gereinigt und von Lackresten befreit) die nächsten Tele habe ich dann doch lieber zum strahlen gebracht.
Einer der beiden Haltebügel der Blattfedern hat keine Schrauben mehr (dem Rost nach zu urteilen schon seit langem abgebrochen) und demnach nur noch zu 50 % am Vorderachsbock gehaltert.

Soweit zum aktuellen Stand später mehr...

LG Tammo

Hier ein Bild des üblen Kolbens..

https://www.dropbox.com/s/k3hpf9vb9ewqfxb/DSCI0604.JPG

Die Köpfe sind beim Überarbeten.
Kupfer-Dichtringe werden eingelassen, Ventilsitze und Ventilführungen erneuert.

Naja.. das Startverhalten war nicht das Beste... und geräuchert hat er wie verrückt.
Leistung hatte er noch auch der Lauf war okay.. bestimmt nicht wie fabrikneu, aber er lief ganz gut.

Ich habe die Motorinstandsetzung zum Anlass genommen schon mal die Gebläseteile etc. zu lackieren.
Sind in Arbeit, Bilder folgen.

Hallo Traktorhofler!

Leider hat mich mein Eicher niedergestreckt.
Beim Entlacken mit Flex und Topfbürste hat es mir die Flex aus der Hand gerissen und mir den linken Handrücken aufgerissen und einen Mittelhandknochen zertrümmert.
Also habe ich vorerst schöpferische Zwangspause..

Die Zylinderköpfe sind vom Überholer wieder da. Klasse gemacht!
Komplett gestrahlt, mit neuen Ventilführungen und Ventilsitzringe erneuert, und Kupferdichtringe eingelassen.

Nun habe ich mir Gedanken über das Einstellen des Spaltmaßes Gedanken gemacht.
Kolben und Zylinder kommen neu. Die Kolben müssen ja vor der Montage am Pleuel mit dem Zylinder "verheiratet" werden. Kolbenringspannband um die Kolben und bis kurz vor die Pleuelbolzenbohrung in die Zylinder einführen.
Dann gemeinsam auf das Pleuel, Bolzen rein, Seegeringe rein und Zylinder runter.
Welche Stärke der Ausgleichscheibe sollte ich als erstes nutzen und wie Messe ich nun das Spaltmaß? Wenn dann das Spaltmaß nicht korrekt ist muss in gleicher Reihenfolge auch alles wieder runter... :(.

Neben der Baustelle Motor saniere ich auch den kompletten Vorbau optisch.
Beim Auseinanderschrauben der Vorderachse stellte sich heraus, dass die Blattfedern mit 2 Bügelschrauben 16 mm von unten durch den Achsblock gesteckt sind und oben gegengekontert sind. Eine dieser Bügelschrauben war beidseitig abgerissen.
Aus dem Achsblock rausschlagen ging nicht. zu vergammelt...
Also war ausbohren angesagt. Aber auch das gestaltete sich recht kompliziert. Nachdem ausgebohrt war wollte sich das Restmaterial dennoch nicht vom Achsblock trennen.
In mehrstündiger Operation haben wir es dann doch hinbekommen.
Dann beim entlacken des Zwischenblocks (Der, der einerseits an den Motor angeflanscht ist und andererseits den Vorderachsblock haltert) ist aufgefallen, dass die Schweißnähte an der Motorseitigen Flanschplatte beidseitig auf 5-6 cm gerissen sind.
Also muss hier geschweißt werden...

Ich schaue gleich mal nach Photos die ich einstellen kann, damit Ihr euch ein Bild machen könnt.

LG Tammo

Den Rep-Leitfaden habe ich schon.. hätte ich ja auch mal hineinschauen können...

Messinstrumente habe ich natürlich nicht.
Ich habe mir überlegt, dass ich ein Flacheisen Diagonal über den Zylinder lege und mit den Stehbolzen herunterdrücke. Dann Fühlerlehre drunter und schauen was herauskommt.

Die Distanzscheiben werde ich alle darunterlegen (0,1; 0,3; und 0,5 mm) und entsprechend dem Messergebnis mit dem Seitenschneider zerschneiden und unter dem Zylinder herausoperieren.

So.. her nun ein paar Bilder der laufenden Restauration:

Gebläseteile etc. in Lackierreihenfolge.
Leider habe ich es versäumt die Teile nach dem Strahlen zu knipsen. Das müsst Ihr euch dazudenken

https://www.dropbox.com/s/rf3gvuev7n9oxzx/DSCI0635.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/ai21lm0349onadh/DSCI0636.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/u95m3xml28hy3sw/DSCI0640.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/bw9tkvq8a9r1dk0/DSCI0656.JPG?dl=0

Mit zu erkennen: Frontladerkonsolen und Luftansaugbrücke.

Auch die Motorhaube habe ich in Arbeit.
Zuerst galt es, die großen Beulen herauszubekommen. Dann wurde gespachtelt und von innen (da noch Grundierung in der Pistole war) grundiert. Die Spachtelarbeiten liegen wg. des aktuellen"Hand"-icaps allerdings derzeit auf Eis. Ich müsste nun erst einmal Schleifen und die Stellen, an denen mir der Spachtel schon zu hart wurde nachspachteln.

https://www.dropbox.com/s/tqmrxiov46qt5fn/DSCI0658.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/pl8lp5v4b8bbg6r/DSCI0641.JPG?dl=0

LG
Tammo

Die Motorüberholung ist auch, wie bereits berichtet, voll in Gange.

Hier mal einige Bilder und Erläuterungen:

Das Ausmaß des defekten Kolbens:

https://www.dropbox.com/s/qnvmg4aga0szo60/DSCI0619.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/k3hpf9vb9ewqfxb/DSCI0604.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/hnieadwpkespsn0/DSCI0655.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/43f6b7x45o7tat4/DSCI0596.JPG?dl=0

Man kann auf dem letzten Bild ganz gut erkennen, dass ein Stück des Kolbens herausgebrochen war und diverse Male gegen den Kopf gepresst wurde(auf dem noch folgenden Bild des überholten Kopfes noch viel besser zu erkennen) bis er sich dann verflüchtigt hat.

Die Zylinderköpfe vorm überholen:

https://www.dropbox.com/s/jpdib8f80wg6g3j/DSCI0634.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/c9qe6e4skjjq1xl/DSCI0586.JPG?dl=0

.. und danach:

https://www.dropbox.com/s/4cu7lso61d8hwqb/DSCI0652.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/khcemnlsbyxqbet/DSCI0654.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/9l54rjzpbv1s90e/DSCI0651.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/x90ybxdd3t6uar3/DSCI0653.JPG?dl=0

LG
Tammo

Dank meinem Schwager konnte es etwas weitergehen an meinem Köti...
Ich konnte mich auf das Erteilen von Anweisungen und anreichen von Werkzeugen konzentrieren.
Er hatte auch viel Freude mal wieder mit ölverschmierten Händen schrauben zu können.
Vielen Dank dafür an dieser Stelle!!

Die Kolben und Zylinder sind montiert, Spaltmaße sind eingestellt, die ersten beiden Köpfe sitzen und beim ersten sind auch schon die Ventile eingestellt.

Hier ein erstes Resultat:

https://www.dropbox.com/s/pjz7cki2j6rtter/DSCI0661.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/b8ufsj36lqfty4s/DSCI0662.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/huj035niarn8ti3/DSCI0663.JPG?dl=0

Weiter geht es evtl. am kommenden Wochenende..
LG

Tammo

Köpfe sind bereits angezogen...
......wird schon gehen. Aber danke für den Tip!
Morgen wird es wahrscheinlich weitergehen. Dann achte ich da drauf.
Wie lackiere ich denn die Zylinder, wenn die Leitbleche schon dran sind?
Dann komme ich dahinter ja nicht mehr dran. Oder sollten die Zylinder überhaupt nicht gelackt werden wg. der Hitze?

LG
Tammo

Originalzustand ist so ne Sache...
Der Trecker wurde bereits vor vielen Jahren eher unprofessionell nachlackiert.
Die Zylinder sind dabei auch mit Farbe versehen worden.
Kann jedoch auch durch Sprühnebel vom Lackieren halt mitgelackt sein...

Also nicht lackieren...